02 - Seite 59 bis 139 (Teil II + III)

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 7.578 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Papyrus.


  • Ich hab ja noch kein Kind bekommen, aber braucht man dazu die Beine? :zwinker:


    Ich habe auch noch kein Kind bekommen, aber das was sie hat klingt ja wie Querschnittslähmung oder so und wenn zum Beispiel ein unterer Wirbel eingeklemmt ist, dann hat sie ja auch kein Gefühl im Unterleib. Wie soll sie da dann pressen können? An so etwas habe ich gedacht. :zwinker: Sprich Beine und Unterleib lahm gelegt gefühlstechnisch und deswegen ist da nichts los.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Etwas befremdlich fand ich die Hebamme, die aus der Plazenta Medizin macht und diese weiter verkauft…


    Das fand ich neben Dschinns und sonstigen unerklärlichen Dingen eigentlich gar nicht verwunderlich.
    Schau dir mal an, aus was Chinesen heute noch alles Wunderheiler-Medizin machen...


    Bei Wikipedia steht auch:

    Zitat

    Früher wurde die Nachgeburt häufig an die Pharma- und Kosmetikindustrie verkauft. Diese Praxis ist unter anderem wegen der Angst vor Aids und anderen Infektionen überholt. Die aus den Plazenten gewonnenen Inhaltsstoffe werden heute aus anderen Quellen oder synthetisch hergestellt oder durch alternative Stoffe ersetzt.


    Oft ist es möglich, die Plazenta ausgehändigt zu bekommen. Kommerzielle Anbieter stellen daraus sog. Globuli (ursprünglich homöopathische Medikamente) her. Manche Menschen vergraben sie in der Erde, meist unter einem Baum. Dieser Brauch war und ist in unterschiedlichsten Regionen der Welt verbreitet. Die hormonreiche Plazenta wird mitunter auch zur (nicht nachgewiesenen) Förderung der Regeneration und Vermeidung einer postpartalen Depression von der Mutter verzehrt.


    Die meisten Tiere fressen sie ja nach der Geburt auch wieder auf...

    LG, Dani


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  • Ich habe auch noch kein Kind bekommen, aber das was sie hat klingt ja wie Querschnittslähmung oder so und wenn zum Beispiel ein unterer Wirbel eingeklemmt ist, dann hat sie ja auch kein Gefühl im Unterleib. Wie soll sie da dann pressen können? An so etwas habe ich gedacht. :zwinker: Sprich Beine und Unterleib lahm gelegt gefühlstechnisch und deswegen ist da nichts los.


    Wie gesagt, ich finde es viel grusliger, dass sie so überhaupt schwanger wurde... Mit einer gelähmten Frau schlafen, hat doch auch einen komischen Beigeschmack.

    LG, Dani


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  • Wie gesagt, ich finde es viel grusliger, dass sie so überhaupt schwanger wurde... Mit einer gelähmten Frau schlafen, hat doch auch einen komischen Beigeschmack.


    Na ja das finde ich nicht so schlimm. Die beiden können ja scheinbar nicht genug von einander bekommen. :zwinker:


    Ich finde es viel erschreckender, dass jeder Sex mit einem Ergebnis gekrönt ist. Zum Glück muss man sich da als Frau von heute keine Gedanken mehr machen, denn 12 Kinder will ich nicht haben. :zwinker:

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  • Kann es nicht sein, dass Nazmiyya mit ihren Beinen ein neurologisches Problem hat? Ich kenne jemanden, wo das der Fall war, aber irgendwann löste es sich überhaupt nicht mehr. Und das ging bis in die Hüften, also schon in einen Bereich, den man für die Geburt braucht.


    Ich fand das mit dem Verzehr der Plazenta übrigens auch sehr gewöhnungsbedürftig - auch wenn mir klar ist, dass Tiere das machen.

  • Mir ging es eigentlich in erster Linie darum, dass die Hebamme aus der Plazenta noch Profit schlägt, denn sie bekommt dafür ja auch Geld. Eigentlich gehört das ja der Mutter und wenn schon anderweitig verwerten, dann hätte sie doch Nazmiyya wenigstens dran beteiligen können. :rollen:


    So wird die Hebamme bezahlt für ihre Tätigkeit als Hebamme und dann bekommt sie mit der Plazenta nochmal extra Geld.

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  • So, jetzt habe ich auch Teil III gelesen und bin somit bei Nur angekommen. Ich finde, dieser Name liest sich in einem deutschen Text total schwierig, wegen der Verwechslungsgefahr zum Wörtchen "nur".


    Da bin ich auch ein paarmal drüber gestolpert. Hier wäre es besser gewesen, im Deutschen die Form Nura zu wählen.


    Zitat

    Ihre Geschichte ist schlimm, aber ich fand es fast zu viel. Der Tod des Vaters und dann vor allem des geliebten Großvaters und die lieblose, geldgeile Mutter hätten mir gereicht.
    Bei Sams erstem Auftauchen dachte ich sofort: bitte jetzt nicht auch noch Kindesmissbrauch. Und erst war er dann netter als die Mutter, aber natürlich mit bösen Hintergedanken.
    Ich weiß nicht, ob wir Leser schon so abgestumpft sind, aber für mich war es hier beinahe klischeehaft, dass der böse Stiefvater tatsächlich so völlig dem Bild entspricht.


    Mir war das auch zu viel und zu klischeehaft. Vor allem habe ich auch nicht verstanden, warum die Mutter so lieblos war. Zuerst wollte sie das Kind doch ganz für sich allein nach Muhammads Tod, wollte dem Großvater nicht mal Besuchsrecht gewähren.


    Zitat

    Als später der Onkel auftauchte, hatte ich dann sogar einen Moment lang Angst, dass es noch schlimmer wird, aber wenigstens der ist ein anständiger Mensch.


    Das kam mir auch kurz in den Sinn.



    Zudem habe ich mich gefragt wie viele Kinder eine Frau überhaupt so gebären kann? Viel mehr als sie wohl bald nicht…


    Also, unser Nachbar hat 12 Geschwister ...



    Ähm wo du es erwähnst: Ich glaube auch, dass nach der Geburt erst einmal alle Babys blaue Augen haben und sich das dann erst in die entsprechende Farbe ändert, also gleich nach der Geburt hätte sie es noch nicht wissen können. Aber vielleicht hat sie es innerlich gespürt, dass es so ist und deswegen gleich so reagiert.


    Nur europäische Babys haben nach der Geburt grundsätzlich blaue Augen. "Babys aus Asien, Afrika und Lateinamerika werden abhängig von den Genen der Eltern in der Regel bereits mit braunen Augen geboren." (Wikipedia)




    Das fand ich neben Dschinns und sonstigen unerklärlichen Dingen eigentlich gar nicht verwunderlich.
    Schau dir mal an, aus was Chinesen heute noch alles Wunderheiler-Medizin machen...


    Das hat mich nun auch nicht so sehr gewundert. Als Apothekerin ist mir ja schon einiges untergekommen ;)
    Da du gerade die Chinesen ansprichst: Mein Mann hat von seinem chin. Arzt mal eine Teemischung bekommen, die aussah wie das, was wir auf unserer Terrasse zusammenkehren. GG meinte, es schmeckt auch so :breitgrins:


  • Nur europäische Babys haben nach der Geburt grundsätzlich blaue Augen. "Babys aus Asien, Afrika und Lateinamerika werden abhängig von den Genen der Eltern in der Regel bereits mit braunen Augen geboren." (Wikipedia)


    Danke! Leserunden sind so bildend :breitgrins:
    Aber die grauen (vielleicht ja graublauen?) Augen waren somit klar verräterisch.


    Zitat

    Da du gerade die Chinesen ansprichst: Mein Mann hat von seinem chin. Arzt mal eine Teemischung bekommen, die aussah wie das, was wir auf unserer Terrasse zusammenkehren. GG meinte, es schmeckt auch so :breitgrins:


    Das ist ja noch harmlos (hoffe ich für deinen Mann :zwinker:)... Aber Bärengalle und zerstoßenes Nashornhorn und solche Sachen sind ja leider für schlimmste Tierquälereien bis hin zur Ausrottung verantwortlich.

    LG, Dani


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  • Danke! Leserunden sind so bildend :breitgrins:
    Aber die grauen (vielleicht ja graublauen?) Augen waren somit klar verräterisch.


