05 - Seite 322 bis Ende (Kapite 23 bis Ende)

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  • Hier könnt ihr über den Inhalt von Seite 322 bis Ende (Kapite 23 bis Ende) schreiben.
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    LG, Dani


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  • Ich habe das Buch gestern beendet und muss sagen, dass ich nicht ganz zufrieden bin.
    Die letzten 2/5 haben mir nicht mehr so gut gefallen wie die ersten drei. Zu viele Andeutungen mit zu wenig Gehalt. Dazu nun der Brief, den Angus versteckt hatte und dass Sarah sich dann umbringt, nachdem sie gelesen hat, dass suizidale Anwandlungen durchaus normal sind in ihrem Fall. Irgendwie erscheint mir das wenig realistisch.


    Am Ende ging alles viel zu schnell und auch der Sturm, der Sarah und Kirstie auf der Insel festhält, kam reichlich spät in meinem Empfinden. Zumindest liest der Klappentext im Buch sich so, als würden die beiden viel mehr Zeit alleine auf der Insel verbringen, abgeschirmt von allem anderen. Da hätte ich mir mehr Seiten zu gewünscht.


    Recht froh bin ich allerdings, dass Angus Kirstie nicht missbraucht hat. Seine Wut auf Sarah ist verständlich, zweimal hat sie ihn betrogen und dann weiß sie krankheistbedingt nichts mehr davon. Angus hat wirklich eine Menge ausgehalten, um die Familie zusammenzuhalten.

  • Schade, ich war von dem zu Anfang wirklich angetan und es hat mir auch recht gut gefallen. Für mich hatte die Geschichte zuerst Alles, was so ein Buch haben muss und spannend war es auch. Aber so etwa ab der Sache mit dem Missbrauch ist die Geschichte für mich gekippt, fast als wenn die Autorin jetzt wild fantasieren würde und die Geschichte irgendwie noch zu einem absolut unerwarteten Ende zu führen. Und das haben wir jetzt auch bekommen, ein Ende mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet hatte und was ich ehrlich gesagt total doof finde.
    Mich stört dabei nicht, daß Sarah ums Leben gekommen ist (hört sich seltsam an, aber ich hoffe ihr versteht wie ich das meine). Sondern das Sarah auf einmal Alles vergessen haben soll, eine Affaire hatte und nach dem Unfall quasi psychisch neben sich stand und Medikamente nehmen musste, aber das dann auch wieder Alles vergessen hat.
    Genauso verstehe ich auch nicht so ganz die Wut, die Angus gegen seine Frau entwickelt hat. Angeblich wollte er seine Ehe doch retten und wenn man es ganz streng nimmt. Haben seine Frau und er doch beide an dem Tag wegen ihrer Affairen nicht auf die Kinder aufgepasst. Von daher trifft ihn eine ähnliche Schuld. Nur war er nicht vor Ort, sondern hat eine Ausrede gefunden.



    Ich habe das Buch gestern beendet und muss sagen, dass ich nicht ganz zufrieden bin.
    Die letzten 2/5 haben mir nicht mehr so gut gefallen wie die ersten drei. Zu viele Andeutungen mit zu wenig Gehalt. Dazu nun der Brief, den Angus versteckt hatte und dass Sarah sich dann umbringt, nachdem sie gelesen hat, dass suizidale Anwandlungen durchaus normal sind in ihrem Fall. Irgendwie erscheint mir das wenig realistisch.


    Das sie sich umbringt, so habe ich das eigentlich nicht verstanden. Für mich war es eher so, daß sie Wahnvorstellungen (oder doch etwas Paranormales) hatte und sich und ihr Kind retten wollte und dabei ums Leben gekommen ist.




    Am Ende ging alles viel zu schnell und auch der Sturm, der Sarah und Kirstie auf der Insel festhält, kam reichlich spät in meinem Empfinden. Zumindest liest der Klappentext im Buch sich so, als würden die beiden viel mehr Zeit alleine auf der Insel verbringen, abgeschirmt von allem anderen. Da hätte ich mir mehr Seiten zu gewünscht.


    Ich verstehe vor allem nicht, daß Angus seine Frau und sein Kind alleine auf der Insel bei diesem Sturm lässt. Vor allem, weil er doch merken muss, daß bei seiner Frau gerade nicht Alles so ganz rund im Kopf läuft.




