Jane Austen - Emma

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    Hallo, allerseits!


    Es wird sicher einigen aufgefallen sein, wie hin und weg ich von Jane Austens "Emma" war. Nun, dann setze ich das Schwärmen mal hier in einem offiziellen Thread fort. :breitgrins:


    Inhalt:
    Emma ist eine kluge und selbstbewußte junge Frau, aber sie ist auch ein wenig verwöhnt. Nachdem ihre frühere Gouvernante und Gefährtin Anne sie verlassen hat, versucht sie in Highbury Schicksal zu spielen und ihre männlichen und weiblichen Bekannten miteinander zu verheiraten, wie es ihr die Phantasie gerade eingibt. Das muß natürlich schiefgehen.


    Meine Meinung
    Auf dieses Buch war ich besonders neugierig, da ich irgendwo aufgeschnappt hatte, dass es die Vorlage für den Film "Clueless" ist und das kam mir schon etwas seltsam vor.
    Aber da Jane Austen bisher immer noch ein Vergnügen war (sogar bei Mansfield Park - auch wenn's da etwas länger gedauert hat :zwinker: ), hab ich mich voller Vorfreude ins Abenteuer gestürzt.
    Gleich zu Anfang schrien mir tatsächlich Parallelen zum Film entgegen, was mich ein wenig störte, weil ich dadurch schon einen beträchtlichen Teil der Handlung kannte, aber ab der Mitte ist das Buch doch anders als der verrückte Film und wird neben der Liebesgeschichte fast noch zu einem kleinen Detektivroman.
    Die Charaktere sind allesamt liebenswert, wenn auch manche auf ihre ganz eigene, nervige Art. Rückblickend würde ich aber weder auf die ununterbrochen redende Miss Bates, die überhebliche Mrs. Elton oder Emma's um die Gesundheit aller besorgten Vater verzichten wollen. Allen voran aber habe ich in diesem Buch Konkurrenz für den unanfechtbaren Mr. Darcy entdeckt und mein Herz an Mr. Knightley verloren. :herz: Mehr noch, Emma hat mir so gut gefallen, dass es Stolz und Vorurteil seinen Rang streitig machen könnte. Und das will schon was heißen. :breitgrins:


    Eindeutig: 5ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Das Buch ist mein Persöhnlicher Favorit von Austen. Emma ist einfach hinreißend einfach auch durch ihre Unvollkommenheit. Zu empfehlen ist übrigends auch die Emmaverfilmung mit Gwyneth Paltrow die ausnahmsweise die BBC Verfilmung schlägt- wobei diese auch ziemlich gut ist.

  • Mir hat "Emma" auch sehr gut gefallen. Mrs. Bates fand ich total anstrengend; immer wenn ich gesehen habe, daß sie zu einem ihrer unermüdlichen Redeschwalle (<--Plural von Redeschwall :confused: ) ansetzt, mußte ich schon mal nachschauen, wie lange das jetzt wieder dauert :breitgrins: . Amüsiert hat es mich natürlich und ich habe auch jedes Wort gelesen, aber ich bin sehr froh, daß ich keine Mrs. Bates in der Verwandschaft habe.


    Und Mr. Knightley...*seufz* Tja, Mr. Knightley ist eine Klasse für sich :redface: . Allein deswegen, weil er mal etwas älter war als die sonstigen männlichen Protagonisten, die mit der Hauptfigur anbandeln :zwinker: . (Daß er Mr. Darcy in meinem Fall den Rang nicht abläuft, macht ihn jedoch nicht weniger liebenswert :smile: ).


    Trotz allem steht der Roman bei mir auf Platz 3 hinter "Anne Elliot" und "Northanger Abbey" auf dem 2. und natürlich "Stolz und Vorurteil" als mein all-time-favourite. (Ich muß aber noch "Mansfield Park" und "Gefühl und Verstand" lesen...)
    Das wertet die Qualität allerdings absolut nicht ab, schließlich ist Jane Austen ganz allgemein einfach suuuper :klatschen: .


    Edit: Rechtschreibfehlerteufel.

