Paula McLain - Lady Africa

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.104 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Hallo Ihr Lieben,


    folgendes Buch möchte ich euch hier vorstellen.
    Paula McLain: "Lady Africa"

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    Klappentext:
    Die Frau, die den Himmel bezwang: Aufgewachsen als Tochter eines Lords im afrikanischen Busch, interessiert sich die junge Beryl nicht für Seidenkleider und Etikette. Dafür ist sie stark und mutig wie ein Kipsigis-Junge und hat von ihrem Vater alles über Rassepferde gelernt. Doch im britischen Protektorat – dem späteren Kenia – der vorigen Jahrhundertwende ist kein Platz für solch ein ungezähmtes Mädchen. Bis sie in Karen Blixen eine Seelenverwandte findet – und in deren Geliebtem, dem Flieger und Großwildjäger Denys Finch Hutton, das Abenteuer ihres Lebens. Die Autorin des internationalen Bestsellers „Madame Hemingway“ erzählt in diesem großen Afrika-Epos die wahre Geschichte der Flugpionierin Beryl Markham, die als erste Frau den Atlantik überquerte.


    Meine Meinung:
    In ihrem Roman "Lady Africa" erzählt Paula McLain die Lebensgeschichte von Beryl Markham, der ersten Frau, die in einem Flugzeug den Atlantik überquerte. Im Gegensatz zu Karen Blixen, die alleine durch das Buch und den Film "Jenseits von Afrika" zu einer gewissen Berühmtheit gelangt ist, war mir Beryl Markham bis dato noch kein Begriff und entsprechend wusste ich auch nicht, wo die Geschichte hinführt.


    Das Buch beginnt in der frühen Kindheit von Beryl und beschreibt dann ihren Lebensweg bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie den Atlantik überquert. Leider bricht das Buch dann ab und beleuchtet ihre späteren Jahre nicht mehr, was ich doch etwas schade fand. Aus der Ich-Perspektive erlebt der Leser dafür das aufwachsen und älter werden von Beryl und erlebt vor allem hautnah mit, wie Beryl immer wieder für Skandale sorgt oder sich in einem wiederfindet und einfach nicht mit der britischen Kolonialgesellschaft zurecht kommt. Erklärt wird das ganz gut durch Beryl's relativ freie Kindheit und die Tatsache, dass ihr Vater ihr den Umgang mit Pferden beigebracht hat, aber nicht, wie Frau sich zu der Zeit zu verhalten hat.


    Trotz der guten Erklärungen blieb Beryl für mich aber das gesamte Buch über ein sehr sperriger Charakter und oft musste ich einfach nur den Kopf über sie schütteln, da ich das Gefühl hatte, dass sie immer wie so ein trotziger Teenager agiert und irgendwie nicht wirklich erwachsen werden möchte. Dabei kommt hinzu, dass trotz der Ich-Perspektive ich zum Teil das Gefühl hatte, dass Beryl gar keine richtigen Gefühle hat. Vieles wird sehr kalt beschrieben, was zu einem außenstehenden Erzähler gut passen würde, bei dieser Perspektive aber eher seltsam ist.


    Gut gelungen ist der Autorin ein lebendiges Bild der damaligen Gesellschaft und sie hat es ganz gut hinbekommen, den ganzen realen historischen Personen entsprechend Leben einzuhauchen. Trotzdem war der Roman für mich zum Teil eher unspektakulär zu lesen und ich konnte das Buch auch tagelang liegen lassen, ohne dass ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Viele Begebenheiten und Episoden wirken zu dem etwas lieblos aneinandergereiht und es fehlt eine klare Zeitangabe. Zum Teil sind sehr große zeitliche Sprünge vorhanden, dann wieder nicht, für mich als Leser war das aber nie so richtig nachvollziehbar.


    Das Buch endet mit dem legendären Flug von Beryl und nur im Nachwort wird noch kurz auf ihr Leben eingegangen, aber ich finde es schade, dass so suggeriert wird, für Beryl wäre damit der Höhepunkt ihres Lebens überschritten gewesen.