    Recht froh bin ich allerdings, dass Angus Kirstie nicht missbraucht hat. Seine Wut auf Sarah ist verständlich, zweimal hat sie ihn betrogen und dann weiß sie krankheistbedingt nichts mehr davon. Angus hat wirklich eine Menge ausgehalten, um die Familie zusammenzuhalten.


    Aber kann man jemandem der krank ist, daß zum Vorwurf machen? Ich weiß das erfordert viel, aber der Mensch ist krank, auch wenn es nichts körperliches ist.

  • Ein wirklich heftiger, ja eisiger Showdown, in dem die Realitäten sich über einander schieben. Das kleine Mädchen - offenbar ist jetzt doch klar, dass es Kirstie ist, ist die maßgeblich Leidtragende, in der Schule wird sie richtiggehend geächtet.


    Ich hatte schon die ganze Zeit den Eindruck, dass Sarah nicht imstande war, ihre eigenen Probleme bzw. Bedürfnisse hintenanzustellen. Dieses Sexbedürfnis kann ich persönlich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen, aber ich will darüber nicht urteilen, nur weil es so weit von meinen eigenen Empfindungen weg ist. Jedenfalls ist Sarah ernsthaft psychisch krank, was mich kein bisschen verwundert. Und wie es aussieht, ist sie zwar nicht direkt schuld am Tod ihrer Tochter, kann aber mindestens damit in Zusammenhang gebracht werden, wenn nicht mehr.


    Mir schien schon die ganze Zeit Angus der Normalere zu sein, derjenige, der sich bemühte, wieder eine Ordnung, einen Alltag ins Leben zu bringen. Jetzt muss er, nach den tragischen Ereignissen zum Schluss, alles im Alleingang schultern! Es sieht aber aus, als ob es schrittweise nach oben gehen könnte!


    Leider gab es in diesem letzten Teil überhaupt nichts mehr, was mich in irgendeiner Form überrascht hätte - alles ist genauso vonstatten gegangen, wie ich es mir erwartet hätte. Ich kann nicht sagen, dass ich das als besonderen Pluspunkt für das Buch sehe. Ein eher mittelmäßiges, teilweise schwer nachzuvollziehbares Buch, das zwar gut geschrieben, aber nur wenig spannend bzw. überraschend ist. Ich empfehle es eher nicht weiter.


  • Aber kann man jemandem der krank ist, daß zum Vorwurf machen? Ich weiß das erfordert viel, aber der Mensch ist krank, auch wenn es nichts Körperliches ist.


    ch bin da ganz beim kleinen Hasen - ja, sie ist krank, aber nicht jede Krankheit kann/muss das Umfeld ertragen. Krank sein heißt nicht, dass Angus alles mit sich machen lassen muss bzw. keine Vorwürfe erheben kann/ sollte. Und die erste Affäre hatte sie sich doch sehr wohl gemerkt und es einfach damit entschuldigt, dass sie halt mehr Sex brauchte als Angus. Finde ich persönlich ungeheuerlich, Männer machen das ja eher und erwarten Verständnis, das ich dann aber auch nicht habe (und die meisten anderen Menschen, die ich so kenne auch nicht). Mann kann ja durchaus mal Verlangen empfinden, aber man muss doch nicht alles, was einen so überkommt, auch ausleben!

  • Dieses Ende lässt mich jetzt etwas verwirrt zurück und zerstört ein wenig dieses gute Gefühl, dass ich am Anfang mit der Geschichte hatte. Das Buch hat schon eine Art Sogwirkung auf mich entwickelt, auch wenn es zwischendurch ziemlich gruselig war. Aber das Ende jetzt? Was denke ich davon?


    Eigentlich gibt es für mich keinen wirklich Schuldigen am Tod der einen Tochter. Sicher, Sarah hatte eine Affäre und hat sich nicht um die Kinder gekümmert, aber sie hat ja auch vermutet, dass die Kinder ganz woanders sind. Ehrlich: die Mädchen waren sechs Jahre. Welche Mutter rennt hinter ihren 6-jährigen Kindern im eigenen Haus oder im Haus der Großeltern dauernd hinterher? Das was da geschehen ist, hätte auch ohne das sexuelle Abenteuer passieren können. Allerdings erfahren wir, dass die Mädchen neugierig darauf waren was Mama mit dem Mann, der nicht Papa ist, tut.
    Aber von einer Schuld von Sarah am Tod der Tochter kann man aus meiner Sicht nicht sprechen.
    Sie hat das alles dann verdrängt und Medikamente genommen. Okay, irgendwie verständlich.


    Angus trifft auch keine Schuld am Tod der Tochter und die Schwester ja wohl auch nicht.
    Schuldgefühle dürfen aus meiner Sicht ruhig alle haben. Warum hat Angus nicht mit seiner Frau geredet. Warum hat sie die Medikamente abgesetzt oder er hat dafür gesorgt, dass sie sie nicht mehr nimmt und alle Unterlagen versteckt?


    Und Sarahs Tod gibt mir auch Rätsel auf. Vor allem, weil Angus ja zwei Personen gesehen hat und die gab es ja wohl. Es kann eigentlich nicht nur eine Wahnvorstellung gewesen sein. Sicher, das bleibt offen, aber auch Kirstie hat Lydia gesehen, mehrfach.


    Also mir war das zu viel auf einmal. Ein wenig Geistergeschichte und Gruselgeschichte und eine Geschichte über gegenseitiges Misstrauen, dass es überhaupt nicht geben mußte.
    Wenn einem das Fremdgehen des Partners so gegen den Strich geht, dass man damit nicht klar kommt, dann zieht man doch einen Schlussstrich und wenn man es noch einmal versuchen möchte, dann spricht man miteinander.


    Also für mich hat am Familienzusammenbruch jeder eine Schuld und an Lydias Tod eigentlich keiner so wirklich. Es ist einfach ein schreckliches Ereignis gewesen.

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Recht froh bin ich allerdings, dass Angus Kirstie nicht missbraucht hat. Seine Wut auf Sarah ist verständlich, zweimal hat sie ihn betrogen und dann weiß sie krankheitsbedingt nichts mehr davon. Angus hat wirklich eine Menge ausgehalten, um die Familie zusammenzuhalten.


    Ich bin auch froh, dass es den Missbrauch nicht gab, aber ich kann nicht zu Angus halten. Klar hat er viel ausgehalten, aber ich glaube, dass hat Sarah auf ganz andere Weise auch in dieser Ehe. Und Angus hat aktiv doch nichts getan um die Situation tatsächlich zu verbessern. Er war da eher sehr passiv.



    Das sie sich umbringt, so habe ich das eigentlich nicht verstanden. Für mich war es eher so, daß sie Wahnvorstellungen (oder doch etwas Paranormales) hatte und sich und ihr Kind retten wollte und dabei ums Leben gekommen ist.


    Ich habe es sogar so verstanden, dass sie es für wahr befunden hat, dass sich die tote Lydia an ihr rächen wollte und um ihre andere Tochter zu schützen, hat sie die "Falsche" mitgenommen in der Hoffnung diese damit auch von der Familie fortzulocken.
    So jedenfalls war mein Gedankenspiel beim lesen.
    Ich glaube es bleibt hier auch mit Absicht unklar, ob es diesen Geist nun gab oder nicht, aber für den Leser ist es ja auch nett sich selbst eine kleinen Geschichte um die Geschichte herumzuspinnen.
    Wenn es nur Wahnvorstellungen waren, dann ist mir Kirsties Verhalten einfach zu unklar. Ihre ganze Gespräche mit der Schwester, deren Erscheinungen und die Reaktionen. Das ist dann zu verwirrend. Finde ich zumindest. Oder wie erklärt ihr euch das. Aber nur mit Schock oder so oder um die Mutter schonen zu wollen gebe ich mich da nicht zufrieden. dafür sind Kinder eigentlich nicht gemacht. Sie sind direkt und oft auch ehrlich gemein. :zwinker:

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Also ich muss sagen, dass mich dieses Ende nicht zu hundert Prozent überzeugt hat. Die Auflösung, dass Sarah "irgendwie Schuld" hatte, kam für mich dann doch überraschend. Aber diesen Touch des Paranormalen fand ich irgendwie nicht so überzeugend. Ich habe mir schon beim Lesen gedacht, dass die echte Kirstie draußen an der Tür hämmert und Sarah nur fantasiert. Ich weiß nicht, aber ich glaube eine andere Lösung wäre in meinen Augen gelungener. Wobei ich jetzt auch nicht sagen könnte, wie es hätte enden sollen.


    Im Nachhinein betrachtet kann ich Angus gut verstehen. Seine Tochter stirbt bei einem tragischen Unfall, weil seine Frau sich mit einem anderen Mann vergnügt. Das ist wirklich heftig. Und ich bin ganz ehrlich, ich glaube, ich hätte nicht bei meinem Partner bleiben können.


