Kathrin Lange - Gotteslüge

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    Klappentext:


    Der zweite explosive Fall für Faris Iskander


    Was anfangs wie eine Geiselnahme aussieht, entpuppt sich für Faris Iskander als ein Fall mit ungeahnt persönlicher Dimension: Ein mit einem Sprengstoffgürtel bewaffneter Mann überbringt Faris eine Botschaft. Sie lautet: »Das nächste Mal wirst du auf den Auslöser drücken.« Faris kann sein eigenes Leben retten, als die Bombe explodiert. Doch er ahnt, dass ein alter Feind einen teuflischen Plan für ihn ersonnen hat. Und der schreckt weder vor Entführung zurück noch vor kaltblütigem Mord. Denn schließlich will er Zeuge werden, wie Faris selbst zum Attentäter wird.



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 10.04. eine autorenbegleitete Leserunde. Es sind noch Freiexemplare zu vergeben. Anmeldeschluss dafür ist der 27.03. Wer mag noch mitlesen?

  • Kathrin Lange hat mit "Gotteslüge" bereits den zweiten Fall um Faris Iskander, einem Ermittler der Berliner Sondereinheit für religiös motivierte Verbrechen (kurz SERV), vorgelegt. Dieses Mal wird es für den Polizisten ein sehr persönlicher Fall, denn bei einem Bombenattentat nahe der Gedächtniskirche rettet Faris zwar das Leben Unschuldiger, doch den Jungen, der den Sprengstoffgürtel zündet, kennt er und zudem erhält von ihm eine verstörende Botschaft: nächstes Mal soll Faris derjenige sein, der den Auslöser drückt...
    Während Faris im Anschluss mit den Erinnerungen, die die Explosion hervorruft, zu kämpfen hat, überschlagen sich die Ereignisse: noch auf dem Breitscheidtplatz nimmt der Hintermann des Anschlags den Kontakt zu Faris auf - doch was ist sein Ziel?
    Zusätzlich zu dem Fall, der den Sonderermittler und seine Kollegen beschäftigt, ereignet sich noch ein weiterer Mord und auch dieses Mal kennt Faris das Opfer. Wie kann ein noch so tougher Polizist das verkraften? Im Grunde gar nicht - und so leidet Faris sehr unter seinen Erinnerungen, Schuldgefühlen und schlussendlich auch seiner Verzweiflung über das Geschehen.


    Die Autorin hat einen wirklich rasanten Thriller geschrieben, der eben auch erschreckend realistisch daherkommt. Nicht nur einmal habe ich mich gefragt, ob so etwas auch wirklich geschehen könnte - mitten in Berlin.
    Außerdem haben mit die Wendungen, die die Geschichte nimmt, gefallen, denn manchen folgt man äußerst bereitwillig - nur um festzustellen, dass es Finten waren. Andere Spekulationen wiederum sind gar nicht so verkehrt... herrlich, denn genau das mag ich so gerne an Krimis und Thrillern: das Spekulieren und diese Auf-und-Abs, wenn man sich zwischendurch immer wieder sicher ist, dass man nun endlich auf der richtigen Fährte ist.
    Thematisch passt dieser Thriller perfekt in unsere Zeit. Leider, muss ich sagen, denn oft stellt sich die Frage, was berechtigte Sorge und was bloße Hysterie vor religiösem Fanatismus ist. So ist vor allem die Figur des Ermittlers Faris Iskander besonders interessant: mit arabischem Hintergrund und muslimisch erzogen, wirkt er auf mich beinahe losgelöst von den Wurzeln seiner Eltern und Großeltern. Aber nicht nur das macht ihn komplex, sondern auch die Emotionen, mit denen er zu kämpfen hat. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob er nicht kurz vor dem Zusammenbruch stehen müsste - aber irgendwie schafft er es halbwegs, sich immer wieder aufzurappeln und den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen.
    Vor allem durch die persönliche Verquickung des Ermittlers zieht die Spannungskurve immer weiter an - bis zu einem fulminanten Ende. Zwar konnte mich die Auflösung nicht auf ganzer Linie überraschen, da ich eine gewisse Vorahnung hatte, doch das tut der Spannung keinen Abbruch. Allerdings empfand ich die Story am Ende ein bisschen 'überkonstruiert' und einen Tick zu unrealistisch was das Action-Talent des Ermittlers angeht.


    Kurzum: ich fand "Gotteslüge" wirklich spannend: ein Thriller, der mich von der ersten Seite an gepackt hatte und der mich auch aufgrund seines Stils richtig gut unterhalten hat. Auch wenn die Erzählweise aus Sicht des Ermittlers und des Täters nicht ungewöhnlich ist, so war die Dosierung hier genau richtig, denn der Nervenkitzel wurde damit immer wieder befeuert! Die Wartezeit auf den dritten Fall werde ich mir mit Band eins verkürzen...


    4ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Faris Iskander ist zurück – ob er will oder nicht. Wie schon in „40 Stunden“ scheint ein Täter wieder Faris ins Auge gefasst zu haben, denn kurz nachdem seine Exfreundin Laura tot aufgefunden wird, bestellt ein Selbstmordattentäter Faris zu sich. Die Geiseln sowie Faris können entkommen, der Täter kommt um, doch das ist erst der Beginn einer verstrickten Hetzjagd nach einem perfiden Täter.


    Faris Iskander ist auch diesmal noch lange nicht stabil genug, um wieder zu ermitteln, doch der Täter lässt ihm keine Chance. Gemeinsam mit Trommsdorf und dem Team der SERV – der Sonderheinheit für religiös motivierte Verbrechen – versucht er hinter das Geheimnis um den ANDEREN zu kommen. Der ANDERE ist der Täter und der Leser darf ihm in die Karten sehen, ohne zu wissen, wer er ist. Immer wieder bekommt man Ausschnitte aus seinen Handlungen und Gedanken, so dass ziemlich schnell klar ist, dass er eine Rechnung mit Faris offen hat. Doch welche das ist, bleibt lange verborgen. Faris hat aber nicht nur die Ermittlungen am Hals, sondern macht sich auch seine Gedanken, wer Laura getötet hat. Und dann wird Anisah, Faris Schwester entführt…


    Faris muss also auch in „Gotteslüge“ wieder sehr viel aushalten und als Leser fragt man sich schon, wie er das macht. Im normalen Leben wäre der Mann psychisch am Ende und vermutlich nicht mehr ansatzweise handlungsfähig. Wobei ein Mensch ja viel aushält – aber so viel? Puh – ich weiß nicht. Ab wann wird ein Thriller unglaubwürdig? In der Leserunde haben wir viel darüber diskutiert und letztendlich muss man sich als Krimi- / Thrillerleser immer darauf einlassen und man kann nicht immer pure Realität fordern. Wenn man Inspector Barnaby als Beispiel betrachtet, müsste halb Somerset leer gefegt sein. Und so kämpft sich Faris weiter tapfer durch den Thriller und stellt sich seinem schlimmsten Albtraum: einmal selbst den Auslöser zu drücken.


    Faris steht klar im Vordergrund und bestimmt die Geschichte und die Gunst der Leser. Abgesehen von Faris gibt es Trommsdorf, seinen Chef, der mir ein wenig zu gut und zu verständnisvoll ist. Im Gegenzug gibt es dann Dr. Geiger, die Chefin von Faris Chef, die kein gutes Haar an Faris lässt. Das Team – und auch Faris neuer Partner Mark – verblassen eher im Hintergrund. Ira, die Zeugin aus dem letzten Band und jetzt Quasi-Freundin von Faris, spielt noch eine Rolle, wobei ich mir diese auch wichtiger vorgestellt habe. Sogar Anisah, die ja entführt wird, bleibt blass. Sie kriegt wenig mit, da sie unter Medikamenteneinfluss steht.


    Das Schema des Thrillers ähnelt dem Vorgänger. Es geht wieder um Attentate, Bomben und Faris, der dies verhindern will. Wie auch schon der Titel verrät, ist die religiöse Motivation auch diesmal nicht zu finden, bzw. nur vorgeschoben. Die Spannung ist durchgehend sehr hoch und das Buch ist schnell weg gelesen. Man will einfach mehr wissen und fliegt nur so durchs Buch. Es gibt sehr viele Wendungen und der Leser ist immer am mit rätseln, wer wohl der ANDERE ist. Mich hat die Lösung überrascht, vor allem, da Frau Lange noch einen Cliffhanger ans Ende gebaut hat.


    Täter gefasst und trotzdem ein offenes Ende. Im Moment bin ich noch unschlüssig, ob ich das gut finde oder nicht. Im Krimigenre gibt es zwar viele Serien, aber doch meist mit abgeschlossenen Fällen. Im Moment hätte ich keine Lust, Faris schon wieder durch Berlin hetzen zu sehen, aber wer weiß? Noch ist der nächste Teil ja erst in Vorbereitung und bis dahin geht auch ein persönlich involvierter Ermittler wieder – nur, wer ist noch übrig, um Faris wieder persönlich zu involvieren?


    Fazit:
    Eine rasante Hetzjagd mit Faris Iskander, der mal wieder mächtig zu leiden hat. Gleiches Schema, aber hohes Spannungslevel.

    Grüßle, Christina

  • Der zweite Fall für Faris Iskander. Faris hat die Ereignisse des letzten großen Falls noch nicht wirklich verwunden, da wird er erneut zu einer Bombendrohung gerufen. Schnell stellt sich heraus, dass es nicht einfach nur um eine Geiselnahme oder ein Selbstmordattentat aus politischen Gründen geht, sondern dass jemand Faris ganz persönlich im Visier hat. Doch wer steckt dahinter? Wer hasst Faris so sehr, dass er diesen perfiden Plan ausgeheckt hat? Und kann Faris sich den Forderungen des Täters verweigern, wo der doch ein grausames Druckmittel in der Hand hat?


    Ich hatte den ersten Fall „40 Stunden“ nicht gelesen, bin aber dennoch problemlos in die Handlung hineingekommen. Natürlich erfährt man einiges über die Ereignisse im ersten Buch, jedoch wird die Spannung nicht völlig vorweggenommen, so dass man diesen wohl gut auch noch nachträglich lesen kann.


    Die Story ist äußerst rasant. Faris und somit auch dem Leser bleibt wenig Zeit zum Durchatmen. Das erklärt auch manche Handlungen der Protagonisten, die bei etwas mehr Ruhe vielleicht (und hoffentlich) anders agiert hätten. Aber Faris wird hier durch die äußeren Umstände und das grausame Spiel des Täters immer weiter getrieben und gehetzt.


    Gut gefallen haben mir neben Faris selbst die Nebenfiguren, allen voran Faris’ Vorgesetzter, der trotz aller Schwierigkeiten zu ihm hält und ihn schützt und deckt, wo er nur kann. Die anderen Mitglieder des Ermittlerteams blieben für mich ein bisschen blass, hier hätte ich mir etwas mehr Figurenbeschreibung gewünscht, auch wenn es für den Verlauf des Buches nicht zwingend notwendig war.


    Für mich war „Gotteslüge“ nicht nur ein spannender Thriller, sondern vor allem eine Persönlichkeitsstudie auf beiden Seiten: Täter und Ermittler haben mich beide emotional mitgenommen, über ihre Motive und Taten grübeln lassen und so konnte ich die Seiten kaum schnell genug umblättern.


    Es wird einen dritten Teil geben, auf den ich schon gespannt warte, denn das Ende von „Gotteslüge“ wartet mit einem fiesen kleinen Cliffhanger auf und ich bin extrem neugierig, wie sich das im dritten Band erklären wird!


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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