02 - Seite 62 bis 118 (Kapitel 11 - 21)

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    LG, Dani


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  • Faszinierend, dass die Mutter ihr Fern- und später ihr richtiges Studium so ernst nimmt.


    Irgendwie war es klar, dass es um eine Vergewaltigung geht, ob sie den Täter wohl erkannt hat? Merkwürdig ist für mich die Scheu, das bei der Polizei anzuzeigen, aber es dem Prof zu erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass er sowas wie eine Vaterfigur für Rosemary ist. Ihre Familie unterstützt sie, glaube ich, soweit möglich, aber das ist halt nicht sehr weit....


    Also diese Sexspielchen mit Marianne - ich kann gut verstehen, dass Michael dadurch verunsichert ist, vor allem, weil er diese Aktionen ja nicht einmal im Ansatz einordnen kann.
    Komisch, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat, was Geschlechtsverkehr ist. Die Szene, wo er das in Erfahrung zu bringen versuchte, fand ich, ehrlich gesagt, nicht so gelungen. Sie sollte witzig sein, bei mir kam das aber irgendwie nicht so rüber, weil das alles nicht so glaubwürdig war.


    Lachen musste ich über die Handtaschen, die beim Tanzen auf den Boden gestellt wurden, genau so kenne ich das aus dem England der 1980er, da wird das in Schottland nicht anders gewesen sein. Die ganze Tanzfläche war voll damit, die wurden immer mitgenommen. Hat hier kein Mensch gemacht... Und dann diese Prügelei auf der Verlobung, ich kann mir vorstellen, dass das mit den Trinkgewohnheiten zu tun hat...


    S. 95: "Pa geht viele Biere trinken, aber er bringt keine Pommes mit nach Hause, sondern blaue Flecken und sagt Wörter, die man nicht sagt." Das Familienleben läuft definitiv nicht so super. Ich finde es ja wirklich gut und auch beachtlich, dass die Oma ihrer Schwiegertochter die Stange hält.

  • Ich könnte mich tierisch darüber aufregen, wie viel die darauf geben, was die Leute sagen. Meine Mutter ist genauso. Das nervt mich so :rollen:


    Marianne geht ja plötzlich ganz schön ran. Und Michael findet es eklig, sie zu küssen. Klarer Fall: Marianne ist nicht die Richtige für ihn. Dagegen entwickelt Alice sich immer positiver. Durch die Fürsorge von Miss Connor ist sie nicht mehr so schmutzig und manchmal sogar so nett, dass sie Michael von ihren Bonbons abgibt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Michaels Meinung von ihr bald drastisch ändern würde ;)


    Die Verlobungsfeier konnte ich mir richtig gut vorstellen, besonders den Auftritt von Tricia. Es war nicht besonders klug von ihr, dort aufzutauchen.


    Der Vergewaltiger (es wird wohl derselbe gewesen sein, denn er hatte auch ein Kettchen) wollte wieder zuschlagen, aber zum Glück konnte Suzanne entkommen. Wenn er irgendwann doch mal wieder erfolgreich ist, wird Familie Murray bestimmt Gewissensbisse bekommen. Trotzdem kann ich verstehen, warum sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Polizei gehen. Das wirkt ja wirklich total unglaubwürdig, weil sie vorher nichts gesagt haben.


    Die Szene, als Michael sich im Wörterbuch bzgl. „Vergewaltigung“ schlau macht, hat mir gut gefallen, vor allem, als er dann noch seinen Vater direkt nach all diesen unverständlichen Wörtern fragt.


    Rosemary kommt nur noch mit Medikamenten über die Runden. Ich denke, sie bräuchte dringend psychologische Hilfe. Es hat doch keinen Sinn, das Thema totzuschweigen. Was geschehen ist, muss aufgearbeitet werden.


  • Irgendwie war es klar, dass es um eine Vergewaltigung geht, ob sie den Täter wohl erkannt hat? Merkwürdig ist für mich die Scheu, das bei der Polizei anzuzeigen, aber es dem Prof zu erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass er sowas wie eine Vaterfigur für Rosemary ist.


    Ich kann das schon verstehen, warum sie es dem Prof. erzählt, wenn er tatsächlich so was wie eine Vaterfigur ist, was vom Alter her ja hinkommen könnte. Mit irgendjemandem muss sie darüber sprechen. Und der Prof. ist vielleicht verständnisvoll, aber auch distanziert und hat vor allem keinen Kontakt zu Rosemarys Nachbarn. Sie muss also nicht befürchten, dass über sie getratscht und gelästert wird.