    Den Anfang fand ich wirklich gut, aber zum Ende hin hat das Buch doch ein wenig nachgelassen. Aber ich würde sicherlich wieder zu einem Buch des Autors greifen.

  • Hm also ich war ja die ganze Zeit recht fasziniert von dem Buch, vor allem weil es so düster mit Gänsehautfeeling war, aber das Ende lässt mich jetzt nicht so wirklich glücklich zurück.


    Hat der Autor zu viel gewollt oder ist ihm so recht nichts eingefallen? Das Abdriften ins Mysteriöse kam für mich etwas unglaubhaft und erwartet hatte ich so etwas auch nicht.


    Beruhigt hat mich, dass Kirstie dann offenbar doch sie ist und nicht Lydia. Das hatte ich ja irgendwie die ganze Zeit im Bauchgefühl.


    Sarah wird ja als die Schuldige abgestempelt, aber ehrlich gesagt ist sie das für mich nicht. Klar hat sie nicht auf die Kinder geachtet, aber wer tut das die ganze Zeit bei seinen Kindern, wenn man in gewohnter Umgebung ist? Es waren ja nun keine Babys mehr...


    Für mich hat keiner Schuld, es ist schlicht und ergreifend ein Unglück.


    Angus hatte ich schlechter eingeschätzt als er in Wirklichkeit ist, da habe ich ihm wohl Unrecht getan.


    Was die Zerrüttung der Familie angeht haben wohl alle ihre Anteile dran also bis auf Kirstie würde ich mal sagen. Aber beide Elternteile haben Dinge getan, die zu diesem Ende geführt haben. In einer stabilen Beziehung geht eben keiner fremd...


    Ich bin mir ehrlich gesagt noch unschlüssig wie ich das Buch werten soll. Der Gruselfaktor war toll, aber der Rest? Na ja ich habe ja ein langes Wochenende zum Grübeln und Rezischreiben vor mich. :zwinker:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich verstehe vor allem nicht, daß Angus seine Frau und sein Kind alleine auf der Insel bei diesem Sturm lässt. Vor allem, weil er doch merken muss, daß bei seiner Frau gerade nicht Alles so ganz rund im Kopf läuft.


    Schlussendlich war es für ihn wohl die einfachste Wahl, Sarah nicht sehen zu müssen. Mordgedanken zu haben, die sich gegen die eigene Ehefrau richten, ist sicherlich nicht einfach. Da kann der Rückzug, der ja auch von Sarah ausging, durchaus gelegen kommen.

  • Das Ende ging jetzt wirklich schnell. Sarah will Angus erstechen, tut es dann aber doch nicht und er verlässt die Insel.


    Ich frage mich immer noch, was da an der Schule passiert ist. Wieso rufen die Kinder "Bogan" (=Geist)? Und auch Sarah hat Kirstie im Spiegel gesehen. Bei ihr kann ich mir das vorstellen, sie ist geistig einfach total verwirrt. Aber die ganzen Kinder? Scheint so, als wäre am Ende doch ein paranormales Element geblieben. Schade eigentlich, ich hätte mir gewünscht, dass der Autor sich noch die Mühe macht, das alles aufzuklären.


    Sarah war also mehr oder weniger die Schuldige. Sie hat Lydia zwar nicht umgebracht, aber nicht genug aufgepasst. Dass sie sich betrinkt und Sex hat, statt auf ihre Kinder aufzupassen, finde ich schon sehr krass! Irgendwie hatte ich die ganze Zeit sie als Verdächtige im Hinterkopf, aber da es nie irgendwelche Anhaltspunkte dafür gab und wir die Geschichte aus ihrer Sicht erfahren haben, habe ich das wieder verdrängt. Ich finde es ehrlich gesagt auch merkwürdig, dass ihr nicht auffiel, dass sie sich an die Zeit vor und nach dem "Unfall" kaum erinnern konnte. Selbst wenn sie sich nicht erinnert, muss sie doch merken, dass sie diese Erinnerungslücken hat. :gruebel:


    Und am Ende geht sie mit Geist-Lydia ins Watt und stirbt. Irgendwie passend. Alles in allem fand ich das Buch ganz gut, aber wie oben schon gesagt, hätte ich mir eine realistische Auflösung gewünscht, denn unter einem Psychothriller verstehe ich offenbar etwas anderes als Herr Tremayne.


