Francesca Haig - Das Feuerzeichen

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    Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (26. Oktober 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453270134
    ISBN-13: 978-3453270138
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren


    Inhaltsangabe:


    Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.


    Autoreninfo:


    Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit "Das Feuerzeichen" legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.


    Meine Meinung:


    Titel: Überzeugender Startband einer neuen Dystopiereihe...


    Als Fan von Jugendbüchern, insbesondere Dystopien, war ich Feuer und Flamme als ich den Klappentext gelesen hatte. Voller Vorfreude begann ich mit dem Lesen und wurde regelrecht überrollt von einer spannenden Handlung.


    Die Geschichte spielt in einer sehr fernen Zukunft, die dem Mittelalter nicht unähnlich ist. Babys werden nur noch im Doppelpack geboren, denn es ist das Zeitalter der Zwillinge. Cass ist ein solcher Zwilling und zählt zu den Omegas, den minderwertigen Zwillingen, die Makel aufweisen und in Armut leben müssen. Ihr Zwillingsbruder Zach hingegen gehört zu den Alphas. Er ist makellos und strebt einer machtvollen Karriere entgegen. Cass möchte diese Ungerechtigkeit nicht mehr hinnehmen und sich den Rebellen anschließen, doch muss sie dabei eins beachten: Wenn ihr Bruder Zach stirbt, dann bedeutet das auch ihren Tod. Wird sie ihre Welt verändern können?


    Ich habe schon einige Dystopien gelesen, aber mit der hier beschriebenen Welt hat Francesca Haig etwas völlig Neues erschaffen. Klar kennen wir Welten, in denen die Mächtigen die Schwachen unterdrücken und ausbeuten, jedoch war noch nie die eine Seite von der anderen abhängig. Wenn du deinen Feind nicht töten kannst, weil es bedeuten würde, dass du einen Freund (dessen Zwilling) ebenfalls umbringst, dann ist das eine ganz andere Hausnummer.


    Mir hat besonders gefallen, dass der Leser gemeinsam mit den Protagonisten diese sonderbare Welt erkundet, denn vieles ist den Buchcharakteren selbst noch nicht bekannt.


    Die Autorin wirft uns direkt ins kalte Wasser, denn bereits auf den ersten Seiten werden wir mitten ins Geschehen katapultiert. Die Handlung wird uns über Cassandra als Ich- Erzählerin näher gebracht. Hier begleiten wir sie zum Einen in ihrer Gefangenschaft und zum Anderen erfahren wir über Rückblenden, was sie bisher erlebt hat.


    Frau Haig nimmt sich Zeit ihre erdachte Welt dem Leser näher zu bringen und genau so etwas erwarte ich auch bei einem Reihenauftakt, denn wenn ich mich in der dargestellten Welt nicht zurechtfinde, dann interessiert mich auch das Leben der darin handelnden Personen nur bedingt.


    Cass als Hauptcharakter hat mich fasziniert. Ihre Lage erscheint mehr als aussichtslos und dennoch kämpft sie anstatt aufzugeben.


    Fazit: Für mich ein Serienstart mit viel Potential. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und warte gespannt auf die Fortsetzung. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 5ratten


    Titel angepasst. LG, Valentine

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • „Das Feuerzeichen“ hat mich schon auf den ersten Blick angesprochen. Eine Dystopie, die sich mit Zwillingen befasst, die zwar in der Gesellschaft einen völlig unterschiedlichen Stellenwert haben, aber doch ohne den anderen nicht überleben können. Und schon nach wenigen Seiten konnte man merken, dass das Buch etwas Besonderes ist.


    „Das Feuerzeichen“ ist eine sehr spezielle Dystopie. Es ist keine leichte Lektüre, die sich mal eben schnell weg lesen lässt. Nicht nur, was die Thematik anbelangt, sondern vor allen Dingen wegen dem Schreibstil von Francesca Haig. Er ist stellenweise doch sehr trocken. Viele Rückblicke, viele ausschweifende Monologe. Man kann es nicht mal eben schnell lesen. Aber dafür ist es auch wiederum intensiver und eingehender. Auch wenn die Emotionen für mich nicht immer sichtbar waren. „Das Feuerzeichen“ ist ein Buch, mit dem man sich befassen muss. Ansonsten kann es schnell passieren, dass man den Faden verliert. Bleibt man allerdings dran, erhält man einige sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden.


    Der Weltentwurf ist Frau Haig sehr gut gelungen. Auch wenn es stellenweise schon recht hart war, hat die Grundidee dahinter etwas Neues und Frisches. Eine Dystopie, die eine gute Portion von Mittelalter hatte und auch einen Hauch von Fantasy und Mystischem. Alles definitiv nach meinem Geschmack. Auch die Idee mit den Zwillingen, die in Alphas und Omegas unterteilt werden, fand ich auf der einen Seite gut geschrieben, auch wenn es mir so manches Mal eine Gänsehaut beschert hat. Auch wenn der Schreibstil nicht immer leicht war, so hatte ich dennoch beim Lesen keine Langeweile verspürt. Zu sehr hat mich das Geschehen mitgerissen und unterhalten.


    Ich hatte bei Cass immer das Gefühl, dass sie nicht unbedingt mit Emotionen um sich schmeißt. Sie war mir zwar sympathisch, blieb aber doch irgendwie unnahbar. Und auch generell war das Emotionale hier zwar vorhanden, aber es hat eigentlich gar keine so große Rolle gespielt. Das Augenmerkmal lag bei „Das Feuerzeichen“ definitiv nicht darauf. Natürlich ist auch hier eine Liebesgeschichte vorhanden, man könnte sogar eine Dreiecksgeschichte hinein interpretieren, aber es war wirklich eher eine Nebensache. Es ging viel mehr um den Weg ans Ziel zu gelangen. Wobei das Ziel nicht so recht feststand. Auch wenn es aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, fühlte man sich eher wie ein Beobachter an der Seite, der nicht so recht den Zugang zu der Welt fand. Aber das war gar nicht schlimm, denn der Beobachtungsposten war vollkommen zufriedenstellend.


    Das Ende ist schon ein bisschen fies. Und man fragt sich unwillkürlich, ob Francesca Haig es wirklich so durchziehen wird oder die Geschichte nicht doch noch eine andere und positive Richtung einschlagen wird. Man würde daher schon gerne direkt zum zweiten Band „Das Feuerzeichen - Rebellion“ greifen, aber man ist auch nicht so ganz traurig darüber, dass man ein wenig Verschnaufpause hat. Denn auf Dauer gesehen ist der Schreibstil doch ein wenig anstrengend, auch wenn sich das Geschriebene mehr als lohnt. Ich freue mich auf jeden Fall sehr zu erfahren, wie es mit Cass und Zach weiter gehen wird.


    Fazit
    Mit „Das Feuerzeichen“ ist Francesca Haig ein beeindruckender Auftakt gelungen. Ein interessanter und sehr unterhaltsamer Weltentwurf, der stellenweise ein wenig hart zu verdauen war. Und auch wenn der Schreibstil stellenweise ein wenig trocken erschien, konnte mich die Dystopie in einen besonderen Leserausch versetzen.


    4ratten

  • Das Feuerzeichen (Francesca Haig)


    Erschienen:
    Oktober 2015
    Seitenzahl: 480
    Verlag: Heyne Verlag
    Hardcover: 16,99 €
    ISBN: 978-3453270138


    Die Autorin


    Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.


    Das Feuerzeichen


    Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Cass und Zach sind Zwillinger, allerdings können sie unterschiedlicher nicht sein. Während Cass eine Omega ist, ist Zach ein Alpha und hat Angst, dass Cass ihn und seine Familie in den Dreck ziehen könnte. Denn die Zwillinge leben in einer Zweiklassengesellschaft, in welcher Omegas ein Zeichen auf der Stirn tragen und als minderwertig gelten. Es kommt der Tag, an dem Zach seine Zwillingsschwester verstößt und sich Cass allein durchschlagen muss. In einem Dorf findet sie Unterschlupf. Doch eines Tages kommen dunkle Männer und entführen sie, Zach lässt ihr einfach keine Ruhe. Dies hat einen Grund: Cass ist nicht nur eine Omega, sie ist auch eine Seherin, die Zukunftsvisionen hat. Zach sperrt sie an einem scheinbar sicheren Ort ein und will ihren Tod. Doch Cass hat genug von der Unterdrückung und flieht. Zusammen mit Kip will sie für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen. Aber die Freiheit hat ihren Preis…


    Fazit


    Ein Roman mit einer spannenden, dystopischen Idee, welcher mit einem interessanten und ansprechenden Cover aufwartet. Zusehen ist das Omega-Zeichen, welches die Omegas im Roman, im Gegensatz zu den Alphas, die perfekt sind, auf der Stirn tragen. Sie werden aus ihren Dörfern verstoßen und leben in eigenen Siedlungen. Cass kann sich eine Zeit lang verstecken, doch eines Tages wird sie von ihrem Zwillingsbruder vor die Tür gesetzt. Zach tritt damit als sehr unsympathischer Zwilling auf, den der Leser nicht verstehen kann. Er scheint kaltherzig und von der Gesellschaft vereinnahmt. Cass hat eine besondere Rolle und ist die Hauptprotagonistin im Roman. Sie ist nicht nur eine Omega, sondern auch eine Seherin. Das bedeutet, dass sie Zukunftsvisionen hat und ein bisschen mehr „wert“ ist, als die anderen Omegas. Sie tat mir zu Beginn des Romans ziemlich leid. Doch aus ihrem Leid scheint sie ihre Kraft zu schöpfen, denn es beginnt ein Kampf um Leben und Freiheit. Sie will die Fesseln der Alphas lösen.


    Der Schreibstil der Autorin ist an einigen Stellen ein wenig schwierig. So setzt der Roman beispielsweise mitten im Geschehen ein und man weiß als Leser gar nicht, worum es überhaupt geht. Der Zusammenhang zwischen den Alphas und Omegas wird erst im Laufe des Buches beschrieben, was es mir schwierig machte, in das Buch einzusteigen. Der Erzählstil ist ansprechend, allerdings fehlt mir ein wenig Spannung. Die Geschichte zieht sich vor allem im ersten Teil, als Cass von Zachs Männern gefangen genommen wird. Sie sitzt dabei über Jahre hinweg im Gefängnis und es passiert verhältnismäßig wenig. Der Roman nimmt erst mit ihrer Flucht und der Rebellion von Cass und Kip Fahrt auf. Der zweite Teil des Buches gefiel mir daher sehr gut. Allerdings fand ich auch hier einige Schwachstellen und erneut war der Roman an einigen Stellen etwas langatmig. Die Beziehung zwischen Cass und Kip fand ich interessant, allerdings ein wenig zu oberflächlich beschrieben. Das hätte für mich mehr in die Tiefe gehen können.


    Alles in allem eine interessante Geschichte und spannende Ideen, die für mich leider nicht fesselnd genug umgesetzt wurden. Es ist der erste Teil einer Trilogie, allerdings habe ich nicht das Verlangen den zweiten und dritten Band zu lesen. Band Zwei „Das Feuerzeichen: Die Rebellion“ erscheint im Mai 2016, während der dritte Band „Das Feuerzeichen: Die Rückkehr“ voraussichtlich im April 2017 erscheint.


    2ratten / 3ratten
    http://immer-mit-buch.blogspot…n-zwischen-alpha-und.html

  • Fazit:


    Das Buch klang spannend, leider war es für mich das nicht. Sehr viel ist für mich nicht passiert und wenn, hat es mich nicht sonderlich gefesselt. Die letzten 100 Seiten waren da etwas besser. Zu den Charakteren konnte ich dazu leider auch keine Beziehung aufbauen...


    Bewertung:


    Cass und Zack zwei unterschiedliche Zwillinge. Der eine mit einem Makel und ein Omega und der andere perfekt und ein Alpha. Omegas müssen hart arbeiten, während Alphas eben die höchsten in der Hierarchie sind. Sie haben es nicht so schwer. Zu dem werden die Omegas gekennzeichnet wie Vieh.


    Cass hat einen guten Charakter, ich denke, das kommt auch daher, dass sie weiß, dass sie ein Omega ist. Omegas werden von den Alphas geachtet, selbst von den Eltern, dass muss schrecklich besonderes für Cass gewesen sein. Cass denkt außerdem ein bisschen weiter als die meisten Menschen. Sie ist intuitiv, ahnt vieles schon vorher und hat auch eine gute seherische Gabe.
    Dagegen ist Zack verdorben worden und blickt auf die Omegas hinab. Selbst seine eigene Schwester verachtet er deswegen. Zack ist außerdem sehr zielstrebig und verfolgt seine Ziele. Er hat auch einen Hass in sich, den ich nicht voll nachvollziehen kann. Und manchmal ist er wiederum ganz nett. Ich würde gerne mal in seine Seele schauen.
    Später stößt noch Kip dazu, der immer ein bisschen tollpatschig wirkt. Er scheint aber ein netter zu sein. Auch er wirkt eher unnahbar, was wohl auch daran liegt, dass ich nicht mehr erfahre über ihn, als er selber weiß.
    Zu den Charakteren kann ich leider nicht so große Sympathien aufbauen.


    Oft fehlt mir die Spannung bei der Story. Die Geschichte plätschert für mich einfach dahin. Ich habe einfach ein bisschen mehr Spannung erwartet. Auch Gefühl kommt für mich nicht so gut rüber. Die letzten knapp 100 Seiten sind ein wenig spannender und der Rest lässt sich dadurch ganz gut lesen.


    Das Buch wird aus der Sicht von Cass beschrieben.


    Das Buch erhält von mir 2,5 von 5 Punkte


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin:

  • Meine Meinung:


    In letzter Zeit hört man oft, dass Dystopien auf dem absteigenden Ast und eher unbeliebt sind. Ob es also Glück, Zufall oder ein Risiko ist, dass der Heyne fliegt-Verlag dennoch die "Feuerzeichen"-Reihe übersetzt: Ich freue mich sehr darüber, so viel darf schon mal gesagt sein. Obwohl ich die Übersetzung an einigen Stellen recht holprig fand, wird diese doch im deutschsprachigen Raum hoffentlich viel Aufmerksamkeit auf die Bücher lenken. Zwillinge sind für mich immer ein spannendes Thema, Francesca Haig hat es zudem auch noch mit dystopischen Elementen vermischt, die ein unglaublich tolles Konzept bilden. "Das Feuerzeichen" ist zwar stellenweise ein etwas langatmiger Jugendroman, kann aber dennoch neben dem kreativen und beängstigenden Setting eine faszinierende Geschichte bieten.


    Die post-nukleare Welt, in der die Zwillinge Cass und Zach leben, wurde durch eine riesige Explosion zerstört. Technik und Elektronik sind seitdem tabu und gehören nur noch in das beängstigende Vorher. Einige Zeit nachdem die Überlebenden sich ihre Welt wieder aufgebaut haben, wurden plötzlich nur noch Zwillinge geboren, immer ein Junge und ein Mädchen. Jeweils eines der Babys hat einen Makel, in den meisten Fällen einen körperlichen. Mal fehlt eine Gliedmaße, ein anderes Mal hat das Kind mehr als zehn Finger. Dadurch hat sich nach und nach eine neue Gesellschaft gebildet, die sich in Alphas und Omegas aufteilt. Die missgebildeten Omegas haben kaum Rechte, werden durch ihre vermeintliche Verbindung zur nuklearen Katastrophe regelrecht gefürchtet und doch sind sie absolut notwendig; denn wenn ein Zwilling stirbt, geht es dem anderen im selben Augenblick genauso. Die Protagonistin Cass hat keinen sichtbaren Makel, sondern ist eine Seherin. Aus diesem Grund dauert es viele Jahre, bis ihre Eltern herausfinden, welches ihrer Kinder ein Omega ist, damit sie dieses in eine der heruntergekommenen Omega-Siedlungen schicken und ihr Alpha-Kind fördern können. Ihr Bruder Zach, der schon lange die Ahnung hat, dass er auf keinen Fall der Omega ist, kann mit der Demütigung, noch nicht wie alle anderen Alpha-Kinder gesplittet worden zu sein, kaum leben und versucht alles, um sich ein eigenes Leben zu erkämpfen.


    Cass selbst ist eine Protagonistin, die mich zweigespalten zurücklässt. Ihre Seherfähigkeiten machen einen großen Teil ihrer Persönlichkeit und ihrer Handlungen aus. Dabei ist die Art, wie sie diese Fähigkeit einsetzt oder wie die Visionen zu ihr kommen, auf eine vielseitige Weise dargestellt. Manchmal träumt sie von etwas, das in der Vergangenheit passiert ist, oder von etwas, das erst noch geschehen wird; andere Male funktioniert ihre Gabe wie eine Intuition, die ihr zuverlässig zeigt, was sie tun muss. Wieder andere Male tappt sie hingegen vollkommen im Dunkeln. Welches davon zutrifft oder warum es so funktioniert, wird nicht näher erklärt. Leider kommen durch Cass‘ Visionen und ihre Intuition einige Längen zustande. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie zugunsten des Plots zu Höchstleistungen auflief — oder eben nicht.
    Die weiteren Charaktere, wie Cass‘ Bruder Zach und solche, die sie im Verlauf der Geschichte kennenlernt, habe ich ebenso interessant empfunden. Einige Personen verhielten und entwickelten sich für meinen Geschmack etwas zu extrem, auch wenn dies durch die Umstände gut begründet wurde. Dennoch hätte ich mir hier stellenweise etwas vielschichtigere Persönlichkeiten gewünscht.


    Francesca Haig hat mit dem ersten Band "Das Feuerzeichen" einen Trilogieauftakt geliefert, den ich aufgrund des Settings unbedingt weiterempfehlen möchte. Das System der untrennbar verbundenen Zwillinge ist genauso spannend, wie es klingt, und daraus entwickeln sich natürlich ebenso interessante, aber auch krasse politische Systeme und Intrigen. Als Leser wird man hier von der mal mehr, mal weniger starken Seherin Cass durch die Geschichte geführt, erlebt alles aus ihrem Blickwinkel, der durch ihre Sehergabe noch mal interessanter wird.


    4ratten

  • Schon lange habe ich mich auf diesen Auftakt einer neuen dystopischen Trilogie gefreut. Die Grundidee war mir neu und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.


    Das Cover finde ich richtig toll. Wenn man das Buch in den Händen hält, wirkt es noch viel eindrucksvoller als auf dem Bildschirm. Die "verbrannten" Stellen wirken total echt und machen das Buch zu einem Hingucker. Das Cover passt für mich, ebenso wie der Titel, perfekt zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext ist sehr passend gewählt. Er verrät so viel, dass der Leser abschätzen kann, ob ihm das Buch zusagt, nimmt dabei aber nicht zu viel vorweg.


    Die Idee von einer Welt in welcher nur noch Zwilligsgeburten, einer der Zwillinge ein Omgea der andere ein Alpha, auftauchen, gefiel mir auf Anhieb. Zudem wurde diese Idee sehr interessant ausgearbeitet und konnte mich überzeugen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen dahin und man merkt kaum, wie die Zeit vergeht.


    Die Charaktere sind für mich der Hauptgrund, weshalb ich dem Buch nicht die Bestwertung gebe. Cass und Kip waren mir zwar sympathisch, nahmen jedoch erst zum Schluss etwas Farbe an. Ich konnte ihnen kein Gesicht zuordnen und auch charakterlich blieben sie mich für den Großteil der Geschichte sehr blass. Hier hätten mehr Details nicht geschadet. Sehr gut beschrieben wurden hingegen die Nebencharaktere, wie bspw. Zach, die Beichtmutter oder Piper. Die Autorin kann es also. Weshalb sie den Protagonisten nicht mehr Tiefe verlieh, bleibt mir ein Rätsel. Zum Ende hin wurde es zwar etwas besser, doch ich hoffe sehr, dass die Protagonisten in Band 2 etwas "lebendiger" werden.


    Der Anfang des Buches war sehr, sehr ruhig. Dennoch hat er mir sehr gut gefallen. Wir erfahren mehr über diese dystopische Welt, über die Alphas, die Omegas und die Regierung. Nach ca. 100 Seiten nimmt das Buch, mit einer unerwarteten Enthüllung, an Tempo zu. Diese Enthüllung war spannend und schockierend zugleich. Leider konnte dieses Tempo während der nächsten 100 Seiten nicht gehalten werden. Diese empfand ich als etwas zäh, doch was dann kam konnte mich zu 100% überzeugen. Die Spannung der zweiten Hälfte des Buches war kaum zu überbieten. Ich fieberte mit Cass und den anderen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hier überzeugte mich Francesca Haig vor allem mit neuen Ideen und einer dichten Atmosphäre, die diesen Auftakt einzigartig macht. Das Ende war für mich unvorhersehbar und überraschend. Ich hatte mit einigem gerechnet, doch niemals mit dem, was Francesca Haig mir geboten hat. Das Buch endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, sodass ich den zweiten Band der Trilogie sehnsüchtig erwarte.


    Fazit: Ein Auftakt, der mich trotz Schwächen durch seine Originalität, seine Atmosphäre und die interessante Idee überzeugen konnte. Ich liebe es, wenn ein erster Band nicht das gesamte Potenzial ausschöpft, sondern Platz für die Folgebände lässt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Folgebände noch spannender werden und kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen.

  • Zwischen Spannung und langatmigen Szenen strahlt das Ende hervor


    Klappentext
    „Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.


    Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …“


    Gestaltung
    Das Cover sieht aus wie altes Papier, das an den Rändern verbrennt. In dessen Mitte befindet sich ein Omega-Zeichen, das von Rauchschaden umgeben ist und deswegen so aussieht, als würde es gerade eingebrannt. Somit bezieht sich das Covermotiv sehr passend und treffend auf den Titel des Romans (und auch auf den Inhalt). Die Farben passen gut zueinander, da das Orange des Titels vor dem beigefarbenen Hintergrund gut zur Geltung kommt. Insgesamt finde ich das Cover sehr stimmig, zur Geschichte passend und Aufmerksamkeit erregend, da es trotz seiner Schlichtheit sehr aussagekräftig ist.


    Meine Meinung
    Mit „Das Feuerzeichen“ präsentiert Autorin Francesca Haig eine neue Dystopie-Trilogie auf dem Jugendbuchmarkt, die in einer düsteren Zukunft spielt und mit unserer Welt gar nichts mehr gemein hat. Vor 400 Jahren geschah eine nukleare Katastrophe, über die man im Buch jedoch nicht viel in Erfahrung bringen kann, weil die Bewohner der Erde selber nicht mehr viel davon in Erinnerung haben, ihr weniges Wissen nur aus Überlieferungen kennen und weil alle erhalten gebliebenen Gebäude oder Dinge, verboten sind. Die Welt besitzt keinen Strom mehr, insgesamt hat sie sich – zumindest teilweise – zurückentwickelt. So kennen die Menschen beispielsweise keine Glühbirnen oder elektrisches Licht mehr.


    In dieser Welt ist Protagonistin Cassandra aufgewachsen. Für sie ist es normal, dass nur Zwillinge geboren werden. Keine normalen Zwillinge jedoch, denn ein Kind ist jedes Mal normal gebildet, während der andere Zwilling in irgendeiner Weise eine Besonderheit aufweist (sei es ein fehlender Arm, fehlende Finger oder ähnliches). Die gesunden Kinder sind die Alphas, während die Missgebildeten als Omegas gebrandmarkt werden. So entsteht eine Gesellschaftstrennung zwischen den Alphas, welche alle politische Macht besitzen, und den Omegas, welche unterdrückt werden und fernab der Alphas leben müssen. Zwischen den Geschwisterpaaren besteht jedoch eine besondere Verbindung: wird einer verletzt oder getötet, geschieht dies auch dem anderen Zwilling.


    Auch Cassandra hat einen Zwillingsbruder: Zach. Sie besitzt jedoch eine besondere Gabe, denn sie ist eine Seherin und kann so beispielsweise sich aktuell zutragende Geschehnisse oder zukünftige Ereignisse sehen. Da sie deswegen körperlich jedoch keine Auffälligkeiten besitzt, wurde sie erst sehr spät von ihrem Bruder getrennt. Daher besteht zwischen ihr und Zach (zumindest aus Cassandras Sicht) eine gefühlsmäßige Nähe, über die andere Geschwister aufgrund der frühen Trennung nicht verfügen.
    Da Cassandra als Ich-Erzählerin die Geschichte schildert, konnte man ihre Gefühle für ihren Bruder sehr gut nachvollziehen. Ich persönlich habe Zach von Anfang an eigentlich nicht gemocht, da er sehr grausam ist und schlimme Dinge tat. Ihn jedoch mit Cassandras Augen zu erleben, hat mir immer wieder ihre intensive Geschwisterliebe vor Augen geführt. Obwohl ich Zach also eigentlich nicht mochte, konnte ich dennoch Cassandras Gefühle verstehen, weil die Autorin Cassandras Sichtweise sehr eindringlich und verständlich geschildert hat.


    Der Weltentwurf hat mir insgesamt auch sehr gut gefallen, da ich vor allem die Idee der Alphas und Omegas interessant fand. Diese Trennung zwischen den beiden Gesellschaften erinnert sehr an die Trennung von Arm (Omegas) und Reich (Alphas). Dies führt in der Geschichte natürlich zu einigen Konflikten, da der Rat der Alphas, welcher alle Menschen anführt, sehr grausam ist und die Omegas immer weiter in die Enge treibt. Hoffnungsträger in diesem Zusammenhang ist dabei ein Gerücht über eine Insel, auf der Omegas frei ohne Steuerabgaben an Alphas oder Unterdrückung leben. Eben jene Insel ist es auch, die Cassandra zu finden hofft. Das sorgt natürlich für einigen Zündstoff in dem Machtstreben der ambitionierten Alphas, sodass die Trilogie sicher noch einiges zu bieten hat. Dieser Grundkonflikt ist zwar nichts Neues auf dem Markt, jedoch ist die Umsetzung sehr gelungen.


    Die Handlung beginnt sehr rasant mit Cassandras Gefangennahme, in welche Rückblicke über ihre Kindheit und eine Einführung in die (zunächst noch neue) Welt eingestreut sind. Der Beginn fühlte sich für mich durch diese kleinen Einschübe etwas lang an, was auch dadurch gestreckt wurde, dass Cassandra nicht müde wurde zu betonen, dass sie eine Seherin ist (das hat mich über den gesamten Verlauf der Geschichte immer wieder verfolgt. Ich kann mir diesen wichtigen Faktor ja wohl auch merken, ohne, dass Cassandra das alle paar Seiten wiederholen muss). Jedoch wurde dann nach dem ersten Viertel die Handlung sehr rasant und spannend.


    Den Spannungsbogen würde ich jedoch eher als eine Achterbahnfahrt beschreiben. Es gab Höhen, in denen ich das Buch am liebsten nicht aus der Hand gelegt hätte und Tiefen, in denen ich mich gelangweilt habe, weil viele Gespräche oder Überlegungen ausgehandelt wurden. Cassandra reist durch das ganze Land, wobei ich mir gerade im letzten Drittel der Geschichte manchmal eine Landkarte gewünscht hätte, damit ich einen besseren Überblick über die örtlichen Gegebenheiten gehabt hätte. Das Ende jedoch war eine Wucht. Es ist etwas passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte. Nein, eigentlich sind sogar mehrere Dinge passiert, die überhaupt nicht absehbar waren! Ich muss nun unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter geht!


    Neben Cassandra, die ich sehr gut kennen lernen konnte, gibt es auch noch weitere interessante Figuren, die alle bei mir unterschiedliche Gefühlsregungen ausgelöst haben. Angefangen bei Zach, den ich nicht mochte und der mich am Ende erstaunt hat, über Cassandras Geliebten, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe, bis hin zum Anführer der Rebellen, der ein absolut interessanter und vielschichtiger Charakter ist. Auch wenn ich noch nicht zu 100% sagen kann, ob ich Cassandra mag, so ist sie dennoch ausbaufähig und ich hoffe, dass sie in den Folgebänden noch eine Entwicklung durchmachen wird.


    Fazit
    „Das Feuerzeichen“ war für mich eine spannende Lektüre, die mich an vielen Stellen an die Geschichte fesseln konnte, mich überrascht und die unterschiedlichsten Gefühle in mir ausgelöst hat. Gerade die Figuren haben mir gefallen, da sie alle unterschiedlich waren und nicht den üblichen Klischees entsprachen. Das Ende hat mich schließlich komplett überrumpelt und mich vollends überzeugt, dass ich diese neue Dystopie-Trilogie weiter lesen muss. Jedoch gibt es neben den tollen Höhepunkten auch ein paar Passagen, in denen nicht viel passiert und die dann ziemlich lang erscheinen. Zudem hat sich Cassandra für mich ein paar Mal zu oft hinsichtlich ihrer Gabe wiederholt.
    Gute 4 von 5 Sternen!
    4ratten
    Reihen-Infos
    1. Das Feuerzeichen
    2. Das Feuerzeichen – Rebellion (erscheint am 7. Mai 2016)
    3. Das Feuerzeichen – Rückkehr (erscheint am 8. April 2017)

  • Um was geht es in dem Buch?


    Cass und Zach sind Zwillinge. Nichts außergewöhnliches in der Welt, denn jeder Mensch kommt mit einem Zwilling auf die Welt. Jedoch werden sie getrennt und dazu erzogen, einander zu hassen. Einer der Zwillinge trägt immer einen Makel und gehört somit den Omegas an. Die Welt selbst wird von den "makellosen" Alphas beherrscht! Trotz dieser tiefen Schlucht zwischen ihnen, sind sie voneinander abhängig. Leidet einer, leidet auch der andere. Stirbt der eine, stirbt auch der andere.


    Cass ist selbst eine Omega, denn sie ist eine Seherin. Jedoch ist sie anders..... Tief im Inneren glaubt sie an eine bessere Welt und sieht die Welt mit ihren eigenen Augen! Wird sie alles ändern können?



    Wie ging es mir mit dem Buch?


    Über das Cover habe ich oben schon geschwärmt, aber ich muss es wieder sagen: Einfach sooooo schön!!!! Das Omega-Zeichen vorne drauf, welches für soviel steht nachdem man das Buch beendet hat! Einfach toll!


    Ich muss aber gleich von Anfang an sagen, dass das Buch keine leichte Kost für zwischendurch ist. An manchen Stellen zu Beginn war es für mich etwas langatmig, jedoch fand ich die Idee dahinter mit den Zwillingen und der Verbundenheit, der Unterdrückung und Herrschaft durch die Alphas einfach toll! Auch die Verbindung, die Cass und Zach haben, ist für mich etwas besonderes!
    Cass ist eine starke Persönlichkeit und versucht einfach nur einem Urinstinkt zu folgen. Zu Überleben. Sie möchte genauso ein gutes Leben führen wie all die anderen, sie möchte nicht nur schwarz und weiß sehen, sie möchte die Welt auch in Grautönen sehen. Jedoch klingt das leichter als es im Endeffekt ist.
    Die Welt ist grausam geworden, skrupellos herrschen die Alphas über allem und schrecken immer weniger davor zurück den Omegas alles zu nehmen und sie aufs Minimum herunter zu setzen.
    Ich fand die Idee soooo toll und so erfrischend und neu für mich! Eine Welt, wie sie vielleicht einmal sein könnte? Eine Welt, die geteilt wird in "Unvollkommen" und "Vollkommen"?
    Jedoch ist es immer wieder die Frage, wer gibt sich selbst das Recht jemanden als unvollkommen zu bezeichnen? Machen gerade Makel nicht jeden Menschen für sich einzigartig?


    Es beginnt eine lange Reise für Cass und ihren neuen Freund Kipp. Zusammen suchen sie die Hoffnung und versuchen die Welt ein Stückchen besser zu machen. Sie suchen auch den Widerstand, der auf einer Insel bestehen soll. Jedoch gibt es die Insel wirklich? Oder ist sie nur ein Gerücht? Ein Hirngespinnst, der den Omegas Hoffnung auf ein besseres Leben geben soll?


    Zum Ende hin hat die Geschichte wirklich phänomenal an Spannung aufgebaut mit einem tollen Boom zum Schluss, der einen die verschiedenste Gefühle durchleben lässt! Ja, der Überraschungseffekt war definitiv da und zeigte wieder neue Facetten von Haigs Charakteren.
    Charaktere, die nicht immer durchschaubar sind und immer wieder für eine Überraschung gut sind.


    Was mir noch besonders gut gefallen hat war der Effekt der Seherin. Für mich eine Gabe, die sehr geheimnisvoll ist und auch große Macht verheißt. Zwar weiß Cass noch nicht so wirklich viel damit anzufangen und nutzt meiner Meinung nach noch nicht ihr Potential aus, aber ich denke, dass wird in den beiden Folgebänden auf jeden Fall kommen! Vorallem nach diesem Ende!!!! Ein Ereignis, welches sie verändert hat, welches in ihr - so meine Meinung - etwas ausgelöst hat, was wir noch nicht erahnen können....


    Das Buch ist wirklich toll, jedoch zeitweise - wie schon erwähnt - etwas langatmig und hätte ein paar Seiten weniger vertragen. Ansonsten wirklich eine tolle Idee und ich freu mich schon auf Band 2!!!!!