    Zitat

    Komisch, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat, was Geschlechtsverkehr ist. Die Szene, wo er das in Erfahrung zu bringen versuchte, fand ich, ehrlich gesagt, nicht so gelungen. Sie sollte witzig sein, bei mir kam das aber irgendwie nicht so rüber, weil das alles nicht so glaubwürdig war.


    Ich kann mir das gut vorstellen, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat. Immerhin spielt die Geschichte schon Anfang der 80er Jahre, da war es mit der Aufklärung der Kinder noch nicht so weit her.
    Ich war 9, als meine Schwester in den 70ern ein Baby bekam. Sie wohnte bei uns im Haus, und ich hab von der Schwangerschaft nichts mitbekommen, keiner hat mit mir darüber geredet, bis ich mich ein paar Tage vor der Geburt mal darüber gewundert habe, dass sie so dick geworden ist. Das wurde alles einfach totgeschwiegen.


  • Ich kann das schon verstehen, warum sie es dem Prof. erzählt, wenn er tatsächlich so was wie eine Vaterfigur ist, was vom Alter her ja hinkommen könnte. Mit irgendjemandem muss sie darüber sprechen. Und der Prof. ist vielleicht verständnisvoll, aber auch distanziert und hat vor allem keinen Kontakt zu Rosemarys Nachbarn. Sie muss also nicht befürchten, dass über sie getratscht und gelästert wird.



    Ich kann mir das gut vorstellen, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat. Immerhin spielt die Geschichte schon Anfang der 80er Jahre, da war es mit der Aufklärung der Kinder noch nicht so weit her.
    Ich war 9, als meine Schwester in den 70ern ein Baby bekam. Sie wohnte bei uns im Haus, und ich hab von der Schwangerschaft nichts mitbekommen, keiner hat mit mir darüber geredet, bis ich mich ein paar Tage vor der Geburt mal darüber gewundert habe, dass sie so dick geworden ist. Das wurde alles einfach totgeschwiegen.


    Gottseidank haben meine Eltern nichts auf die Meinung der Leute gegeben. Aber ich kenne das von meiner Schwiegermutter, da läuft das auch ganz genauso. Ja, die Vaterfigur - ich kann mir das auch gut vorstellen, dass man jemanden, den man mag, vor dem man Respekt , aber zu dem man auch eine gewisse Zuneigung hat, so etwas erzählt.


    Das mit dem Geschlechtsverkehr kommt mir schwer nachvollziehbar vor, gerade auch bei Jungen, auch wenn Du, Lilli, diese Episode über Dich selbst erzählst. Ich denke mal, dass zwischen 9 und 11 eine ganze Menge passieren kann, auch gerade an Anspielungen in der Schule etc. Ich finde es aber sehr interessant, wie unterschiedlich wir das teilweise wahrnehmen...

    Einmal editiert, zuletzt von TochterAlice ()

  • Michael imponiert mir in diesem Abschnitt. Zwar gehen die ersten ungeschickten Annäherungsversuche zwischen ihm und Marianne gründlich in die Hose - ganz schön frühreif, dachte ich mir so beim Lesen, und irgendwie fand ich es aber auch niedlich, wie die beiden ihre noch kindliche Sexualität entdecken. Ein schwieriger Lebensabschnitt, vor allem, wenn man niemand hat, der einen behutsam aufklärt.


    Trotzdem imponiert er mir, da er auf eine gewisse Art und Weise ganz schön clever ist. Er findet selbst heraus, was mit seiner Mutter passiert ist. Und Wörter, die er nicht kennt, sieht er im Wörterbuch nach. Spätestens jetzt sollten die Eltern doch mal langsam dran denken, ihrem Kind mal einiges zu erklären. Wobei ich denke, dass da eher Brian federführend sein wird, denn die Mutter hat ja (verständlicherweise) einen ganzen schönen Knacks abbekomen und wird in ihrem psychisch desolaten Zustand wohl kaum in der Lage sein, ihrem Sohn eine altersgemäße, behutsame Sexualerziehung zukommen zu lassen.


