04 - S. 271 - S. 354 (Kap. 35 bis einschl. Kap. 46)

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  • Hier könnt ihr über den Inhalt von Seite 271 bis Seite 354 (Kapitel 35 - 46) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Hallo Ihr Lieben,


    dann mache ich hier mal den Anfang.
    Die Beziehung mit diesem Frank war ja schon etwas seltsam. Schlimm, dass Beryl sich quasi ja eigentlich prostituiert, damit sie zurück nach Kenia kann. Ganz schlimm fand ich ja dann diesen Besuch bei Frank's Freunden, wo sie dann mal lustig die Partner tauschen. Ich war mindestens genauso entsetzt wie Beryl und konnte gut nachvollziehen, dass sie sich im Bad eingespert hat. Was für ein Alptraum!


    Ganz schlimm für Beryl finde ich ja, dass ihr gleich zwei Pferde kurz vor den großen Rennen genommen werden und sie immer damit zu kämpfen hat, dass ihr als Frau das Vertrauen entzogen wird. Das ist doch echt unfair!


    Ihre Affäre mit Denys ist ja schon etwas krass. Da riskiert sie das Leben von Pegasus und sich selber für im Endeffekt gar nichts und ich bezweifle, dass Denys ähnlich stark für sie empfindet. Außerdem ist da ja noch Karen, die sich jetzt doch tatsächlich scheiden lässt...


    Ich finde ja diese Gesellschaften echt schrecklich. Irgendwie hat jeder was mit jedem und gefühlt sind fast alle die meiste Zeit nur mit dem nächsten Bettpartner beschäftigt...


    Jetzt ist das Buch fast zu Ende und Beryl ist noch nicht einmal geflogen. Bin ja gespannt, wann ihre Leidenschaft fürs Fliegen endlich erwacht...


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Die Beziehung mit diesem Frank war ja schon etwas seltsam. Schlimm, dass Beryl sich quasi ja eigentlich prostituiert, damit sie zurück nach Kenia kann. Ganz schlimm fand ich ja dann diesen Besuch bei Frank's Freunden, wo sie dann mal lustig die Partner tauschen. Ich war mindestens genauso entsetzt wie Beryl und konnte gut nachvollziehen, dass sie sich im Bad eingespert hat. Was für ein Alptraum!


    Ja, es hat mich auch schockiert, dass Beryl so bereitwillig Frank als Gönner annimmt und im Endeffekt für Geld und eine Rückkehr in die bessere Gesellschaft mit ihm ins Bett geht. Die Zeiten waren für alleinstehende Frauen damals sicher nicht einfach, aber hätte man es nicht trotzdem mit einem Job und einer kleinen Wohnung versuchen können? Oder ging das gar nicht ohne Mann?
    Gewundert hat mich diese Partnertausch-Party dann fast gar nicht mehr, da ja sowieso Jeder mit Jedem Liebschaften unterhält, kann man auch gleich ein Partyspiel daraus machen :rollen:. Meine Welt wäre das nicht, aber Beryl ist, was das Thema angeht, ja sonst auch nicht prüde, deswegen hätte ich jetzt gar nicht erwartet, dass sie sich so dagegen sträubt.


    Wirklich schade ist aber, dass sie immer soviel Pech in ihrer Karriere als Trainerin hat. Obwohl sie gut ist und "ihre" Pferde Siege erringen, scheitert sie immer wieder daran, dass sie eine Frau ist und ihr die Besitzer (oder deren Ehefrauen!) der Tiere nicht das volle Vertrauen entgegenbringen.
    Als Mann wäre sie sicher eine Größe in diesem Gebiet und könnte ohne Probleme von ihrer Arbeit leben. So muss sie immer wieder neu versuchen, durch Bekannte und Freunde neue Aufträge zu bekommen und neu Fuß zu fassen.
    Unterstützung hat sie aber immer von ihrem Kindheitsfreund Ruta, der sie aufspürt und mit ihr zusammenarbeiten will. Ich bin sehr froh, dass sie mit ihm keine Affäre hat, ich hatte nämlich schon befürchtet, dass es darauf hinauslaufen will. Nicht dass an sich etwas gegen eine Beziehung der beiden miteinander einzuwenden wäre (wobei sie damals wahrscheinlich dafür gesteinigt worden wären), aber Ruta hat Frau und Kind und wenigstens einer kann doch in dieser Geschichte auch mal treu bleiben... :zwinker:


