Sandra Baumgärtner - Chronik der Hagzissa

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    Hannas Leben war bisher nicht einfach. Sie arbeitet im städischen Klinikum und ist die meiste Zeit eher für sich. Nur selten lässt sie jemanden an sich heran. Ihre einzigen Vertrauten sind ihre geliebte Oma und ihre Freundin Juls, mit der sie sich eine Wohnung teilt und, die auch als einzige etwas über ihre besondere Gabe weiß.


    Dann ereignen sich plötzlich merkwürdige und gefährliche Dinge in ihrem Umfeld und sie gelangt in den Besitz einer geheimnisvollen Chronik, durch die sie erkennt, dass sie Teil eines uralten Vermächtnisses ist und sich in großer Gefahr befindet. Wird Hanna das Unheil noch aufhalten können?


    Meine Meinung:


    Die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen. Sie erinnert an die Chronik, um die es in diesem Roman geht. Auch der Stein in der Mitte des Covers ist Teil der Erzählung und hat eine ganz besondere Aufgabe.


    Die Autorin hat in diesem Roman zwei Erzählstränge verarbeitet. Einmal einen, der sich um Hanna und die aktuellen Geschehnisse dreht und einen anderen, der die Ereignisse im sechzehnten Jahrhundert rund um die kleine Joanna wiedergibt. Beide fand ich sehr spannend und authentisch beschrieben und ich habe mich bei jedem Wechsel gefreut, noch mehr vom Schicksal der jeweils anderen zu erfahren. Geschickt bringt Sandra Baumgärtner ihre Leser auf diese Weise Stück für Stück weiter und verbindet die beiden Erzählstränge letztendlich miteinander.


    Die Charaktere des Buches haben mir sehr gefallen. Klar und deutlich beschrieben, weckten sie sowohl Sympathie, als auch Argwohn in mir und handelten nach meinem Gefühl realitätsgetreu. Lediglich Hanna wirkte manchmal doch ein wenig naiv und leichtgläubig, aber vielleicht liegt das auch an meinem persönlichen Betrachtungswinkel.


    Die Ausflüge in die Vergangenheit fand ich besonders interessant. Sie waren sehr lebendig beschrieben, so dass ich schnell Bilder zur Geschichte vor Augen hatte. Auch wirkte alles sehr authentisch und gut recherchiert auf mich.


    Obwohl ich die Ereignisse relativ absehbar fand, mochte ich das Buch dennoch nie an die Seite legen. Sandra Baumgärtner hat eine ausgesprochen fesselnde Art zu Schreiben und so flogen die Seiten nur so dahin.


    Gut gefallen hat mir auch der Ausflug nach Trier. Da ich vor einigen Jahren mit meiner Familie ein paar Tage dort verbracht habe, war es sehr schön, einige der Örtlichkeiten auf diese Weise noch einmal besuchen zu dürfen.


    Fazit:


    "Chronik der Hagzissa" von Sandra Baumgärtner ist ein spannender Fantasyroman, der erfrischenderweise in einer schönen, deutschen Stadt angelegt ist. Die toll aufgebaute Geschichte konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und an ihre Seiten fesseln. Gerne hätte ich noch mehr von den sympathischen Charakteren gelesen.


    4ratten

  • Inhalt: Als Hanna erfährt, dass sie als Haupterbin ihrer Oma eingesetzt wurde, ahnt sie noch nichts von einem uralten Vermächtnis und der dazugehörenden Chronik. Ihre Nachforschungen führen sie zurück ins Zeitalter der Hexenverbrennungen, in dem ihre Urahnin einst einen Kampf gewonnen und teuer bezahlt hat. Während Hanna Seite um Seite der mysteriösen Chronik entschlüsselt, plant ein alter Erzfeind seinen Rachefeldzug. Für Hanna beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
    Ein Dämon, hungrig nach Vergeltung und Tod. Eine mächtige Gabe, vererbt von einer Hagzissa zur nächsten. Und eine Chronik, geschrieben, um altes Wissen zu bewahren und das Böse endgültig zu besiegen. »Wenn einst in ferner Zukunft der Dämon zurückfinden wird auf diese, unsere Welt, dann Gnade Euch Gott! … Lasset uns bewahren die Namen derer, die einst den Dämon bezwangen, auf dass sie nie vergessen werden. Und lasset uns aufschreiben derer Nachkommen Namen, die sich erheben werden, um ihn für immer von dieser Welt zu verbannen. Möge dieses Buch ihnen zur Hilfe sein. Unkundigen bleibt das Geheimnis verborgen, einer wahren Hagzissa jedoch wird die Chronik zum wichtigsten Werkzeug im Kampf gegen den Dämon. SANTATOS!«