    Liebe Lilli33,


    ich danke ebenfalls für das Füllen meiner Bildungslücke. :klatschen:


    Warum liest man eigentlich noch Bücher ohne Leserunde? In einer LR kann man so viel dazu lernen. :zwinker:

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  • Puh bei aller Liebe zu vielen Kindern. 12 sind aber doch schon eine ganze Menge, ich glaube selbst im arabischen Raum. Welche Laune da wohl im Spiel war, dass Nazmiyya erst 11 Jungen bekommen musste, bevor das ersehnte Mädchen endlich kommt.
    Nur scheint die Hauptfigur in dem Roman zu sein. Teil 2 + 3 sind ausschließlich ihr gewidmet. Ein Mädchen mit europäisch - arabischen Wurzeln, aufgewachsen in Amerika. Mehr Multikulti geht nicht. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich ihr Schicksal zu dick aufgetragen finde, es ist auf jeden Fall erstaunlich was ein Mensch alles ertragen kann.
    Die Art wie die Autorin Gefühle beschreibt finde ich unglaublich. Bei dem Tod von Jiddy "fielen ihr im Inneren alle Teile durcheinander wie die Perlen einer Halskette deren Schnur reißt". Oder nach dem Missbrauch durch Sam, als sie das Krankenhaus verlassen konnte und in ihrem Körper "unzählige ungeweinte Tränen verkrustet waren".
    Mich berühren diese Beschreibungen sehr.


  • Die Art wie die Autorin Gefühle beschreibt finde ich unglaublich. Bei dem Tod von Jiddy "fielen ihr im Inneren alle Teile durcheinander wie die Perlen einer Halskette deren Schnur reißt". Oder nach dem Missbrauch durch Sam, als sie das Krankenhaus verlassen konnte und in ihrem Körper "unzählige ungeweinte Tränen verkrustet waren".
    Mich berühren diese Beschreibungen sehr.


    Ich mag ja normalerweise solche Bilder sehr. Aber hier wirken sie mir oft zu gekünstelt, zu krampfhaft.


  • Ich mag ja normalerweise solche Bilder sehr. Aber hier wirken sie mir oft zu gekünstelt, zu krampfhaft.


    Die Sprache der Autorin trifft so wenig meinen Geschmack, dass mir diese Beschreibungen viel zu überzogen vorkommen - vielleicht aber nähert sie sich damit aber auch einfach mehr dem orientalischen Stil und ich habe einfach keinen Sinn dafür.


  • Etwas befremdlich fand ich die Hebamme, die aus der Plazenta Medizin macht und diese weiter verkauft…


    Och, Aberglaube und Geld finden schon zusammen :zwinker:


    Lilli33 und TochterAlice


    Tatsächlich? Die Sprache ist euch zu überzogen? Gut, vielleicht habe ich mich schon daran gewöhnt. Es wird drumherum geredet und blumigst gesprochen.
    Statt "Guten Morgen" gibt es einen "erleuchteten Morgen", einen "rosigen Morgen" usw.
    Man sagt nicht "Gute Nacht", sondern "wach gut auf" und vieles mehr.
    Lasst euch von der Sprache treiben, so direkt auf den Punkt wie bei uns kommt man im arabischen Raum einfach nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()

  • Ich komme leider nicht so schnell voran, aber nun bin ich auch hier.



    Wunderschön wird das Leben von Atiyah und Nazmiyya geschildert, die trotz aller Widrigkeiten und Anfeindungen zusammenhalten. Ganz besonders gut gefiel mir diese Stelle: "Wie bei jedem neuen Kind legte Atiyah sich zu seiner Frau, und zusammen zählten sie die Finger und Zehen der Kleinen, suchten nach Muttermalen und prägten sich auch die unbedeutensten Einzelheiten ein, denn das Kind war ein weiterer Meilenstein ihrer Liebe." (S. 81f.)


    Das hat mir auch sehr gefallen. Man spürt so gut ihre Liebe und ihren Zusammenhalt. Auch die Liebe zu den Kindern spürt man gut. Das ist richtig schön zu lesen, vor allem nachdem Nazmiyya so übel mitgespielt wurde. Ich hätte eigentlich nicht erwartet, dass sie sich nach der Vergewaltigung so entwickelt, sondern mehr Dunkelheit, Sprachlosigkeit und Beziehungskälte erwartet. Sie findet offensichtlich in der Zwiesprache mit ihrer Schwester Mariam die notwendige Hilfe und die Liebe ihres Mannes trägt sie natürlich auch. Die Aktion mit dem Schuh, mit dem sie auf den lästernden Jungen einschlägt, wirkte dann auch noch mal wie ein Therapiesitzung. :zwinker:


    Überhaupt finde ich es schön, wie sie nach der ersten Abwehr ihren Sohn Mazen aufnimmt und dieser sich später als der Beschützer der Mutter fühlt. Das alles muss ihn wohl auch in den Widerstand gedrängt haben. Seine Verhaftung war traurig, ich habe so das Gefühl, sie wird ihren Sohn vielleicht nicht mehr sehen.


    Die Lähmung der Beine fand ich auch seltsam. Glücklicherweise hat das Versagen ihrer Muskeln ihr ja das Leben gerettet. Deshalb war mein erster Gedanke dabei auch, dass die Lähmung ein psychisches Problem sein könnte. Die Psyche spielt ja auch oft eine große Rollen und vielleicht ist sie an einem Punkt angekommen, an dem sie die Last in wahrsten Sinne des Worte nicht mehr tragen kann. Ein Kind nach dem anderen zu gewähren, dann ihre Vergewaltigung, die ganzen Lebensumstände. Vielleicht hat dies zu einer Entzündung der Nerven oder ähnlichem beigetragen oder ein Nervenproblem verschlimmert, hier denke ich ähnlich wie TochterAlice



    Kann es nicht sein, dass Nazmiyya mit ihren Beinen ein neurologisches Problem hat? Ich kenne jemanden, wo das der Fall war, aber irgendwann löste es sich überhaupt nicht mehr. Und das ging bis in die Hüften, also schon in einen Bereich, den man für die Geburt braucht.



    Sehr rührend fand ich die Szenen mit Nur und ihrem Jiddu. Die waren so positiv emotional, dass mir schon gleich fast wehtat, weil ich wusste, dass diese schönen Momente einfach nicht von Dauer sein können. Die Idee mit den schönen Worten und dem Buch war einfach nur berührend und man spürte die zärtliche Beziehung zwischen den beiden. Wie schlimm es dann enden musste. Als ich das Wort "Treuhandkonto" gelesen hatte, war mir gleich klar, was das für eine Mutter sein wird. Hier tat mir besonders die Szene weh, als sie ihrer Tochter einfach nicht die vier Dinge aus dem Katalog schenkte, während sie selbst aus dem Vollen schöpfte. :sauer:



    Ihre Geschichte ist schlimm, aber ich fand es fast zu viel. Der Tod des Vaters und dann vor allem des geliebten Großvaters und die lieblose, geldgeile Mutter hätten mir gereicht.
    Bei Sams erstem Auftauchen dachte ich sofort: bitte jetzt nicht auch noch Kindesmissbrauch. Und erst war er dann netter als die Mutter, aber natürlich mit bösen Hintergedanken.
    Ich weiß nicht, ob wir Leser schon so abgestumpft sind, aber für mich war es hier beinahe klischeehaft, dass der böse Stiefvater tatsächlich so völlig dem Bild entspricht.


    Ja, ich bin hier auch etwas genervt gewesen, als sich herausstellte, dass Sam tatsächlich die kleine Nur missbraucht, das war nämlich auch mein erster Gedanke. Mir war es auch etwas zu viel auf einmal. Aber vielleicht musste das einfach sein, weil es Nur eben richtig schlimm treffen sollte und man einen Grund brauchte, sie der Mutter wieder wegzunehmen und in die vielen Pflegefamilien zu bringen. Trotzdem denke ich, es hätte auch ohne dies gereicht, um ihr ein schlimmes Schicksal zu geben.



    Die Art wie die Autorin Gefühle beschreibt finde ich unglaublich. Bei dem Tod von Jiddy "fielen ihr im Inneren alle Teile durcheinander wie die Perlen einer Halskette deren Schnur reißt". Oder nach dem Missbrauch durch Sam, als sie das Krankenhaus verlassen konnte und in ihrem Körper "unzählige ungeweinte Tränen verkrustet waren".
    Mich berühren diese Beschreibungen sehr.


    Mir haben auch diese Stellen und einige andere Beschreibungen sehr gut gefallen. Gleichzeitig waren mir aber auch einige Beschreibungen einfach zu viel. Ich weiß nicht ob es die Menge ist, die mich da manchmal etwas erdrückt oder es auch einige Beschreibungen gibt, die mich deshalb nicht berühren, weil ich bei ihnen das Gefühl habe, dass sie aber jetzt gerade ein bisschen arg aufgesetzt wirken, so als hätte man unbedingt mal wieder einen besonderen Vergleich finden müssen. Vielleicht wäre ein bisschen weniger mehr, aber grundsätzlich finde ich viele Stellen auch besonders eindringlich aufgrund der Bilder, die dabei vor den Augen entstehen (wie eben die Perlen o. ä. )

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich finde es ja sehr bewundernswert, dass Nazmiyya nach dieser schrecklichen Vergewaltigung trotzdem noch Freude am S.e.x. haben kann und dann mal gleich 12 Kinder auf die Welt bringt. Ich möchte zwar auch nicht gerade 12 Kinder bekommen, aber ich denke zu der Zeit und gerade auch in dem Kulturkreis sind viele Kinder ja ein Segen. Und dann auch noch 11 Jungs sind natürlich großartig. Die Ehe von ihr und Atiyah ist auch so schön liebevoll beschrieben, das hat mich richtig gefreut.


    Schlimm genug, dass Mazen dann verhaftet wird. :entsetzt:



    Die Lähmung der Beine fand ich auch seltsam. Glücklicherweise hat das Versagen ihrer Muskeln ihr ja das Leben gerettet. Deshalb war mein erster Gedanke dabei auch, dass die Lähmung ein psychisches Problem sein könnte. Die Psyche spielt ja auch oft eine große Rollen und vielleicht ist sie an einem Punkt angekommen, an dem sie die Last in wahrsten Sinne des Worte nicht mehr tragen kann. Ein Kind nach dem anderen zu gewähren, dann ihre Vergewaltigung, die ganzen Lebensumstände. Vielleicht hat dies zu einer Entzündung der Nerven oder ähnlichem beigetragen oder ein Nervenproblem verschlimmert, hier denke ich ähnlich wie TochterAlice


    Also ich glaube auch, dass die Lähmung von ihren Beinen eher psychologischer Natur ist und vielleicht gar keine wirklichen körperlichen Gründe haben muss. Vielleicht eher gelähmt vor lauter Wut darüber, dass sie nichts bewirken kann oder der Ungerechtigkeit oder darüber, dass ihr Leben doch sehr hart ist? Irgendwas so in diese Richtung waren meine Gedanken dabei.


    Das Schicksal der kleinen Nur, hat mich dann ganz schön mitgenommen. Zuerst diese glückliche Kindheit mit ihrem Jiddu und dann landet sie bei ihrer kalten Mutter und diesem Schwein Sam.



    Ja, ich bin hier auch etwas genervt gewesen, als sich herausstellte, dass Sam tatsächlich die kleine Nur missbraucht, das war nämlich auch mein erster Gedanke. Mir war es auch etwas zu viel auf einmal. Aber vielleicht musste das einfach sein, weil es Nur eben richtig schlimm treffen sollte und man einen Grund brauchte, sie der Mutter wieder wegzunehmen und in die vielen Pflegefamilien zu bringen. Trotzdem denke ich, es hätte auch ohne dies gereicht, um ihr ein schlimmes Schicksal zu geben.


    Schon als Sam das erste Mal erwähnt wird, habe ich befürchtet, dass er sich an der kleinen Nur vergeht und dann kommt es auch noch genau so! Einfach schrecklich! Mir war das auch fast zu viel. Vor allem da ich auch nicht verstanden habe, warum die Mutter zuerst um das Sorgerecht für ihre Tochter kämpfen sollte, obwohl sie sie doch eigentlich nicht haben möchte. Das finde ich nicht so ganz schlüssig. Das hätte es gleich so laufen sollen, dass die Mutter ihre Tochter mit Freude weggibt und sie danach nur widerwillig wegen des Geldes wieder bei sich aufnimmt. Armes kleines Mädchen. Schade fand ich, dass dann nicht dafür gesorgt werden konnte, dass sie dann wenigstens zu dem Onkel kommt, der sie aus diesem Alptraum befreit hat. Jedoch glaube ich schon, dass das realistisch ist, da der wohl zu wenig Geld hat und keinen geregelten Job und deswegen als nicht vertrauenswürdig gilt. Andererseits muss es doch weiterhin das Treuhandkonto von Nur geben, oder? Oder hat sich die Mutter den komplette Zugriff darauf erstritten unabhängig, ob Nur bei ihr wohnt oder nicht?!?
    Bei der kurzen Erwähnung der Verletzungen von Nur, war ich total entsetzt! Wie kann man als erwachsener Mensch so etwas einem Kind antun?!? :entsetzt: Und dann als Mutter das auch noch zu lassen. Aber anscheinend liegt ja in der Familie der Mutter noch mehr im argen, so wie sich Nur's Onkel äußert.


    Diese Odysse dann aber durch x Pflegefamilien und schließlich in ein Kinderheim machen die Sache ja auch nicht besser. Schrecklich zu lesen, wie die Systeme dann, wenn sie eingreifen sollten, komplett versagen. :grmpf:



    Mir haben auch diese Stellen und einige andere Beschreibungen sehr gut gefallen. Gleichzeitig waren mir aber auch einige Beschreibungen einfach zu viel. Ich weiß nicht ob es die Menge ist, die mich da manchmal etwas erdrückt oder es auch einige Beschreibungen gibt, die mich deshalb nicht berühren, weil ich bei ihnen das Gefühl habe, dass sie aber jetzt gerade ein bisschen arg aufgesetzt wirken, so als hätte man unbedingt mal wieder einen besonderen Vergleich finden müssen. Vielleicht wäre ein bisschen weniger mehr, aber grundsätzlich finde ich viele Stellen auch besonders eindringlich aufgrund der Bilder, die dabei vor den Augen entstehen (wie eben die Perlen o. ä. )


    Die Bilder, die die Autorin zu den Gefühlen beschreibt, gefallen mir auch sehr gut. Interessanterweise schafft sie es so mit diesen Worten und Bildern mir doch sehr gut zu verdeutlichen, wie es der Figur gerade geht. Gleichzeitig berührt mich das Buch aber weniger, als es angesichts der Thematik zum Teil tun sollte. Weiß noch nicht genau woran das liegt. Vielleicht einfach nur deswegen, weil ich diese blumige Sprache nicht gewohnt bin?!? :gruebel:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Schade fand ich, dass dann nicht dafür gesorgt werden konnte, dass sie dann wenigstens zu dem Onkel kommt, der sie aus diesem Alptraum befreit hat. Jedoch glaube ich schon, dass das realistisch ist, da der wohl zu wenig Geld hat und keinen geregelten Job und deswegen als nicht vertrauenswürdig gilt. Andererseits muss es doch weiterhin das Treuhandkonto von Nur geben, oder? Oder hat sich die Mutter den komplette Zugriff darauf erstritten unabhängig, ob Nur bei ihr wohnt oder nicht?!?


    Den Gedanken hatte ich auch, dass sie bei dem Onkel sicherlich ein liebevolles Zuhause finden könnte, denn er hat als einziger das Kind verstanden bzw. sich für das Kind wirklich interessiert. Aber seine angedeuteten Lebensumstände sind hier wohl tatsächlich der Grund, dass eine Aufnahme bei ihm gar nicht erst in Erwägung gezogen wurde (und vielleicht auch deshalb nicht von ihm selbst) Schade, denn Liebe und Verständnis hätte sie dort bekommen.


    Was das Treuhandkonto betrifft, so ist das Geld bestimmt ans Amt übergegangen zur Versorgung in den Pflegefamilien und/oder zur Aufbewahrung, bis Nur volljährig ist oder so was in der Art. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mutter darüber noch verfügen kann, wenn ihr das Kind ja entzogen wurde.


  • Die Bilder, die die Autorin zu den Gefühlen beschreibt, gefallen mir auch sehr gut. Interessanterweise schafft sie es so mit diesen Worten und Bildern mir doch sehr gut zu verdeutlichen, wie es der Figur gerade geht. Gleichzeitig berührt mich das Buch aber weniger, als es angesichts der Thematik zum Teil tun sollte. Weiß noch nicht genau woran das liegt. Vielleicht einfach nur deswegen, weil ich diese blumige Sprache nicht gewohnt bin?!? :gruebel:


    Mich berührt das Buch ja auch weniger, als es sollte.


    Ich glaube, bei mir liegt es an dem berichtartigen Schreibstil. Es gibt ja nur sehr wenige Dialoge, sondern wird einfach nur erzählt, was so passiert ist. Das schafft automatisch eine gewisse Distanz.


  • @Lillyi 33 Das kann ich leider sehr gut nachvollziehen.


    Interessant, gerade mir gefällt es, dass eine Geschichte erzählt wird und Dialoge fehlen mir dabei gar nicht.