Kai Meyer - Hex

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    Autor: Kai Meyer
    Titel: Hex - der UFO-Roman
    Verlag: in verschiedenen Verlagen und Ausgaben erschienen (s. Amazon-Cover oben)
    Erscheinungsjahr: 1997
    Seiten: ca. 350


    Klappentext:
    Nürnberg 1561: Lichterscheinungen über der Stadt versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Ist es Gott, der vom Himmel herabsteigt und Tod und Verderben bringt?Berlin 1926: Als über den Gletschern Grönlands ein Luftschiff explodiert, sollen zwei deutsche Agenten das Rätsel lösen. Für Sina Zweisam und Max von Poser, die für das Hex, die Abteilung für ungeklärte Kriminalfälle, arbeiten, beginnt eine heikle Mission. Norweger und Dänen führen einen geheimen Krieg; ein Killer, der sich Magier nennt, sucht Vergeltung - und eine finstere Macht plant die Apokalypse.


    Meine Meinung:
    Das Buch "Hex" stammt aus der Feder von Kai Meyer, der u.a. für seine Jugendbuchtrilogien bekannt ist. Da ich die Ideen und den Schreibstil von Kai Meyer bewundere und auch seine Erwachsenenromane immer gern gelesen habe, war ich sehr gespannt auf "Hex".


    Der laut Kommentar auf dem Buchumschlag "Meister des historischen Mystery-Romans" hat mich hier jedoch leider enttäuscht. Das Buch erzählt die Geschichte von Sina Zweisam und Max von Poser (allein bei der Namenswahl kann man schon geteilter Meinung sein), die für das "Hex", eine Abteilung für ungeklärte Kriminalfälle mit mysteriösem Touch arbeiten. Hex ist hierbei leider keine Abkürzung, sondern einfach ein Spitzname der Abteilung. Die beiden sollen Lichtscheiben untersuchen, die Mitte der 1920er Jahre am grönländischen Himmel erscheinen.


    Zusätzlich gibt es noch einen irrelevanten Nebenplot mit einer Geschichte aus Sinas Vergangenheit, eine Beziehungsgeschichte von Max und ansonsten gähnende Langeweile. Die erste Hälfte des Buches liest sich zwar schnell, es passiert allerdings auch kaum etwas. In der zweiten Hälfte, die sich dann endlich mit den Lichterscheinungen beschäftigt, kommt die Handlung zwar voran, aber leider wurde das Thema nur sehr oberflächlich behandelt und auch den Schluss des Buches fand ich nicht wirklich zufriedenstellend.


    Zu Recht ein eher unbekanntes Werk des Autors.
    2ratten

  • Ich hab „Hex“ letztens auch gelesen, als einen der letzten Romane von Kai Meyer, den ich noch nicht kannte. Gleich mal vorweg, wer Kai Meyers aktuelle Reihen und Einzelromane vor Augen hat, dem wird „Hex“ reichlich ungelenkig und abwegig vorkommen. Aber in dieser neu veröffentlichten Ausgabe des Blitz-Verlages, die übrigens limitiert auf 333 Exemplare ist und darüber hinaus von Kai Meyer signiert wurde, liefert der Autor in seinem neu verfassten Vorwort eine Erklärung zur Entstehungsgeschichte des Romans, die mir sehr hilfreich zum Verständnis war.


    Kai Meyer erklärt, dass es für deutsche Phantastik-Autoren Anfang der 90er gar nicht so einfach war, einen Verlag zu finden, der ihre Werke veröffentlicht. Es war die Zeit, in der historische Romane ihren Boom hatten, und in diesem Genre gab es ja auch einige Veröffentlichungen von ihm, von außen mittelalterlich, im Inhalt aber immer einen beträchtlichen phantastischen Anteil.

    Zitat

    Doch bei aller Freude am Mittelalterlichen und Romantischen wollte ich gern moderner werden, ohne das historische Label aufs Spiel zu setzen. Die 1920er-Jahr in Berlin, der Teufelstanz der Weimarer Republik, boten den passenden Hintergrund, um von Figuren mit heutigen Sorgen und Problemen zu erzählen, und so wurde „Hex“ zu einer Art Warmlaufen für meinen späteren Roman „Das Zweite Gesicht“, der sicher ambitionierter ist, dem aber bei all der Düsternis das Spielerische fehlt, das in „Hex“ zum Einsatz kommt.

    Kai Meyer wurde nach eigenen Worten zusätzlich inspiriert durch die Fernsehserie „Akte X“, die damals gerade am Anlaufen war und später zu einem Renner wurde.

    Zitat

    Zwar glaube ich an fremdes Leben im All, aber nicht an fliegende Untertassen, und schon damals hielt ich das Thema für ein wenig albern, aber eben auch für einen großen Spaß. Also mischte ich beides waghalsig zuusammen: das dekadente Berlin kurz vor dem Abgrund des Nationalsozialismus und den Griff der Außerirdischen nach der Erde. Es ist verlockend, das Ganze als schräge Allegorie zu verkaufen, aber die Wahrheit ist, dass es eine einzige bunte Pulp-Idee war - .....


    Soviel zum Hintergrund - mit diesem Wissen im Gepäck bin ich an die Lektüre herangegangen und war entsprechend vorbereitet. Zudem hab ich mich im Laufe der Handlung auch noch mit dem verrückten Bild einer UFO-Schlacht über Nürnberg von 1561 befasst, dass wohl zusätzlich als Aufhänger für die Geschehnisse diente (das Bild gibt es wirklich und man kann es googeln).


    Entsprechend viel Spaß hat mir das Lesen gemacht, ich fand „Hex“ sehr spannend, actionreich und natürlich total überzogen, aber genau so war es gedacht. Sina und Max auf ihrer Reise nach Grönland zu begleiten und sich dort auf den Spuren der Wissenschaftler und der Einheimischen zu bewegen, fand ich sehr reizvoll. Aber auch die Geschehnisse in Berlin und später in Nürnberg fesselten mich ungemein.


    Wie so oft bei Kai Meyers Frühwerken ist das letzte Drittel etwas wirr und durcheinander, die Auflösung und das Ende kommen gar zu schnell und mir fehlten am Ende doch ein paar Erklärungen. Das hat er inzwischen viel besser drauf. Nichts desto trotz, ich fand „Hex“ in meiner Lesart als Experiment und Fingerübung des Autors sehr gelungen und hab mich bestens unterhalten damit.


    Mainstreamtauglich ist „Hex“ in der heutigen Phantastik-Welt wohl kaum mehr, aber für eingefleischte Fans des Genres und insbesondere für Kai-Meyer-Fans ist es als experimentelle Lektüre durchaus zu empfehlen.


    4ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel