Lilach Mer - Winterkind

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.524 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ruby Tuesday.

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    Inhalt:
    Niedersachsen, um 1880, im tiefen Winter. Eigentlich müsste Blanka von Rapp glücklich sein: Sie ist schön, ihre Haut ist weiß wie Schnee, ihre Haare sind schwarz wie Ebenholz. Und sie ist reich, ihrem Mann gehört die Glasfabrik, deren Turm das Dorf überragt. Trotzdem ist sie unglücklich. Wie ein Schatten liegt die Angst über allem, was sie tut, die Angst vor einer Toten. Als die Geschäfte ihres Mannes schlechter laufen, wächst unter den Arbeitern in der Glashütte die Unzufriedenheit. Gerüchte über einem Aufstand häufen sich. Während Blankas Mann verreist, eskaliert die Situation. Blanka muss sich nicht nur der Gegenwart, sondern auch den Geheimnissen der Vergangenheit stellen. Denn der tiefe Schnee, der das Herrenhaus umschließt, lässt sie nicht entkommen. „Winterkind“ ist die Fortsetzung des Märchens „Schneewittchen“. Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz … Was geschieht mit Schneewittchen, nachdem sie ihren Prinzen geheiratet und selbst eine Tochter bekommen hat?


    Teilnehmer:
    YRachel
    Ruby Tuesday
    Svanvithe
    Weratundrina
    (Hanni)


    Viel Spaß in eurer Leserunde :winken:

    LG, Dani


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  • Vielen Dank an Dani 79 für die Erstellung des Threads :winken:.
    Ich habe "Winterkind" vor zwei Jahren schon einmal gelesen und werde mich bemühen, keine Entwicklungen vorwegzunehmen. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch den Erstling der Autorin, "Der siebte Schwan". Mir gefällt die besondere Art der Autorin, wie sie aus den Bausteinen Fantasy, Märchen und Historisches etwas ganz Eigenes schafft.
    Dank der Inhaltbeschreibung weiß ich jetzt auch wieder, dass die Geschichte in Niedersachsen spielt; irgendwie hatte sich in meiner Erinnerungen die Handlung nach Böhmen verlagert.
    Den Namen der Hauptfigur finde ich sehr passend - "Blanka" für ein modernes "Schneewittchen". Obwohl ich ja zugeben muss, dass das Kindermädchen Sophie und Blankas Tochter Johanna mir viel stärker in Erinnerung geblieben sind. Ich bin gespannt, wie mir das Buch beim zweiten Lesen gefallen wird und wie die "Neuleser" es finden werden! Ich wünsche uns allen viel Spaß damit; außerdem relativiert es das derzeitige 1.Mai-Wetter: Es könnte auch schlimmer sein; es könnte SCHNEIEN. Brr! :frieren:

  • Hallo :winken:


    Danke Dani für die Erstellung des Threads. Ich bin auf die Autorin durch Holden aufmerksam geworden. Sie hatte eine schöne Rezi zu "Der Siebte Schwan" geschrieben und seit dem ist mir der Name der Autorin ein Begriff.
    Eigentlich wollte ich heute schon voll mit dem Lesen durchstarten, aber dann kam das Leben dazwischen, deswegen geht es bei mir dann morgen los. Ich freue mich schon sehr mit euch das Buch zu lesen!


    LG
    YRachel

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Wir hatten mal eine Leserunde mit der Autorin zu "Der siebte Schwan", das war sehr spannend! "Winterkind" subt bei mir leider immer noch und ich hab auch keine Zeit, ich euch spontan anzuschließen, schade.

    LG, Dani


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  • Wir hatten mal eine Leserunde mit der Autorin zu "Der siebte Schwan", das war sehr spannend!


    Oh, das klingt gut, da muss ich mal im Archiv stöbern gehen. Danke für den Tipp!
    Ich habe mittlerweile schon das erste Kapitel gelesen und bin wieder mitten drin im Geschehen; am liebsten würde ich gleich weiterlesen.
    Der Einstieg ist schon mal sehr märchenhaft und vielversprechend: Eine junge Frau steht am Fenster und scheint auf jemanden zu warten, während ihr Blick über die Winterlandschaft gleitet. Dabei schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit ab, zu "ihr", , offensichtlich unangenehme und beängstigende Erinnerungen.
    Später erfahren wir, dass der Rest der Familie auf dem Heimweg von einer Beerdigung ist. Mit dabei waren neben Johann von Rapp und seinem Diener Anton die kleine Tochter Johanna samt Gouvernante Sophie. Blanka von Rapp, die Frau am Fenster, ist daheim geblieben. Warum, erfährt man auch bald: Offensichtlich hat sie mit einer starken Angststörung zu kämpfen, die es ihr schon längere Zeit unmöglich macht, das Herrenhaus zu verlassen.
    Schnell kann man sich ein erstes Bild von den handelnden Personen machen. Die Autorin lässt den Leser Anteil haben an den Gedankengängen der beiden so unterschiedlichen Frauenfiguren Blanka und Sophie: Blanka, die "Herrschaft", zart, verängstigt und hilflos wirkend; auf der anderen Seite die Gouvernante Sophie, klug, besonnen und tüchtig. Das Mädchen Johanna tut mir ein bisschen Leid; einerseits soll sie sich gesittet wie eine junge Dame verhalten, andererseits wird sie zumindest von ihren Eltern nicht ernst genommen; sie ist ja nur ein "Fratz". So "verzogen" wie Sophie es immer wieder betont finde ich Johanna gar nicht, aber damals herrschten auch noch andere Erziehungsideale. Und verglichen mit der Armut, die Sophie während ihrer Ausbildung in Berlin kennengelernt haben muss, wirken die Lebensumstände im Herrenhaus wie eine andere Welt. Trotzdem, armes reiches Kind. Was ist denn das für ein Leben, ohne Kontakt zu Gleichaltrigen und dann das eintönige Leben im Herrenhaus? Da hat Sophie schon bedeutend mehr von der Welt gesehen.
    Im Lauf der Erzählung fallen immer mal wieder Andeutungen über die schwierige Beziehung zwischen Blanka und ihrer Mutter. Anders als in der Märchenvorlage findet hier der Konflikt zwischen Tochter und Mutter (nicht Stiefmutter) statt, aber das macht auch Sinn, da die "böse Stiefmutter" im Märchen ja oft nur eingesetzt wird für die "bösen Seiten" der Mutter (aus der Perspektive pubertierender Mädchen können das schon eine Menge sein. :zwinker:), denn die durfte man ja ungestraft hassen, ganz im Gegensatz zur leiblichen Mutter.
    In der Schlussszene des Kapitels wird auch die "böse Königin" selbst vorgestellt, doch böse wirkt sie hier eigentlich gar nicht. In der Königsfamilie herrscht Bilderbuch-Idylle; das schöne Königspaar und die neugeborene Tochter, zu der besonders ihre Mutter eine enge Beziehung hat. Doch schon wird der große alte Spiegel ins Zimmer getragen und man ahnt, dass die Idylle nicht von Dauer sein wird...

  • Eine kurze Zwischenfrage - woran liegt es, dass die Runde nicht so richtig in Gang kommt? Probleme mit dem Buch? Zeitnot? :gruebel:
    Ich werde "Winterkind" auf jeden Fall fertig lesen, aber wenn ich weiß, dass das Interesse eher einseitig ist, würde ich mich erst mal verstärkt um mein zweites Leserundenbuch kümmern.

  • Sorry, Ruby. Ich habe zwar schon einiges gelesen, aber mich hat in den letzten Tagen eine Schreibblockade niedergedrückt. So hat ich nirgendwo Muße, überhaupt etwas zu schreiben, saß vor dem PC und starrte sinnfrei auf den Bildschirm. Ich hoffe auf Besserung, damit ich die Tage endlich einsteigen kann...

    Das Leben ist das schönste Märchen. Hans Christian Andersen

  • Svanvithe: Kein Problem; danke dass du sich gemeldet hast :winken: Dann werde ich erst mal ganz gemächlich weiterlesen, damit ich nicht zu sehr vorpresche. Ich hoffe, deine Schreibblockade verabschiedet sich bald wieder. Mach dir keinen Stress; das hier ist ja schließlich eine private Leserunde und nichts, was irgendwie ausgewertet wird.

