Emma Newman - Any Other Name (The Split Worlds #2)

  • Hallo meine Lieben,


    ein SLW-Buch durfte im März wieder gelesen werden. Die Erfahrung war seltsam. Irgendwie ging es nur schleppend voran, andererseits ließ sich das Buch auch sehr flüssig lesen. Es fehlte halt der gewisse Kick um mich zum längeren Lesen zu motivieren. Und ich muss ein kleines bisschen warnen - es gibt gleich zu Beginn der Inhaltsangabe einen ziemlichen Spoiler für den ersten Band.


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    Inhalt:
    Cat wurde mit dem jungen William zwangsverheiratet - eine Situation, die weit mehr Konsequenzen mit sich bringt als sie erwartet hatte, besonders als sie erfährt, welche Pläne ihre neue Familie für das junge Paar hat.
    In der Zwischenzeit forschen Max und der Wasserspeier die Agentur aus, eine mysteriöse Organisation, die nach ihren eigenen Regeln zu spielen scheint - und die der Gesellschaft im Nether nichts gutes will.
    In Mundanus findet Sam währenddessen seltsame Dinge über den neuen Arbeitgeber seiner Frau heraus, Dinge, die das Leben auf beiden Seiten der gespaltenen Welt betreffen könnte.


    Meine Meinung:
    Schon an der Inhaltsangabe erkennt man die drei Handlungsstränge, denen Emma Newman in ihren Split Worlds Büchern folgt. Während im ersten Band noch vieles neu und aufregend war, fand ich mich als Leser hier schnell wieder zurecht. Die drei Welten sind leicht zu verstehen. Mundanus ist unsere normale Welt. The Nether ist die Welt, in der Cathy groß geworden ist. Dort leben Menschen, die mit den Feen in Kontakt sind, aber selbst keine magischen Kräfte haben. Im Nether steht die Zeit still - man altert nicht - leider haben sich auch die Sitten und Gebräuche seit einigen hundert Jahren nicht sehr entwickelt. Exilium ist die Welt der Feen, wo die Paten der großen Familien leben. So weit, so spannend.


    Cathy ist als moderne junge Frau, die in der falschen Welt lebt, der Charakter, mit dem man sich am leichtesten identifizieren kann. Ihre Werte und ihren Feminismus nimmt sich sehr ernst, leider kommt die Autorin oft sehr offensichtlich und mit dem Holzhammer daher. Wenn Cathy von ihrem neuen Ehemann - der gar nicht so schrecklich ist - herumkommandiert wird, verstehen Leser auch so, dass das nicht in Ordnung ist. Man muss keinen lehrreichen Kommentar hinterher schieben. Das war schon etwas störend beim Lesen, weil ich mich von der Autorin nicht ernst genommen fühlte.
    Umso überraschter war ich über das Ergebnis des Bechdel-Test. Es gibt genau eine Szene (!) in der zwei Frauen sich unterhalten und dabei zufällig über Geld und einen Haushalt reden. Besonders feministische Themen sind das nicht, aber immerhin... Ein weiteres Gespräch gab es (über Männer und Sticken), aber abgesehen davon haben sich überhaupt keine Frauen miteinander unterhalten. Da hätte ich mir schon mehr erwartet, wo doch so auffällig Feminismus gepredit wird.


    Mein liebster Charakter aus dem ersten Band war Max, ein Arbiter, der dafür sorgt, dass die Feen sich aus unserer Welt fernhalten und uns armen Mundanus-Menschen nichts Böses tun. Um seinen Job auszuüben, darf er keine Seele besitzen (weil Feen sich daran festnageln oder so :rollen:) - seine Seele verweilt also in einem lebendigen Wasserspeier. Max tut in diesem Band nicht viel. Er fragt herum, sieht sich Tatorte an, foltert jemanden... in seinem Handlungsstrang ist so gut wie nichts passiert.
    Bei Sam - dem stinknormalen Menschen aus Mundanus - tut sich einiges, nur hat mir hier die Tiefe gefehlt um richtig mit ihm mitzufühlen. Seine Frau, mit der es schon länger Streit gibt, hat sich extrem verändert. Sie ist furchtbar dünn geworden, lebt nur noch für die Arbeit und ihre Chef ist ganz und gar eigenartig. Sam jammert und gammelt vor sich hin und hatte mir einfach zu wenig Antrieb um ein spannender Charakter zu sein.


    Insgesamt fehlt diesem Buch die Handlung. Ganz am Ende geht es drunter und drüber, unsere Helden bauen allerlei Mist, der vermutlich im dritten Band ausgebadet werden muss. Aber ich bin an dem Punkt vorbei, wo ich fade Mittelbände akzeptiere. Dieses Buch wurde als Mittel zum Aufbau missbraucht, es beginnt viele Handlungsstränge, ohne auch nur einen einzigen davon aufzulösen. Man wird komplett in der Luft hängen gelassen, und das obwohl der erste Band einen halbwegs runden Abschluss gefunden hat.
    Dazu kommt noch, dass Emma Newman immer das Wort "whilst" verwendet. Ich habe in der Schule gelernt, dass das entweder sehr hochgestochen ist oder nur in seltenen Fällen für ein abstraktes "während" verwendet wird. Hier wird immer "whilst" verwendet, was mich jedes Mal aus der Lektüre gerissen hat. Ansonsten liest sich das Buch flutschig dahin, die Sprache ist wenig anspruchsvoll. Leider gab es auch sonst nicht viel Anspruch, daher war es insgesamt nur ok.


    Bechdel-Test (gerade so) bestanden


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

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