Lorenza Gentile - Teo

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jehe.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Das Ende einer Kindheit


    „Werde nie erwachsen, Teo“, flüsterte sie.
    Ich habe sie noch fester umarmt und meinen Kopf auf ihr Herz gelegt.
    So tröstet man Menschen.


    Teo ist erst acht Jahre alt, als seine Welt kurz davor ist, auseinanderzubrechen. Seine Eltern befinden sich in einer Ehekrise. Teo hat wahnsinnge Angst und kann sich niemandem anvertrauen. Seine Schwester Mathilde hat genug mit sich selbst zu tun und reagiert auf die familiären Probleme mit Aggression und Zurückweisung. Sein Kindermädchen Susu wagt verständlicherweise keine Einmischung in dieses Thema.
    Auf der Suche nach Antworten stößt er in einem Buch über Napoleon auf eine mögliche Lösung. Napoleon hat einst alle Schlachten gewonnen, so meint Teo. Ihn müsste er sprechen können, damit er diesen wichtigen Kampf um seine Familie gewinnen kann. Doch wo soll er nach ihm suchen, wo kann er ihn finden – schließlich ist er schon lange tot.


    Aus der Sicht eines achtjährigen Kindes werden dessen letzte 12 Tage erzählt, bevor es beschließt, seinem Leben ein Ende zu machen. Teo beschäftigt nichts mehr, als die Antwort auf seine Frage, welches das Geheimnis des Sieges ist. Denn er will diese eine wichtige Schlacht gewinnen.
    Die Autorin hält uns Erwachsenen den Spiegel vor, indem sie Teo als Konsequenz seiner inneren Nöte und seiner gefährlichen naiven Logik eines Kindes auf eine Tragödie zusteuern lässt. Teo ist bereit, für die Liebe zu seiner Familie alles zu opfern, sogar sich selbst. Durch die Erzählperspektive des Kindes ist man sehr berührt.


    Das Buch ist ein modernes Märchen, eine Parabel, die uns lehrt, dass man auf die kleinen und unscheinbaren Dinge im Leben achten muss. Nur dann lernt man etwas, schließt neue Freundschaften und lernt, zu vertrauen. Ein kleines, ganz bezauberndes, sehr philosophisches Buch,das ich jedem dringend ans Herz legen möchte.


    5ratten

  • Teo ist ein achtjähriger Junge, dessen Familie zerbricht. Seine Eltern stecken in einer schweren Ehekrise, die ältere Schwester, Matilde, reagiert auf ihren Schmerz mit Wut, und Teo versucht, wie Kinder das oft tun, wenn sie überfordert sind, das Problem selbst in die Hand zu nehmen. Sein neues Lieblingsbuch ist ein Comic über Napoleon. Hatte der nicht einst alle Schlachten gewonnen? Vielleicht sollte er ihn fragen, wie man das macht? Aber Napoleon ist tot ... Ein Roman wie ein modernes Märchen, für Menschen jeden Alters. Teo will begreifen, was die Welt im Innersten zusammenhält und stellt fest: Man kann von anderen immer etwas lernen, wenn man sie nur an sich heranlässt; er erfährt, wie grausam Schweigen sein kann, und er berührt das Geheimnis des Todes. Die Kernfrage ist: Wie viel willst du für die riskieren, die du liebst? Teo hat keine Zweifel: Alles.
    Das Buch ist aus der Sicht des achtjährigen Teo geschrieben. Die Autorin hat es geschafft, das sich der Leser gut in die Gefühle des Jungen hineinversetzen kann. Teo ist ein nachdenklicher und liebenswerter Junge. Mir war er von Anfang an sehr sympathisch. Im Gegensatz dazu kamen mir die Eltern sehr egoistisch und gefühlskalt vor. Man hatte den Eindruck das die Kinder für sie einfach nur funktionieren müssen. Aber für ihre Ängste und Sorgen interessieren sie sich nicht und lassen sie damit alleine. Das Buch hat mir gut gefallen und mich auch ein wenig nachdenklich gemacht, ob man selber nicht auch manchmal die Augen für die Sorgen der Kinder verschließt ? Der Schreibstil ist sehr angenehm und man ist schnell in der Geschichte drin. Da das Buch nur 198 Seiten hat, lässt es sich sehr schnell lese