  • Zumindest liest der Klappentext im Buch sich so, als würden die beiden viel mehr Zeit alleine auf der Insel verbringen, abgeschirmt von allem anderen.


    Ich habe grade noch mal nachgelesen und muss sagen: Du hast Recht. Der Klappentext klingt komplett anders, als das Buch (auch bezüglich der "atemberaubend schöne(n), einsame(n) Privatinsel" - das klingt irgendwie viel luxuriöser als "heruntergekommene Hütte auf einer einsamen Insel").


    Aber so etwa ab der Sache mit dem Missbrauch ist die Geschichte für mich gekippt, fast als wenn die Autorin jetzt wild fantasieren würde und die Geschichte irgendwie noch zu einem absolut unerwarteten Ende zu führen. Und das haben wir jetzt auch bekommen, ein Ende mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet hatte und was ich ehrlich gesagt total doof finde.
    Mich stört dabei nicht, daß Sarah ums Leben gekommen ist (hört sich seltsam an, aber ich hoffe ihr versteht wie ich das meine). Sondern das Sarah auf einmal Alles vergessen haben soll, eine Affaire hatte und nach dem Unfall quasi psychisch neben sich stand und Medikamente nehmen musste, aber das dann auch wieder Alles vergessen hat.


    Es ist ein Autor, keine Autorin :zwinker: Ansonsten gebe ich dir recht. Die Auflösung ist so...naja. Grundsätzlich gefällt mir die Idee gut, dass Sarah die "Schuldige" ist (auch wenn es mir schwerfällt, hier von direkter Schuld zu sprechen), aber bitte nicht so. Dann lieber eine gespaltene Persönlichkeit oder so etwas.



    Und die erste Affäre hatte sie sich doch sehr wohl gemerkt und es einfach damit entschuldigt, dass sie halt mehr Sex brauchte als Angus. Finde ich persönlich ungeheuerlich, Männer machen das ja eher und erwarten Verständnis, das ich dann aber auch nicht habe (und die meisten anderen Menschen, die ich so kenne auch nicht). Mann kann ja durchaus mal Verlangen empfinden, aber man muss doch nicht alles, was einen so überkommt, auch ausleben!


    Sie scheint mir einerseits irgendwie sexsüchtig gewesen zu sein, andererseits hat sie dieses Bedürfnis inzwischen offenbar gar nicht mehr. Das ist merkwürdig. Und selbst wenn man da von einer Sucht sprechen kann, entschuldigt das natürlich nicht, dass sie dafür ihre Kinder vernachlässigt hat. Dann hätte sie die Kinder eben bei einer Freundin unterbringen sollen, während sie ihre Affären auslebt.
    Klar, man muss 6jährige Kindern nicht dauerhaft beobachten, aber sie anzubrüllen und wegzuschicken und das in einem Haus, wo es eben z.B. diese gefährlichen Balkone gibt, muss ja auch nicht sein.



    Das was da geschehen ist, hätte auch ohne das sexuelle Abenteuer passieren können. Allerdings erfahren wir, dass die Mädchen neugierig darauf waren was Mama mit dem Mann, der nicht Papa ist, tut.


    Und wenn die Kinder die Balkon-Kletterei unbeschadet überstanden hätten, hätten sie evtl. Mama und den fremden Mann beim Sex gesehen. Auch das wäre ziemlich traumatisch gewesen.



    Hat der Autor zu viel gewollt oder ist ihm so recht nichts eingefallen? Das Abdriften ins Mysteriöse kam für mich etwas unglaubhaft und erwartet hatte ich so etwas auch nicht.


    Besser hätte man es nicht ausdrücken können. :five:

  • Nachdem ich das Ende nun ein paar Tage habe sacken lassen, hier meine Kommentare zum Ende.


