Jonathan Safran Foer - Extrem laut und unglaublich nah

Es gibt 59 Antworten in diesem Thema, welches 16.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lilli33.

  • "Extrem laut und unglaublich nah" erzählt die Geschichte des 9-jährigen Oskars. Er hat seinen Vater an 9/11 verloren. Der Schmerz sitzt tief und als er einen geheimnisvollen Schlüssel im Schlafzimmer findet, macht er sich sofort auf die Suche nach dem passenden Schloss.


    Gesamt gesehen hat mir das Buch schon gefallen. Es ist sehr traurig, aber gleichzeitig auch wunderschön.


    Anfangs wirkt Oskar vielleicht zu reif für sein Alter, doch schon bald wird klar, dass er ein ganz normaler 9-jähriger ist, der sich nunmal für die Wissenschaft interessiert. Durch seine unzähligen Gedanken, die manchmal nicht altersgerecht wirken, ist das Buch an manchen Stellen sehr philosophisch. Das ist natürlich sehr interessant und man beginnt selber über Dinge nachzudenken oder man muss darüber schmunzeln. Aber manchmal wurde es auch etwas langatmig und ich habe es mehr überflogen.
    Dasselbe gilt auch für die Erzählungen seiner Großmutter. Die haben mich oft sehr verwirrt, weil ich sie anfangs nicht zuordnen konnte. Keine Frage, sie waren interessant, teils sogar schockierend. Aber manchmal auch langweilig...


    Es ist ein ganz besonderes Buch. Einerseits natürlich wegen der Thematik, die uns alle schon öfter beschäftigt hat. Denn wer war nicht entsetzt, als er die Fernsehbilder sah? Das wurde gut umgesetzt, denn es gibt keine Verschwörungstheorien oder ähnliches, es geht einfach nur um die Verarbeitung eines großen Verlustes...
    Aber auch wegen der kreativen Gestaltung. Die vielen Bilder und andere kleine Besonderheiten machen das Buch einzigartig. Das Lesen wird dadurch aufgelockert. Ich weiß nicht wie die deutsche Ausgabe aussieht, aber in der englischen ist die Schrift sehr winzig. Ich persönlich habe damit eigentlich kein Problem, aber für manche dürfte es schon anstrengend werden.


    Der Anfang ist etwas, wir Wiener würden jetzt zach sagen, .. gewöhnungsbedürftig. Man muss sich erst an den Schreibstil gewöhnen und auch an Oskar. Aber schon ab ca. Seite 35 geht es bergauf und man ist schnell in der Geschichte drinnen. Spannungsaufbau gab es für mich eigentlich keinen, und ich wage zu bezweifeln, dass ich das Buch so schnell durchgehabt hätte, wenn ich nicht in einer Leserunde gewesen wäre - in dieser haben, bis auf mich, übrigens alle das Buch abgebrochen.


    Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch bewerten soll. Es war doch etwas ganz besonderes, aber stellenweise etwas langwierig und auch nervig.


    4ratten


    Vor allem der Schluss und die liebevolle Gestaltung retten das Buch nochmal :zwinker:
    Ich finde es interessant, dass ich hier die erste bin, die nicht total begeistert ist. Gerade weil in der Leserunde doch alle (ok, es waren dann doch nur 2) abgebrochen haben...

  • Nicht mehr lange und der Film kommt ins Kino - am 16. Februar schon! Ich hab grad den Trailer im Fernsehen gesehen und fand ihn ziemlich gut.
    Falls ihn einer sehen will: hier.


    Ich denke, ich werde versuchen, ihn mir anzuschauen.

  • Hat denn schon jemand von euch den Film gesehen?
    Anlässlich des Films habe ich das Buch nun endlich aus dem Regal genommen und angefangen...


    Ich bin etwa auf Seite 80.
    Anfangs und auch jetzt manchmal noch finde ich es ziemlich verwirrend, dazu trägt aber sicherlich auch die englische Sprache bei ;)
    Besonders gut gefallen mir die Bilder, verschiedene Schriftarten/-größen,... . Das hatte mir schon bei Walter Moers gut gefallen da ich finde, das das ein "Buch" irgendwie ausmacht. Gefällt mir wirklich gut.