    Am Ende dieses Abschnitts lernt sie Markham kennen, da sie ja mit Nachnamen so heißt, wird es wohl auf eine Heirat zwischen den beiden hinauslaufen. Nach großer Liebe hört es sich wieder nicht an, aber Markham hat Geld und würde Beryl eine Farm kaufen, das könnte schon ziehen bei ihr.


    Ehrlich gesagt ist mir Beryl, so mutig und unkonventionell sie auch sein mag, nicht sympathisch. Für meinen Geschmack ist sie zu skrupellos und berechnend, auch wenn sie das in dieser damaligen Gesellschaft anscheinend sein muss, um zu überleben.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Ehrlich gesagt ist mir Beryl, so mutig und unkonventionell sie auch sein mag, nicht sympathisch. Für meinen Geschmack ist sie zu skrupellos und berechnend, auch wenn sie das in dieser damaligen Gesellschaft anscheinend sein muss, um zu überleben.


    Also unsympathisch ist sie mir nicht. Ich denke sie ist einfach zur falschen Zeit geboren. Sie passt so gar nicht in das damalige Frauenbild und versucht die ganze Zeit ihr Leben in Ruhe zu leben, wird aber von der Gesellschaft nicht gelassen, da die ein bestimmtes Frauenbild hat und sie muss dem entsprechen. Da sie es nicht tut, werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt. Schon traurig!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Also unsympathisch ist sie mir nicht. Ich denke sie ist einfach zur falschen Zeit geboren. Sie passt so gar nicht in das damalige Frauenbild und versucht die ganze Zeit ihr Leben in Ruhe zu leben, wird aber von der Gesellschaft nicht gelassen, da die ein bestimmtes Frauenbild hat und sie muss dem entsprechen. Da sie es nicht tut, werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt. Schon traurig!


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:


    Gerade in den späteren Kapiteln kommt mir Beryl sehr kurzsichtig und verantwortungslos vor. Sie bedenkt kaum die Auswirkungen ihres Verhaltens auf ihre Mitmenschen und versteht nicht, warum es immer wieder solche Aufregung gibt, vor allem in ihrem Umgang mit Männern.
    Es kommt mir so vor, als wäre für Beryl nur das interessant, was sie nicht haben kann, wie zum Beispiel Denys. Da spielt einerseits die Spannung und die "Jagd" eine Rolle, aber sicher auch, dass sie durch die gescheiterte Ehe ihrer Eltern und den Weggang der Mutter möglicherweise nie gelernt hat, was zu einer guten Beziehung überhaupt dazu gehört. Denn dass sie immer wieder an Typen gerät, bei denen man im Vorfeld schon ahnt, dass das nie gut gehen kann, ist schon sehr bezeichnend.
    Ich glaube auch, dass Beryl immer deshalb in ähnliche Situationen gerät, weil sie sich die eigenen Verhaltensmuster und ihre Kindheitserlebnisse nie wirklich bewusst gemacht hat, so dass sie dann selbst immer ganz überrascht vor dem Scherbenhaufen steht und gar nicht so recht weiß, wie sie da hingeraten konnte.


