Stephen King - Finderlohn

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  • Rezension ,,Finderlohn" von Stephen King


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    Finderlohn ist der zweite Band über das Ermittlerteam um den ehemaligen Polizisten Bill Hodges. Es ist mit 544 Seiten am 08.09.15 im Heyne Verlag erschienen.



    Inhalt:
    Besessen bis zum Mord John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane verö entlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz« und unterstützt mit dem Geld bis auf den letzten Cent seine Not leidende Familie. Nach 35 Jahren Haft wird Bellamy entlassen. Er kommt Peter, der nun die Notizbücher zu Geld machen will, auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? (Klappentext)


    Autor:
    Stephen Edwin King (* 21. September 1947, Maine) ist ein amerikanischer Schriftsteller. Er schrieb auch unter Pseudonymen, 1972 als John Swithen und zwischen 1977 und 1985 als Richard Bachman. Er ist vor allem bekannt für seine Horror-Bücher, die ihn zu einem der meistgelesenen und kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart machen. Bis heute hat Stephen King als Autor über 400 Millionen Bücher verkauft, die in insgesamt 40 Sprachen übersetzt wurden. (Wikipedia-Info)


    Cover:
    Ich finde das Cover total schön so. Finde auch gut, dass Mr Mercedes nun auch so in dieser Ausführung erschienen ist.


    Ein wenig komisch wird es aber wohl aussehen, wenn man Mr Mercedes (altes Design) und dann Finderlohn daneben hat (neues Design). Ich hätte es besser gefunden, wenn man das Design vorher stimmig gemacht hätte.



    Charaktere:


    Eine große Rolle in diesem Buch spielt der berühmte Autor John Rothstein, der mehrere erfolgreiche Romane um Jimmy Gold geschrieben hat. Als er eines Tages bei einem Raubüberfall stirbt, geraten die wertvollen Notizbüchern, wo er eine Fortsetzung zu den Jimmy Gold Romanen geschrieben hat, in die Hände eines Wahnsinnigen.


    Dieser Wahnsinnige, Morris Bellamy ist bessesen nach gerade diesen Büchern. Die Ausarbeitung zu dem bösen Morris hat mir gut gefallen. Wir verstehen, was er unteranderem an den Romanen kritisiert und was es für ihn überhaupt bedeutet, diese Notizbücher zu besitzen. Die unveröffentlichten Romane wechseln jedoch ihren Besitzer, als Morris für ein anderes Vebrechen eingebuchtet wird.


    Dieser neue Besitzer ist Peter Saubers. Er ist der Held dieser Geschichte und trifft Entscheidungen, die man nicht treffen will. Er hilft der Familie zwar mit dubiosen Mitteln aus der Krise, verzwickt sich aber mit dem Versuch, die Notizbücher zu verkaufen. Erpresst wird er und trifft fortan Entscheidungen, die ihm Kopf und Kragen kosten können.


    Als auch die Familie bedroht wird kommt Bill Hodges ins Spiel, den wir ja schon von ,,Mr. Mercedes" kennen. Er und sein Ermittlerteam Holly und Jerome gefallen mir gut und insgesamt sind die Personen in dem Buch gut ausgearbeitet.
    Meine Meinung:


    Jeder, der schon mal ein Buch von Stephen King gelesen hat, weiß wie er schreibt und kennt seinen wunderbaren Schreibstil. Auch hier hat er mir wieder gut gefallen. Das Buch lässt sich, auch wenn es 544 Seiten sind, schnell lesen. Toll fand ich am Anfang auch die Zeitsprünge.


    ,,Wenn ich diesen Koffer bloß nie gefunden hätte..." S.510


    Die Story an sich finde ich in der Idee her gelungen. Jedoch tauchten am Anfang bis zur Mitte des Buches Längen auf, die mich ein bisschen gestört haben.
    Richtig an Fahrt gewinnt die Story bis zum Ende hin, wo ein grandioser Showdown auf sich warten lässt.


    Wenn ein Autor über ein anderes Buch in seinem Buch schreibt, finde ich das manchmal grenzwertig, da die Erfahrung zeigt ,dass das oft nicht gelingt. Hier ist das aber gut umgesetzt worden. Übrigens muss man den Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, es bietet sich aber an.


    Schade war es, dass es einige Zufälle für das Ermittlerteam gab und, dass diese immer irgendwie den richtigen Riecher hatten. Ich denke nicht, dass man in so einem Fall gleich die richtigen Schlüsse zieht und finde es deswegen teils unglaubwürdig. Es wirkte manchmal zu konstruiert, zu gewollt.
    Fazit:


    Letztendlich hat mir ,,Mr. Mercedes" ein wenig besser gefallen. Die Umsetzung war für mich auch schauriger. Nichtsdestotrotz gefällt mir auch ,,Finderlohn", auch wenn es für mich mehrere etwas langatmige Stellen gab und es manchmal ein zu konstruierter Zufall war, der das Ermittlerteam auf die richtige Spur gelenkt hat. Stephen King ist eine klasse für sich, so passend finde ich auch immer seinen Namen. Er ist und bleibt eben ein King der Literatur.


    4ratten

  • „Finderlohn“ punktet mit starken, detaillierten Charakteren bei mir !!


    Stephen King schrieb bereits im Alter von sieben Jahren seine ersten Kurzgeschichten. Er studierte ab 1966 an der University von Maine, wo er auch seine spätere Ehefrau Tabitha Spruce kennenlernte. Nachdem er das Studium abgeschlossen hatte, begann er als Englischlehrer zu arbeiten. Das Einkommen reichte jedoch kaum aus, um seine Familie zu ernähren. Aus diesem Grund bügelte er nachts noch in einer Wäscherei. Gelegentlich gelang es ihm eine Kurzgeschichte zu verkaufen, von der Tätigkeit als Schriftsteller konnte er aber vor 1975 nicht leben. Seinen ersten kommerziellen Erfolg hatte er mit seinem Buch „Carrie“. Er gab daraufhin den Beruf des Lehrers auf und widmete sich ganz dem Schreiben von Büchern. Kurze Zeit später veröffentlichte er „The Shining“, welches ein Bestseller wurde. Vieler seiner Romane wurden verfilmt. Mittlerweile hat Stephen King über 40 Romane erfolgreich veröffentlicht, unter anderem „ES“, “ The Green Mile“ und „Die Arena“. Sein Talent als Geschichtenerzähler hatte einen großen Einfluss auf die Horrorliteratur der Gegenwart.


    Meine Meinung:


    Die Feder eines Füllers steht im Mittelpunkt des Covers. Anstelle von Tinte läuft rotes Blut an der Feder entlang. Oberhalb der Feder steht der Name des Autors, in weißer Schrift, die schwarz unterlegt ist. Das Cover ist sehr auffällig und mir ist es direkt ins Auge gesprungen. Es hat einen starken inhaltlichen Bezug zum Buch.


    „Finderlohn“ ist der zweite Band der Bill Hodges Reihe. Der Vorgänger ist „Mr.Mercedes“. Ich persönlich würde empfehlen, den ersten Band zuerst gelesen zu haben, da es doch einige Zusammenhänge und auch Anspielungen im zweiten Band gibt. Es ist aber nicht zwingend notwendig. Geplant ist eine Trilogie. Auf dieses Buch war ich sehr gespannt. Ich muss dazu sagen, dass ich bis auf den Vorgänger „Mr. Mercedes“ lange schon kein Buch von dem Autor gelesen hatte, da mir der erste Band wirklich gut gefallen hatte, fieberte ich also „Finderlohn“ entsprechend entgegen. Dieses Buch gehört für mich nicht unbedingt in das Genre Horror, es ist eher ein Thriller, eine sehr spannende Geschichte. Zuviel zur Handlung möchte hier gar nicht verraten, einfach um euch die Spannung nicht zu nehmen. Es gibt zwei sehr wichtige Personen, die Protagonisten des Buchs. Zum einen erleben wir Morris, der ziemlich gruselige psychopathische Wesenszüge hat. Das lässt sich ja schon dadurch feststellen, dass er sich so dermaßen über ein Ende eines Romans aufregt, es nicht wahrhaben will und daraufhin den Autor umbringt. Offenbar hatte er sich das Ende anders gewünscht und ist dann voller Jähzorn. Auf der anderen Seite haben wir Peter Saubers, einen neugierigen Jungen, der quasi die Beute des Psychopathen entdeckt. Seine Familie hat nicht viel Geld, sodass er ihnen regelmäßig Geld aus dem „Schatz“ zukommen lässt. Sein Vater hat durch einen Unfall schwere Verletzungen erlitten, dass er nicht mehr arbeiten gehen kann. Für Peter selbst haben die Notizbücher einen viel höheren Wert. Er liebt die Romane von Johnny Gold. An dieser Stelle überschneiden sich die Charaktere von Peter Saubers und Morris Bellamy. Mir ist es schnell gelungen, eine Verbindung zu Peter aufzubauen. Mir tat seine Familie einfach leid.Die Charaktere haben so unterschiedlich und andersartig sie zunächst erscheinen, doch einige Gemeinsamkeiten. Alle Personen wurden sehr facettenreich gestaltet, man merkt wie wichtig, dem Autor die Figuren sind. Mich fasziniert auch die ständige Weiterentwicklung in der Handlung immer wieder aufs Neue. Auch trifft man in diesem Buch alte Bekannte aus „Mr.Mercedes“ wieder.


    Zu Beginn wird die Geschichte mittels zwei Handlungssträngen erzählt, der eine Handlungsstrang spielt im Jahr 1978, der andere 2009/2010, also auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen. Sie wechseln sich ab und werden schließlich dann im Jahr 2014 zu einer Geschichte miteinander verbunden.
    Sehr gut gelungen ist King einmal mehr, seine Geschichte Stück für Stück, wie bei einem Puzzle, mit viel Liebe zum Detail und den Protagonisten aufzubauen. Der flüssige Schreibstil und die interessante Story entfalten Sogwirkung, fesseln größtenteils und lassen die Seiten nur so dahinfliegen. An ein, zwei Stellen hätte man sich etwas kürzer fassen können, da wurden mir dann zu viele Details verwandt. Trotzdem ist die Handlung wirklich richtig gut durchdacht. Am Ende überschlagen sich die Geschehnisse im wahrsten Sinn des Wortes und mehr Spannung geht eigentlich kaum. Mir gefällt immer noch der wahnsinnig bildhafte Stil, sodass man sich als Leser wahnsinnig in die Geschichte integriert fühlt und alle Ereignisse direkt vor Augen hat.


    Fazit:


    Mich hat „Finderlohn“ sehr gut unterhalten und gefesselt. Ich kann es allen, die spannende und gruselige Geschichten mögen, nur empfehlen !!


    Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

  • Meine Meinung

    Was würdest du tun, wenn du zusehen musst dass deine Familie auf eine Katastrophe zusteuert, vor der du sie bewahren kannst? Würdest du das machen, auch wenn du dafür etwas Unrechtes tun musst? Vor diese Wahl wird Peter gestellt und er zögert keine Sekunde bei seiner Entscheidung.


    Dass ihn das irgendwann in Gefahr bringen wird, daran denkt er nicht. Er hat zwar ein schlechtes Gewissen, aber nur wegen dem Diebstahl und nicht wegen der Folgen.


    Finderlohn wird in verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Je mehr ich von Morris erfahren habe, desto mehr Sorgen habe ich mir um Peter gemacht. Denn Morris wurde gefühlt mit jeder Seite verrückter und so konnte die Geschichte kein gutes Ende nehmen. wie würde sich Peter aus der Sache herauswinde können? Das war sowohl spannend als auch aufreibend und ich fand die Lösung sehr gelungen.

    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das musste ich nun natürlich auch lesen nach "Mr. Mercedes". Es hat mir auch gut gefallen, aber nicht mehr ganz so gut. Ich fand es nie langweilig, aber es hat sich doch auch ein bisschen gezogen. Außerdem fand ich, dass diese Geschichte sehr gut auch ohne Bill und Holly funktioniert hätte. Aber gut, es ist ja eine Trilogie, also mag das hier Geschehene dann noch wichtig sein, also, mal ganz abgesehen von dem, was definitiv noch wichtig sein wird, wie das Ende. *wink wink nudge nudge* Ich fand allerdings, dass Morris und Pete diese Geschichte zumindest auch allein getragen hätten.


    Damit ist auch schon genug gejammmert, was ich wirklich großartig fand, war wie an zwei Beispielen, Morris und Pete, gezeigt wurde, was Bücher und Charaktere mit einem machen können, wenn man sich rettungslos in sie verliebt. Da waren ein paar Textzeilen, in denen man sich als LeserIn aus Leidenschaft sehr wiedererkannt hat. Auch wenn diese hier bislang noch keine Verbrechen deswegen begangen hat. :D

    Das einzige nur noch, diese fiktive Romanreihe, um die sich hier alles dreht, die klang für mich grauenhaft prätentiös! Aber gut, wir haben ja nur aus zweiter Hand davon erfahren. Ich bin sicher, sie war großartig geschrieben. 8o