04 - Seite 215 bis 259 (Teil V)

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 4.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tammy1982.

  • Hier könnt ihr über den Inhalt von Seite 215 bis 259 (Teil V) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Ein weiterer Zeitsprung katapultiert uns in die Jetztzeit, in der Nur eine sozialspychiologische Ausbildung bzw. Studium gemacht hat und zufällig im Rahmen ihrer Studien auf den Fall Khaled trifft. Der wunderschöne Doktor Jamal aus Gaza, Redner bei einer ihrer Veranstaltung und von großer Anziehungskraft für sie (umgekehrt auch) bringt sie dazu, für ein Jahr nach Gaza zu kommen und mit Khaled zu arbeiten.


    Und - o Wunder - sie ist die Nur, die mit der Familie verwandt ist. Also, das war mir so etwas von zu viel, das kann man sich gar nicht vorstellen. Obwohl es ganz klar im Leben solche Zufälle geben kann, ist es mir besonders in dem von der Autorin aufgestellten Kontext zu kitschig.


    Am Ende liegen sich alle in den Armen und Nur bekommt das Buch zurück, das sie zusammen mit dem Opa verfasst hat.


    Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie auch noch Jamal bekommt - trief.... Ich hoffe, im nächsten Teil fängt sich die Autorin wieder und findet zu etwas mehr Sachlichkeit!

  • Ich habe nun ebenfalls diesen Teil beendet und ich musste ein wenig grinsen, wie unterschiedlich manche Dinge auffassen kann. Dieser Teil hat mir jetzt noch m besten gefallen und ich fand es besonders interessant, Einblicke in das alltägliche Leben der Familie, ihre Gedanken und ihre Ansichten zu bekommen. Da war einiges was mich doch sehr überraschte. Aber in vielen Dingen teile ich auch die Meinung von TochterAlice.



    Ein weiterer Zeitsprung katapultiert uns in die Jetztzeit, in der Nur eine sozialspychiologische Ausbildung bzw. Studium gemacht hat und zufällig im Rahmen ihrer Studien auf den Fall Khaled trifft.


    Diese Zeitsprünge empfinde ich ebenfalls als ziemlich ruckartig, denn ich habe immer das Gefühl, das hier ein sehr wichtiger Teil fehlt. Gerade in der Jugend, im Studium, wenn man eben beginnt seinen Platz in dieser Welt zu finden, dann ist es doch hochinteressant, was einen Menschen zu dem macht, was er dann letztendlich wird. Was einen beeinflusst, beeindruckt und welche Werte man entwickelt. Dies alles fällt komplett weg und Nur bekommt auf diese Weise keine Charakter, der irgendwie fassbar ist. Ich bin ihr gegenüber nach wie vor sehr neutral eingestellt, weil ich keine Beziehung zu dieser Person aufbauen kann. Ich finde sie nett, aber da hört es dann auch schon auf, weil ich einfach nichts von ihr weiß.



    Und - o Wunder - sie ist die Nur, die mit der Familie verwandt ist. Also, das war mir so etwas von zu viel, das kann man sich gar nicht vorstellen. Obwohl es ganz klar im Leben solche Zufälle geben kann, ist es mir besonders in dem von der Autorin aufgestellten Kontext zu kitschig.


    Nun, an diese "Zufälle" in dem Buch habe ich mich jetzt schon gewöhnt. Sie sind ebenso unrealistisch wie Dshinns und reinkanierte Persönlichkeiten, welche Khaled ja wohl darstellen soll.
    Die kursiv geschriebenen Stellen, sind ja seine Gedanken und anscheinend kann er sich an Mariam erinnern, ist tatsächlich der Khaled von damals, und lebt mehr bei den Toten in einer Geisterwelt, anstatt der realen. Das ist schon ziemlich mystisch. Eigentlich müsste das ganze ja ein Paradoxon auslösen, aber ich lasse es jetzt einfach mal so stehen. In einem Science-Fiction Roman wäre es bestimmt interessant, aber hier passt es nicht. Das hat schon nichts mehr mit Aberglauben zu tun, denke ich, aber ich weiß es nicht. Was sagst du, Papyrus dazu?