    Meine Eindrücke: :tipp:
    Ein sehr, sehr spannendes Buch, welches in 2 Perspektiven dargestellt wird. Hier hab ich definitiv lieber in der Gegenwart gelesen, aber das liegt auch nur daran, dass ich einfach keine Vergangenheitsleserin bin.
    Jede einzelne Seite hat mich fasziniert und gefesselt und ich kann jedem dieses Buch nur dringend empfehlen! Der Schreibstil der Autorin regt zum Weiterlesen an, man will es eigentlich gar nicht zur Seite legen. Fantasy trifft auf historische Hintergründe... und das auch noch in meiner unmittelbaren, näheren Umgebung! Ich bin echt begeistert!


    Aufmerksam wurde ich aber wegen des Covers. Welches für mich erstmal schwer zu erklären war, aber nach Beendigung des Buches bin ich nun voll im Bilde :leserin:


    5ratten

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • @Tara
    Wenn du den Klappentext bzw die Beschreibung von amazon kopierst, solltest du das kenntlich machen :winken:

    LG, Dani


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  • Meine Meinung:


    Nicht nur von außen etwas Besonderes


    Es ist eine Wohltat dieses Buch in den Händen zu halten. Das digitale Cover oder auch ein Foto vom Buch mögen es gar nicht richtig zeigen, doch diese Ausgabe ist eine ganz besondere. Es handelt sich um ein Smartcover, ein gebundenes Buch mit einem weichen Umschlag, das einfach richtig angenehm in der Hand liegt. Hier kommt noch die Lederoptik und auch Haptik dazu. Das Ziel ein altes in Leder gebundenes Buch darzustellen, ist super gelungen. Sollte es die Überlegung geben, ob man sich das Ebook oder die Printausgabe kaufen möchte, plädiere ich ganz laut für letzteres.


    In “Chronik der Hagzissa” geht es um Hanna, eine junge Frau, die im Heim aufgewachsen ist, nun zusammen mit ihrer besten Freundin Juls in einer WG wohnt und ein übernatürliches Geheimnis hat: Sie kann Heiligenscheine auf den Köpfen aller Menschen sehen. Diese haben jeweils andere Farben und Stärken und können unter anderem auch anzeigen, dass die Person bald stirbt. Nur ihre Freundin Juls weiß davon. Zur Zeit arbeitet Hanna nur des Geldes und der Beschäftigung wegen in einem Krankenhaus und bekommt zu Beginn dieser Geschichte einen neuen Vorgesetzten. Doktor Wolf Hörling eilt sein Ruf voraus: Er ist ein unglaublich gut aussehender Mann und alle Kolleginnen sind vollkommen aus dem Häuschen. Hanna ist überhaupt nicht an ihm interessiert, aber ausgerechnet sie bittet der neue Arzt um ein Date. Ab diesem Zeitpunkt scheinen die Menschen um Hanna herum plötzlich verrückt zu spielen und sich seltsam zu benehmen, sogar ihrer Oma ist es plötzlich ganz wichtig, ihr etwas Geheimnisvolles mitzuteilen.


    Ein anderer Handlungsstrang, dem einige Kapitel gewidmet sind, spielt im Jahre 1584. Dort trifft sich eine Gruppe von Menschen mit verschiedenen übernatürlichen Fähigkeiten, debattiert über Hexenverfolgungen und einen neuen Feind, der immer mächtiger wird.