  • Gerade in den späteren Kapiteln kommt mir Beryl sehr kurzsichtig und verantwortungslos vor. Sie bedenkt kaum die Auswirkungen ihres Verhaltens auf ihre Mitmenschen und versteht nicht, warum es immer wieder solche Aufregung gibt, vor allem in ihrem Umgang mit Männern.
    Es kommt mir so vor, als wäre für Beryl nur das interessant, was sie nicht haben kann, wie zum Beispiel Denys. Da spielt einerseits die Spannung und die "Jagd" eine Rolle, aber sicher auch, dass sie durch die gescheiterte Ehe ihrer Eltern und den Weggang der Mutter möglicherweise nie gelernt hat, was zu einer guten Beziehung überhaupt dazu gehört. Denn dass sie immer wieder an Typen gerät, bei denen man im Vorfeld schon ahnt, dass das nie gut gehen kann, ist schon sehr bezeichnend.
    Ich glaube auch, dass Beryl immer deshalb in ähnliche Situationen gerät, weil sie sich die eigenen Verhaltensmuster und ihre Kindheitserlebnisse nie wirklich bewusst gemacht hat, so dass sie dann selbst immer ganz überrascht vor dem Scherbenhaufen steht und gar nicht so recht weiß, wie sie da hingeraten konnte.


    Hm, deine Analyse ist ziemlich gut. Ja, das stimmt, dass Beryl bestimmt durch die kaputte Ehe von ihren Eltern und auch davon, dass ihr ja quasi als Kind keine Grenzen gegeben worden sind, stark geprägt wurde und als Erwachsene einfach nicht versteht, dass es im Leben auch Grenzen gibt. Deine Einschätzung, dass sie sich immer Männer sucht, mit denen es einfach nicht funktionieren kann und sie vor allem die Jagd reizt, finde ich auch sehr interessant und kann dem auch zustimmen. Hm, vielleicht wäre sie auch in unserer Zeit immer nur angeeckt, da sie wirklich nie sich selbst reflektiert, sondern die Hindernisse immer von außen sieht und nie mal darüber nachdenkt, ob sie sich das Leben nicht auch selber einfacher machen könnte...


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Ja, das stimmt, dass Beryl bestimmt durch die kaputte Ehe von ihren Eltern und auch davon, dass ihr ja quasi als Kind keine Grenzen gegeben worden sind, stark geprägt wurde und als Erwachsene einfach nicht versteht, dass es im Leben auch Grenzen gibt.


    Guter Gedanke, daran hatte ich noch gar nicht gedacht!
    Weil sich Beryl eigentlich selbst am meisten im Weg steht. tut sie mir eher Leid, auch wenn ich beim Lesen oft genug über ihr Verhalten genervt bin. Dann ist sie noch mitten in einer Gesellschaft gelandet, in der scheinbar alles erlaubt ist, wo man aber für einen "Fehltritt" plötzlich von allen Seiten gleichzeitig angegriffen wird. Das kann ja eigentlich nur schief gehen.

  • Na dieser Frank ist ja ein "Hauptgewinn"..
    Ja, in Beryls Situation, warum nicht, besser als zu verhungern, oder noch mehr "Franks" um Gefallen bitten..ausserdem mochte sie ihn ja..
    Sie fahren also zurück nach Hause, sie ist sein Mädchen, das hört sich heimelig an..hmmm..bis er ihr von seinen Pyjama-Freunden erzählt und ihr auch einen besorgt..
    Ich halte es ja für wenig avangardistisch, wenn man im Pyjama mit Schlafzimmerblick als Frau durch die Stadt läuft.. Das soll toll sein? Ja, klar, euch ist alles egal, in einem fremden Land, so die Leute zu beschämen, gottseidank haben sie eine große Farm..
    Beim Picknick
    Ich finde es sehr unhöflich gleich zu fragen: "Wie hat der gute Frank sie nur eingefangen?" obwohl Frank sowieso schon alles erzählt hat..dann..Frank holt sein "Beutelchen" heraus und jemand sagt:
    "Ah, das ist genau der Grund, warum wir dich gerne einladen.." Da wäre ich dann schon gekränkt..
    Die scheren sich auf jeden Fall nicht um Manieren..
    Ich fand das auch sehr merkwürdig, das Frank angenommen hat, das Beryl das
    "Bäumchen-wechsle-dich-Spiel" mitmacht. Wie beim Flaschendrehen wird etwas zufällig bestimmt, Frank tappt einfach davon und Beryl sitzt da mit dem Freund von Idina und seinen "großen Erwartungen".. oberfrech zu sagen, sie wäre doch eh schon "weitrumgekommen"..
    Wie die alle die Syphilis umgangen sind ist mir ein Rätsel..gut, das Beryl sich ins Bad einschloss und zu keinem intimen Kontakt hatte.. wie war das? "Aberdutzende Liebhaber"? Was für ein Faktor!
    Nunja, wenigstens ist Beryl jetzt wieder auf dem richtigen Weg. Sie will wieder Pferde trainieren.
    Auch Jock kann sie abhaken, der scheint eine kleine Einsichtswelle zu haben.
    Auf Greenhills
    Jetzt wissen wir wo Buller ist, sie hat ihn anständig begraben, so tief, das keine Hyäne drankommt!
    R.I.P. Buller, du warst ein toller Hund!