    Ein paar eurer Rezis habe ich nun schon gelesen und bin gespannt, was ich am Ende selbst zu sagen haben werde.

  • Ja, ich gestern!


    Ich muss sagen, dass ich ihn ganz gut fand. Wundervoll umgesetzt war das Daumenkino am Ende des Buches! :herz: Ich war den Film mit jemanden gucken, der das Buch nicht gelesen hatte. Sein großes "Aber" war,


    Ansonsten fand ich es schön, dass man die Bilder in dem Buch auch wiedergefunden hat. Aber ich bin der Meinung, dass das Buch einfach keinen Film braucht, weil es so auch schon sehr schön mit Bildern und so spielt.
    Aber tolle Leistung vom Schauspieler des Oskars und Tom Hanks und dem alten Mann, der nicht spricht.

  • Besonders gut gefallen mir die Bilder, verschiedene Schriftarten/-größen,... . Das hatte mir schon bei Walter Moers gut gefallen da ich finde, das das ein "Buch" irgendwie ausmacht. Gefällt mir wirklich gut.


    Wie schon oben gesagt, davon lebt das Buch einfach. Foer hat das so wundervoll in den Flusstext eingearbeitet, dass ich nach wie vor begeistert bin!

  • Ich war anfangs auch skeptisch, ob die filmische Umsetzung dem Buch gerecht wird. Ausnahmsweise fand ich das aber hier wirklich gelungen. Natürlich kann man nicht alles, was im Buch steht, auf die Leinwand bringen (gerade was die Vorgeschichte angeht), aber trotzdem mochte ich den Film sehr gerne. Sehr berührend und zum Glück auch nicht kitschig, was ich befürchtet hatte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Extrem berührend und unglaublich komplex. Nachdem ich das Buch innerhalb weniger Tage gelesen habe, kann ich nicht so recht sagen, wie mir das Buch gefallen hat. An einigen Stellen dachte auch ich „Was zum?“, an anderen Stellen wiederum dachte ich das Buch sei brillant.


    Es ist ganz klar ein Buch zum Entdecken! Ohne Frage ist das Buch anders, etwas Besonderes. Durch die verschiedenen Extras wird die Handlung meiner Meinung nach immer wieder aufgelockert und realer, aber man gewinnt kaum neue Informationen, was mir immer einen kleinen Dämpfer verpasst hat. Außerdem habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich den RomanOHNE die Zusätze gefunden hätte. Hätte ich das Buch vielleicht beiseitegelegt? Wäre es weniger interessant oder spannend?


    Tatsächlich ist es häufig so, als würde man die Welt aus Oskars Augen sehen. Ganz egal wie klug er sein mag, er sieht vieles aus Kinderaugen - Dinge, die anderen unwichtig erscheinen oder Dinge, die vielleicht viel komplexer sind, sieht er völlig anders. Hin und wieder erinnerte er mich an Holden Caulfield. Er ist von seinem eigenen Wissen überzeugt, benutzt bestimmte Phrasen immer wieder. Erscheint er an einer Stelle ziemlich erwachsen für sein Alter, merkt man an der nächsten, wie unglaublich jung er doch ist. Ganz rührend fand ich, dass er die Anzahl der Schlösser errechnete und dabei nur von New York City ausging. Ebenso zeigte das Ritual „Dad?“ – „Ja?“ – „Nichts“, dass er ein kleiner Junge ist, der Geborgenheit und Sicherheit braucht.


    Dasselbe gilt auch für die Erzählungen seiner Großmutter. Die haben mich oft sehr verwirrt, weil ich sie anfangs nicht zuordnen konnte. Keine Frage, sie waren interessant, teils sogar schockierend. Aber manchmal auch langweilig...


    Ich muss zugeben, dass auch mir hin und wieder unklar war, aus welcher Sicht nun geschrieben wurde und ab und zu erschloss sich mir der Sinn hinter einigen Schilderungen nicht.


    Ein Kapitel ist dem Bombenabwurf von Hiroshima „gewidmet“ – es steht völlig zusammenhanglos (zumindest für mich) mit der übrigen Geschichte im Raum und ich frage mich eigentlich, was dieses Kapitel bedeuten soll. Irgendwo habe ich gelesen, es sollen die „menschlichen Gräuel“ aufgezeigt werden.


    Dieses Kapitel ist mir bis jetzt ebenfalls ein Rätsel. Irgendwie hat es nicht dazu gepasst, auch wenn die Schrecken, zu denen Menschen fähig sind, aufgezeigt werden sollte. Dennoch ist es wohl ein Satz aus diesem Komplex, der die Gedanken und Gefühle, die mir angesichts solcher Taten stets kommen, treffender nicht ausdrücken könnte: „Wenn alle sehen könnten was ich gesehen habe, gibt es nie wieder Krieg, habe ich gedacht.“


    Die Stimmung schien mir ehrlich gesagt fast immer sehr melancholisch. Ein kleiner Junge, der seinen Vater zu früh und auf allzu schreckliche Weise verloren hat. Ein Junge, der darüber Trauer und Wut empfindet und auch Schuldgefühle hat. Vieles erscheint ihm sinnlos. Dadurch regte mich das Buch sehr zum Nachdenken an und obwohl ich mich nicht mit Oskar identifizieren konnte oder einige Handlungen nicht nachvollziehen konnte, tat er mir doch Leid und ich wünschte mir für ihn, dass ihn jemand in den Arm nähme, ihn ganz fest drückte und ihm sagte, dass es mit der Zeit besser werden würde.


    Insgesamt gesehen habe ich das Gefühl, dass ich immer wieder die tiefere Bedeutung – Symbole oder gar Metaphern – in Worten, Handlungen oder Objekten nicht erkannt habe. Vielleicht sollte ich das Buch in einigen Jahren noch einmal lesen und kann mich voll und ganz darauf einlassen, da mir der Perspektivwechsel und andere Dinge nun bekannt sind.


    Sehr schön fand ich den Schluss, bei dem sich alle Erzählstränge trafen und der Kreis sich zwar schloss, aber trotzdem noch Raum für eigene Interpretationen offengelassen wurden.


    DAS hat mir sehr gut gefallen. Normalerweise finde ich es schrecklich, wenn das Ende auch nur ein bisschen offen bleibt, aber in diesem Fall hätte es nicht besser sein können. Es macht das Ganze noch realer. Es ist nicht alles aufgelöst und heile Welt. Somit lässt mich das Buch auch nach dem Lesen der letzten Seiten einfach nicht los.


    Ganz egal wie sehr ich darüber nachdenke - ich kann nicht sagen, wie viele Ratten ich dem Buch geben würde. Dennoch ist es ganz klar ein :tipp:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Ich fand das Buch unglaublich eindrucksvoll und war davon total hin und weg; es war mein großes Lesehighlight im letzten Jahr.


    Wenn Du magst, kannst Du Dir ja mal die Leserunde durchlesen, die wir dazu hatten. Vielleicht hilft es, das eine oder andere besser zu verstehen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • Ich fand das Buch unglaublich eindrucksvoll und war davon total hin und weg; es war mein großes Lesehighlight im letzten Jahr.


    Wenn Du magst, kannst Du Dir ja mal die Leserunde durchlesen, die wir dazu hatten. Vielleicht hilft es, das eine oder andere besser zu verstehen.


    Vielen Dank! :smile:
    Habe sogleich alles durchgelesen und Vieles genauso gesehen - und was noch besser ist: einige Fragen haben sich tatsächlich geklärt!


    Obwohl mir das Buch nun noch trauriger erscheint und ich nicht nur an wenigen Stellen schlucken musste, gehört es auf jeden Fall zu den Büchern, die so viele Menschen wie möglich lesen sollten!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Ich hab das Buch Anfang des Jahres gelesen und fand es nicht so toll. Kann mich auch nur noch grob dran erinnern. Aber vieles fand ich mit der Zeit nervig und irgendwie fehlte dem Buch einiges an Handlung. Ständig war es das Selbe und Oscar wurde mir leider auch irgendwann nur noch nervig. Schade, klang echt interessant.

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    Wir haben gestern den Film zu diesem Buch gesehen und ich kann nur sagen, dass er sehr gut gemacht wurde. Erstklassische Schauspieler, allen voran Thomas Horn, als Oscar Shell. Seine Mimik und Gestik war wirklich beeindruckend.
    Ich konnte es nur stellenweise überprüfen, aber sehr viele der Dialoge, waren eins zu eins aus dem Buch übernommen. Das fand ich sehr gut.
    Auch Tom Hanks, aber vor allem Sandra Bullock haben mir ausgesprochen gut in ihren Rollen gefallen.

  • Ich mochte den Film auch sehr und fand einige Elemente sehr gut umgesetzt. Zum Beispiel das Daumenkino. Als ich den Film gesehen hab, war es schon was her, dass ich das Buch gelesen hatte, deswegen sind mir manche Abweichungen gar nicht aufgefallen, so wie das bei einem Kumpel von mir war. Ich mochte den Film auf jeden Fall auch sehr.

  • Auch, wenn der letzte Beitrag schon eine Weile her ist,möchte ich gern zu diesem Buch etwas sagen.


    Es ist nämlich das erste und bisher auch das einzige, wovon mir die Verfilmung viel besser gefallen hat als die Romanvorlage selbst. Warum? Weil ich das Buch zwar interessant fand, von der Aufmachung und Umsetzung her, den Charakteren, Handlungssträngen und dem Schreib- und Erzählstil, doch der Autor wollte meines Erachtens sehr viel. Zu viel. Das Buch schien mir etwas überfrachtet mit, allesamt interessanten Geschichten, die sich rund um Oscar Schell und seiner Familie, allen voran seinen Großeltern, abspielten und auch mit Oscars Persönlichkeit selbst, aber das wäre meines Erachtens Stoff gewesen, der auf mehrere Bände verteilt, besser gewirkt hätte. Der Roman an sich, ist, meiner Meinung nach, genial, der Film aber ist es noch mehr und für mich einer der besten aus dem Jahre 2011. Die Schauspieler allesamt gut ausgewählt, der Junge Thomas Horn beeindruckend und einnehmend auch. Das Buch an genau den richtigen Stellen entrümpelt und auf nur einen bedeutenden Handlungsstrang konzentriert. So hat für mich eine ordentliche Literaturverfilmung zu sein, was natürlich nur meiner Meinung entsprechen mag. Kann aber verstehen, dass darum der Film polarisiert, weil sich vielleicht einige etwas anderes vorgestellt oder gewünscht hätten. Mir gefällt erganz klar und deutlich besser als das Buch, welches ich aber auch mag, alleine schon wegen der unterschiedlichen Schriftformatierungen und Gestaltung der Seiten, die einzelne Punkte herausstreicht und so dieses Buch zu einem völlig Sonderbar-Besonderen macht. Nur eines habe ich nicht herausgefunden, was es mit den Seiten voller Zahlencodes auf sich hat? Was steckt dahinter? Ist es eine Art codierter Botschaft bzw. codierte Erzählung und wenn ja, wie funktioniert das (Und funktioniert das dann auch in der Übersetzung?)?

  • Meine Meinung

    Auch, wenn der letzte Beitrag schon eine Weile her ist,möchte ich gern zu diesem Buch etwas sagen.

    Ich auch, obwohl ich den Eindruck hatte, erst kürzlich im Forum über das Buch gelesen zu haben. Die Zeit vergeht eben wie im Flug ;)


    Ich habe mich lange vor der Lektüre gedrückt, denn ich hatte an die Bücher von Foer keine gute Erinnerung. Aber ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen. Auch wenn weder der Anlass von Oscars Suche, noch vieles von dem, was erzählt wird, wirklich schön sind, fand ich das Buch sehr schön. Oscar ist ein besonderer Junge, der die Dinge auf den Punkt bringt. Auch wenn er damit nicht immer mit dem Strom schwimmt, macht ihngerade das sehr sympathisch.


    Trotzdem kann ich auch verstehen, warum ich mit dem Autor vorher meine Probleme hatte. Ich habe Extrem laut und unglaublich nah manchmal auch als sperrig empfunden und hätte mir sicherlich einige Seiten weniger gewünscht. Vielleicht lag es einfach an der Geschichte, dass mir dieses Buch des Autors besser gefallen hatals das, das ich davor gelesen habe.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich hab es auch vor einigen Jahren gelesen und mochte es sehr. Wobei ich anfangs Oscar sehr altklug fand und nicht soo sympathisch - aber nach einiger Zeit versteht man warum er so ist. Für mich was das Buch auch sehr besonders, der Schreibstil und die Aufmachung des Buches, das Thema usw.

    Ich glaub ich muss mal einen Reread machen wenn ich die Rezis so durchlese...

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Ich habe mich lange vor der Lektüre gedrückt, denn ich hatte an die Bücher von Foer keine gute Erinnerung.

    Für mich ist das hier mit Abstand sein bestes Buch. "Here I Am" war mir stellenweise zu langatmig, und "Alles ist erleuchtet" fand ich im ersten Durchgang ganz schrecklich (das kriegt aber irgendwann noch mal eine zweite Chance, bin gespannt, wie es mir dann gefällt). Aber dieses Buch hat mich ganz enorm berührt, Foer hat sich phantastisch in den Kopf dieses Jungen hineingedacht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine Alles ist erleuchtet ist andere Buch, das ich von Jonathan Safran Foer gelesen habe. Da hatte ich große Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Hier war es genau anders herum.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Taschenbuch: 480 Seiten

    FISCHER Taschenbuch; 16. Edition (1. Mai 2007)

    ISBN-13: 978-3596169221

    Originaltitel: Extremly loud and incredibly close

    Übersetzung: Henning Ahrens

    Preis: 12,00 €

    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Berührend, aber auch verwirrend


    Inhalt:

    Der Vater des neunjährigen Oskar Schell kam beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben. In seinem Nachlass findet der Junge einen Briefumschlag mit einem unbekannten Schlüssel darin. Beschriftet ist er mit „Black“. Um mehr über den Schlüssel und seinen Vater herauszufinden, beschließt der Junge, alle Personen mit dem Namen Black in New York aufzusuchen.


    Meine Meinung:

    Zunächst hat mich dieser Roman tief berührt. Man spürt, wie traurig und verstört Oskar ist. Mit seiner Mutter verbindet ihn eine ungute Distanz, aber bei seiner Oma fühlt er sich geborgen. Doch die hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, hat sie doch nicht nur den Sohn verloren, sondern vor Jahrzehnten auch dessen Vater. Und auch Letzteren lernen wir kennen. Parallel werden drei Geschichten erzählt, was mich stellenweise etwas verwirrte, sah ich doch lange keine große Verbindung zwischen ihnen - von der Verwandtschaft der Personen mal abgesehen. Zum Schluss fügt sich jedoch alles gut zusammen.


    Zwei Dinge haben mir in diesem Roman besonders gut gefallen. Das ist zum einen Oskars Suche nach den New Yorker Blacks, wobei man viele einzelne Schicksale mitbekommt. Zum anderen ist es die Gestaltung mit verschiedenen Schriftarten, Bildern, Daumenkino, fast leeren Seiten, die das Buch zu einem fast dreidimensional anmutenden Werk mutieren lässt. Dadurch lässt sich die Handlung sehr intensiv erleben.


    ★★★★☆