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Inhalt:
Heinrich Vogeler, gefeierter Jugendstilmaler und Oberhaupt der Worpsweder Künstlerkolonie, ist auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Im Juni 1905 soll im die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen werden. Doch Vogeler zweifelt an seiner Kunst und seinen Idealen.
Auf dem Weg zur Preisverleihung erinnert er sich an die Anfänge in Worpswede, an die ersten Begegnungen mit seiner Frau Martha und vor allem an die fragile Freundschaft mit dem kapriziösen jungen Dichter Rainer Maria Rilke.
Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass mir Heinrich Vogeler und auch sein Barkenhoff, der Mittelpunkt der Künstlergemeinschaft in Worpswede mit "Mitgliedern" wie Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Paula Becker, kein Begriff waren. Nachdem ich nun aber mal Nachforschungen zu Vogeler und seinen Bildern angestellt habe (danke, Google ), ist mir aufgefallen, dass ich einige seiner Werke wohl kenne, aber eben nicht mit dem Namen Vogeler in Verbindung gebracht habe.
Dieses Buch nun erzählt von diesem Heinrich Vogeler, der sich mit seinem selbst gestalteten Haus Barkenhoff, umgeben von gleichgesinnten Schöngeistern, eine Künstleridylle schaffen wollte und am Ende doch an der Authentizität seiner Kunst zu zweifeln beginnt und sich nicht mehr sicher ist, ob es sich nicht doch nur um "arrangierte Künstlichkeit ... für zahlungskräftiges Publikum" handelt.
Dieser Blick in eine Künstlerseele hat mich fast noch mehr fasziniert als die schwierige Freundschaft zu Rilke, die wohl eigentlich das Hauptthema des Buches ist. Rilke kommt hier denkbar schlecht weg als egozentrischer Schmarotzer, der seine traumschönen Wortgebilde auch gerne mal nutzt, um zahlungskräftige adelige Damen zu becircen.
Natürlich ist hier vieles Spekulation und "So-hätte-es-sein-können", aber für mich war dieser Einblick in eine Künstlergemeinschaft, die an Ende ihre Träume aber doch nicht verwirklichen kann, zusammen mit der wunderschönen Sprache von Klaus Modick, ein echtes Lesevergnügen und Jahreshighlight.
Ich habe gesehen, dass es noch einige Bücher über Worpswede und seine Künstler gibt (Rilke selbst hat eins geschrieben) und bin nach diesem Einstieg nicht abgeneigt, noch mehr darüber zu erfahren.
Hier übrigens das titelgebende Bild "Konzert" oder "Sommerabend" von Heinrich Vogeler, auf dem Rilke, obwohl seine Frau Clara zu sehen ist, fehlt:
Konzert