Sebastian Fitzek - Das Joshua-Profil

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  • Ich sehe das wie ihr. Wenn Filme und Bücher sich komplett an die Realität halten würden, wäre es doch auch irgendwie langweilig. Ein Held soll ja auch ein bisschen Übermenschlich wirken. Und in dem Genre darf man sich auch mal austoben als Autor. :zwinker:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Inhaltsangabe:


    Nach dem Erfolg seines ersten Buches „Die Blutschule“ dümpelt die Kariere des Schriftstellers Max Rhode so vor sich hin. Genau wie seine Ehe mit Kim. Das einzig wichtige in seinem Leben ist die Pflegetochter Jola. Als ihr etwas zustösst während sie in seiner Obhut ist, droht man ihm plötzlich damit, das Kind wegzunehmen und den leiblichen Eltern zurückzugeben. Für Max bricht eine Welt zusammen. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auf einmal sein pädophiler Bruder Cosmo auf, der die letzten Jahre in einer geschlossenen psychiatrischen Station verbracht hat. Gemeinsam werden sie in einen Strudel von Ereignissen gezogen…


    Meine Meinung:


    Ich konnte mir so gar nichts unter dem Joshua-Profil vorstellen. Und genau damit beginnt das Buch. Als Max von einem mit Brandwunden übersäten Fremden gewarnt wird, er solle ja nicht straffällig werden. Joshua habe ihn ausgesucht, und Joshua irrt sich nie. Dieser Satz liess mich gleich grübelnd zurück. Ich habe das Buch in zwei Etappen gelesen, die erste war bis Seite 150, den Rest habe ich in einem Happen gelesen. Ich konnte und wollte nicht mehr aufhören, bevor endlich alles aufgeklärt ist.


    Die Spannung wird gleich von Anfang an aufgebaut und hält sich bis ganz am Schluss. Die Personen sind nicht wahnsinnig tiefgründig und vielschichtig, dafür fehlt einfach die Zeit. Aber man lernt Max Umfeld kennen, seine Beziehung zu seiner Frau Kim, zu Jola und auch zu seinem Bruder Cosmo wird beleuchtet. Teilweise sind auch Kapitel aus dem Buch „Die Blutschule“ eingebettet, so dass man das Buch, welches Sebastian Fitzek unter dem Pseudonym Max Rhode geschrieben hat, nicht unbedingt gelesen haben muss. Wenn man es aber lesen möchte, dann besser vor dem Joshua-Profil.


    Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten und auch ein wenig nachdenklich gestimmt. Dass wir immer und überall Spuren hinterlassen, ist eigentlich klar. Aber dass harmlose Dinge, die wir tun, zu einer Gefahr für uns werden können, hab ich mir so noch nicht überlegt. Ein spannendes Thema untergebracht in einem temporeichen Buch, so lass ich mich gerne Unterhalten. Hohe Literatur sollte man hierbei nicht erwarten, aber einen guten, soliden Thriller schon.


    Von mir gibt es dafür: 4ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Max Rhode ist Autor. Mit seinem Debüt „Die Blutschule“ hat er seine Leserschaft begeistert, aber danach ist ihm kein Werk mehr so richtig gelungen.


    Das Leben hält jedoch noch mehr negative Überraschungen für Max bereits. Nachdem er einen mysteriösen Anruf erhalten hat und daraufhin in eine Klinik fährt, verschwindet während seines dortigen Aufenthaltes bei einem Patienten seine Pflegetochter Jola aus dem Auto auf dem Besucherparkplatz der Klinik. Max weiß nicht wie ihm geschieht und kann auch nichts damit anfangen, dass der sterbende Anrufer und Patient ihm mitgeteilt hat, dass Joshua ihn auserwählt habe. Was hat das alles zu bedeuten?


    Nach und nach erfährt Max, wer bzw. was Joshua genau ist und dass „es“ von ihm glaubt oder weiß, dass er bald eine Straftat begehen wird. Nur hat Max jetzt ganz andere Sorgen. Er möchte seine Tochter Jola wiederfinden, die er über alles liebt und wohl auch gerne seine Ehe retten, die einem Trümmerhaufen gleicht.


    Von jetzt auf gleich findet sich Max in einem Leben wieder, dass er nicht mehr im Griff hat. Dann taucht auch noch sein Bruder Cosmo als Retter und Helfer in der Not auf, obwohl dieser eigentlich alles andere als das ist. Denn Cosmo ist ein Straftäter, der sich eigentlich in einer psychiatrischen Klinik in der Sicherheitsverwahrung befinden sollte.


    Sebastian Fitzek entführt seine Leser in seinem Thriller „Das Joshua Profil“ in eine Welt, in der manche glauben Verbrechen bereits im Vorfeld erkennen und verhindern zu können. Ein Programm soll das möglich machen. Aber ist dieses Programm auch wirklich fehlerfrei? Kann es alle Schritte eines Menschen richtig deuten oder gibt es hierbei doch Interpretationshürden?


    Diese Geschichte ist verrückt, aber von der ersten bis zur letzten Seite wirklich spannungsgeladen. Wer zuvor „Die Blutschule“ gelesen hat, wird erkennen, wie nah dieses Buch an Max Rhodes eigenes Leben und das seines Bruders Cosmo herankommt. Aber ist das alleine schon der Schlüssel zur Lösung des Falles?


    Wird Max tatsächlich zum Täter? Wird er seine Pflegetochter wiederfinden und welche Rolle spielt sein Bruder Cosmo? Fragen über Fragen stellen sich dem Leser dieser Geschichte und lassen ihn so schnell nicht los. Auch kurz vor dem Ende der Geschichte ist lange nicht alles klar.


    „Das Joshua Profil“ ist ein echter Fitzek. Lesenswert und nervenaufreibend!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist meine Leidenschaft

  • Also spannend ist das Ganze ja, aber mir ist der Fall selbst insgesamt zu reißerisch und zum Teil auch sehr überkonstruiert erzählt. Da treffen mir viel zu viele Dinge aufeinander, vor allem die Hintergrundgeschichte von Max und Cosmo im Zusammenspiel, mit den Ereignissen in der Jetztzeit. Das war mir echt zuviel.

  • Das Joshua-Profil von Sebastian Fitzek


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    Über das Buch

    Dieser Thriller wurde 2016 herausgegeben und die o.g. Ausgabe zählt 432 Seiten. Das Hörbuch, welches ich hin und wieder dazwischen geschoben habe, wurde von Simon Jäger gelesen und ist rund 9,5h lang.


    Inhalt gemäß Amazon:

    >>Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.<<



    Stil und meine Meinung

    Gegen den Schreibstil kann (und will) ich garnichts sagen: mir hat er gefallen. Pragmatisch, an geeigneter Stelle detailreich und außerdem m.M.n. die Stimme der jeweiligen Person treffen, aus deren Perspektive das Geschehen gerade beschrieben wird. Diese wechselt relativ häufig und die Sequenzen enden häufig mit einem Cliffhanger. Das kann eventuell nerven - ich fand das aber nicht schlimm und habe das eher als positiv empfunden. Einzig die Erzählstellen von Max' Tochter Jola haben mich hin und wieder denken lassen, dass ihre Sicht der Dinge nicht so hunderprozentig zu einer 10-Jährigen (?) passt. Sie schien mir etwas älter, aber vielleicht soll sie einfach schon sehr reif für ihr Alter sein, und Kinder sind ja auch unterschiedlich. Trotzdem hätte ich sie vielleicht ein wenig älter eingeschätzt/gemacht (allerdings irre ich mich auch und sie war garnicht 10?). Ansonsten fand ich diese 'Aufteilung' auf Perspektiven super, und Fitzek hat sich hier auch die Mühe gemacht, nicht nur Max mehrschichtig darzustellen, sondern auch ein paar andere Figuren.

    Beispielsweise Cosmo, der aus narrativer und erzähltechnischer Sicht eine der stärksten Figuren für mich war in diesem Buch. Einen solchen Charakter sollte man nicht mögen, und es widerstrebt einem wohl, Sympathie für ihn zu empfinden. Andererseits beeinflusst die Hintergrundgeschichte von Max und Cosmo möglicherweise die eine oder andere Sicht auf die beiden (oder zumindest Letzteren) - oder auch nicht, je nach Einstellung der Lesenden. Ich finde es jedenfalls prima, dass Fitzek so brisante Themen mit eingeflochten hat in die Geschichte. Ich wurde von dem Geschehen mitgerissen und mit unangenehmen Dingen konfrontiert die mich zum Nachdenken angeregt und mich inspiriert haben (Inspiration der schöpferischen Art), und mir positive Gefühle entlockten. Es gab also eine Art Katharsis, womit mein Ziel erreicht war ;)

    Ein kleines Manko ist noch, dass ich mit dem Charakter Toffi nicht so wirklich etwas anfangen konnte. Den sollte man scheinbar mögen, aber ich fand ihn etwas nervig. Zum Glück hielt sich seine Rolle/Wichtigkeit in Grenzen - und ist wohl eh Geschmackssache.

    Auch das generelle Thema das Thrillers, das ich aus dem Film "Minority Report" gut kenne (der einen großen Einfluss auf mich hatte in meiner Jugend), mag ich sehr gerne. Es mutet dystopisch an, und mir hat gefallen, dass es ein wenig analysiert wurde in ein paar Szenen des Buches.


    Den zugehörigen Roman "Die Blutschule" habe ich noch nicht gelesen (ich wünschte ich hätte das Buch vorher unwissentlich gelesen!) aber werde ich wahrscheinlich nachholen. Meiner Meinung nach wäre die oben beschriebene Geschichte samt Vor-Geschichte von Max und Cosmo ja gutes Serien-Material...den Film werde ich mir wohl trotzdem ansehen...


    Ich gebe 4,5 Sterne und trotz dem fehlenden halben Stern mag ich das Buch trotzdem zum Lesen weiterempfehlen (wenngleich die behandelten Themen selbstverständlich nicht für alle geeignet sind!).


    4ratten+ :marypipeshalbeprivatmaus:

    :tipp:


    (Das Hörbuch mit Simon Jägers Stimme hat mir im Übrigen auch gut gefallen - zumindest die Stellen, die ich angehört habe. Den Rest werde ich noch einmal wann anders hören.)