    Jedenfalls ist es jetzt raus, dass Rosmary vergewaltigt worden ist und der Vergewaltiger immer noch sein Unwesen treibt. Dass sie das nicht zum Anlass nimmt, endlich zur Polizei zu gehen! Spätestens jetzt müsste sie sich einen Ruck geben, schon um anderen Frauen das gleich Schicksal zu ersparen. Aber nein, sie hat sich so in ihre Lage hinein gesteigert, dass sie für vernünftige Argumente nicht mehr zugänglich ist. Bestimmt könnte ein/e Therapeut/in ihr helfen.... Brian ist da viel aufgeschlossener, er sieht die Problematik nicht nur von seinem Standpunkt aus, sondern denkt auch an die Gefahr für andere. Aber er kann sie nicht zwingen und ihr die Entscheidung abnehmen. Überhaupt habe ich das Gefühl, zwischen den beiden kriselt es ganz gewaltig. Stichwort Professor.


    Den Eklat bei der Verlobungsfeier fand ich ganz witzig, andererseits natürlich wird die Klatsch- und Tratschsucht der Dorfbevölkerung dadurch nur weiter befeuert. Für Alice freut es mich, dass ihre Familie wieder auf dem Weg ist, intakt zu werden. Gut, dass Mrs. Connor nun für sie sorgt, so hat sie auch die Chance, ihr Dirty-Image abzulegen. Klappt ja ganz gut soweit... :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Faszinierend, dass die Mutter ihr Fern- und später ihr richtiges Studium so ernst nimmt.


    Wir haben ihr ja im letzten Thread schon Verdrängungstaktik unterstellt, und das verdichtet sich in diesem Abschnitt weiter.



    Komisch, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat, was Geschlechtsverkehr ist. Die Szene, wo er das in Erfahrung zu bringen versuchte, fand ich, ehrlich gesagt, nicht so gelungen. Sie sollte witzig sein, bei mir kam das aber irgendwie nicht so rüber, weil das alles nicht so glaubwürdig war.


    Ich fand die Szene eigentlich recht gelungen; die Unsicherheit und Ungeschicklichkeit des Kindes kam gut rüber. Witzig fand ich die Stelle überhaupt nicht, eher kriegt es Michael ja mit der Angst zu tun.



    Das Familienleben läuft definitiv nicht so super. Ich finde es ja wirklich gut und auch beachtlich, dass die Oma ihrer Schwiegertochter die Stange hält.


    Einerseits ja, aber irgendwie hab ich das Gefühl einer "Dreiecksbeziehung", versteht ihr was ich meine? Gut, dass die Granny zu ihrer Schwiegertochter hält, aber genauso oft bilden die beiden auch eine Front gegen Brian, was früher oder später der Ehe zum Verhängnis werden könnte.



    Trotzdem kann ich verstehen, warum sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Polizei gehen. Das wirkt ja wirklich total unglaubwürdig, weil sie vorher nichts gesagt haben.


    Es wird natürlich nicht leichter, je länger sie damit wartet. Aber eine gewisse moralische Verpflichtung hat sie an diesem Punkt meiner Meinung nach schon, ob das jetzt für sie angenehm ist oder nicht. Dass sie sich davor drückt, kann ich auch verstehen, aber nicht billigen.
    Im Extremfall kann sie selbst nochmal das Opfer des Vergewaltigers werden, alleine deshalb sollte sie schon reinen Tisch machen.



    Rosemary kommt nur noch mit Medikamenten über die Runden. Ich denke, sie bräuchte dringend psychologische Hilfe. Es hat doch keinen Sinn, das Thema totzuschweigen. Was geschehen ist, muss aufgearbeitet werden.


    Genau meine Meinung! Aber vermutlich werden die Möglichkeiten auf einer schottischen Insel in den 80ern eher begrenzt sein - nichts desto trotz, wo ein Wille ist, ist ein Weg. Vielleicht überwindet sie sich ja noch, beides anzugehen: die Therapie und den Gang zur Polizei.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()

  • Ich muss mich beim Lesen dauernd daran erinnern, dass wir uns nicht in der Gegenwart befinden, sondern in den 80ern. Michael bekommt 1 Woche Schulverbot wegen Beschimpfens der Lehrerin. Das würde es heute wohl nicht mehr geben, aber vielleicht würde es manchmal doch helfen. :zwinker:


    Mama Rosemary geht in ihrem Studium ja richtig auf. Ich dachte erst, dass sie mit dem Professor ein Verhältnis hat und Papa Brian deswegen so sauer auf sie ist. Ich stelle mir das echt hart vor Vollzeit zu studieren und abends noch putzen zu gehen. Und nun wissen wir auch, dass der Vater wirklich arbeitslos ist. Ich finde gut, was Rosemary macht, allerdings hat sie so ja kaum noch Zeit für Michael, aber ich denke mal, dass sein Dad sich gut um ihn kümmert.