    Alles in allem konnte mich das Buch nicht so wirklich überzeugen. Ich finde es gut, dass die Person Beryl Markham intensiver beleuchtet wurde und sie mir dank dem Buch jetzt auch ein Begriff ist. Jedoch sorgte die eher distanzierte Erzählweise und die zum Teil nicht nachvollziehbaren zeitlichen Sprünge dafür, dass sich ein richtiger Lesefluss so gar nicht einstellen wollte. Dafür gibt es 3ratten.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

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    Beryl Markham ging als Flugpionierin in die Geschichte ein und überquerte als erster Mensch im Alleinflug den Atlantik von England aus. Paula McLain beschreibt in "Lady Africa" die Anfänge dieser mutigen und ungezähmten Frau; ihre Kindheit auf der Farm ihres Vaters in Kenia; ihre erste Ehe, aus der sie zu fliehen versucht, indem sie als erste Frau eine Lizenz als Pferdetrainerin erwirbt; ihre Liebesgeschichte mit Denys Finch Hatton, bekannt aus "Jenseits von Afrika"; ihre zweite Ehe und schließlich ihr Weg zur Fliegerei.


    Was Paula McLain meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist, ist ein Bild der teilweise etwas dekadenten und heuchlerischen englischen bzw. weißen Gesellschaft in Kenia Anfang des letzten Jahrhunderts zu erschaffen, wo jeder mit jedem eine Affäre hat, aber inmitten der Wildnis zum Debütantinnenball geladen wird.
    Leider habe ich mir an der Figur Beryl aber meine Zähne ausgebissen. Sicherlich war sie eine interessante, ungewöhnliche Frau, die ihrer Zeit und seinem Frauenbild weit voraus war. Aber sie trifft immer wieder Entscheidungen, die man nur schwer nachvollziehen kann und die ihr sehr oft zum Nachteil gereichen, ohne je an die Konsequenzen zu denken. Um es kurz zu machen: Beryl war mir als Figur nicht sympathisch und so fiel es mir auch etwas schwer, an ihrem Leben und Schicksal wirklich Anteil zu nehmen.


    Es kann vielleicht sein, dass ich als bekennender "Jenseits von Afrika" Fan nicht ganz unbefangen an diese Geschichte rangegangen bin und deswegen mit Beryl härter ins Gericht gehe, als ich es sonst getan hätte. Deswegen und weil ich, wie schon erwähnt, den geschichtlichen Hintergrund und die Schilderungen des Gesellschaftslebens spannend fand, vergebe ich:


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Eines vorab: Auch wenn Beryl Markham als Flugpionierin in die Geschichte eingegangen ist, bildet dieser Teil ihrer Biografie nur einen kleinen Teil der Rahmenhandlung von "Lady Africa". Wer mit der Erwartung an das Buch herangeht, mehr über Beryl Markhams Atlantiküberquerung und andere tollkühne Unternehmungen zu erfahren, der wird vermutlich enttäuscht werden.


    Einen Schwerpunkt der Geschichte bildet Beryls Kindheit auf der afrikanischen Farm ihres Vaters. Verlassen von Mutter und Bruder, die sich mit dem Leben auf dem afrikanischen Kontinent nicht anfreunden konnten und zurück nach England gegangen sind, wächst Beryl zwanglos und frei zwischen den Rennpferden ihres Vaters und den benachbarten Kipsigis-Jungen auf.
    Dieses Fehlen von Grenzen wird es Beryl allerdings ihr ganzes Leben lang schwer machen, sich in der Gesellschaft anderer Menschen angemessen zu verhalten. Selbst als Erwachsene neigt Beryl dazu, über die Konsequenzen ihres Tuns - vor allem für die Menschen in ihrer Umgebung - nicht sonderlich nachzudenken. Keine gute Voraussetzung, um in der "besseren Gesellschaft" Ostafrikas bestehen zu können. Immer wieder hat Beryl mit der Doppelmoral ihrer Umgebung zu kämpfen, oft genug aber auch mit den eigenen unbedachten Handlungen.
    Insofern ist Beryl Markham nicht gerade eine strahlende Sympathieträgerin, deren Lebensweg man wohlwollend mitverfolgt. Bis zum Schluss bleibt die Person Beryl Markham dem Leser eher fremd und unerklärlich, was aber durchaus zu den Informationen passt, die von der realen Beryl Markham überliefert sind. Durch die ausführliche Schilderung der Kindheit Beryls kann der Leser außerdem seine eigenen Schlüsse ziehen, inwiefern Beryls (zu) freies Aufwachsen mit den Schwierigkeiten zusammenhängt, in die sie als Erwachsene immer wieder gerät.


