Legs McNeil und Gillian McCain - Please Kill Me. The Uncensored Oral History of Punk
Deutsche Übersetzung: "Please Kill Me: Die unzensierte Geschichte des Punk"
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PUNK hat immer schon eine unglaubliche Faszination auf mich ausgeübt. Zum einen, weil ich musikalisch viele Bands toll finde, zum anderen, weil ich die 70er Jahre auch zeithistorisch interessant finde. Und das Wilde, Ungestüme, Anstößige des PUNK war mir immer näher als Peace and Love der Hippies.
Ich habe mich mit dem Thema zuerst auditiv auseinandergesetzt und erst später versucht, einen anderen Einblick zu erhalten - zum Beispiel mit Jon Savage und "England's Dreaming: Anarchie, Sex Pistols, Punk Rock". Im Grunde ist "Please Kill Me" mein erstes ernsthaftes Eintauchen in die transatlantischen Ausformungen...
Legs McNeil und Gillian McCain haben eine Zugang gewählt, der mir sehr entgegenkommt und den ich unglaublich spannend finde: Schnipsel aus vielen Interviews mit den (noch lebenden) Bekanntheiten der Szene, die in größeren Kapiteln chronologisch zusammengestückelt werden. So entsteht ein vielfältiges, widersprüchliches Bild einer vielfältigen, widersprüchlichen Subkultur. Natürlich ist auch der Selektionsprozess (welche Ausschnitte werden wie angeordnet) Teil eines Interpretationsvorganges, trotzdem erhält der_die Leser_in so einen polyphonen Zugang zur Vergangenheit, der anders (ein Interview, eine Darstellung...) nicht möglich wäre.
Wer sich also irgendwie für das Thema interessiert, dem_der kann ich dieses Buch nur empfehlen! Von Lou Reed, Iggy Pop, Patti Smith, Debbie Harry bis hin zu Richard Hell (dessen Autobiographie ich mir natürlich sofort kaufen musste!) reicht die Skala der interviewten Personen, die Themen spannen den Bogen von "Groupies" über "Drogen" zu "Sozialkritik". Gerade durch die Polyphonie werden viele Dinge problematisiert (Gewalt, Drogenmissbrauch,...) - wobei weder Moralpredigt noch Glorifizierung die Überhand gewinnen kann.
Ich bin auf jeden Fall schwer begeistert! Und natürlich habe ich einige Leseanstöße erhalten, wie zum Beispiel "I Shot Andy Warhol" von Mary Harron oder die Autobiographie von Richard Hell.