    Hmm – auch ich bin mit dem Ausgang und der Auflösung der Geschichte nicht zu richtig glücklich.
    Der Showdown auf der Insel mit dem gigantischen Sturm zusammen mit Sarahs zunehmenden Wahnvorstellungen waren zwar von der Atmosphäre toll beschrieben, doch einige Entwicklungen waren mir dann doch etwas zu vage, unglaubwürdig und teilweise zu verworren.
    Irgendwie kann ich mir ja nicht vorstellen, dass Sarah eine völlige Amnesie hatte und sich an gar keine zurückliegenden Ereignisse mehr erinnern kann, bzw. dass diese dann ganz plötzlich alles wieder da sind. Schon ziemlich unrealistisch!
    Dass sie zum Ende hin durchdreht, sich immer mehr in eine Scheinwelt rein steigert und schließlich auf ihrer Flucht von der Insel zu Tode kommt, hat mich nicht sehr überrascht – fast hatte ich schon damit gerechnet, dass auch Angus nicht überlebt. :breitgrins:
    Zum Schluss waren mir die paranormalen Elemente übrigens dann doch etwas zu dick aufgetragen und was nun in der verhängnisvollen Nacht geschehen ist, bleibt bewusst im Unklaren.


    Was es nun mit Kirsties Visionen und ihrem seltsamen Geistersehen auf sich hatte, womit sie die anderen Kinder so in Angst und Schrecken versetzt hat, wird leider auch nicht deutlich.
    Auch Angus verhält sich ja auf seinem Weg zur Insel auf höchst seltsam – sieht schemenhafte Gestalten, hört Kirsties Rufe und rennt trotzdem auf schnellstem Weg zum Haus?
    Vielleicht weil er so betrunken war und nicht mehr klar denken konnte? :zwinker:


    Schuld an der ganzen Familien-Tragödie tragen ja eigentlich alle in gewissem Umfang oder eben auch nicht, wenn man einfach von unglücklichen Umständen bei Lydias Tod ausgeht.
    Traurig, dass beide gemeint haben, an dieser verfahrenen Ehe noch festhalten zu müssen, denn ihr Zusammenbleiben und vor allem der Umzug hat ihre desolate Situation vor allem für Kirstie nur noch mehr verschlimmert. Angus hat sich offenbar wirklich sehr bemüht, seine Familie zusammenzuhalten, doch mit der negativen Einstellung seiner Frau gegenüber, war es doch von vornherein hoffnungslos. Schön fand ich den vielversprechenden Ausklang der Geschichte – ein Hoffnungsschimmer zumindest, dass Kirstie mit ihrem Vater doch noch glücklich werden und zu sich finden kann.


    Schade, zum Schluss hat der Autor seinen Plot doch ein wenig zu sehr überdreht und beim Showdown zu vieles auf einmal eingebracht.
    Mein Fazit:
    Ein sehr vielversprechend beginnender Psychothriller mit einer tollen düsteren und schaurigen Atmosphäre, der mich anfangs sehr gefesselt und in Atem gehalten hat, im Verlauf der Handlung aber leider zunehmend schwächer wird.


  • Ich habe grade noch mal nachgelesen und muss sagen: Du hast Recht. Der Klappentext klingt komplett anders, als das Buch (auch bezüglich der "atemberaubend schöne(n), einsame(n) Privatinsel" - das klingt irgendwie viel luxuriöser als "heruntergekommene Hütte auf einer einsamen Insel").


    Den Klappentext finde ich auch ziemlich irreführend.
    Außerdem finde ich den Hinweis "Kirstie oder Lydia? Gut oder böse?" hinten auf dem Buch auch schon sehr manipulativ.
    Für mich war es von Anfang an klar, dass eines der Mädchen seine Schwester vom Balkon geschubst hatte.


    Zitat


    Und wenn die Kinder die Balkon-Kletterei unbeschadet überstanden hätten, hätten sie evtl. Mama und den fremden Mann beim Sex gesehen. Auch das wäre ziemlich traumatisch gewesen.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, war dieser Typ aber schon längst wieder weg und die angetrunkene Sarah war im Schlafzimmer eingeschlafen, als sich der Unfall ereignete.
    Von den Schilderungen her ist mir der Auflauf des verhängnisvollen Tags leider etwas vage geblieben.
    Wieso ist sie nach dem Schrei nach oben gerannt??? Ich dachte, sie wäre im 1. Stock gewesen?



    Hat der Autor zu viel gewollt oder ist ihm so recht nichts eingefallen? Das Abdriften ins Mysteriöse kam für mich etwas unglaubhaft und erwartet hatte ich so etwas auch nicht.