    Etwas irritierend sind die Zeitsprünge, die in der Erzählung vorkommen. Man weiß nie so recht, wie viel Zeit seit der letzten Episode vergangen ist, sondern muss es sich mühsam zusammenreimen. Hinzu kommt, dass durch die ganzen "Momentaufnahmen" manchmal die Tiefe verloren geht.


    Schade fand ich, dass das Buch mit der Atlantik-Überquerung von Beryl Markham schließt. Zum einen hätte ich gerne noch mehr über ihren weiteren Lebensweg erfahren, der ja noch mal Stoff für mindestens einen weiteren Roman geliefert hätte. Zum anderen fühlte es sich für mich nicht stimmig an, dass dieser Lebensabschnitt (und die damit verbundenen Personen) von der Autorin quasi zum Höhepunkt von Beryls Leben erklärt werden; alles, was danach kam, scheint (für die Autorin) nicht mehr so interessant zu sein.


    Die echte Beryl Markham soll sehr verschwiegen gewesen sein, was ihr Privatleben betrifft, bzw. ist es nicht klar, ob ihre Angaben auch der Wahrheit entsprechen oder ob sie einiges bewusst verdreht hat. Insofern finde ich es stimmig, dass man als Leser das Gefühl hat, die Person Beryl eigentlich gar nicht richtig greifen zu können.
    Ein bisschen mehr dieser Geheimnistuerei und mehr offene Fragen hätten dem Roman allerdings gut getan, so dass sich der Leser selbst ein Bild machen muss, was nun mit wem gelaufen ist - oder eben nicht.


    Gut gefallen haben mir das Setting (Bücher mit dem Handlungsort Afrika habe ich verhältnismäßig wenige gelesen) und die Zeit, in der der Roman spielt. Ich mag es ja immer, wenn ich nach Büchern mit historischem Hintergrund neue "Bekanntschaften" geschlossen habe wie hier mit Karen Blixen & Co., deshalb bin ich froh, dass ich mir das Buch doch noch besorgt habe, nachdem das Leseexemplar wohl irgendwo auf dem Postweg verloren gegangen ist.
    Den Roman, den Beryl Markham selbst geschrieben hat, werde ich aber nicht unbedingt lesen müssen, dafür war sie mir als Person teilweise zu befremdend.


    Fazit: Ein biografischer Roman, der seine Leser bewusst herausfordert. Wer auch mal Interesse an einem sperrigen und widersprüchlichen Charakter hat und nicht nur auf die Schublade "Flugpionierin & starke Frau" fixiert ist, dem sei "Lady Africa" trotz einiger kleiner Schwächen empfohlen. Auch wenn die Autorin meiner Meinung nach in einigen Lebensbereichen Beryls zu stark suggeriert, was der Leser zu glauben habe, so bleibt doch immer noch genug Raum für eigene Interpretationen in Bezug auf das oft verwirrende Verhalten Beryl Markhams.
    Gerade diese Ecken und Kanten verleihen der Geschichte aber auch ihre Authentizität und ihren Reiz, denn sonst hätte man das Ganze auch unter dem Titel "Die Fliegerin" als einen weiteren austauschbaren Roman über starke Frauen mit historisch angehauchtem Hintergrund vermarkten können.
    Ich vergebe vier mühsam errungene Ratten für ein Buch, dass es seinem Leser nicht immer einfach macht, aber zum Nachdenken anregt.
    4ratten

  • Paula McLain - Lady Africa - Aufbau-Verlag

    Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum ersten Mal..

    ..und dafür gibt es Pioniere.
    Beryl Markham, aufgewachsen in all ihrer Wildheit in Ostafrika. Wie so viele englische Familien wanderten auch die Clutterbucks nach Kenia aus, in den Kolonien versuchte man sein Glück auf einer Plantage oder in eine Pferdezucht. Der Verlust von Frau und Sohn hielt Mr Clutterbuck nicht davon ab, einer der besten Pferdezüchter zu werden. Beryl war weit davon entfernt mit Rock und Spitzenkragen herumzulaufen, die Mutter, zurück im entfernten England, hatte keinen Einfluss mehr. Am Fuße der Ngong-Berge konnte man immer gut über sein nächstbestes Abenteuer nachdenken. Die Eingeborenen waren ihre Freunde, sie wusste alles über Pferde und ritt wie der Teufel.
    Das alles machte sie nicht wirklich zur Lady, aber zur ersten weiblichen Pferdetrainerin, die erste, die es wagte sich anzumelden und sich in einer Männerdomäne durchzusetzen, sie gewann viele Preise.



    Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum wiederholten Mal..
    ..und so etwas nennt man dann Klischee.


    Beryl hatte keine Ahnung von Männern, heiratete jung und wünschte, sie hätte sich nicht dazu drängen lassen.
    Jock Purves war nett, reich, und gutaussehend. Beryl zähmen zu wollen, war sein größter Fehler.
    Viel zu oft bekam er eine trockene Kehle und trank Alkohol in rauen Mengen.
    Beryl begann eine Affäre, beendete sie und verliebte sich in den Mann einer anderen Frau.
    Jedoch nicht irgendeine Frau - es war Karen Blixen, nicht irgendein Mann - es war Denys Finch Hatton.
    Damals gab es diese Redewendung:
    "Sind sie verheiratet oder leben sie in Kenia?"


    Es gibt eine Zeit im Leben, da geschieht alles zum letzten Mal..
    .. ein Drama ohne "Vorhang".
    Der gute Berkley macht zum letzten Mal seine charmanten Witze, das Schwarzwasserfieber rafft den guten Freund dahin.
    Ein letzter Kuss, eine letzte Umarmung, ein letztes Goodbye und ein letztes Winken und Hoffen.
    Denys Finch Hatton flog davon und kehrte nie wieder.
    Auch Karen Blixen kam nach der Beerdigung nie zurück.
    Als Beryl von ihrer Atlantiktour zurück nach England kam, erfährt sie vom Tod ihres Freundes und Fluglehrers.
    Beryls Sohn besuchte sie zum letzten Mal, er starb früh bei einem Unfall.
    Beryl wollte keinen Glamour, sie wollte ein einfaches Leben.
    Eine Zeit lang flog sie Safaris und verwirklichte Denys´ Traum.
    Beryl Markham war nicht nur die erste Frau, die den Atlantik überquerte, sie war auch der erste Mensch, der dies von England aus tat.


    Auch wenn Beryl vieles zum ersten Mal getan hat, schließt sich auch hinter ihr die Tür.
    Die Flugpionierin, starb mit 84 Jahren in ihrem geliebten Afrika.


    "Der betet gut, der den Menschen liebt, den Vogel und das wilde Tier."
    Aus Denys´ Lieblingsgedicht


    Eine ganz wundervolle Biografie, die Paula McLain uns da gemalt hat, wildes Ostafrika wurde lebendig.
    Die Autorin hat eine große Wortmagie, melancholisch und einfach schön!
    Ich bin begeistert!
    Lesetipp!