  • Teo ein sehr einfühlsamer Junge will seine Familie retten und dafür würde er alles tun, sogar sterben.
    Zwar ist er keine Leuchte in Mathematik, dafür liebt er Geschichte und vor allem Napoleon den dieser hat alle Schlachten geschlagen.
    Somit meint Teo das ist die richtige Person um danach zu fragen was er im Fall seiner Familie machen soll, doch leider ist Napoleon tot.Und wo findet man einen Toten? In der Hölle oder im Himmel und da beginnen die Probleme für Teo den wo ist Napoleon? Im Himmel oder in der Hölle?
    Es geht sogar so weit das Teo erwägt sich selbst um zubringen, doch bevor es dazu kommt bekommt das ganze doch noch ein gutes unerwartetes Ende.
    Das möchte ich aber lieber offen lassen damit man sich das Buch lieber selbst durchliest.


    Ich fand das es ganz gut ein Buch ist für unsere heutige Zeit wo sich immer mehr Paare scheiden lassen und dann oft die Kinder die Leidtragenden sind.Auch religiöse Fragen kommen in diesem Buch vor z.B. was kommt nach dem Tod?
    Faszinierend wie gut es die Autorin getroffen hat die kindliche Denkweise und Sprache wiederzugeben.
    Außerdem schafft sie es sehr gut das man sich das ganze Buch hindurch in Teo hineinversetzen kann und somit ist es auch ein Buch für mehrere Altersgruppen. Ich bin froh das ich es gelesen habe, den wenn ich es nicht gewonnen hätte wäre ich sicherlich nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden. Auf alle Fälle ist es ein gutes Buch um sich mal in die Denkweise eines Kindes hineinversetzen zu lassen das mit Problemen in der Familie klar kommen muss. Ich jedenfalls kann es nur empfehlen zu lesen, es ist auch ein durch das schön gestaltete Cover sehr ansprechendes Buch.

  • Meine Rezension:


    Was können elterliche Eheprobleme mit den Kindern anrichten?
    Den 8-jährigen Teo nehmen die anhaltenden Streitereien zwischen Mutter und Vater sehr mit. Mehr noch, er gibt sich selbst die Schuld daran, obwohl dies natürlich nicht stimmt. Doch in seiner Welt herrschen andere Gesetze und vor allem der französische Feldherr Napoleon. Seit Teo zum Geburtstag einen Comic über Napoleon bekommen hat, ist der Korse sein größter Held und Ratgeber. Er, der angeblich nie eine Schlacht verloren habe, schaffte Ordnung, ist aber leider schon einige Jahre tot; oder lebt Napoleon in Penner Luigi weiter?


    Autorin Lorenza Gentile hat mit "Teo" ein sehr berührendes Buch zum Thema Familie und Entfremdung geschrieben. Für den jungen Teo gibt es keinen größeren Wunsch, als dass sich seine Eltern bald wieder verstehen. Dementsprechend denkt er über seine eigenen Verhaltensweisen nach, war er immer ein guter Schüler und Sohn? Immer tiefer gerät er dabei in einen Strudel aus Schuld und Selbstvorwürfen, so dass er selbst einen Selbstmord nicht ausschließt, um dann unsichtbar geworden, mit Napoleon reden zu können. Seine kindliche Sicht auf die Dinge wirkt erschreckend authentisch und stimmt den erwachsenen Leser nachdenklich. Fantasie/Traum und Wirklichkeit scheinen beinahe zu verschmelzen. Schließlich möchte man ihn einfach nur schütteln bzw. in den Arm nehmen und vor dem Schlimmsten bewahren.


    Bewertung: 4ratten