Constanze Wilken - Sturm über dem Meer

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    Kurzbeschreibung:


    Sie soll eine versunkene walisische Burg untersuchen – und stößt auf ein Rätsel aus ihrer eigenen Familie...


    Als die junge Archäologin Dr. Samantha Goodwin den Auftrag erhält, eine vor der walisischen Küste versunkene Burganlage zu untersuchen, sagt sie begeistert zu. Sie freut sich nicht nur auf die interessante Arbeit, sondern auch auf ein Wiedersehen mit ihrer Großmutter Gwen, die im nahegelegenen Fischerdorf Borth lebt. Dann stößt Sam bei ihren Untersuchungen auf ein Skelett, das seit höchstens sechzig Jahren auf dem Meeresgrund liegt. Gwen ist davon überzeugt, dass es sich um Sams Großvater Arthur handelt, der vor Jahren in einer stürmischen Nacht auf dem Meer verschwand. Samantha beginnt nachzuforschen und begibt sich in große Gefahr. Denn manchmal ist es besser, die Toten ruhen zu lassen ...



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 05.02. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 22.01. Wer mag noch mitlesen?

  • Spannung bis zur letzten Seite


    In einem kleinen Dorf an der walisischen Küste hat ein Sturm eine versunkene Burganlage frei gespült. Dr. Samantha Goodwin, erhält den Auftrag diese zu untersuchen. Sie hat ihre Ferien immer in diesem Ort Namens Borth verbracht, denn Ihre Großmutter Gwen lebt dort. Aber bei ihren Untersuchungen findet sie nicht nur altes Historisches, sondern auch eine Leiche eines deutlichen jüngeren Datums. Ihre Großmutter ist sogar überzeugt davon, hierbei könne es sich um die Leiche ihres Ehemannes Arthur handeln. Dieser verschwand vor fast 60 Jahren spurlos auf dem Meer. Sam handelt sofort und stellt Nachforschungen an, aber nicht jeder in dem kleinen Fischerdorf ist davon begeistert, und so begibt sie sich selbst in Gefahr, ohne es auch nur zu ahnen.


    Constanze Wilken erzählt hier ihre Geschichte in zwei Handlungssträngen. Zum einen ist sie bei Samantha Goodwin, der jungen Archäologin. Sie berichtet von deren Arbeit und ihrem Leben. Natürlich auch von der Suche nach der Identität des Toten und den dafür Verantwortlichen. Sie hat ihre Spuren dabei so gut gelegt, dass bis zum Schluss einfach nicht klar ist, wer hier welches Spiel treibt. Nicht nur Sam wird in die Irre geführt, auch für den Leser erschließt sich lange nicht, wer für was verantwortlich ist. Es hat richtig Spaß gemacht diesen Krimi zu lesen, denn ein solcher ist es.

    Der zweite Erzählstrang erzählt dann von dem Leben der Großmutter. Gwen hat den 2.WK mitgemacht und vor allem auch die Nachwirkungen auf die Bevölkerung erlebt. Sie erzählt von ihrem Leben mit ihrem Mann Arthur und davon, dass dieser plötzlich verschwand und Gwen mit drei Kinder zurückblieb. Das schwere Leben in der Nachkriegszeit, vor allem in einem kleinen Dorf wie Borth, wird gut geschildert. Denn auch wenn auf den ersten Blick die Dorfgemeinschaft zusammenhält, bei näherem Hinsehen sieht man doch auch Neid und Missgunst.


    Dadurch, dass die Autorin die Handlungsstränge immer wieder wechselt, entsteht eine zusätzliche Spannung, die kaum auszuhalten ist. Man muss einfach immer wieder wissen, wie es mit Gwen weitergeht, oder wie es bei Sam aussieht, was sie herausgefunden hat und wie es in ihrem Leben weitergeht. Sam forscht ja nicht nur im Watt nach den historischen Überresten die gefunden worden, oder versucht mehr über ihren Großvater herauszufinden, sie lernt hier auch neue Menschen kennen. Vor allem Max und Luke haben es ihr angetan.
    Max ist ein kleiner Junge der sich sehr für ihre Arbeit interessiert und Luke ist sein Vater, dieser interessiert sich wiederum für Sam. Luke lebt in dem kleinen Fischerdorf und betreibt dort eine kleine Werft. Er steht Sam bald mit Rat und Tat zur Seite. Überhaupt sind die Protagonisten gut ausgearbeitet worden. Manche, wie eben Sam, Luke und Max sind sofort sympathisch, andere wiederum sind eher düster und nicht wirklich greifbar, sie sorgen aber auch für die nötige Spannung. Der bildhafte Erzählstil sorgt dann auch dafür, dass man sich die raue Landschaft Wales an der Küste gut vorstellen kann. Es fröstelt einen schon mal, wenn Sam so im Watt unterwegs ist.