    Am Ende liegen sich alle in den Armen und Nur bekommt das Buch zurück, das sie zusammen mit dem Opa verfasst hat.
    Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie auch noch Jamal bekommt - trief....


    Das hat mich ja ganz besonders erstaunt. Ich dachte immer, ein verheirateter Mann sei ein absolutes no go, aber anscheinend denke ich wieder zu modern. Es sind ja nur die Frauen, die dann die Schlampen sind, Männer können viele Frauen haben und sind tolle Hechte. Bei ihnen ist es natürlich auch keine Sünde, sich zu verlieben, wenn man schon verheiratet ist. :rollen: Da könnte ich echt brechen. Eine Frau wird beschimpft, angespuckt und erniedrigt und derselbe Fakt bei einem Mann ist absolut in Ordnung.
    Natürlich kann man sich verlieben, wenn man verheiratet ist, denn man hat drauf keinen Einfluss, aber dieses mit zweierlei Mass messen, das macht mich richtig sauer.



    Ich hoffe, im nächsten Teil fängt sich die Autorin wieder und findet zu etwas mehr Sachlichkeit!


    Dieses Kapitel hatte schon mehr gemein mit dem Beginn eines dramatischen Liebesromanes, aber ich fand eben die Denkstrukturen, die verschiedenen sozialen Strukturen und den Zusammenhalt unter Frauen ganz interessant. Trotzdem passt es nicht zu dem eigentlichen Thema.


    Nun ja, lassen wir uns vom nächsten Kapitel überraschen.

  • Mir fällt noch etwas ein, was mich sehr verwunderte beim lesen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Familie Nur erst als „ihre“ Nur wieder erkennt, nachdem sie die zweifarbigen Augen sehen.
    Wenn ich in ein Land komme, zu Gast bei Menschen, die mich aufnehmen und die in dem Land leben, aus dem meine Familie kommt, frage ich dann nicht nach, ob jemand meinen Großvater kannte, Nenne ich dann nicht seinen Namen, die Namen meiner Eltern oder meiner restlichen, dort verbliebenen Familie?
    Ich verstehe das nicht. Das wer das erste, was ich gemacht hätte, nachdem ich schon von Amerika versucht hätte, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.


  • Mir fällt noch etwas ein, was mich sehr verwunderte beim lesen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Familie Nur erst als „ihre“ Nur wieder erkennt, nachdem sie die zweifarbigen Augen sehen.
    Wenn ich in ein Land komme, zu Gast bei Menschen, die mich aufnehmen und die in dem Land leben, aus dem meine Familie kommt, frage ich dann nicht nach, ob jemand meinen Großvater kannte, Nenne ich dann nicht seinen Namen, die Namen meiner Eltern oder meiner restlichen, dort verbliebenen Familie?
    Ich verstehe das nicht. Das wer das erste, was ich gemacht hätte, nachdem ich schon von Amerika versucht hätte, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.


    Naja, Nur hat dort gearbeitet, vielleicht hat sie nicht so viel über persönliche Dinge gesprochen. Aber ein wenig erstaunt bin ich auch, denn wenn jemand kommt, dessen Wurzeln in dieser Kultur liegen, wird doch darüber gesprochen und sich ausgetauscht!

  • Hm ich fand diesen Teil jetzt ganz schön fad.


    Nur ist also Psychotherapeutin geworden, um Frauen und Mädchen zu helfen, denen dasselbe passiert ist wir ihr. Ist das nicht etwas zu klischeebehaftet?


    Zudem hat sie auch noch Bulimie und trägt farbige Kontaktlinsen, damit man ihr andersfarbiges Auge nicht sieht. In meinen Augen sollte sie lieber selbst eine Therapie machen.


    Und dann taucht endlich der erwähnte Arzt aus dem Klappentext auf Jamal, der auch noch verheiratet sein muss. Den Besuch bei dessen Frau fand ich mehr als komisch. Was hat Nur davon? Ich fand es auch unglaubwürdig, dass sich Jamal und Nur ein Mal begegnen, er sie sofort toll findet, ihr ein Stipendium anbietet und sie sofort die Taschen packt.


    Bedrückt hat mich auch, dass die Kinder in Gaza Krieg nachspielen, aber das ist deren Realität, deswegen spielen sie das, was die Erwachsenen die ganze Zeit tun.


    Was hat Khaled eigentlich? Liegt er wirklich im Wachkoma? Irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass er im Sterben liegt, denn er sieht ja seine toten Verwandten.


    Mir hat es eine Spur zu lange gedauert eh raus kam, dass Nur zur Familie gehört... :rollen:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie auch noch Jamal bekommt - trief.... Ich hoffe, im nächsten Teil fängt sich die Autorin wieder und findet zu etwas mehr Sachlichkeit!


    Da wäre ich sehr dafür. Das Buch hat mir vor diesem Abschnitt sehr gut gefallen, aber das hier war etwas zu viel des Guten.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Naja, Nur hat dort gearbeitet, vielleicht hat sie nicht so viel über persönliche Dinge gesprochen. Aber ein wenig erstaunt bin ich auch, denn wenn jemand kommt, dessen Wurzeln in dieser Kultur liegen, wird doch darüber gesprochen und sich ausgetauscht!


    Also mich hat das auch sehr gewundert, warum das nicht gleich so gelaufen ist, deswegen war es mir auch zu lange als sie dann endlich erkannt haben, dass es ihre Nur ist. Meist wird doch gefragt wo man her kommt und dann stellt sich doch automatisch die Frage, ob man von deren Verwandten wen kennen könnte.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Also mich hat das auch sehr gewundert, warum das nicht gleich so gelaufen ist, deswegen war es mir auch zu lange als sie dann endlich erkannt haben, dass es ihre Nur ist. Meist wird doch gefragt wo man her kommt und dann stellt sich doch automatisch die Frage, ob man von deren Verwandten wen kennen könnte.


    Das ist richtig, aber die Autorin will den ganzen Roman ja in jeder Ebene tragisch gestalten, also wohl auch hier. :rollen:

  • Wie schön, dass Nzinga und Nur auch weiterhin in Kontakt bleiben und Nur so zufällig auf das Video über Khaled stößt. Witzig, dass sie zuerst meinen, es ginge nicht um Nurs Familie, da Khaled nicht denselben Namen hat wie Nurs Großvater.


    Dass Nur auch noch mit Bulimie zu kämpfen hat, war mir mal wieder zu viel des Guten.


    Was ich von Jamal halten soll, weiß ich noch nicht. Erst flirtet er ganz schön mit Nur und holt sie nach Gaza, um ihr dort brühwarm von seiner Frau zu berichten. Ich glaube, ich hätte mich ins nächste Flugzeug nach Amerika gesetzt.


    Interessant fand ich hier noch, dass Jamal meinte, „mit den Dschinn“ sprechen sei hierzulande meistens dasselbe wie Schizophrenie.


    Dass Khaled sich durch Blinzeln bemerkbar machen kann, fand ich erstaunlich. Es muss fürchterlich sein, in seinem Körper eingesperrt zu sein und alles außen rum mitzubekommen, sich aber nicht rühren zu können.


    Schön, als sie Nur endlich als die gesuchte Großnichte von Nazmiyya erkennen. Schon praktisch, wenn man verschiedenfarbige Augen hat ;)


  • Ich habe nun ebenfalls diesen Teil beendet und ich musste ein wenig grinsen, wie unterschiedlich manche Dinge auffassen kann. Dieser Teil hat mir jetzt noch m besten gefallen und ich fand es besonders interessant, Einblicke in das alltägliche Leben der Familie, ihre Gedanken und ihre Ansichten zu bekommen.


    Ich fand diesen Abschnitt eigentlich auch mit am besten bisher.



    Zitat

    Die kursiv geschriebenen Stellen, sind ja seine Gedanken und anscheinend kann er sich an Mariam erinnern, ist tatsächlich der Khaled von damals, und lebt mehr bei den Toten in einer Geisterwelt, anstatt der realen. Das ist schon ziemlich mystisch. Eigentlich müsste das ganze ja ein Paradoxon auslösen, aber ich lasse es jetzt einfach mal so stehen.


    Paradoxon ist schon richtig. Wenn ich länger drüber nachdenke, bekomme ich einen Knoten ins Gehirn ;)

  • Endlich mal wieder ein Abschnitt über Nur, die gefallen mir am besten. Scheint ja bei euch anderen nicht unbedingt der Fall zu sein :breitgrins:



    Diese Zeitsprünge empfinde ich ebenfalls als ziemlich ruckartig, denn ich habe immer das Gefühl, das hier ein sehr wichtiger Teil fehlt. Gerade in der Jugend, im Studium, wenn man eben beginnt seinen Platz in dieser Welt zu finden, dann ist es doch hochinteressant, was einen Menschen zu dem macht, was er dann letztendlich wird. Was einen beeinflusst, beeindruckt und welche Werte man entwickelt. Dies alles fällt komplett weg und Nur bekommt auf diese Weise keine Charakter, der irgendwie fassbar ist. Ich bin ihr gegenüber nach wie vor sehr neutral eingestellt, weil ich keine Beziehung zu dieser Person aufbauen kann. Ich finde sie nett, aber da hört es dann auch schon auf, weil ich einfach nichts von ihr weiß.


    Genau das sehe ich hier anders. Die Kindheit hat sie zudem gemacht was sie ist, da passiert in der Jugend nicht mehr viel. Nach Missbrauch und Schieberei von einer Pflegefamilie zur nächsten ist soviel geschehen, da kann keine Jugend mehr richtungsweisend einspringen.



    Die kursiv geschriebenen Stellen, sind ja seine Gedanken und anscheinend kann er sich an Mariam erinnern, ist tatsächlich der Khaled von damals, und lebt mehr bei den Toten in einer Geisterwelt, anstatt der realen. Das ist schon ziemlich mystisch. Eigentlich müsste das ganze ja ein Paradoxon auslösen, aber ich lasse es jetzt einfach mal so stehen. In einem Science-Fiction Roman wäre es bestimmt interessant, aber hier passt es nicht. Das hat schon nichts mehr mit Aberglauben zu tun, denke ich, aber ich weiß es nicht. Was sagst du, Papyrus dazu?


    Ich lasse es auch einfach stehen und nehme es als erzählerisches Stilmittel.



    Das hat mich ja ganz besonders erstaunt. Ich dachte immer, ein verheirateter Mann sei ein absolutes no go, aber anscheinend denke ich wieder zu modern. Es sind ja nur die Frauen, die dann die Schlampen sind, Männer können viele Frauen haben und sind tolle Hechte. Bei ihnen ist es natürlich auch keine Sünde, sich zu verlieben, wenn man schon verheiratet ist. :rollen: Da könnte ich echt brechen. Eine Frau wird beschimpft, angespuckt und erniedrigt und derselbe Fakt bei einem Mann ist absolut in Ordnung.
    Natürlich kann man sich verlieben, wenn man verheiratet ist, denn man hat drauf keinen Einfluss, aber dieses mit zweierlei Mass messen, das macht mich richtig sauer.


    Im arabischen Raum ist es nun mal normal, dass ein muslimischer Mann vier Frauen heiraten kann, eine Frau natürlich nur einen Mann. Von daher ist Jamal kein no go. Das merkt man im Verhalten von Haja Nazmiyya und Alwan ganz deutlich.
    Jamal, seine Frau und Nuri zeigen eher westliche Verhaltensweisen. Es sind unterschiedliche Prägungen.



    Nur ist also Psychotherapeutin geworden, um Frauen und Mädchen zu helfen, denen dasselbe passiert ist wir ihr. Ist das nicht etwas zu klischeebehaftet?


    Nein.



    Dass Nur auch noch mit Bulimie zu kämpfen hat, war mir mal wieder zu viel des Guten.


    Mir nicht, ich finde das passt aufgrund ihrer Vergangenheit. Man gönnt sich was (Junkfood) und man bestraft sich und entzieht es dem Körper direkt wieder.
    Es ist Selbsthass und totale Kontrolle. Mißbrauchte und Vergewaltigte haben gerne die totale Kontrolle, es gab schließlich mal einen Moment da hatten sie diese nicht. Es ist ja auch bezeichnend, dass sie sich in Gaza nicht einmal die Finger in den Hals gesteckt hat.


    [size=7pt]Zitat repariert, Dani[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von Dani79 ()


  • Und - o Wunder - sie ist die Nur, die mit der Familie verwandt ist. Also, das war mir so etwas von zu viel, das kann man sich gar nicht vorstellen. Obwohl es ganz klar im Leben solche Zufälle geben kann, ist es mir besonders in dem von der Autorin aufgestellten Kontext zu kitschig.


    Das musste doch passieren :zwinker: Mich hat aber auch etwas gewundert, dass das nicht früher rauskam, sondern erst nachdem sie die Kontaktlinsen herausnimmt.



    Mir fällt noch etwas ein, was mich sehr verwunderte beim lesen. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Familie Nur erst als „ihre“ Nur wieder erkennt, nachdem sie die zweifarbigen Augen sehen.
    Wenn ich in ein Land komme, zu Gast bei Menschen, die mich aufnehmen und die in dem Land leben, aus dem meine Familie kommt, frage ich dann nicht nach, ob jemand meinen Großvater kannte, Nenne ich dann nicht seinen Namen, die Namen meiner Eltern oder meiner restlichen, dort verbliebenen Familie?
    Ich verstehe das nicht. Das wer das erste, was ich gemacht hätte, nachdem ich schon von Amerika versucht hätte, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.


    :zwinker: Meine Rede! Aber ich habe versucht es mir so zu erklären, dass Nur durch ihre Odyssee einfach zu entwurzelt war. Aber eigentlich hatte ich erwartet, dass Nazmiyyah früher draufkommt, trotz der Kontaktlinsen, dass sie eben mehr fragen würde, etc.



    Wie schön, dass Nzinga und Nur auch weiterhin in Kontakt bleiben und Nur so zufällig auf das Video über Khaled stößt. Witzig, dass sie zuerst meinen, es ginge nicht um Nurs Familie, da Khaled nicht denselben Namen hat wie Nurs Großvater.


    Nzinga fand ich das ganze Buch hindurch eine tolle Nebenfigur und hätte gerne noch mehr von ihr gelesen!


    Zitat

    Was ich von Jamal halten soll, weiß ich noch nicht. Erst flirtet er ganz schön mit Nur und holt sie nach Gaza, um ihr dort brühwarm von seiner Frau zu berichten. Ich glaube, ich hätte mich ins nächste Flugzeug nach Amerika gesetzt.


    Jamal ist mir auch höchst suspekt...

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**


  • Im arabischen Raum ist es nun mal normal, dass ein muslimischer Mann vier Frauen heiraten kann, eine Frau natürlich nur einen Mann. Von daher ist Jamal kein no go. Das merkt man im Verhalten von Haja Nazmiyya und Alwan ganz deutlich.
    Jamal, seine Frau und Nuri zeigen eher westliche Verhaltensweisen. Es sind unterschiedliche Prägungen.


    Ja, aber er nimmt sich keine Zweitfrau, sondern geht fremd - ist das nicht ein Unterschied? Zudem macht er Nur ja Hoffnungen, dass er seine Frau für sie verlässt. Ich glaube nicht, dass sie sich als Zweitfrau sieht.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**


  • Ja, aber er nimmt sich keine Zweitfrau, sondern geht fremd - ist das nicht ein Unterschied? Zudem macht er Nur ja Hoffnungen, dass er seine Frau für sie verlässt. Ich glaube nicht, dass sie sich als Zweitfrau sieht.


    Fremdgehen ist etwas anderes als sich eine Zweitfrau zu nehmen. Klar. Aber macht er Nur Hoffnungen, dass er seine Frau für sie verlässt? Habe ich gar nicht mitbekommen.

  • Vielleicht macht sie sich diese Hoffnung auch nur selbst :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Hier kommt endlich wieder Nur "ins Spiel". Ich habe mich schon gefragt, wie es ihr weiterhin ergangen ist und wann und wie sie mit der Verwandtschaft in Kontakt kommt.



    Genau das sehe ich hier anders. Die Kindheit hat sie zudem gemacht was sie ist, da passiert in der Jugend nicht mehr viel. Nach Missbrauch und Schieberei von einer Pflegefamilie zur nächsten ist soviel geschehen, da kann keine Jugend mehr richtungsweisend einspringen.


    Das sehe ich auch so. Das, was wirklich prägend war, haben wir in ihrer Kindheit bereits miterlebt. Ehrlich gesagt wäre es mir hier auch zu viel geworden, auch noch ihre Jugend mitzuverfolgen. Dass sie sehr gut in der Schule war, hin- und hergeschoben wurde und mit Bulimie reagierte hat mir gereicht und mein Bild klar genug werden lassen. Es ist für mich ein in kurzen Worten erfolgter Zwischenschritt, der nun erst hier bei ihrer Verwandtschaft evtl. zu weitreichenden Entwicklungen für sie werden kann und das erleben wir nun ja wieder mit.



    Nur ist also Psychotherapeutin geworden, um Frauen und Mädchen zu helfen, denen dasselbe passiert ist wir ihr. Ist das nicht etwas zu klischeebehaftet?


    Ich musst hier innerlich auch etwas mit den Augen rollen, aber andererseits ist es wohl tatsächlich oft so, sonst würde so ein Klischee ja nicht entstehen.


    Was mich aber mehr gestört hat, weil es einfach zu unrealistisch war, ist, dass sie erst am Ende des Abschnitts, also nach so langer Zeit, von ihrer Familie erkannt wurde. Ganz am Anfang, als Nazmiyya Nur zum ersten Mal sieht, hat sie ja wohl schon den Verdacht und nur ihre Augenfarbe scheint sie davon abzubringen, dass sie ihre Nichte sein könnte. So wie wir Nazmiyya aber bisher kennengelernt haben, passt es für mich überhaupt nicht zu ihr, dass damit das Thema für sie schon erledigt sein soll. Sie ist doch sonst in allem immer so hartnäckig und unkonventionell und dann fragt sie nicht wenigstens mal nach, woher Nur kommt, wen sie aus der Heimat kennt, etc. ? :confused: Gerade weil sie doch so heißt, wie ihre Nichte, hätte ich erwartet, dass sie mehr bohrt. Nachdem sie dann monatelang dort wohnte, hatte ich sogar schon überlegt, ob sie es mittlerweile wissen und ich es einfach überlesen habe, aber die Erkenntnis kam dann doch so spät. Nein, das wirkt auf mich einfach zu konstruiert, wenn ich die Personen bisher anders kennengelernt hatte. Und auch dass Nur nicht mal nachfragt oder nachforscht, ob jemand ihren Großvater kannte, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht noch eher als bei Nazniyya, weil sie vielleicht Angst davor hat, aber nicht bei der vorlauten Nazmiyya....



    Mir nicht, ich finde das passt aufgrund ihrer Vergangenheit. Man gönnt sich was (Junkfood) und man bestraft sich und entzieht es dem Körper direkt wieder.
    Es ist Selbsthass und totale Kontrolle. Mißbrauchte und Vergewaltigte haben gerne die totale Kontrolle, es gab schließlich mal einen Moment da hatten sie diese nicht. Es ist ja auch bezeichnend, dass sie sich in Gaza nicht einmal die Finger in den Hals gesteckt hat.


    Das wiederum empfand ich auch als passend, denn Magersucht und Bulimie sind doch sehr häufig Folgen von Missbrauch. Das hat mich also gar nicht gewundert.


    Khaleds Zustand ist seltsam. Er scheint in einer Art Wachkoma zu liegen, mehr tot als lebendig, wenn er mit den bereits verstorbenen in Kontakt ist. Und dabei scheint es keine Grenzen in Zeit und Raum zu gegen, wenn er in die Vergangenheit "reisen" kann, um mit Mariam zu reden. Das ist alles immer noch sehr mystisch und ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Aber vielleicht erklärt sich die Bedeutung der Figur ja noch am Ende.

  • Hallo Ihr Lieben,


    der absolute Nachzügler meldet sich auch endlich wieder zu Wort. Ich muss gestehen, dass ich das Buch schon beendet habe, aber einfach keine Zeit zum Posten hatte. :redface:


    Ein bisschen wundert es mich ja schon, warum es einen Jamal braucht, damit Nur nach Palästina fährt und dann trifft sie dort doch tatsächlich "zufällig" auf ihre Familie. Ich frage mich da, wieso sie sich nicht schon früher mal nach ihren Verwandten erkundigt hat und versucht hat sie zu kontaktieren. Klar einfach so nach Palästina einreisen, ging wahrscheinlich nicht, aber zumindest mal Verwandtenforschung zu betreiben, wäre doch möglich gewesen, oder?


    Dass sie dann tatsächlich ausgerechnet bei ihrer Familie landet, ist jetzt wirklich ein großer Zufall, aber tatsächlich glaube ich, dass so etwas auch im wirklichen Leben ganz schnell passieren kann. Zumindest finde ich es schön, dass sie jetzt doch endlich mal ein Zuhause gefunden hat und auch nicht mehr ihre verschiedenfarbigen Augen verstecken muss. Das ist doch schon traurig, wenn man sein ganzes Leben lang sein Äußeres quasi "ändert", um nicht aufzufallen. Aber gut ihre Bulimie passt da ja auch gut ins Bild. :traurig:


    Diese wie auch immer geartete Romanze zwischen ihr und Jamal finde ich ja seltsam. Vor allem finde ich ja die Frau von ihm ganz schrecklich, die ihren Mann da so ins Messer laufen lässt. Natürlich ist es schrecklich, wenn der eigene Mann sich in eine andere Frau verliebt, aber durch so eine offene Konfrontation macht man die Sache doch nicht besser. So ganz habe ich die Motivation für dieses Essen nicht verstanden, bis auf die Tatsache, dass Maisa wohl unbedingt wissen wollte, wie ihre "Konkurrentin" (die sich dessen noch gar nicht bewusst ist...) wohl aussieht. :rollen:


    Gut gefallen hat mir dabei der Zusammenhalt der drei Frauen und wie sich schön gegen Maisa verbünden. Das fand ich wirklich schön und hat mich auch sehr gefreut, gerade da Alwan ja vorher doch irgendwie gegen Nur gegrollt hat.


    So ganz verstehe ich immer noch nicht, was mit Khaled passiert ist. Wurde er denn auch verwundet oder hat er sich nur vor lauter Schock in seine eigene Welt zurück gezogen? Aber irgendwie hört es sich danach an, dass er langsam stirbt und nicht, dass er nochmal aufwacht, oder? Ich finde die ganze Geschichte um ihn sehr seltsam und weiß auch nicht so genau, was ich davon halten soll? :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Gut gefallen hat mir dabei der Zusammenhalt der drei Frauen und wie sich schön gegen Maisa verbünden. Das fand ich wirklich schön und hat mich auch sehr gefreut, gerade da Alwan ja vorher doch irgendwie gegen Nur gegrollt hat.


    Die Szenen mit den Frauen, besonders mit Nazmiyya, wenn sie sich verbündetet, zusammen arbeiten, sich aufregten, rauchten, feierten, etc. etc. fand ich irgendwie immer ganz schön beschrieben. Ich muss sagen, wenn ich jetzt so an das Buch zurück denke, habe ich fast nur diese Bilder im Kopf, während die anderen Dinge eher verblassen.