Jean Webster - Daddy Langbein (Lieber Daddy-Long-Legs)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.839 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Skyline.

  • Im Thread "Bücher über Brieffreundschaften" erwähnte Saltanah dieses Buch und ich bestellte es mir sofort.
    DANKE für diesen Tipp, Saltanah! :bussi:
    Ich habe nun ein neues Lieblingsbuch!


    Jean Webster - "Daddy Langbein"


    Klappentext:


    Achtzehn Lebensjahre hat Jerusha Abbott im Waisenhaus verbracht. Dann schickt ein geheimnisvoller Wohltäter das begabte Mädchen aufs College. Regelmäßig soll sie ihm über ihre Fortschritte berichten. Jerusha platzt fast vor Begeisterung über ihr neues Leben und möchte ihre Eindrücke liebend gern mit jemandem teilen. Doch außer ihrem unbekannten Gönner hat sie keine Menschenseele auf der Welt. Und wie kann sie jemandem schreiben, von dem sie nur weiß, daß er lange Beine hat? In Jerushas blühender Phantasie entsteht Daddy Langbein, der in ihren humorvollen Briefen immer lebendiger wird.


    Meine Meinung:


    Wunderschön! Dieses Buch möchte ich an Leute verschenken, die ich gern habe!
    Ich habe einen Nachmittag dafür gebraucht, denn es ist nur 184 Seiten dünn, leider. Aber diese 184 Seiten sind ein wahrer Genuß.
    Judys Briefe an den Unbekannten sind machmal traurig, manchmal witzig, manchmal wütend und manchmal philosophisch. Durch die Briefe bekommt man einen sehr guten Einblick in Judys Gefühlswelt; ich finde, die Stellen, in denen sie über ihre Einsamkeit schreibt, sind besonders gelungen.
    Hach, ich liebe dieses Buch! Wie schade, dass es nur noch gebraucht zu bekommen ist.


    5ratten


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    ***
    Aeria

  • Freut mich, dass es dir gefallen hat, Aeria!
    Es gibt übrigens noch eine freistehende Fortsetzung davon. In Lieber Feind ist es allerdings Judys Freundin Sally, die Briefe schreibt. Ich habe es als nicht ganz so gut in Erinnerung wie Daddy Langbein, aber lesenswert fand ich es damals durchaus.


    Ich habe mir, angeregt und erinnert durch deine Rezension übrigens Daddy Long-Legs antiquarisch auf englisch zugelegt. Bin mal gespannt, was ich heutzutage davon halte.


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Zitat von "Lizanne"

    Das Buch war bei uns Pflichtlektüre im Englischunterricht.


    Und, hat es dir gefallen? Es bringt mehr, wenn du auch deine Meinung schreibst! :winken:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ha!
    Ich kenn sogar den Anime zu Daddy Longleg, was für ein Zufall. muss ich gleich nach suchen. :klatschen:
    Uiii leider nur noch auf englisch :heul:


    ca
    NtM

  • Zitat von "fairy"


    Und, hat es dir gefallen? Es bringt mehr, wenn du auch deine Meinung schreibst! :winken:


    Ja, ich war ganz hin und weg. War ja damals erst 15 oder so. Den letzten Brief, den das Mädchen an Daddy Longleg schreibt habe ich mindestens 50 mal gelesen, so weg war ich davon. :smile:

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Nach Jahrzehnten endlich noch einmal gelesen - zum ersten Mal auf englisch - gefällt es mir immer noch gut. Vor allem der Anfang, in dem Judy nach 18 Jahren im Waisenhaus plötzlich in der völlig anderen Welt eines Colleges landend hauptsächlich über ihren Kulturschock berichtet, ist grandios! Überrascht hat mich einerseits, wie fortschrittlich das fast 100 Jahre alte Buch doch ist und andererseits, wie viele Formulierungen mir noch völlig präsent waren. Klar lesenswert, wenn auch mit Judys fortschreitender Assimilierung an das Collegeleben gegen Ende etwas an Biss verlierend.
    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Ich habe mir die Daddy-Long-Legs-Bände auf einen Tipp von Saltanah hin gekauft und bin ganz hingerissen davon.


    Die Ausgangslage von Judy Abbott ist alles andere als rosig. Sie ist Waise und lebt in einem Heim, bis ihr eines Tages erklärt wird, dass ein Unbekannter sie fördern und ihr den Besuch einer höheren Schule und die Ausbildung zur Schriftstellerin ermöglichen will. Er möchte unbekannt bleiben und erbittet sich lediglich Briefe von Judy, in denen sie von ihrer Ausbildung berichten soll.


    Nicht leichter als das. Judy schreibt mit großer Begeisterung, erzählt nicht nur von der Schule, sondern auch aus ihrem Leben und verziert das Ganze bisweilen mit kleinen Zeichnungen. Mit viel Humor erzählt sie über vier Jahre hinweg von großen und kleinen Begebenheiten, ihren Fortschritten in der Schule, von den Mädchen, mit denen sie zusammen wohnt und den Menschen, die sie kennen lernt. Obwohl das wie eine große Familie ist, fehlt ihr doch eine feste Bezugsperson, so etwas wie ein Vater, den sie nie hatte. Mit der Zeit entwickelt sich der unbekannte Gönner für sie zu dieser Vaterfigur. Sie hält regelrechte Zwiesprache mit ihm, obwohl sie nur in wichtigen Ausnahmefällen Antwort bekommt. Auch wenn alles, was sie über ihn denkt, auf reinen Spekulationen basiert, ist er für sie eine wichtige Person. Im Lauf der vier Jahre erlebt man dabei ihre Entwicklung von einem naiven Mädchen zu einer jungen Frau mit, die weiß, was sie will und sich behaupten kann. In diesen so persönlichen Briefen lernt man sie bis auf den Grund ihrer Seele kennen, weil sie von Unsicherheit über Charme bis Widerspenstigkeit alle Charakterzüge offenbart. Und ganz nebenbei vermittelt sie die Botschaft, dass Bildung nicht nur den Reichen vorbehalten sein sollte. Geistiges Potenzial gibt es in jeder Gesellschaftsschicht, man muss ihm nur eine Chance geben.


    Eine liebenswerte Geschichte, bei der man nicht erst am Ende richtig mitfiebert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


    5ratten

  • Ich glaube das Buch habe ich schon seit 20 Jahren im Regal stehen, aber noch nie in die Hand genommen um es zu lesen. Jetzt tut es mir leid, das arme Buch. :zwinker:


    Ich brauche mehr Stunden am Tag. :rollen:


  • Ich glaube das Buch habe ich schon seit 20 Jahren im Regal stehen, aber noch nie in die Hand genommen um es zu lesen. Jetzt tut es mir leid, das arme Buch. :zwinker:


    Ich brauche mehr Stunden am Tag. :rollen:


    Dabei liest du ohnehin schon so viel :zwinker:.


    Ich hatte bei dem Buch zuerst die Befürchtung, dass es eher als Jugendbuch einzustufen ist und daher nicht so spannend sein könnte. Das hat sich aber nicht bestätigt, es liest sich für Erwachsene genauso spannend.

  • Ich hatte bis gestern nie davon gehört u d es mir nach dem lesen hier sofort bestellt. Man dank euch wird ich Arm und meine Wohnung platzt. Aber ich hab auch ne Menge Spass. Es gibt so tolle Geschichten!

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ein Buch voller Lebenslust, Leidenschaft und Mut, das zum Wohlfühlen einlädt


    Klappentext
    „Fast 18 Jahre hat Judy Abbott im Waisenhaus gelebt. Wegen ihrer literarischen Begabung wird sie nun von einem geheimnisvollen Wohltäter aufs College geschickt. Der Mann möchte namenlos bleiben, Judy soll ihm aber jeden Monat einen Brief über ihre Fortschritte schreiben. Voller Begeisterung stürzt sich Judy in dieses unbekannte Leben. Mehr als einmal im Monat schreibt sie „Mr Smith“, denn sie hat ja sonst niemanden auf der Welt, mit dem sie ihre Erlebnisse teilen kann. Briefe voller Witz, über Hüte und Literatur, über neue Freundschaften und immer öfter auch über den sympathischen Jervis Pendleton.“


    Gestaltung
    Der Schatten des Männerkopfes mit Zylinder vor dem blumigen Hintergrund passt wie die Faust aufs Auge für diese Geschichte, denn der heimliche Wohltäter der Protagonistin ist ihr unbekannt – genauso wie das anonyme Schattengesicht. Zudem vermittelt der Zylinder schon optisch einen ersten Eindruck der Zeit, in welcher das Buch spielt. Die Farben passen meiner Meinung nach richtig gut zusammen, da die Blumen und die Pastellfarben wunderschön miteinander harmonieren. Auch gefällt mir die Schriftart des Titels sehr. Zudem findet sich die Schrift auch im Buch in den Überschriften wieder.


    Meine Meinung
    Mit „Lieber Daddy-Long-Legs“ erscheint im Königskinder Verlag eine Neuauflage des bereits 1912 erschienen Briefromans von der Autorin Jean Webster. Zunächst hatte ich etwas Angst, dass ich aufgrund des weit zurückliegenden Ersterscheiunungsdatums Schwierigkeiten mit der Sprache und dem Erzählstil haben würde, doch dies war nicht der Fall! Vielmehr ließ sich das Buch locker leicht lesen und die Seiten flogen geradezu an mir vorbei. All meine Sorgen waren völlig umsonst, denn es liest sich nicht wie ein Roman von 1912. Jugendlich-frisch und leicht verständlich wird hier in kurzen Briefen berichtet, wodurch es ein leichtes ist, der Geschichte zu folgen. So kann ich also alle, die dieselben Ängste hegen, beruhigen und sagen: der Schreibstil ist einfach eine Wucht!


    Nach einem kurzen Einführungskapitel wird nur noch in Briefform erzählt. So schreibt Protagonistin Jerusha alias Judy über ihr Leben und ihren Alltag an der Uni. Dabei mochte ich ihre Art zu Erzählen auf Anhieb, denn Judy schreibt ihre Briefe so lebendig, ehrlich und mitreißend, dass ich das Buch nur ungern aus den Händen legen wollte. Sie hält mit nichts hinter dem Berg, ist nicht auf den Mund gefallen, scheut sich nicht, zu ihrer Meinung zu stehen und hat auch den ein oder anderen bissigen Seitenhieb bzw. Kommentar übrig, der mich zum Schmunzeln brachte. Gleichzeitig schafft Judy es in ihren Briefen ihre Erlebnisse so zu schildern, dass sie interessant sind, obwohl sie so alltäglich sind und sicher jedes junges Mädchen ähnliches erlebt hat. Zudem findet sich in diesem Buch eine authentische, schöne und zarte Liebesgeschichte, die mich überzeugt hat.


    Judy sprüht vor Lebenslust und dies sprudelt auch geradezu aus ihren Briefen heraus. Sie wirkt so voller Leidenschaft für das Leben und hat dabei auch stets den Mut, immer ihre Meinung zu sagen und auch zu dieser sowie zu sich selbst zu stehen. Ihr Charakter gefiel mir unheimlich gut, denn ihre Lebenslust und Leidenschaft überträgt sich einfach auf den Leser. Sie ist so schelmisch und hat es Faustduck hinter den Ohren, was mich einfach zum Lächeln gebracht hat und mir immer gute Laune beim Lesen beschert hat. So schaffte Judy es, mich mit ihrem Mut und ihrer Leidenschaft anzustecken, geradezu eine Sogwirkung zu entfalten und mich dazu zu bringen, dass ich nur widerwillig (und nur für wirklich kurze Pausen) aufhören konnte, zu lesen.


    „Lieber Daddy-Long-Legs“ war mein erster Briefroman. Obwohl ich an ein, zwei Stellen gedacht habe, dass die Geschichte etwas monoton wird ohne Antworten auf Judys Briefe, war die Handlung unheimlich spannend. Die Briefe haben eine Art Tagebuchcharakter und sind sehr unterhaltsam. Sie zeigen Judys Talent für Worte und werden durch kleine Zeichnungen und eine andere Schriftart aufgelockert. Gerade die Zeichnungen die Judy für ihren geheimnisvollen Gönner anfertigt, um ihre Erlebnisse besser zu veranschaulichen, fand ich eine tolle Idee. Sie haben mich sehr begeistert und ich habe sie mir gerne angesehen. Zudem ließ sich das Buch durch die kurzen Kapitel und die bildlichen Auflockerungen rasend schnell lesen. So konnte mich mein erster Briefroman komplett überzeugen und für sich einnehmen!


    Zudem gefiel es mir, dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wer Judys Gönner ist. Ich hatte leise Ahnungen und Vermutungen und habe es geliebt, dass die Autorin uns Leser hier hat bis zum Schluss rätseln lassen. Auch wenn ich recht schnell eine Vermutung hatte, die sich auch als richtig herausgestellt hat, konnte ich mir nie sicher sein, ob sich diese bestätigen wird und ob wir überhaupt erfahren, wer hinter dem Gönner steckt. So hielt Jean Webster konstant die Spannung und Neugierde aufrecht, wodurch man dem Buchende geradezu entgegenfiebert. Am Ende klappte ich das Buch dann auch vollkommen zufrieden zu und hatte ein glückliches Lächeln auf den Lippen.


    Atmosphärisch erinnerte mich „Lieber Daddy-Long-Legs“ oftmals an eine Mischung aus Jane Austen Büchern und Anne of Green Gables mit dezentem Hanni und Nanni Flair. Diese Kombination hat mir richtig gut gefallen und beim Lesen ein schönes Feeling erzeugt, das sich beim Lesen wie eine weiche Decke über mich legte und für Gemütlichkeit sowie ein Gefühl des Wohlfühlens sorgte. So ist Jean Websters Werk einfach ein tolles Buch, das atmosphärisch stark ist, eine mutige, leidenschaftliche sowie unheimlich sympathische Protagonistin aufweist und unbedingt gelesen werden sollte.


    Fazit
    „Lieber Daddy-Long-Legs“ ist ein unterhaltsamer Briefroman, der vor allem durch die spritzige Art der Protagonistin überzeugt und durch kleine Illustrationen aufgelockert wird. Judy ist ein mutiges, kluges und lebensfrohes Mädchen voller Leidenschaft für das Leben, die sich beim Lesen auf den Leser überträgt. Ich bin Judys Erzählungen über ihren Alltag unheimlich gerne gefolgt und habe ihre Art zu Erzählen und die Welt zu sehen geliebt, weil Judy ein ganz besonderes Mädchen ist. Das Buch ist unterhaltsam und gleichzeitig durch das Rätsel um den geheimnisvollen Gönner sehr spannend. Zudem überzeugte mich die Atmosphäre, deren Flair mich an eine Mischung aus Jane Austen Büchern, Hanni und Nanni und Anne of Green Gables erinnerte, sehr. Ein Buch, das zum Wohlfühlen und es sich gemütlich machen einlädt und mit jeder Seite Mut und Leidenschaft versprüht!
    5 von 5 Sternen!
    5ratten
    Reihen-Infos
    1. Lieber Daddy Long Legs
    2. Dear enemy (Hier geht es um Jerushas Freundin Sallie)