    Das Cover stimmt gleich in die Geschichte ein. Abgebildet ist die Küste von Wales, zwar ein etwas düsteres Bild aber hier ist ja auch von einem Sturm die Rede. Gleich zu Beginn gibt es eine kleine Karte der Gegend, in der die Geschichte angesiedelt ist, so findet man sich beim Lesen schnell zurecht. Der Roman selbst beginnt zur Einstimmung mit der Legende von dem versunkenen Königreich Cantre`r Gwaelod. Spannend zu lesen und gut gewählt. Die Frage bleibt also nur, sind die gefundenen Überreste vielleicht wirklich die Überreste dieses Königreiches? Und was geschah in Borth wirklich vor 60 Jahren? Eben Spannung bis zur letzten gelesenen Seite. Am Ende klärt noch ein Nachwort Fiktion und Wahrheit und beschließt diese wunderbare Geschichte.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Schöne Unterhaltungslektüre


    Dr. Samantha Goodwin, genannt Sam, ist Archäologin. Die Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten bedeutet für sie auch beruflich einen Tiefschlag, denn es lässt sich nicht genau belegen, welchen Teil ihrer gemeinsamen Forschungs- und Ausgrabungsarbeiten sie betrieben hat. Somit kommt es ihr gerade recht, als ihr Vorgesetzter ihr vorschlägt, sich um ein Projekt an der Küste von Wales zu kümmern. Sam kennt den Ort sehr gut, ihre Großmutter Gwen lebt dort und sie war als Kind häufig dort zu Besuch. Aktuell gibt das Meer Überreste einer lange versunkenen Anlage frei und dies könnte die Chance für Sam sein, zu beweisen, dass es an dieser Stelle vor hunderten von Jahren einmal eine blühende Siedlung gegeben hat, um die sich schon lange Sagen und Geschichten ranken.


    Vor Ort trifft sie auf Luke, den Besitzer einer kleinen Werft, der seit dem Tod seiner Frau allein mit seinem kleinen Sohn Max lebt. Sam und er fühlen sich auf Anhieb zueinander hingezogen, doch beide haben ihre Vergangenheit und sind vorsichtig. Als sich aber immer deutlicher zeigt, dass jemand mit Sams Anwesenheit vor Ort gar nicht einverstanden ist, ist sie froh über Lukes Unterstützung und Hilfe. Und dann findet Max etwas im Meeresschlamm…


    Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, zum einem in der Gegenwart, zum anderen geht es um das harte Leben in einem walisischen Dorf Ende der 40er und in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Hier erleben wir die Geschichte von Sams Großmutter Gwen mit, die sich in den Fischer Arthur verliebt und mit ihm eine Familie gründet. Doch es gibt Widerstände gegen ihre Beziehung, ihre Eltern sind nicht begeistert und einen weiteren Verehrer hatte Gwen damals auch. In ihrer Clique damals waren noch mehrere andere junge Leute und deren Kindern und Enkeln begegnet Sam dann auch im heute wieder. Sind es also alte Konflikte, die sich hier über Generationen hinweg aufgebaut und fortgesetzt haben? Wo ist der Zusammenhang zwischen den Geschehnissen damals und dem Fund heute?


    Das Buch war spannend und gut zu lesen. Ich mag ja Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen, möglichst mit einem Familiengeheimnis, sehr gerne. Dennoch muss ich leider sagen, dass es mich nicht restlos begeistern konnte, irgendwas fehlte mir, aber es fällt mir schwer, dieses Etwas genau zu benennen. Die Protagonisten sind sympathisch, die Liebesgeschichte relativ vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört. Es gibt ziemlich viele Nebenfiguren, von denen die Einzelnen für mich etwas blass waren. Vielleicht wären hier einige Personen weniger und diese dafür detaillierter dargestellt, besser gewesen?
    Die Auflösung am Ende kam für mich etwas abrupt, nachdem die Geschichte sich vorher viel Zeit lässt und alles äußerst ausführlich beschrieben wird, geht es dann auf einmal Schlag auf Schlag.


    Die Sage um das untergegangene Reich Cantre’r Gwaelod fand ich sehr interessant, von diesem walisischen Atlantis hatte ich vorher noch nie gehört.


    Insgesamt eine schöne Unterhaltungslektüre, die mich jedoch nicht hundertprozentig überzeugen konnte.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Das Fischerdorf Borth, nahe Aberystwyth in der Grafschaft Ceredigion, Wales.


    Dr. Samantha Goodwin arbeitet als Archäologin für die Universität in Oxford und hat nun eine Auftrag angenommen, der sie an die walisische Küste führt. Durch die Trennung von ihrem Lebensgefährten, der nun eine andere Frau heiratet, möchte sich die Sam auf eine Aufgabe fokussieren, die dem aktuellen Auftrag ihres Ex-Freundes, der ebenfalls Archäologe ist, nicht allzu nahe liegt. In Borth wurde ihre Mutter Harriet geboren und ihre Großmutter Gwen lebt noch immer dort. So lässt sich die bevorstehende Arbeit mit einem Besuch bei der geliebten Granny verbinden und damit besteht bei Sam die Hoffnung, auch ein wenig abzuschalten und auf andere Gedanken kommen zu können...
    Der Forschungsauftrag jedenfalls ist spannend, da er eine alte Legende der Gegend betrifft: ein Sturm hat größere Teile eines sehr alten Waldes freigelegt, so dass die Archäologin zur Ebbe die versteinerten Baumstümpfe untersuchen kann. Sind dies die Hinweise auf das versunkene Königreich Centre'r Gwaelod?
    Während ihrer Arbeit lernt Sam Max kennen, einen Jungen, der als Einzelgänger immer wieder am Meer unterwegs ist. Ausgerechnet Max findet dann bei Ebbe einen Ring und menschliche Überreste. Was hat es mit dem Toten, der lange Zeit in eine Ölhaut verschnürt im Meer lag, auf sich? Könnte es sich um Arthur Morris, Sams Großvater und Mann von Gwen handeln?


    Zusätzlich zu den Nachforschungen, bei der sie von zwei studentischen Hilfen unterstützt wird, spricht Sam mit ihrer Großmutter über die alten Legenden, aber auch über deren Leben, dass ausschließlich in Borth stattfand - und Sam lernt nicht nur den ziemlich interessierten Max kennen, sondern auch seinen Vater, der verwitweten Werftbesitzer Luke Sherman. Und sie trifft alte Bekannte aus den Tagen ihrer Kindheit, als sie so manche Ferien bei Gwen verbracht hat.
    In Rückblenden erzählt Gwen Morris aus ihrem Leben, das nach dem II. Weltkrieg in dem kleinen Küstenort von einem arbeitsreichen, harten, aber auch glücklichen Leben zeugt. Bis zu dem Tag, an dem Arthur vermisst wurde...


    Die Autorin Constanze Wilken hat einen spannenden Roman vorgelegt, der mich aufgrund von zwei Aspekten überzeugen konnte: zum einen gefällt mir die Legende, um die sich die Geschichte spannt, und die Antrieb für Sams Arbeit ist und Einblicke in die Archäologie zulässt. Zum anderen ist für mich die Begeisterung, die die Autorin für diesen Flecken Erde empfindet, wirklich spürbar: ich war noch nie in Wales, aber nach der Lektüre dieses Buches möchte ich am liebsten sofort hin - egal wie stürmisch oder regnerisch es dort gerade ist. Diese Landschaft, das raue Meer und die walisische Geschichte sind wirklich faszinierend!
    Aber natürlich versteht es die Autorin auch, ihre Figuren zu zeichnen und sie mit der nötigen Tiefe und dem ein oder anderen Geheimnis und Ecken und Kanten auszustatten. Dazu kommt eine gut gewählte Spannung, die vielleicht nicht an einen Thriller erinnert, dafür aber umso passender ist - und bis zum Ende anhält.