  • Jetzt wissen wir wo Buller ist, sie hat ihn anständig begraben, so tief, das keine Hyäne drankommt!
    R.I.P. Buller, du warst ein toller Hund!


    Da war ich auch sehr erleichtert. Gerade mit Jock im Hintergrund hatte ich da schon andere Befürchtungen... Aber das ist irgendwie typisch für das Buch, diese Zeitsprünge. Ich hatte beim Lesen nie wirkliche Orientierung, wie alt Beryl jetzt ist und wie lange Ereignis XY zurückliegt - einen Monat oder ein ganzes Jahr?? :gruebel:

  • Als Beryl das zweite Pferd weggenommen haben, war das echt Pech, nur weil sie an der Bar mit dem Besitzer beratschlagt hat.
    Schon klar, das bei einer größeren Planung auch mal die Köpfe zusammengesteckt werden, es ging ja um das Pferd bzw das Rennen.
    Pech für Bery, das sie die Spielregeln nicht kennt, sie ist wahrscheinlich mit Gerüchten belastet und die Ehefrau hat rot gesehen, nicht mal aus Eifersucht heraus, sondern weil andere Frauen über sie lachen könnten, wahrscheinlich haben sie ihr das auch eingeredet. Ich denke, das Beryl nicht ein Zehntel so schlimm war, wie all die Frauen, die die Gerüchte verstreut haben. Wer selber so verkommen ist, nimmt das von anderen automatisch auch an..Beryl hat die harte Arbeit gefallen, nicht das süße Nichtstun, das werden die meisten nicht verstanden haben.
    Blix haben sie ihr ja auch angehängt, in dem sie geschrieben haben, das es nicht bewiesen sei, das sie eine Affäre mit ihm hatte.


    Wirklich schön, das Wiedersehen mit Ruta, sie wusste gerade selbst nicht mehr weiter, er kam zur rechten Zeit, trotzdem hat sie ihn nicht weggeschickt, auch ihrer Mutter hätte sie geholfen, die aber aus Stolz ablehnte. Das ist eine Eigenschaft, die ich an Beryl schätze, selbst wenn sie selber nicht genug hat, will sie anderen noch helfen, auch das Geld von Frank hat sie nicht an sich genommen.
    Es lag wahrscheinlich daran, wie und wo sie aufwuchs, wie ein Wildfang und ein ganzes Land voller Abenteuer, sie war genügsam, weil sie wusste, was wirklich notwendig/wichtig war. Ich wünschte für beide der Frauen hätte es einen Denys gegeben, ich denke beide zusammen, wären für ihn die perfekte Mischung gewesen. Er muss etwas ganz besonderes gewesen sein, das zwei so tolle Frauen ihn gleichzeitig liebten.
    Wohin nur, ging all diese Gefühlsenergie hin, die Luft um ihn herum muss doch gesirrt haben, wie bei einer Hochspannungsleitung.


    Das Berkeley am Schwarzwasserfieber sterben würde, wusste ich ja, es war genauso traurig es aus Beryls Ecke zu erleben.
    Er war nicht verheiratet, weil er die, die er liebte nicht lieben durfte, eine Somali-Frau. So schlimm sie alle über die "Hoppelwiese" untereinander gewandert sind, so etwas hätten sie nicht geduldet.


  • Hm, vielleicht wäre sie auch in unserer Zeit immer nur angeeckt, da sie wirklich nie sich selbst reflektiert, sondern die Hindernisse immer von außen sieht und nie mal darüber nachdenkt, ob sie sich das Leben nicht auch selber einfacher machen könnte...


    Ich denke, dass auch heutzutage jemand Probleme hätte, die seine Handlungen nie überdenkt. In anderer Hinsicht, z.B. was die Berufswahl angeht, hätte Beryl es heutzutage sicher einfacher, aber einer Freundin den Mann wegschnappen zu wollen oder sich wegen Geld und gesellschaftlicher Stellung fast schon zu prostituieren kommt denke ich kaum jemals gut an, Zeit hin oder her.




    Ich fand das auch sehr merkwürdig, das Frank angenommen hat, das Beryl das
    "Bäumchen-wechsle-dich-Spiel" mitmacht.


    Das finde ich jetzt gar nicht so merkwürdig. Sie schläft mit Frank doch auch nur, weil er Geld hat und ihr aus der Patsche geholfen hat, und das weiß er auch, also wird er sich gedacht haben, dass Beryl bei dem Thema wohl nicht so prüde ist.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Für mich sind das zwei total verschiedene Sachen, einen Freund/Liebhaber (nur den!) zu haben, oder mit ihm zusammen auf Sexpartys zu gehen.
    Sie hat ja auch nichts von seinen "Pülverchen" gewollt..was ein Anzeichen dafür gewesen wäre..das hatte er ja auch akzeptiert..
    Er hat sie da einfach überrollt, im Vergleich zu dieser Gesellschaft ist sie bestimmt prüde, mit denen wollte sie nichts zu tun haben.

  • Ich denke, dass auch heutzutage jemand Probleme hätte, die seine Handlungen nie überdenkt. In anderer Hinsicht, z.B. was die Berufswahl angeht, hätte Beryl es heutzutage sicher einfacher, aber einer Freundin den Mann wegschnappen zu wollen oder sich wegen Geld und gesellschaftlicher Stellung fast schon zu prostituieren kommt denke ich kaum jemals gut an, Zeit hin oder her.


    Aber der Typus stirbt nie aus. Ich kenne da auch so ein paar Kandidatinnen und Kandidaten, die unerklärlicherweise immer so ein Pech haben und immer wieder in seltsame Situationen mit Kollegen, Partnern etc. geraten... Warum nur?? :rollen:


    Ich finde die Doppelmoral von Beryls Umgebung so ätzend - alle gehen fremd, aber wehe, es kommt raus. Dann wird der- oder diejenige öffentlich an den Pranger gestellt. Aber Doppelmoral gibt es heute immer noch, und sie ist genauso dämlich.

  • Zitat von S. 236

    Ich war zu seinem Mädchen geworden.


    Ich bin bald aus allen Wolken gefallen als ich das gelesen hatte. Ich habe mich schon im letzten Abschnitt sehr über Beryls Verhalten verwundert, weil sie einfach ohne Gegenleistung die "Almosen" ihrer Freunde entgegen genommen hat. Trotzdem habe ich den Schritt zu diesem Verhalten hier nicht erwartet.



    Die Beziehung mit diesem Frank war ja schon etwas seltsam. Schlimm, dass Beryl sich quasi ja eigentlich prostituiert, damit sie zurück nach Kenia kann. Ganz schlimm fand ich ja dann diesen Besuch bei Frank's Freunden, wo sie dann mal lustig die Partner tauschen.