  • Die Verfilmung mit Gwyneth Paltrow hab ich mir auch schon angesehen und ich war begeistert, um nicht zu sagen entzückt. Jeremy Northam als Mr. Knightley *seufz* Ihr wisst was ich meine. :breitgrins:
    Und auch was Kürzungen betrifft, fand ich alles ganz großartig zusammengeschnitten.


    Ich hab mir jetzt allerdings (wegen großer Emma-Begeisterung) die Verfilmung mit Kate Beckinsale bestellt, die viele für noch besser halten, "weil näher am Original". Da bin ich ja mal gespannt.


    @Niniane: Dass Northanger Abbey bei dir auf Platz 2 steht wundert mich. Mir hat das Buch bisher von allen am wenigsten gefallen, weil die zweite Hälfte so doof war (wenn Catherine dann tastächlich in der Abbey ist und sich so dumm benimmt :rollen: )


    Meine Rangordnung sieht so aus:
    1. Emma
    2. Pride and Prejudice
    3. Sense and Sensibilty
    4. Mansfield Park
    5. Northanger Abbey


    Persuasion kenne ich noch nicht, aber ich hab gehört Captain Wentworth soll auch ein ganz netter Geselle sein. :breitgrins: Schlimm, schlimm, bei Jane Austen komme ich mir wieder vor wie in der ärgsten Pubertät. :redface: Andererseits ist es ja nicht meine Schuld, wenn die Frau so viele begehrenswerte Männer erschafft.

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  • Wendy: Ja, ich hab´ schon öfter gelesen, daß Northanger Abbey im allgemeinen nicht sooo beliebt war wie die anderen Bücher. Aber ich kann mir nicht helfen; ich hab´ mich bei dem Buch so amüsiert und fand auch Mr. Tilney sehr ansprechend - bis auf die Tatsache, daß er sich anfangs fast nur um Catherine bemüht hat, weil sein Vater ihn mit vorsichtigen Hinweisen, sie könnte eine gute Partie abgeben, dazu "gedrängt" hat.
    Und bei den Begebenheiten in Northanger, Catherines haarsträubenden Verdächtigungen konnte ich mit dem Schmunzeln gar nicht mehr aufhören :breitgrins: .


    Bei Jeremy Northam´s Mr. Knightley kann ich Dir nur zustimmen :redface: . Der ganze Film war klasse :klatschen: .


    Du hast "Persuasion" noch nicht gelesen? :entsetzt: Das mußt Du unbedingt so schnell wie möglich nachholen!!!
    Zu Captain Wentworth sag ich nur: :anbet:


    Nicht direkt ein Spoiler, eher eine kleine Anregung (falls nötig), aber lesen trotzdem auf eigene Gefahr:

    Zitat

    Ich kann Dir auch einen schönen Brief versprechen :breitgrins: . (leider nicht so lang wie Mr. Darcys, aber trotzdem sehr...ähm...aussagekräftig :zwinker: )

  • "Durchaus möglich, ich könnte ihn vielleicht schon fünfzigmal gesehen haben, ohne zu wissen, wer er ist. Ein junger Farmer, ob zu Pferd oder zu Fuß, wäre der letzte Mensch, der meine Neugier erregt. Die kleinen Grundbesitzer gehören einer Menschenklasse an, die mich schon rein gefühlsmäßig nichts angeht. Jemand, der eine oder zwei Stufen tiefer steht und ein achtbares Aussehen hat, könnte mich interessieren, da ich dann mit Recht annehmen dürfte, ihren Familien irgendwie nützlich sein zu können. Aber da ein Farmer meine Hilfe bestimmt nicht braucht, nehme ich aus diesem Grunde keine Notiz von ihm, andererseits beachte ich ihn deshalb nicht, weil er gesellschaftlich unter mir steht."


    ***Klappentext***


    „Emma“, das feingezeichnete Charakterbild einer energischen jungen Frau, eine Komödie der Irrungen um Liebe und Ehe.


    ***Inhalt***


    Emma Woodhouse, eine junge Frau aus gutem Hause, lebt mit ihrem Vater, einem ziemlich komischen Kauz, in Highbury in der Nähe von London. Kurz zuvor hat Anne Taylor, ihre ehemalige Gouvernante und beste Freundin Mr. Weston geheiratet und ist ausgezogen, so dass Emma nun fast vor Langeweile eingeht, obwohl nur wenige Minuten die beiden trennen.
    Emma ist klug, gebildet und ein wenig verwöhnt und sie gibt viel auf gesellschaftliche Unterschiede. In ihrer Langweile versucht sie in Highbury nun Schicksal zu spielen und Menschen miteinander zu verkuppeln, so wie sie es auch bei Mrs. Weston geschafft hat.
    Ihr nächstes Opfer ist Harriet Smith, eine junge Waise, die in einem Internat lebt und keine großen Aussichten auf einen reichen Gentleman hat. Dies versucht Emma zu ändern und beginnt Harriet zu „formen“ und sucht nach geeigneten Männern. Zuerst konzentriert sie sich auf Mr. Elton, den Pastor von Highbury, in den sich Harriet schließlich auch Hals über Kopf verliebt. Doch dieser hat es nicht auf Harriet abgesehen, und so kommt es zu allerlei Verwicklungen.
    Nachdem Emma kläglich scheitert und von Mr. Knightley, einem ehrlichen, direkten und liebenswürdigem Mann im besten Alter und ein Freund der Familie, ermahnt wird, erkennt sie, wie viel Unglück sie über ihre neue Freundin und sich selbst gebracht hat. Doch dies hält ihre Phantasie nicht ganz in Schach, so dass sie beim Auftauchen Frank Churchills zwar nicht direkt interveniert, aber doch nicht ganz die Finger vom Kuppeln lassen kann.
    Doch Harriet hat ganz andere Vorstellungen von ihrem zukünftigen Ehemann und darüber könnte Emma sich freuen, wäre es nicht genau der Mann, in den sie sich verliebt hat...


    ***Leseprobe***


    „Harriet war bestimmt nicht klug, aber von Natur aus sanft, gefügig und dankbar: gänzlich frei von Einbildung und nur von dem Wunsch beseelt, von einem Menschen angeleitet zu werden, zu dem sie aufschauen konnte. Emma fand es sehr liebenswert, dass sie sich so schnell an sie angeschlossen hatte und ihre Neigung zu guter Gesellschaft sowie die Fähigkeit zu erkennen, was elegant und hübsch sei, zeigte, dass sie auch Geschmack besaß, obwohl man keinen hohen Intelligenzgrad bei ihr erwarten konnte. Emma war völlig davon überzeugt, dass Harriet Smith genau die junge Freundin sei, die sie brauchte und die ihr zu Hause fehlte. Solch eine Freundin wie Mrs. Weston gab es nicht noch einmal. Das Schicksal würde einem nie zwei von dieser Art zubilligen, was sie sich auch gar nicht wünschte. Es war etwas völlig anderes –ein ausgeprägtes und ganz anders geartetes Gefühl. Die Zuneigung zu Mrs. Weston beruhte auf Dankbarkeit und Achtung. Harriet sollte wie eine Freundin geliebt werden, der man nützlich sein kann. Für Mrs. Weston konnte man nichts mehr tun; für Harriet alles.“
    (Seite 31/32)


    ***Die besten Sätze***

    „Er ist zweifellos bemerkenswert unansehnlich, aber das fällt gegenüber seinem völligen Mangel an Vornehmheit nicht ins Gewicht. Ich durfte nicht allzu viel erwarten und tat es auch nicht, aber ich hatte nicht gedacht, dass er derart bäurisch und ohne Stil sein würde. Ich gestehe, ich hatte ihn mir um etliche Grade vornehmer vorgestellt.“


    „Aber dass er die Stirn hatte, von Ermutigung zu reden und anzunehmen, sie sei mit seinen Absichten einverstanden, kurzum, sie würde ihn heiraten –wie konnte er sich im Hinblick auf gesellschaftliche Verbindungen und Geist für ohresgleichen halten? Und dann auf ihre Freundin herabsehen, also die Rangstufe unter ihm zwar richtig einschätzen, aber für die über ihm stehenden blind zu sein und sich dann noch einzubilden, es sei keine Anmaßung sich um sie zu bemühen. Was für eine provozierende Einstellung. Vielleicht war es zuviel verlangt, von ihm zu erwarten, daß er bemerke, wie sehr er ihr an Talent und geistiger Gepflegtheit unterlegen war.“