    Für mich ist "Sturm über dem Meer" einer dieser Romane, mit denen ich mich nicht nur prächtig unterhalten gefühlt habe, sondern die es mir auch erlaubt haben, in die Geschichte abzutauchen. Dabei hat mich besonders die Psychologie einzelner Figuren interessiert, aber auch die Hintergründe über das versunkene Königreich von Longshanks, Centre'r Gwaelod.


    Fazit: Spannend, mit einem interessanten Hintergrund und einer beeindruckenden Landschaft, der richtigen Prise Emotion und flüssig zu lesen - dieses Buch hat alles, was man für mehrere Stunden richtig guter Unterhaltung benötigt!


    5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Das versunkene Königreich Cantre'r Gwaelod


    Vor der Küste von Wales, in der heutigen Cardigan Bay, liegt das versunkene Königreich Cantre'r Gwaelod.


    600 n. Chr.
    Das Königreich lag geschützt hinter einem mächtigen Deich. Es gab einen Wärter, der nichts anderes zu tun hatte, als das Schleusentor bei Ebbe zu öffnen und bei Flut zu schließen, um die Menschen von Cantre'r Gwaelod und ihr Hab und Gut vor dem Meer zu schützen. Eines Nachts, eine mächtige Sturmflut bahnte sich an, lag der Schleusenwärter liebestaumelnd und trunken vom Alkohol in den Armen seiner Liebsten. Das Schleusentor stand weit offen ......


    Gegenwart
    Die Archäologin Dr. Samantha Goodwin wird von ihrem Exfreund und Kollegen in beruflichen Misskredit gebracht, weswegen sich ihre geplante Exkursion nach Baia zerschlägt. Zufällig bekommt Samantha eine Ausschreibung für ein Forschungsprojekt in der Cardigan Bay in Wales in die Hand. Es handelt sich um die Untersuchung eines versteinerten Waldes, der nach dem letzten schweren Sturm freigelegt wurde und immer bei Ebbe sichtbar wird. Dieser Wald soll Teil des untergegangenen Königreiches Cantre'r Gwaelod sein. Zufällig lebt ihre verwitwete Großmutter Gwen in Borth und so packt Samantha ihre Ausrüstung zusammen und macht sich auf den Weg nach Wales.


    Max, der Sohn des Werftbesitzers Luke, findet im Watt - ein Stück weit entfernt von der Grabungsstätte an der Samantha und ihr Team sich aufhalten - einen Ring und etwas, das in eine Plane eingeschlagen, im Meeresboden vergraben ist. Stolz berichtet Max Samantha von seinem Fund. Handelt es sich eventuell um den Schatz von Cantre'r Gwaelod?


    Leider findet Samantha keinen Schatz sondern eine Leiche, die schätzungsweise 60 Jahre im Meeresboden vergraben war. Der Ring, verbunden mit der Tatsache, dass die Leiche ihres Großvaters nie gefunden wurde, lässt böses ahnen. Handelt es sich bei der Leiche um den Fischer Arthur, der vor 60 Jahren von einer Fahrt auf Meer nicht mehr nach Hause kam? Samantha wird von einem Unbekannten angegriffen und es sieht ganz danach aus, als ob irgend jemand nicht möchte, dass die Identität der Leiche festgestellt wird.


    "Sturm über dem Meer" ist das zweite Buch, das ich von der Autorin Constanze Wilken lese. Wie auch schon in "Ein Sommer in Wales" führt sie uns in die Cardigan Bay nach Wales. Dass die Autorin ihr Herz an diesen Flecken Erde verloren hat, kann man beim Lesen spüren.


    Ungefähr nach dem 1. Drittel des Buches, habe ich mir den Einband näher angeschaut, ob da nicht irgendwo "Kriminalroman" steht. Die Spannung, die zu Anfang aufgebaut wird, zieht sich durch das ganze Buch.


    Die Geschichte wird in 2 Handlungssträngen beschrieben. Aus der Sicht einer Dritten Person erfährt der Leser die Ereignisse der Gegenwart, in denen Samantha im Mittelpunkt steht, und der Rückblick von Großmutter Gwen, der sich auf die Jahre 1949 bis 1955 bezieht. Beide Handlungen laufen am Schluss des Buches logisch ineinander.