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()

  • Mein Gefühlszustand nach dem Lesen des Buches muss ich leider als enttäuschend beschreiben. Aufgrund des Klappentextes und des Prologs hatte ich ganz andere Erwartungen an dieses Buch. Der Klappentext spricht von der "wahren Geschichte der Flugpionierin Beryl Markham". Daher hatte ich erwartet, dass der Fokus der Geschichte auf der Fliegerei liegen würde. Auch der Prolog, in dem Beryl in einem Flugzeug als Pilotin sitzt, lässt solche Erwartungen aufkommen. Diese wurden jedoch leider enttäuscht. Ab der Hälfte des Buches wird die Fliegerei wenigstens ab und zu mal in einem Nebensatz erwähnt, scheint für Beryl aber zu dieser Zeit keine wichtige Rolle in ihrem Leben zu spielen. Gegen Ende des Buches nimmt Beryl dann endlich Flugstunden. Aber der Leser erfährt darüber kaum etwas. Diese Tatsache wird ziemlich schnell einfach abgehandelt.
    Der Schwerpunkt der Geschichte über Beryls Leben liegt zum einen auf ihrem Liebesleben und zum anderen auf ihrer Tätigkeit als Pferdetrainerin. Beide Aspekte geben genug Inhalt her um eine Geschichte auszufüllen. Ich habe diese Passagen jedoch nur als Vorgeschichte angesehen und sehnsüchtig auf die Pilotenausbildung gewartet.
    Beryls Weg zur anerkannten Pferdetrainerin habe ich als interessant geschrieben empfunden. Vor allem da dieses Thema völliges Neuland für mich war. Ich fand es spannend zu lesen und dabei zu erfahren, wie die Welt im britischen Protektorat der vorigen Jahrhundertwende funktionierte. Mich hat z.B. sehr amüsiert, dass Debütantinnenbälle ein selbstverständliches Ereignis waren, an dem auch Beryl teilnehmen musste.
    Beryls wildes Liebesleben hat mich eher weniger interessiert. Ich habe viele ihrer Entscheidungen nicht nachvollziehen können und las manchmal sprachlos über ihre Gedanken und Taten. Ihre erste katastrophale Ehe kann man mit fehlender Erfahrung vor allem aufgrund ihres jungen Alters entschuldigen. Aber spätere Entscheidungen konnte ich auch nicht immer nachvollziehen. So konnte ich z.B. ihre Sturheit nicht verstehen als es darum ging, dass sie eine Affäre mit dem Prinzen dementieren sollte.


    Mein Fazit:
    Ich finde, dass das Buch zunächst den Leser in eine falsche Richtung lockt, was mich persönlich sehr enttäuscht hat.


    2ratten

  • Meine Meinung
    Die Geschichte beginnt mit dem Anfang von Beryls großem Flug und hat mich dadurch in eine völlig andere Richtung geschickt als der Rest des Buchs. Die Beryl, die ich auf diesen ersten Seiten kennen gelernt habe, hat sich sehr von der Person der restlichen Geschichte unterschieden. Vor ihrem Flug kam mir Beryl begeistert und warmherzig vor. Eine Frau, die endlich das große Abenteuer erlebt, von dem sie jahrelang geträumt hat.


    Aber davon habe ich nur wenig gespürt. Beryls restliche Erzählung ist distanziert. Auch wenn sie schreibt, dass sie Pferde und das Leben auf der Farm ihres Vaters liebt, kann ich davon nicht viel spüren. Die Trennung der Eltern, der Verkauf der Farm, ihre unglückliche Ehe- das wird nur aufgezählt. Ob und wie weit sie diese Dinge wirklich berühren, kann ich nicht erkennen. Dieser Teil der Erzählung ist eher platt.


    Was mir dagegen gut gefallen hat, waren die Beschreibungen des gesellschaftlichen Lebens. Die Oberflächlichkeit und auch die Doppelmoral, die gelebt wurde, haben mich überrascht. Affären wurden geduldet, solange sie dem Mann passten. Wenn das nicht mehr so war, konnte es sehr unangenehm für die Beteiligten und manchmal auch für Unschuldige werden, wie Beryl selbst erleben musste.


    Sie hat bei der Wahl ihrer Männer innerhalb und außerhalb der Ehe keine gute Wahl getroffen. Aber auch hier hatte ich nicht das Gefühl, als ob ihr das etwas ausmachen würde. Beryl hat auf mich den Eindruck einer Frau gemacht, die das Leben auf sich zukommen lässt, ohne dass es sie berührt. Ob aus Desinteresse oder großer Gelassenheit, kann ich nicht beurteilen.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.