    ***Meine Meinung***

    „Emma Woodhouse, hübsch, klug und reich, im Besitz eines gemütlichen Heims sowie einer glücklichen Veranlagung, vereinigte sichtlich einige der besten Gaben des Lebens auf sich. Sie war schon fast einundzwanzig Jahre auf der Welt, ohne je wirklich Schweres oder Beunruhigendes erlebt zu haben.“

    Sichtlich könnte man auch mit offenbar übersetzen und dies würde den Kern der Sache wohl besser treffen, denn Emma Woodhouse ist kein sonderlich sympathischer Charakter: Sie glaubt von sich selbst, sie sei vollkommen, da sie eben hübsch und klug ist, und nebenbei auch eine hohe gesellschaftliche Stellung innehat. Doch sie hat einen Fehler: Ihre Selbstüberschätzung. Im Grunde ist Emma ein liebenswertes Geschöpf, fast altruistisch, denn sie möchte allen Menschen helfen. Aber die Selbstüberschätzung, die ihr weder der hypochondrische, mürrische und vor lauter Liebe zu ihr blinde Vater, noch die nachgiebige Gouvernante austreiben konnte, lässt sie glauben, sie und ihr Handeln seien perfekt und eine Bereicherung für jeden Menschen.


    Sie ist nicht böse, aber achtlos und das führt zu allerlei Komplikationen. Aus Langeweile versucht sie sich als Schicksal und überschätzt ihre Menschenkenntnis dabei maßlos, wie sie später feststellen muss. Für Kritik ist sie nicht zugänglich, denn sie glaubt sich selbst darüber erhaben, da sie vollkommen die Gefühle aller anderen Menschen zu kennen meint. Nur Mr. Knightley wagt es, sie zu kritisieren und versucht sie, zum Nachdenken anzuregen. Dies gelingt aber erst, nachdem sie alle ins Unglück gestürzt hat, allen voran, sich selbst.


    „Emma“ ist ein Roman über die Entwicklung einer jungen Frau, die im Laufe der Zeit erwachsen und reif wird, und die Liebe als ein schützenswertes Gut kennen lernt, das man nicht manipulieren sollte. Jane Austen hat keinen reinen Liebesroman geschrieben, auch wenn die Liebe wie immer im Mittelpunkt der Handlung steht. „Emma“ zeigt eine junge Frau der oberen Gesellschaftsschicht, die erwachsen werden muss, um ihr Glück zu finden. Viel Wert wird auf deutliche Charakterstudien gelegt, Ironie und Witz sowie karikierte Figuren des alltäglichen Lebens machen den Roman zu einem wunderbaren Lesevergnügen.


    Emma, die manipulativ in das Leben anderer eingreift, sich schamlos selbst überschätzt und teilweise widerlich eingebildet ist, aber andererseits, vor allem im Verlauf der weiteren Handlung, sehr liebenswürdig, zu sich selbst ehrlich ist, und kluge Betrachtungen über die sie umgebenden Menschen anstellt. Sie ist der Mittelpunkt der Geschichte, auch wenn sie nicht sonderlich sympathisch wirkt, liest man sie gerne und freut sich über ihre teilweise gehässigen Gedanken zu den Mitglieder der englischen Oberschicht.


    Mr. Knightley, ein Traum von einem Mann: Liebenswürdig, ehrlich, direkt. Er hat eine eigene Meinung und vertritt diese, im Gegensatz zur übrigen Gesellschaft, fest und entschlossen. Hilfsbereit und gut aussehend, mit vornehmen Manieren, hat er einfach Stil und ist das Sinnbild eines Gentlemans. Man freut sich auf jeden seiner Auftritte, in denen er Emma meist gnadenlos die Wahrheit sagt.


    Besonders die unangenehmen Zeitgenossen wie Mrs. Elton, eine widerlich selbstverliebte Zicke und Miss Bates, eine ständig redende Nervensäge, erhöhen den Witz der Darstellung.


