Ich habe das Buch vor ein paar Monaten gelesen. Es war interessant, aber:
Beim Roman selbst ging es mir ein wenig so wie Wendy, der Autor wirft sehr viele Ideen und Konzepte in den Raum, von denen die meisten leider sehr oberflächlich bleiben.
Genau das hat mich auch gestört. Ich wartete immer darauf, dass noch "etwas passiert" im Sinne von mehr Tiefe. Natürlich, hätte man alles, was in dem Roman angerissen wird, vertieft, würde der Roman dreimal so dick.
Meiner Meinung hätte es dem Buch gut getan, wenn weniger angedeutet und zumindest eins der aufgeworfenen Themen vom Autoren vertieft behandelt worden wäre.
So wirkt es ein wenig wie ein Kellner, der einem all die leckeren Speisen zeigt und am Ende "Danke für den Besuch" sagt, ohne dass man nur ein Stück hätte probieren dürfen.
Natürlich könnte man den Roman als Inspiration dazu sehen, sich über Androiden und künstliche Intelligenzen selber Gedanken zu machen. Die Thematik wird mit der Weiterentwicklung in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz sowieso auf uns zukommen. (Ob Philip K. Dick das vorausgesehen hat oder nicht, weiss ich nicht.) Trotzdem wäre es nett gewesen, ein paar vertiefte Denkanstösse mit auf den Weg zu bekommen.
(Geradezu meisterhaft schafften das übrigens die Autoren der Star-Trek-Folge "Wem gehört Data?", die der Frage nachgeht, ab wann ein Android nicht mehr als Werkzeug, sondern als Wesen mit Rechten angesehen wird.)
Ich hatte vor der Lektüre von "Blade Runner" über das Buch gelesen, um herauszufinden, wie es zu verstehen ist - aber letztlich konnte es mich trotz dieser Vorrecherche nicht begeistern.