  • Sorry, hatte/habe ziemliche gesundheitliche Probleme und bin in den letzten Tagen irgendwie zu nichts gekommen ... Jetzt hänge ich bei allem hinterher :ohnmacht: Ich will das Buch auf jeden Fall auch weiterlesen, es könnte sich bei mir aber alles ein wenig hinziehen. Tut mir wirklich sehr Leid!

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • YRachel: Wir können es gerne etwas ruhiger angehen lassen. Bis zum Wochenende will ich mit meinem anderen Leserunden-Buch fertig sein, das ich gewonnen habe. Vorher wird also bei mir auch nicht viel passieren :winken:

  • @RubyTuesday: gut, das wäre mir sehr lieb!


    Endlich :redface: habe ich das erste Kapitel (die ersten vierzig Seiten) gelesen und ich muss gestehen, dass ich noch ein wenig ratlos bin, wohin die Reise gehen soll. Prinzipiell ist es mir schon klar, dass es eine Geschichte in Anlehnung an "Schneewittchen" sein muss, aber bisher ergibt sich für mich noch kein Sinn in dem Gelesenen. Der Schreibstil von Lilach Mer ist für mich recht ungewöhnlich, da die Sätze sehr kurz sind und alles sehr präzise beschrieben wird. Ich bin gespannt, ob ich mit diesem Stil im Verlaufe des Buches zurecht komme. Daher konnte ich mich noch nicht so recht in die Geschichte einfinden, es ist ja bisher auch nur wenig geschehen.
    Die Reisenden sind auf dem Weg zu einer Beerdigung und es wird relativ schnell klar, dass die Trauer zur Verstorbenen sich in Grenzen hält. Ich frage mich, wer und wie diese Person war, dass sie so unbeliebt in ihrerer eigenen Familie war. Aber dazu werden wir sicherlich im Verlaufe des Buches mehr erfahren.
    Zu den beiden Hauptpersonen Blanka und Sophie kann man bisher noch nicht viel sagen. Sie scheinen auf den ersten Blick sehr unterschiedlich zu sein, aber ich bin gespannt, was ihre Geschichte sein wird.


    Leider ist es momentan bei mir recht chaotisch, daher werde ich wohl eher durch ein ungewöhnlich langsames Lesetempo auffallen. Das lässt sich zur Zeit nicht so wirklich ändern! Tut mir Leid!

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • YRachel: Ich konnte mich am Wochenende leider nicht mehr länger zurückhalten und habe die letzten Kapitel in einem Rutsch durchgelesen, weil es selbst beim 2.Lesen noch so spannend war :redface:.
    Ich denke, dass es eine Zeit dauert, bis man die ganzen Personen und ihre Beziehungen zueinander (und ihre Rolle in der klassischen "Schneewittchen"-Vorlage) einsortiert hat, aber das scheint mir auch von der Autorin durchaus so gewollt zu sein. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind ja auch immer sehr verschleiert und man weiß nicht sofort, was es jetzt damit auf sich hat.
    Blanka und Sophie sind durchaus Gegenpole in der Erzählung; eigentlich ist es eine reine Frauengeschichte, die ihre Spannung aus den unterschiedlichen Beziehungen der Frauen untereinander (Blanka-Sophie, Blanka-Mutter, Blanka-Johanna...) bezieht; die Männer sind da eher "schmückendes Beiwerk". Aber auch sie sorgen für die nötige Würze in der Geschichte...
    Ich mochte Sophie und Johanna am liebsten von allen. Besonders Sophie ist mir noch lange im Gedächtnis geblieben, und als ich Anfang des Jahres "Die Protestantin" von Gina Meyer gelesen habe, musste ich wieder an sie denken und habe mir vorgestellt, dass der Beruf der Diakonisse meiner Meinung nach auch etwas für Sophie gewesen wäre; da hätte sie ihre Fähigkeiten und ihr Wissen gut einsetzen können.
    Ich bin gespannt auf weitere Eindrücke, selbst wenn es länger dauert. Ich schaue immer mal wieder rein, ob es etwas Neues gibt. :winken: