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Autorin: Jenny Milewski
Titel: Skalpelltanz
Seiten: 400
Verlag: Heyne
Klappentext:
Carl Cederfeldt ist Chirurg. Und Mörder. Sein Instrument ist das Rasiermesser. Zum Glück ist er kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern der Fantasie des Horrorautors Jonas Lerman entsprungen, umstrittener Star der schwedischen Literaturszene. Die Figur des Carl Cederfeldt hat ihn reich gemacht. Aber Lerman hat genug von Blut und Gewalt und beschließt, kein weiteres Cederfeldt-Buch mehr zu schreiben. Doch so einfach ist das nicht. Lerman kann mit dem Schreiben nicht aufhören, und in seiner Umgebung geschehen plötzlich mehrere grausame Morde an jungen Mädchen. Begangen mit einem Rasiermesser. Präzise und brutal. Genau so, wie Carl Cederfeldt vorgehen würde. Zum Glück ist er kein Mensch aus Fleisch und Blut ...
Meine Meinung:
Der Thriller "Skalpelltanz" der schwedischen Autorin Jenny Milewski erzählt von einem ebenfalls schwedischen Autoren namens Jonas und seiner literarischen Schöpfung, dem Serienmörder Carl. Carl tötet nur zum Spaß, mit chirurgischen Instrumenten fügt er seinen Opfern dabei möglichst große Qualen zu. Jonas fliegen die Ideen zu seiner Romanfigur nur so zu, doch plötzlich geschehen exakt zu der Zeit, zu der er schreibt in der realen Welt Morde, die offenbar Carls Handschrift tragen und seinen Geschichten zum Verwechseln ähnlich sind...
Der Autorin, die offenbar bereits in der schwedischen Horror-Szene bekannt ist, ist hier ein besonderer Psychothriller gelungen. Durch die Verknüpfung von Büchern und brutaler Realität reflektiert man sein eigenes Leseverhalten und seine Vorlieben. Ich persönlich lese sehr gerne grausame Thriller, hoffe jedoch, dass nicht davon irgendjemandem im wahren Leben passieren wird. Trotz einiger (für meinen Geschmack zu harmlosen) Schilderungen der Taten Carls spielt das Buch eher auf der psychologischen Ebene. Gibt es einen Nachahmungstäter der Bücher oder ist Jonas sogar selbst in die Morde verwickelt?
Der angenehme Schreibstil lädt zum Weiterlesen ein, mich haben nur gegen Ende die etwas zu ausführlichen Ortsbeschreibungen gelangweilt. Ansonsten baut Jenny Milewski jedoch durchgehend Spannung auf und überzeugte mich durch eine gut durchdachte Auflösung der Geschichte. Auch wenn ich die Entwicklung in Teilen vorausgesehen habe, habe ich das Buch gerne gelesen. Die Nebencharaktere wirken leider sehr blass und eindimensional. Da gibt es die alte Nachbarin, die immer nur meckert; den Verleger, der sich nur für den nächsten Bestseller interessiert und die Psychologin, die ausführliche Informationen gibt, ohne auch nur einmal Jonas' Motivation für die Fragestellungen zu hinterfragen.
Insgesamt ein guter Psychothriller mit sowohl grausamen Elementen als auch einer gelungenen psychologischen Auflösung.