    Der Besuch bei den Freunden hat sehr schön gezeigt, was passiert, wenn man zu viel Geld und Zeit hat und diese nicht sinnvoll gestaltet. Hier konnte man sehr schön erkennen, was Beryl scheinbar für einen Eindruck auf andere Menschen macht. Frank ist scheinbar davon ausgegangen, dass Beryl in diese Gruppe ganz gut hineinpassen würde.



    Unterstützung hat sie aber immer von ihrem Kindheitsfreund Ruta, der sie aufspürt und mit ihr zusammenarbeiten will. Ich bin sehr froh, dass sie mit ihm keine Affäre hat, ich hatte nämlich schon befürchtet, dass es darauf hinauslaufen will. Nicht dass an sich etwas gegen eine Beziehung der beiden miteinander einzuwenden wäre (wobei sie damals wahrscheinlich dafür gesteinigt worden wären), aber Ruta hat Frau und Kind und wenigstens einer kann doch in dieser Geschichte auch mal treu bleiben... :zwinker:


    Ich hatte auch schon das Schlimmste befürchtet als Ruta aufgetaucht ist. Aber vielleicht kann Beryl an diesem Beispiel sehen, wie eine glückliche und funktionierende Beziehung aussehen kann. Ich hoffe jedenfalls, dass Ruta und seine Frau so eine Beziehung haben.
    Andererseits freut mich Rutas Auftauchen für Beryl, weil er ihr etwas Beständigkeit geben kann. Beryl irrt in der Geschichte von Ort zu Ort, von Personen zu Personen und nichts bleibt. Selbst ihren Vater hat sie nicht mehr gesehen. Es wurden nur ein paar wenige kurze Telegramme erwähnt. Das finde ich auch etwas seltsam. Ich hatte den Eindruck, dass sie ein gutes Verhältnis hatten.



    Am Ende dieses Abschnitts lernt sie Markham kennen, da sie ja mit Nachnamen so heißt, wird es wohl auf eine Heirat zwischen den beiden hinauslaufen. Nach großer Liebe hört es sich wieder nicht an, aber Markham hat Geld und würde Beryl eine Farm kaufen, das könnte schon ziehen bei ihr.


    Ach, das ist mir mal wieder durchgegangen. Beryl ist für mich einfach Beryl und hat keinen Nachnamen. :breitgrins:
    Aber auch ohne diese Namenserkenntnis hatte ich auch das Gefühl, dass Markham ein neuer Partner werden wird.


    Zitat von S. 274

    Beryls Mutter: "Es macht mich stolz, zu sehen, dass du dich so wacker schlägst."


    Ich bin sprachlos vor Wut. Wie kann diese Frau stolz auf Beryl sein? Sie hat nichts damit zu tun, dass Beryl sich als gute Trainerin bewiesen hat.



    Jetzt ist das Buch fast zu Ende und Beryl ist noch nicht einmal geflogen.


    Darüber bin ich schon sehr enttäuscht. Ich hatte scheinbar die falschen Erwartungen an diese Geschichte.


    Ich suche immer noch fleißig nach Hinweisen:

    Zitat von S. 255

    Das benachbarte Gut gehörte den Carsdale-Lucks.


    Maia Carsdale-Luck hatte Flugstunden genommen, was sie mal bei einer Gesellschaft erzählt hat. Aber leider passiert trotzdem nichts im Bezug aufs Fliegen.


    Zitat von S. 258

    Beryl trifft auf einem Farmer, Tom Campbell Black, der mit seinem Auto liegen geblieben ist. Dieser erzählt ihr, wie toll das Fliegen ist.


    Fliegen scheint also kein allzu unbekanntes Hobby oder Reisemöglichkeit zu sein. Trotdem ignoriert Beryl die Fliegerei immer noch gewissenhaft.