    Ja - genau das habe ich mir auch gedacht. Es war einfach etwas zu viel von allem ... :zwinker:

  • Eigentlich gibt es für mich keinen wirklich Schuldigen am Tod der einen Tochter. Sicher, Sarah hatte eine Affäre und hat sich nicht um die Kinder gekümmert, aber sie hat ja auch vermutet, dass die Kinder ganz woanders sind. Ehrlich: die Mädchen waren sechs Jahre. Welche Mutter rennt hinter ihren 6-jährigen Kindern im eigenen Haus oder im Haus der Großeltern dauernd hinterher? Das was da geschehen ist, hätte auch ohne das sexuelle Abenteuer passieren können. Allerdings erfahren wir, dass die Mädchen neugierig darauf waren was Mama mit dem Mann, der nicht Papa ist, tut.
    Aber von einer Schuld von Sarah am Tod der Tochter kann man aus meiner Sicht nicht sprechen.
    Sie hat das alles dann verdrängt und Medikamente genommen. Okay, irgendwie verständlich.


    Naja, aber ich treibe es auch nicht auf dem Küchentisch bei meinen Eltern im Haus mit einem anderen Mann, wenn meine Kinder mich dabei erwischen könnten. Zumindest lautlos wird es ja da auch nicht vonstatten gegangen sein.


    Sarah muss ein ganz massives Problem gehabt haben und der Tod eines ihrer Kinder hat sie schwer traumatisiert. Ich denke, dass ihr hier auch viel die Phantasie durchgegangen ist und Angus "das Spiel" zum teil mitgespielt hat, eben weil er wusste, dass sie krank war. Er tut mir hier sehr leid. Zumal man oft im Buch davon ausgegangen ist, dass "ER" der "Bösewicht" ist.


    Jetzt ist wenigstens klar, dass nicht Lydia noch am Leben ist, sondern Kirstie und damit das "Lieblingskind" von Angus. Hätte man sich die Trauerfeier im Ort doch sparen können. Schlimm fand ich die Szene mit dem Hund, als er verschwand. Das kann ich ja gar nicht ab und ich bin froh, dass er wieder aufgetaucht ist. Er wird gespürt haben, dass da mächtig was in der Luft liegt. Tiere haben ja feine Antennen dafür.


    Schön finde ich, dass endlich Angus das richtige für seine Tochter getan hat: Sie zur Therapie zu schicken. Klar vermissen sie Mutter und Ehefrau, aber ich denke, sie kommen auch so gut zurecht und können sich ein neues Leben aufbauen.


    Für mich war es ein gutes Buch, zwar nicht der Pageturner schlechthin, aber es hat einen gut unterhalten. Die düstere Stimmung haben eine gute Spannung erzeugt, die bis zum Ende hielt.
    Von daher kann ich es schon weiter empfehlen.

    Liebe Grüße Yvonne<br /><br /><br />Lesen heißt&nbsp; durch fremde Hand träumen ( Fernando Pessoa )<br /><br />Mein Buchblog <br />Ein Anfang und kein Ende


  • ... und Angus "das Spiel" zum teil mitgespielt hat, eben weil er wusste, dass sie krank war. Er tut mir hier sehr leid. Zumal man oft im Buch davon ausgegangen ist, dass "ER" der "Bösewicht" ist.
    Jetzt ist wenigstens klar, dass nicht Lydia noch am Leben ist, sondern Kirstie und damit das "Lieblingskind" von Angus. Hätte man sich die Trauerfeier im Ort doch sparen können.


    Tremayne hat uns mit Angus ominösen "Geheimnis" wirklich ganz schön auf die falsche Fährte gelockt, dabei war Angus eigentlich die ganze Zeit über bemüht, seiner Tochter eine heile Welt vorzuspielen, in dem er geglaubt hat, er müsse Sarah einfach in Ruhe lassen und die Vergangenheit vergessen.
    Unglaublich eigentlich, dass er der Trauerfeier für Kirstie zugestimmt hat, obwohl er genau wusste, dass sie die Überlebende war! :zwinker:

  • Das stimmt. Er hatte eine ganz schöne Last zu tragen
    Dabei hat er ja auch eines seiner Kinder verloren.
    Ich kann seine Wut gegenüber Sarah jetzt schon besser verstehen, zumindest ist sie verständlicher.
    Er muss sich ganz schön ohnmächtig gefühlt haben.
    Eigentlich hätte seine Frau in eine Psychotherapie stationär gehört.

    Liebe Grüße Yvonne<br /><br /><br />Lesen heißt&nbsp; durch fremde Hand träumen ( Fernando Pessoa )<br /><br />Mein Buchblog <br />Ein Anfang und kein Ende