    Mit ihrer schönen Sprache schafft es Jane Austen, dass man sich völlig in die Handlung und die damalige Zeit hinfallen lassen kann und mühselig aus dem 19. Jahrhundert auftauchen muss, wenn es jemand wagt, die Lektüre zu unterbrechen.
    Kurzweilig erlebt man die dörfliche Gesellschaft mit ihren liebenswerten und schrulligen Charakteren, die durch viele interessante Details und alltägliche Handlungen realistisch und lebendig erscheinen. Ob man sich nun beim Erdbeerpflücken vergnügt oder einen Pflichtbesuch bei einer Nachbarin absolviert, man wird direkt in die Geschichte hineingezogen.


    Aus einem sehr trivialen Thema hat Jane Austen ein Meisterwerk des Vergnügens erschaffen, in dem man sich vollkommen wohl fühlt und mit den Charakteren mitleidet, sich freut und sich aufregt.


    Allerdings kann „Emma“ nicht ganz mit „Stolz und Vorurteil“ mithalten. Mir fehlte hier ein wenig der Witz und die mehr als amüsanten Dialoge Lizzis, die wunderbar schlagfertig ihre Meinung zum Ausdruck bringen konnte und Menschen beleidigt hat, so dass diese es nicht einmal bemerkt haben. „Emma“ ist nun einmal ein anderer Charakter, auch wenn es viele Parallelen zu „Stolz und Vorurteil“ zu entdecken gibt.



    ***Meine Ausgabe***


    Ich habe „Emma“ in der Ausgabe des Insel Verlages gelesen. Die Übersetzung ist durchweg gut und angenehm zu lesen, zum ende hin häufen sich aber Rechtschreibfehler, die auf mangelhafte Korrektur zurückzuführen sind. Wörter fehlen, werden zusammengeschrieben („Unddas"). In diese Ausgabe gibt es etliche Illustrationen von Hugh Tompson, jedoch keine erläuternden Anhänge oder Fußnoten, was ich sehr schade finde. Vorne findet sich eine kleine Rezension und Inhaltsangabe, einige wenige Informationen zu Jane Austen und hinten ein paar Zeilen zu dieser Ausgabe und der Originalausgabe.
    Die Illustrationen sind nicht besonders herausragend, aber für zwischendurch ganz nett.



    ***Empfehlung***


    Uneingeschränkt für Mann und Frau. Ihre werke sind keine reinen Liebesromane, sondern gesellschaftskritische Betrachtungen aus Sicht einer klugen und sensiblen Frau mit modernen Gedanken. Sie zeichnet in jedem ihrer Romane ein detailgetreues Bild der damaligen Gesellschaft, in der sich vorrangig alles um Liebe und Hochzeit und Geld drehte.



    ***Hard Facts***


    Titel: „Emma“
    Originaltitel: „Emma“
    Autor: Jane Austen
    Übersetzer: Charlotte Gräfin von Klinkowstroem
    Verlag: Insel
    Erscheinungsjahr: 1980
    Erstausgabe: 1815
    ISBN: 3458322116
    Seiten: 549 Seiten
    Genre: Klassiker (Gesellschaftsroman)
    Wann und Wo: 19. Jahrhundert, England, Highbury (bei London)


    ***Links***


    http://de.wikipedia.org/wiki/Jane_Austen
    http://www.jane-austen.de/
    http://www.bibliomania.com/0/0/6/11/frameset.html
    http://www.pemberley.com/
    http://www.jane-austens-house-museum.org.uk/
    http://janeausten.ja.funpic.de/werk/e-summ.htm




    Bewertung: 5ratten

  • Wirklich eine super Rezension! :klatschen: Danke!
    Da rutscht Emma doch glatt nach oben bei meinem SUB!