    Die Szene mit Marianne im Gebüsch fand ich aus der Sicht von Michael seltsam, denn ich kenne das aus meiner Kindheit noch, allerdings waren wir da so 5 oder 6 Jahre alt. Ganz nach der Devise: "Zeig mir deins und ich zeige dir meins." Seine Reaktion daraufhin war seltsam. Kinder sind doch neugierig und wollen wissen wie was aussieht.


    Total lachen musste ich (S. 72), dass Michael einen Zungenkuss wie das Essen von Schinken empfindet. :breitgrins:


    Wie habt ihr das mit den Tabletten der Mutter verstanden? Sind die nur zum Schlafen oder könnten die gegen Depressionen sein?


    Ehrlich gesagt kann ich Dirty Alice Reaktion verstehen bezüglich der Hochzeit ihres Vaters. Kinder sehen als perfektes Paar nun mal nur die eigenen Eltern. Trotzdem schön zu sehen, dass sich Mrs. Connor um sie kümmern, denn nun ist sie gar nicht mehr dirty...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich kann das schon verstehen, warum sie es dem Prof. erzählt, wenn er tatsächlich so was wie eine Vaterfigur ist, was vom Alter her ja hinkommen könnte. Mit irgendjemandem muss sie darüber sprechen. Und der Prof. ist vielleicht verständnisvoll, aber auch distanziert und hat vor allem keinen Kontakt zu Rosemarys Nachbarn. Sie muss also nicht befürchten, dass über sie getratscht und gelästert wird.


    Ich habe es auch erst so gar nicht verstanden, warum sie sich einem Fremden anvertraut, aber nicht ihrem Partner. Aber der Prof betrachtet das sicher eher aus der Distanz heraus und ihr Mann Brian kann vielleicht danach nicht mehr leben wie vorher, wenn er genau weiß, was vorgefallen ist. Ich brauchte echt eine Weile, um ihr Handeln zu verstehen. Dass sie es irgendwann jemanden erzählen musste, das war mir von Anfang an klar.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Marianne geht ja plötzlich ganz schön ran. Und Michael findet es eklig, sie zu küssen. Klarer Fall: Marianne ist nicht die Richtige für ihn. Dagegen entwickelt Alice sich immer positiver. Durch die Fürsorge von Miss Connor ist sie nicht mehr so schmutzig und manchmal sogar so nett, dass sie Michael von ihren Bonbons abgibt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich Michaels Meinung von ihr bald drastisch ändern würde ;)


    Ehrlich gesagt hatte ich von Anfang an die Vermutung, dass es zwischen Alice und Michael irgendwann etwas geben könnte. Wenn er sie wirklich so extrem doof finden würde, dann würde er sich mit ihr doch gar nicht beschäftigen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn da etwas geht. :smile:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Faszinierend, dass die Mutter ihr Fern- und später ihr richtiges Studium so ernst nimmt.


    Irgendwie war es klar, dass es um eine Vergewaltigung geht, ob sie den Täter wohl erkannt hat? Merkwürdig ist für mich die Scheu, das bei der Polizei anzuzeigen, aber es dem Prof zu erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass er sowas wie eine Vaterfigur für Rosemary ist. Ihre Familie unterstützt sie, glaube ich, soweit möglich, aber das ist halt nicht sehr weit....


    Michael tut mir ein wenig leid. Ich kann einerseits die Eltern verstehen, die das Geschehene von ihm fernhalten wollen, aber mit elf Jahren lässt man sich nicht mehr so leicht hinters Licht führen und hat ein Gespür dafür, wenn etwas nicht mehr in Ordnung ist.
    Rosemary entfernt sich derzeit etwas von der Familie und vor allem von Brian, was sehr traurig ist. Ich kann Brian verstehen, dass er enttäuscht ist, dass Rosemary sich ihrem Professor anvertraut hat. Er scheint ja schon älter zu sein und ich denke auch, dass er eine Art väterlicher Freund für die traumatisierte Frau ist. Und er kommt aus ganz anderen Verhältnissen als denen, denen Rosemary zu entkommen versucht ...


    Also diese Sexspielchen mit Marianne - ich kann gut verstehen, dass Michael dadurch verunsichert ist, vor allem, weil er diese Aktionen ja nicht einmal im Ansatz einordnen kann.
    Komisch, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat, was Geschlechtsverkehr ist. Die Szene, wo er das in Erfahrung zu bringen versuchte, fand ich, ehrlich gesagt, nicht so gelungen. Sie sollte witzig sein, bei mir kam das aber irgendwie nicht so rüber, weil das alles nicht so glaubwürdig war.


    Michael ist noch nicht wirklich in der Pubertät - Marianne schon. Deshalb hat es nicht geklappt. ;)
    Michael schwärmt ja noch lieber aus der Ferne für das weibliche Geschlecht ( Miss Connor, die wie Blondie aussieht )
    IN Deutschland ist der Sexualkundeunterricht Ende der 70er eingeführt worden - zusammen mit der Mengenlehre. Das gab damals einene Riesenaufschrei bei vielen Eltern, die das erste Mal das neue Biologiebuch ( mit den Fotos von nackten Menschen ) inspizierten. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie meine Eltern von den Klassenpflegschaftssitzungen berichteten. Doch,finde ich völlig glaubwürdig, da gab es nicht viele Eltern, die ihre Kinder in diesem Alter schon aufgeklärt hatten. Man musste sich alles mühsam selbst recherchieren.



    Lachen musste ich über die Handtaschen, die beim Tanzen auf den Boden gestellt wurden, genau so kenne ich das aus dem England der 1980er, da wird das in Schottland nicht anders gewesen sein. Die ganze Tanzfläche war voll damit, die wurden immer mitgenommen. Hat hier kein Mensch gemacht... Und dann diese Prügelei auf der Verlobung, ich kann mir vorstellen, dass das mit den Trinkgewohnheiten zu tun hat...


    Naja, die Prügelei hat in erster Linie ja zwischen Tricia und Mariannes Ma stattgefunden - so ein richtiger Bitch Fight, mit Kratzen, Beißen und Schlagen - ich kann es mir lebhaft vorstellen. Tricia hat ja auch sehr provoziert - komm im Ultramini zur Feier und tänzelt vor Skinny
    herum. Komisch fand ich, dass die Oma aus dem Flachmann trinkt, obwohl es ja auf der Feier genug Alkohol gab. Wahrscheinlich alles wegen des Geredes.


    Dass Brian im Pub ja offenbar nicht nur gemieden sondern sogar verprügelt wird, das macht mich richtig traurig. Er wird durch das Getratsche im Dorf immer mehr zum Außenseiter. Spätestens dann, als eine zweite Frau fast vergewaltigt wird, sollte Rosemary zur Polizie gehen. Warum tut sie es nicht? Es ist doch noch nicht zu spät!

  • Ehrlich gesagt hatte ich von Anfang an die Vermutung, dass es zwischen Alice und Michael irgendwann etwas geben könnte. Wenn er sie wirklich so extrem doof finden würde, dann würde er sich mit ihr doch gar nicht beschäftigen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn da etwas geht. :smile:


    Michael und seine Erzfeindin ... klar, da geht noch was!
    Ich denke aber eher an eine zarte Freundschaft - ohne Zungenküsse!
    Süß, wie er darauf reagiert, als sein Freund meint Alice hätte so schönes seidiges Haar! :)


  • Ich kann mir das gut vorstellen, dass er mit 11 noch keine Ahnung hat. Immerhin spielt die Geschichte schon Anfang der 80er Jahre, da war es mit der Aufklärung der Kinder noch nicht so weit her.
    Ich war 9, als meine Schwester in den 70ern ein Baby bekam. Sie wohnte bei uns im Haus, und ich hab von der Schwangerschaft nichts mitbekommen, keiner hat mit mir darüber geredet, bis ich mich ein paar Tage vor der Geburt mal darüber gewundert habe, dass sie so dick geworden ist. Das wurde alles einfach totgeschwiegen.


    Ja, das meine ich auch!
    Hier das war das erste Aufklärungsbuch an unserer Schule.
    Großer Skandal, weil es darin ein doppelseitiges Foto der Familie vom Cover gab - aber alle nackt!
    http://img.zvab.com/member/24366l/51240248.jpg
    Aufgeklärt habe ich mich mit der "Bravo".

  • Die Szene mit Marianne im Gebüsch fand ich aus der Sicht von Michael seltsam, denn ich kenne das aus meiner Kindheit noch, allerdings waren wir da so 5 oder 6 Jahre alt. Ganz nach der Devise: "Zeig mir deins und ich zeige dir meins." Seine Reaktion daraufhin war seltsam. Kinder sind doch neugierig und wollen wissen wie was aussieht.


    Ja, das kenne ich auch, bei mir war es die Puppenecke im erzkatholischen Kindergarten. Leider hat eine der Nonnen uns dabei erwischt ...
    wir fühlten uns aber gar nicht schuldig, wollen nur mal gucken ....
    Mit elf ist das aber dann schon etwas Anderes! ;)
    Ich glaube, Michael hat sich in der Hauptsache vor der Art und Weise geekelt, wie Marianne rangeht. Direkt mit Zunge, so fordernd und sp sexuell - Michaels Liebe zu ihr war eher unschuldig, zart, bewundernd. Marianne hat ihn schockiert - der arme Junge. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von irmi_bennet ()


  • Ich muss mich beim Lesen dauernd daran erinnern, dass wir uns nicht in der Gegenwart befinden, sondern in den 80ern. Michael bekommt 1 Woche Schulverbot wegen Beschimpfens der Lehrerin. Das würde es heute wohl nicht mehr geben, aber vielleicht würde es manchmal doch helfen. :zwinker:


    Ich glaube eigentlich nicht, dass das helfen würde. Diese Kinder wären doch froh, wenn sie "schulfrei" bekämen :breitgrins:




    Aufgeklärt habe ich mich mit der "Bravo".


    dito :breitgrins:


  • Faszinierend, dass die Mutter ihr Fern- und später ihr richtiges Studium so ernst nimmt.
    Irgendwie war es klar, dass es um eine Vergewaltigung geht, ob sie den Täter wohl erkannt hat? Merkwürdig ist für mich die Scheu, das bei der Polizei anzuzeigen, aber es dem Prof zu erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass er sowas wie eine Vaterfigur für Rosemary ist. Ihre Familie unterstützt sie, glaube ich, soweit möglich, aber das ist halt nicht sehr weit....


    Ich denke die Mutter will durch das Studium einiges kompensieren, so entdeckt sie auch, was eigentlich in ihr steckt, sie lernt wahrscheinlich auch ganz verbissen, nur damit sie nicht daran denken muss.
    Das sie es dem Professor erzählt ist vielleicht auch ein erstes sich von der Seele reden, er ist niemand der sie verurteilt und er sagt ihr auch nicht, das es meldepflichtig sei. Sie will von vorne anfangen, ganz ohne Lügen, so soll sie ihr Professor kennen.

  • Marianne ist ja eine, da hebt sie schnell mal das Röckchen und offenbart etwas, für das Michael noch gar nicht reif genug ist, dennoch weiß er, das er es nie weitererzählen darf. Michael scheint da ein sicheres Gespür dafür zu haben, obwohl er auch petzen kann, er scheint zu unterscheiden.
    Zuerst hat er ja Marianne toll gefunden, Paul hat ihn ausgestochen und er hat gepetzt..Paul war sauer und es gab eine Prügelei. Wie leicht wendet sich das Blatt, der ehemals stärkte Junge der Siedlung gibt seinen Titel an Michael weiter, weil dieser ihm bei der Rangelei einen blutigen Kratzer auf der Lippe verpasst. Paul kann wohl kein Blut sehen, als glänzender Gewinner kann sich Michael trotzdem nicht sehen, die Mädels sind stinkesauer auf ihn..nun gut..das wird sich legen.
    Überhaupt scheint dieses Wäldchen ein zentraler Treffpunkt für die Kids zu sein, es hat etwas Geheimes, alles kann dort geschehen, sie fühlen sich vor den Erwachsenen sicher..siehe Paul und der dicke Ralph mit ihren Nackiheften..lach, was für ein süßer Ausdruck, es nimmt dem Ganzen die Schwere, einfach eine Sache die wohl zum erwachsenwerden eines Jungen dazugehört..Michael sieht das genauso..
    Überhaupt haben die Kinder dort schon ein richtiges soziales Gefüge, sie können sich leiden oder weniger gut leiden, aber keiner wird auf lange Zeit ausgeschlossen, ein neues Spiel oder auch die Talentshow sind dann immer wichtiger, als böse aufeinander zu sein.