    Die Protagonistin Hanna fand ich von Anfang an faszinierend. Nicht nur ihre übernatürliche Gabe ist spannend, sondern auch ihr Blick auf die Welt und auf andere Personen. Im Hinblick auf ihre gackernden Kolleginnen grenzt sie sich sehr ab und auch sonst ist sie ein interessanter Charakter. Ruhig und nachdenklich, aber nicht langweilig. Ihre beste Freundin Juls hingegen ist das komplette Gegenteil, denn sie ist laut, aufgeweckt und hat immer einen derben Spruch auf Lager, sodass Begegnungen mit ihr zunächst sehr erheiternd waren. Doch auch sie scheint sich plötzlich zu verändern und man fragt sich beim Lesen die ganze Zeit, was denn da los sein könnte und wartet gespannt auf eine Auflösung.


    Auch die Handlung in der Vergangenheit hat mir gut gefallen, wenn man von den diversen sehr deutlich und bildlich beschriebenen Gewalttaten mal absieht. Die Gruppe der “Hexen” hat sich durch sehr eindrucksvolle Menschen zusammengesetzt und die Geschichte der Hexenverfolgungen wurde unglaublich bedrückend und eindringlich erzählt. Wie man später im informativen Nachwort von Stefanie Altmeyer erfährt, beruhte all dies leider auf realen Tatsachen.


    Die erste Hälfte des Buches konnte mich ziemlich begeistern, danach ist die Geschichte zwar spannend geblieben, aber meine Begeisterung hat leider ein wenig nachgelassen. Hanna hat sich zu einem Charakter entwickelt, der plötzlich viel zu wenig nachdachte oder hinterfragte. Immer wieder gab es Andeutungen, die man als Leser langsam aber sicher und vor allem schneller als Hanna miteinander verknüpfen konnte. Das Geheimnis in dieser Geschichte ist ein ziemlich spannendes, wurde allerdings durch Hannas Verhalten und ihre Weigerung zu Akzeptieren in die Länge gezogen. Die Auflösung selbst sehe ich auch zweigespalten: Einerseits wurde ich von der Autorin ordentlich an der Nase herumgeführt und sie konnte mich erfolgreich verwirren (gute Arbeit!), andererseits wird hier viel mit Klischees gespielt, die dem Ende seine Besonderheit nehmen.


    “Chronik der Hagzissa” behandelt die Themen Hexen und Hexenverfolgung, Freundschaft, Liebe und Manipulationen und verknüpft diese auf eine überraschende und spannende Weise, manchmal leider durchbrochen von Längen oder Klischees. Ich empfehle dieses Buch allen, die in einer packenden Geschichte lesen wollen, wie die damalige Hexenverfolgung uns auch noch in der heutigen Zeit erreichen kann.


    3ratten

  • "Er starrte auf das Treiben und frohlockte." Mit diesem Satz startet der Prolog zu Sandra Baumgärtners Roman "Die Chronik der Hagzissa". Der Dämon Modroch ernährt sich von der Energie, die von starken Gefühlen wie Neid, Missgunst, Zorn und Zwietracht hervorgebracht wird. Gefühle, die während der Hexenverfolgung inder Neuzeit zuhauf vorhanden sind. Einzig die Hagzissas - weise Männer und Frauen mit besonderen Gaben - können ihm gefährlich werden. Also verfolgt er sie mit absoluter Härte und wird doch von dem kleinen Mädchen Johanna besiegt. Jahrhunderte später bietet sich ihm in unserer Zeit endlich die Gelegenheit neuerlich seine volle Stärke zu erlangen. Einzig Hannah, unwissend ihrem Erbe, könnte ihm die Stirn bieten.


    Erwartet hatte ich einen fesselnden Mysteriethriller, der, zwei verschiedene Zeitebenen miteinander verknüpfend, den Leser einlädt, gemeinsam mit der Protagonistin Hannah das Geheimnis der Vergangenheit zu lüften, um so zum Rüstwerk für den finalen Kampf gegen den Dämon zu gelangen. Leider konnte mich der Roman rund um die Hagzissas, ihrer Gaben und dem uralten Kampf gegen das Böse überhaupt nicht überzeugen. In für mich zu flapsig und salopp geschriebener Sprache verfasst, wirkt die Geschichte zu sehr konstruiert und gleichzeitig zu wenig durchdacht. Die Charaktere bleiben flach und eindimensional. Sie entwickeln sich im Lauf der Geschichte nicht weiter, verhalten sich im Gegenteil zuweilen irrational und zu ihrem bis dahin geschilderten Wesen nicht passend.


    Am Ende kann nicht einmal der finale Kampf gegen den Dämon für die Schwächen des Romans entschädigen. Mithilfe eines Klischees wird die bis dahin aufgebaute Handlung rund um das Enträtseln einer geheimnisvollen Chronik obsolet.


    Fazit:


    Enttäuschende Schnitzeljagd rund um uraltes Geheimnis, geeignet nur für Genrefans.

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()

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    Hanna wächst in einem Waisenhaus auf da, ihre Oma als zu alt eingestuft wird, um sie zu erziehen. Der Kontakt ist aber nie zu Oma Rosina abgebrochen. Hannah besucht sie regelmäßig. Oma Rosina erzählt ihr, dass sie sie als Haupterbin einsetzten wird. Vor allem ein altes Buch soll sie bekommen. Hannah ahnt nicht im geringsten, was es damit auf sich hat. Es ist eine Chronik aus längst vergangenen Tagen. Es erzählt von Hexen und Hexenverbrennungen, aber es ist verschlüsselt und während Hannah versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen, beginnt ein Arbeitskollege ihr Ärger zu machen auch ihre Freundin Juls, mit der sie in einer Wohngemeinschaft lebt, verhält sich immer merkwürdiger. Hannah ahnt nichts von den alten Kräften, die in ihr stecken und von dem Feind, der sie bedroht.


    „Chronik der Hagzissa“ erzählt die Geschichte von Hannah und ihren Vorfahren. Der Erzählstil in der Gegenwart ist modern gehalten. Hannah arbeitet in einem Krankenhaus als Schreibkraft, dort macht ihr der neue Arzt Schwierigkeiten. Er bedrängt sie, aber er bedrängt auch jede andere Frau. Hannah will nichts von ihm, sie ist eher eine ruhige, zurückhaltende Frau aber gerade das scheint den Mann zu reizen. Hannah wird als bodenständige Frau beschrieben und handelt auch dementsprechend. Bei allem, was ihr zustößt verliert sie allerdings den Überblick, und während man beim Lesen nur denkt, sie müsste doch die Zusammenhänge sehen, die sich ergeben, läuft sie blind daran vorbei. Dann tritt ein weiterer Mann in ihr Leben. Bei dem verhält sie sich wieder ganz anders. Gemeinsam gehen sie den Spuren nach und versuchen die Rätsel zu lösen. Dieser Teil in der Gegenwart war leider so gar nicht meins. Es war mir viel zu liebeslastig und wirkte auf mich irgendwie unglaubwürdig. Hannahs Handlungsweise war einfach nicht nachvollziehbar. Offensichtliche Dinge hat sie einfach übersehen und ist so mehr oder weniger blind in so manche Situation hineingeschlittert.



    Dann gibt es einen Handlungsstrang in der Vergangenheit. Dieser Teil erzählt von den Anfängen der Hagzissas beziehungsweise von der Gründung einer Riege und dem Entstehen der Chronik. Auch der Erzfeind, ein Dämon wird hier gut beschrieben. Beim Lesen dieses Teils laufen einem schon Mal ein paar Schauer über den Rücken. Leider ist dieser Teil viel zu kurz gehalten. Die Protagonisten werden nur angerissen und der Leser hat nicht wirklich die Chance sich auf diese Charaktere einzulassen. Ich hätte von diesem Teil gern sehr viel mehr gelesen, es hatte so spannend begonnen.


    Insgesamt ist die Chronik aber eine gute Mischung aus moderner Fantasy mit historischem Hintergrund, auch wenn es nicht ganz so mein Fall war.


    3ratten