Lucy Clarke - Der Sommer, in dem es zu schneien begann

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  • Es ist mein erstes von ihr und ich glaube nach aktuellem Stand auch nicht, dass ich sofort das nächste Buch von ihr lesen muss. Aber mal sehen.


    Kennst Du dieses hier?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Es ist auf jeden Fall sehr hübsch gemacht mit dem Wellenmuster, das sich auf dem seitlichen Buchschnitt fortsetzt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nach all den guten Rezis bin ich dann mal wieder der Grinch :breitgrins:


    Eva und Jackson sind noch kein Jahr verheiratet, als Jackson beim Angeln von den Klippen ins Meer gespült wird und man die Suche nach ihm ohne Erfolg einstellen muss. Eva ist am Boden zerstört und weiß nicht, wie sie ohne ihn weiterleben soll, ihren witzigen, charmanten Ehemann, mit dem gemeinsam sie noch so viel vorhatte.


    Nachdem sie die erste heftige Trauerphase durchgestanden hat, kann sie nicht ohne weiteres zur Tagesordnung übergehen und beschließt, Jacksons Vater und Bruder in Tasmanien zu besuchen, um endlich ihren Schwiegervater und Schwager kennenzulernen.


    Zu Evas Erstaunen sind beide weder sonderlich begeistert von ihrem Auftauchen noch besonders gesprächig, wenn es um Jackson geht. Nach und nach entlockt Eva ihrem Schwager doch einige Informationen und muss feststellen, dass sie ihren Ehemann wohl weit weniger gut gekannt hat, als sie dachte, denn er hat sie offenbar mehr als einmal belogen, und je mehr sie erfährt, umso deprimierender stellt sich die Sache dar, bis sie das Gefühl hat, nicht nur ihre Zukunft mit Jackson, sondern auch ihre gemeinsame Vergangenheit verloren zu haben.


    Wie gut kann man einen Menschen wirklich kennen? Und kann man jemals wieder vertrauen, nachdem man zutiefst enttäuscht worden ist?


    Hundertprozentig hinter die Fassade blicken kann man natürlich nie, doch was Eva nach dem Tod ihres Mannes alles herausfinden muss, würde wohl jedem den Boden unter den Füßen wegziehen und an allem und jedem zweifeln lassen. Spannende Fragen also, die Lucy Clarke hier aufwirft.


    Dumm nur, dass aufmerksamen bzw. erfahrenen Lesern schon sehr früh klar ist, wohin die Reise ungefähr gehen wird. Jacksons wahre Geschichte war für mich nur in sehr geringem Umfang überraschend, die Motivation zum Weiterlesen kam größtenteils dann auch eher daher, dass ich wissen wollte, ob ich mit meinen Vermutungen recht habe, als durch echte, gut gemachte Spannung.


    Das mögen andere Leser anders empfinden ... dafür, dass ich schon viele Krimis und Beziehungsdramen gelesen habe, kann die Autorin natürlich nichts. Aber ich fand auch die Figuren eher eindimensional gestrickt. So manches Gefühl wirkte aufgesetzt und viele Entwicklungen etwas seifenopernhaft. Und auch sprachlich hat es mich nicht umgehauen (was ich aber in weiten Teilen auf die Übersetzung schiebe).


    Am besten gefielen mir an dem Buch die faszinierende tasmanische Landschaft zwischen Busch und Ozean, die Schilderungen der Tauchgänge, die Eva und ihr Schwager Saul unternehmen, und die sehr hübsche Gestaltung des Taschenbuchs mit den blauen Wellen vom Titel, die sich auf dem seitlichen Buchschnitt fortsetzen.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Es war dann schon fast wieder lustig, alle Punkte abzuhaken, die ich vorhergesehen hatte :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ja, sonst wäre es einfach nur eine mittelgut erzählte Geschichte gewesen :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen