Charlotte Link - Die Betrogene

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    Taschenbuch: 640 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (2. September 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3734100852
    ISBN-13: 978-3734100857


    Inhaltsangabe:


    Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Da sie dem alkoholkranken Ermittler vor Ort nicht traut, macht sie sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Und entlarvt die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild, denn er war nicht der, für den sie ihn hielt.


    Autoreninfo:


    Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre psychologischen Spannungsromane sind internationale Bestseller, allein in Deutschland wurden bislang über 24 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Verfilmungen werden im Fernsehen mit enorm hohen Einschaltquoten ausgestrahlt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt/Main.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn nichts ist wie es scheint...


    Als Fan der Autorin brauchte ich gar nicht lange überlegen, ob ich dieses Buch lesen werde, sondern genoss einfach jede Seite.


    In der Geschichte geht es um die Polizistin Kate Linville, deren Vater daheim grausam ermordet worden ist. Was steckt hinter dieser kruden Tat? Weil die Ermittler in Kates Augen nicht genug tun, begibt sie sich bald selbst auf Spurensuche und muss feststellen, dass sie ihren Vater gar nicht kannte. Ist ihr ganzes Leben auf einem Lügengerüst aufgebaut?


    Ein beobachtender Erzähler führt den interessierten Leser durch zwei sehr unterschiedliche Handlungsstränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Zum Einen haben wir da die Familie Crane, die nach Erholung sucht und zum Anderen Kate, die den Mörder ihres Vaters finden will. Charlotte Link gelingt es dabei sehr authentische Charaktere zu schaffen, in die man sich völlig fallen lassen kann. Sie sind absolut realistisch gezeichnet und ihr Handeln ist stets nachvollziehbar. Gerade in Kate konnte ich mich sehr gut einfühlen und ihren Schmerz nahezu selbst spüren.


    Erst nach und nach finden die Fäden der einzelnen Geschichten zu einander und enden in einem Showdown, wie man ihn eben nur bei Link Krimis bekommt.


    Die Spannung bleibt konstant hoch, weil beide Handlungsstränge im regen Wechsel beleuchtet werden und es oft an den spannendsten Stellen zur Unterbrechung kommt. Man liest nahezu atemlos, weil man unbedingt das Rätsel lüften möchte.


    Die eingestreuten Wendungen kamen für mich unerwartet und haben mich ins Staunen versetzt, denn kaum glaubte man mehr zu wissen, waren die Würfel wieder neu gefallen.


    Fazit: Für mich ein Zeichen, dass Frau Link das Krimihandwerk par excellence beherrscht. Sehr lesenswert, ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Meine Meinung
    Für mich hätte Die Betrogene ruhig ein bisschen dünner sein können. Hier haben viele Seiten nicht unbedingt viel Spannung bedeutet. Ein paar Dinge waren zu ausführlich beschrieben. Andere wurden sehr spannend erzählt und lösten sich sehr unspannend auf. Spuren wurden so deutlich gelegt, dass sie nur ins Leere führen konnten. Diese Längen hätten nicht sein müssen, denn die einzelnen Geschichten waren jede für sich sehr spannend. In Kombination haben sie mir allerdings nicht mehr so gut gefallen.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • meine Meinung:
    Richard Linville wurde brutal ermordet. Der ehemalige Polizist hinterlässt lediglich eine erwachsene Tochter, doch für sie bricht eine Welt zusammen. Kate Linville ist selbst Polizistin bei Scotland Yard. Sie ist nicht besonders weit gekommen auf der Karriereleiter, wobei es ihr hier nicht unbedingt an fachlicher Kompetenz mangelt, sondern eher an sozialer und Ehrgeiz. Zu allem Überfluss ist sie auch keine Frau, der ein Mann einen zweiten Blick zuwirft. Kate hat keine eigene Familie, ihr Vater war ihr einziger Halt in ihrem Leben.


    Kate nimmt sich kurzentschlossen Urlaub, reist nach Yorkshire und will selbst in dem Fall ihres Vaters ermitteln, denn den örtlichen Ermittlern traut sie nicht über den Weg. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellt, denn DCI Caleb Hale mag einiges sein, aber sicherlich kein blendendes Vorbild für den Polizeidienst, denn in der Tat ist dieser alkoholkrank. Im Laufe ihrer Ermittlungen muss Kate jedoch feststellen, dass sie ihren Vater lange nicht so gut kannte, wie sie bisher angenommen hat.


    Derweil machen Drehbuchautor Jonas Crane nebst Gattin Stella und Adoptivsohn Sammy gemeinsam Urlaub. Fernab jeglicher Technik und Mobilfunknetze wollen sie ein paar Tage wirklich nur als Familie verbringen, ohne an die Arbeit zu denken, sondern sich nur auf das Wesentliche besinnen. Die traute Familienidylle hält leider nur kurze Zeit an, denn die Vergangenheit holt die kleine Familie wieder ein ...



    Wenn nichts so ist, wie es scheint! Der Plot des Buches wurde abwechslungsreich erarbeitet. Ich muss gestehen, die Story rund um Kate und ihren ermordeten Vater konnte mich leider nicht im erwarteten Maß fesseln, wohingegen ich bei den Passagen, in denen es um die Familie Crane ging, kaum dazu gekommen bin, Atem zu holen. Alles in allem würde ich sagen, es handelt sich um einen nicht ganz harmonischen, eher durchwachsenen Plot. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Die Figur der Kate wir mir jetzt nicht direkt unsympathisch, allerdings konnte sie auch nicht wirklich viele Sympathiepunkte bei mir sammeln. Irgendwie war diese Figur (wohl beabsichtigt) recht farblos. Stella Crane hingegen hat mich voller Begeisterung zurückgelassen. Ich hätte auf den ersten Blick nicht gedacht, dass solch eine Willensstärke in dieser eher zurückhaltenden Frau steckt - sie ist in meinen Augen der Wahnsinn. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei hier gerade bei den Passagen um Kate und die Ermittlungen zum Mord an ihrem Vater deutliche Längen auftraten. Abschließend kann ich sagen, dass dies leider eines jener Bücher der Autorin ist, das mir nicht so gut gefallen hat.


    3ratten

  • Ich habe das Buch in den letzten Tagen gelesen und war angenehm überrascht. Nach einigen mittelmäßigen Link-Büchern war das endlich wieder einmal eins, das mich mitreißen konnte und deshalb auch nicht zu lang erschien. Die Handlung war spannend aufgebaut, eine abschließende Überraschung blieb allerdings aus, weil sich deutlich abzeichnete, in welcher Richtung die Lösung zu finden ist. Das obligatorische Mauerblümchen fand sich natürlich, wobei mir auffiel, dass auch mehrere starke Frauenfiguren beteiligt waren.


    Für mich war es einer der besseren Link-Romane.


    4ratten

  • Doris da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Empfindungen sind. Für mich gibt es eindeutig bessere Romane von der Autorin. Aber ich stimme dir zu: es gibt auch viele mittelmäßige Bücher von ihr.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zwiespältige Kommentare - zwiespältige Autorin (die jedoch meisterhaft zu unterhalten weiß) - ob ich es je lesen werde? on verra - man wird sehen... :breitgrins:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • zwiespältige Autorin

    Das trifft es genau. Einige ihrer Bücher gefallen mir wirklich gut, andere dafür weniger. Normalerweise ist es bei mir so, dass mir eine Autorin insgesamt entweder gefällt oder nicht. Charlotte Link muss ich mit jedem Buch immer wieder neu entdecken und einordnen.

  • Charlotte Link muss ich mit jedem Buch immer wieder neu entdecken und einordnen.

    Deshalb lese ich ihre Bücher immer noch. Selbst wenn mir ein Buch nicht gefällt weiß ich, dass wieder eines kommen wird, das mir besser gefällt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe ja gerade erst "Die Suche" gelesen und dabei festgestellt, dass es dazu einen Vorgänger gibt, eben "Die Betrogene".

    Daher erst einmal ein Lob an die Autorin: sie erwähnt im zweiten Teil immer wieder mal den ersten Fall, aber ohne irgendetwas Relevantes zu verraten (naja, das Opfer, aber das stirbt hier ja auch auf den ersten Seiten). Ich habe schon Bücher aus Reihen gelesen, da wird doch glatt der Mörder des Vorgängers verraten. Das ist hier also definitiv nicht so.

    Aus meiner Vorkenntnis kannte ich nun schon die beiden Hauptfiguren auf Ermittlerseite, aber das war nicht weiter schlimm.

    Ebenfalls aus der Vorkenntnis war ich irgendwann verwundert, dass eine Figur aus diesem Band in Band 2 nicht mehr in Erscheinung tritt. Aber auch das hat mich der Lösung nicht wirklich näher gebracht.


    Von den beiden wichtigen Handlungssträngen fand ich die eigentliche Haupthandlung über weite Strecken weniger spannend als die anderen Geschehnisse.

    Am Ende habe ich, wie so oft in Krimis, ziemlich häufig den Kopf geschüttelt über so viel Unprofessionalität auf Ermittlerseite. Aber wenn die Kommissare immer erst Verstärkung rufen und nicht allein in irgendwelche gefährlichen Situationen reinstolpern würden, wären Krimis natürlich deutlich weniger spannend.


    Ich glaube, diese Reihe werde ich weiterverfolgen ;)

    LG, Dani


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  • Ich muss gestehen, die Story rund um Kate und ihren ermordeten Vater konnte mich leider nicht im erwarteten Maß fesseln, wohingegen ich bei den Passagen, in denen es um die Familie Crane ging, kaum dazu gekommen bin, Atem zu holen.

    Da kann ich zustimmen. Das Unheil bei den Cranes sieht man kommen wie einen heranrasenden Zug und die Familie steht auf den Schienen und geht einfach nicht aus dem Weg. Aber auch die weitere Entwicklung dann war wirklich spannend und da habe ich wirklich mitgelitten, während bei Kate und dem Fall ihres Vaters schon auch Spannung aufkam, aber ich persönlich eher distanziert geblieben bin und die Entwicklung hier auch einige Längen hatte.

    LG, Dani


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  • Meine zweite Meinung

    ... ist nicht ganz so schlecht wie die von 2015. Sicher, manchmal war die Autorin ein wenig zu ausführlich in ihren Schilderungen, wie Kate oder Caleb Spuren folgen, die ins Leere führen. Auch die immer wiederkehrenden Hinweise auf ihre inneren Kämpfe hätten für mich nicht sein müssen. Dadurch werden sie auf die graue Maus und den Alkoholiker reduziert und das macht die Charaktere eindimensional. Das passt für den ersten Teil einer Krimireihe, aber auch in den späteren Teilen entwickeln sie sich nicht weiter und das finde ich schade.


    Der Fall löst sich erst sehr spät auf. Vorher folgen Kate und Caleb vielen Spuren, die zwar mit dem Toten zusammenhängen, aber nicht zur Lösung führen. Manchmal war dieses Stochern ein bisschen mühselig zu lesen. Deshalb fand ich den Krimi nicht direkt spannend, aber trotzdem gut konstruiert.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.