    [size=9pt][font=Verdana][color=teal]&quot;Jedes einzelne Buch hat eine Seele. <br />Die Seele dessen, der es geschrieben hat, und die Seele derer,<br />die es gelesen und erlebt und von ihm geträumt haben.&quot;[/

  • Aeria: Mir hat der mit Kate Beckinsale nicht so gut gefallen wie der mit Gwyneth Paltrow. So viel treuer zum Buch wie viele auf Amazon sagen, ist er auch nicht, und mir fehlt da einfach das Schelmische, Fröhliche an Emma. Kate Beckinsale sieht, finde ich, total krank aus in dem Film. Dafür wird Harriet Smith von Samantha Morton gespielt, die meine perfekte Jane Eyre ist. :herz:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Meine Meinung


    „Emma“ ist nach „Stolz und Vorurteil“ und „Verstand und Gefühl“ der dritte Roman, den ich von Jane Austen gelesen habe und er konnte mich ebenso begeistern.


    Auch dieser Roman ist voller Witz, Ironie und Gefühl. Während des gesamten Lesens hatte ich ein Lächeln auf den Lippen, so amüsiert hat mich der Roman.
    Gerade die Dialoge haben es mir besonders angetan und finde, gerade diese sind Jane Austens Markenzeichen. Sie sind so voller Leben, Tempo und Spritzigkeit, dass sie ihres gleichen suchen.


    Die Figuren sind sehr facettenreich und vielseitig und wandeln sich im Laufe der Geschichte, was sie so unsagbar realistisch und glaubwürdig macht.
    Und nicht nur ihren handelnden Charakteren hat sie sehr viel Leben eingehaucht und Farbe verliehen, sondern auch den Figuren, die der Leser nur aus Briefen und Erzählungen kennt. Das hat mich ganz besonders beeindruckt.


    Da ich den Film mit Gwyneth Paltrow schon vor dem Roman kannte, befürchtete ich, dass mich das Buch langweilen könnte. Dies war zum Glück gar nicht der Fall. Dass ich keinen Raum für Spekulationen hatte, war ein wenig schade, aber nun wirklich nicht die Schuld der Autorin. Denn wer den Film nicht kennt, wird wirklich ausreichend spekulieren können.
    Sehr schön finde ich, dass sich der erwähnte Film eng an die Romanvorlage gehalten hat und nur hier und da etwas anders ist.

    „Emma“ ist ein ganz wundervoller Roman, der jedes Herz höher schlagen lassen wird, das Jane Austens Romane liebt.


    Meine Bewertung


    5ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Aeria
    Ich hab diesen Film schon auf Englisch gesehen und finde ihn gut. Wie schon gesagt greift er vieles auf was in der andren Verfilmung mit Paltrow etwas zu kurz kam. Allerdings muss ich auch sagen das ich Kate Bekinsale auch nicht als ganz geglückt besetzt empfinde.

  • @Aeria/Wendy/Holden: Mir persönlich hat die BBC-Verfilmung besser gefallen als der Hollywood-Film. Ich fand Gwyneth Paltrow nicht so toll, besonders ihren "britischen" Akzent.... :rollen:


    Kate Beckinsale hat mir dagegen eigentlich gut gefallen.
    Tja, die Geschmäcker sind verschieden :zwinker:
    Bin gespannt, was Du sagst, Aeria.


    lg, adia

  • Also ich muß mich in meiner Meinung bzgl. der Verfilmungen hier "leider" adia anschließen: mir hat die Verfilmung mit Kate Beckinsale weitaus besser gefallen!


    Die Schauspieler, die Darstellung der Figuren, das Erzähltempo, ja der ganze Ton des Films entsprachen dem Buch viel besser und wurde ihm auch mehr gerecht.
    Außerdem ist die BBC-Verfilmung viel ausgewogener und in sich stimmig. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mich in meinem "Buchgefühl" wieder zu finden. Es passte einfach.


    Die Verfilmung mit Gwyneth Paltrow (die ich zugegebenermaßen nicht so ganz mag, aber ich bin an den Film wirklich ohne Vorurteile herangegangen) wirkte da viel unausgewogener, teilweise richtig zerstückelt, nicht stimmig. Die arme Jane Fairfax wurde z. B. einer Statistin degradiert, Harriet war einfach nur tölpelhaft, Miss Bates eine Witzfigur und Emma von Anfang bis Ende viel zu nett ... nein, alleine schon die Besetzung der Figuren ... wenn ich das jetzt mit der BBC-Verfilmung vergleiche lässt es mich einfach schaudern. *brrrrr*


    Ich muß sogar sagen, seit ich die Filme vergleichen kann, hat der Film mit Gwyneth Paltrow noch einmal verloren (vorher fand ich ihn nicht so gut, aber zumindest noch okay). Es ist nicht so das ich ihn komplett schlecht finde, aber einfach nichts im Vergleich zu BBC mit Kate Beckinsale.


    Tjaaa ... so gehen die Meinungen auseinander. :winken:


    Ach ja ... PS: Das Buch hat mir übrigens auch gefallen. :breitgrins: Ich war ja jetzt bereits etwas besser an den Erzählstil von Jane Austen gewöhnt, was es mir hier leichter machte. Emma ist eine interessante Figur, die man am Anfang nicht eben mag, auch wenn sie ihre guten Seiten hat. Ihre Wandlung war jedoch glaubhaft und als sie dann so verzweifelt war, habe ich richtig mitgelitten. Gut, dass die Verzweiflung nur kurz anhielt, obwohl es IHR wirklich ganz gut tat ... befürchte ich. :zwinker:

  • Ui, ui, ui: Wenn ich mir meine Vorschreiber so ansehe, werd ich wohl mit meiner Meinung auf nicht viel Zustimmung treffen, aber dazu sind eigene Meinungen ja auch nicht da :zwinker: Aaaalso:


    Emma Woodhouse lebt mit ihrem Vater in einem Anwesen in der Nähe von London. Ihr Bekanntenkreis ist auserwählt, so wie es sich für eine Tochter aus sehr gutem Hause gehört. Zu ihren Freunden gehört zuerst einmal ihre ehemalige Gouvernante, die von Highbury wegging, um die Frau von Mr. Weston zu werden. Außerdem ist da ihre neue Freundin Harriet, die von nicht ganz so guter Herkunft ist. Dennoch gibt sich Emma mit ihr ab, das Mädchen tut ihr Leid. Emma möchte Harriet in die gute Gesellschaft einführen. Außerdem ist da noch ihr alter Freund Mr. Knightley, der Schwager ihrer Schwester Isabella. Dann gibt es noch Mr. Elton, den Gemeindepfarrer und Jane Fairfax, eine junge Dame im selben Alter wie Emma. In den sogenannten guten Kreis wird außerdem noch Mr. Frank Churchill aufgenommen.
    Der Inhalt von Austens „Emma“ lässt sich meiner Meinung nach schwer zusammenfassen. Eigentlich geht es um lauter Kleinigkeiten, das Hauptmotiv ist jedoch die Liebe. Und genau diese geht in diesem Werk verschlungene Wege bis sich am Ende dann doch alles in Wohlgefallen auflöst, gibt es einige Missverständnisse zu überwinden. Ich persönlich habe das Werk, das als „Jane Austens literarisch bedeutendster Roman“ bezeichnet wird, als sehr anstrengend und streckenweise auch als langweilig empfunden. Von der „Komödie der Irrungen und Wirrungen“ konnte ich wenig entdecken, amüsant fand ich das Buch nicht.


    Es kommt mir so vor, als hätte Austen einen Roman über Lappalien geschrieben, über Dinge, die im „normalen“ Leben keine Bedeutung haben und von denen ich nicht einsah, wieso der Leser damit belästigt wurde. Als Kandidaten für die Kategorie „too stupid to live“ würde ich gerne Emmas Vater vorschlagen, der beim kleinsten Lufthauch schon eine Lungenentzündung bekommt. Dennoch muss man Austen eins zugute halten: Sie hat die Stimmung des viktorianischen Lebens in einem Herrenhaus perfekt eingefangen, man fühlt sich tatsächlich ein wenig in diese Zeit versetzt. Dafür und für die handwerkliche Qualität vergebe ich 3 Punkte. Vielleicht eins der Bücher, die man öfter lesen sollte, um es würdigen zu wissen.


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    Taschenbuch: 527 Seiten
    Verlag: Dtv (August 2005)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423133570
    3ratten