    Gwen hat sich und ihre Kinder alleine durchgebracht. Man könnte denken, sie wäre aufgrund dieser Tatsache verbittert oder hege einen Groll gegen ihren verschollenen Mann, aber ihre Liebe währt noch immer - auch nach 60 Jahren noch.


    Samantha ist eine Frau der Gegenwart. Selbstbewusst und mit beiden Füßen im Leben stehend. Sie hat zu ihrer Großmutter einen besseren Draht als zu ihrer eigenen Mutter, wahrscheinlich, weil sie sich sehr ähnlich sind. Werfbesitzer Luke und sein Sohn Max schleichen sich nach und nach in Samanthas Leben ....


    Auch alle anderen Nebencharaktere sind sehr bildhaft beschrieben und runden die Geschichten - damals wie heute - ab.


    Genau wie "Ein Sommer in Wales" konnte mich die Autorin mit ihrem Buch überzeugen - wobei mir "Sturm über dem Meer" besser gefallen hat.


    5ratten

    Viele Grüße Babsi

  • Bei den Untersuchungen an einer alten Burgruine in der Nähe ihrer alten Heimat findet die junge Archäologin Samantha eine 60 Jahre alte Leiche, bei der es sich um ihren Großvater Arthur handelt.
    Gemeinsam mit dem Bootsbauer Luke versucht sie die Geheimnisse aus der Vergangenheit rund um ihre Großeltern und deren damaligem Freundeskreis zu lüften, damit Großmutter Gwen endlich die Wahrheit um den Tod ihres geliebten Mannes erfährt.


    Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen.
    Da sind Sam und Luke, die merken, dass noch im Jahr 2014 jemand die Ereignisse der Vergangenheit nicht ruhen lassen will.
    Als Sam dem Mörder ihres Großvaters auf der Spur kommt, ist plötzlich auch sie in Gefahr.
    Im Jahr 1949 geht es um Gwen und ihre große Liebe Arthur, einem armen Fischer. Aber nicht jeder gönnt den beiden ihr Glück. Es gibt Eifersucht, Neid und Missgunst unter ihren "Freunden".
    Aber auch Gwens Eltern lehnen die Verbindung zu Arthur ab.
    Und was ist dran an der Legende um ein versunkenes Königreich und einem sagenhaften Goldschatz?


    Mit "Sturm über dem Meer" hat Constanze Wilken erneut ein Buch geschrieben, das in mehrfacher Hinsicht fasziniert.
    Es gibt wieder eine spannende und hervorragend recherchierte Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Darin gibt es neben einer Liebesgeschichte außerdem noch ganz unterschiedliche Protagonisten, die nicht eindeutig als "Gut" oder "Böse" auszumachen sind und viel Spielraum für Spekulationen lassen. Dazu Landschaftsbeschreibungen von Wales, die einen schon beinahe ins nächste Reisebüro treiben!


    Der Schreibstil ist fesselnd und lässt einen fast augenblicklich in die Geschichte eintauchen und mitfiebern. Man empfindet Sympathie, Antipathie, Mitleid, Hoffnung und vieles mehr.
    Die sich abzeichnende Auflösung wurde tatsächlich kurz vor dem Ende noch einmal verblüffend getoppt. Die Geschichte war spannend, voller verschiedener Hinweise und Wendungen, aber letztendlich in sich stimmig.


    "Sturm über dem Meer" war bereits das dritte Buch, welches ich von Constanze Wilken gelesen habe, und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein!

  • Liebe, Grabungen und eine Leiche!


    Die junge Archäologin Samantha Goodwin arbeitet am renommierten Oxfort Centre for Maritime Archaelogy. Ihr Fachgebiet sind maritime Grabungen und so ist sie begeistert, als ihr Vorgesetzter sie nach Wales schickt. Denn in Borth lebt nicht nur ihre Großmutter Gwen, auch der Auftrag tönt spannend. Sam soll zusammen mit zwei Studenten eine versunkene Burganlage, die „das versunkene Königreich“ genannt wird, ausheben. Kaum damit begonnen, findet Max, der acht-jährige Sohn des hiesigen Werftbesitzers einen alten Ring. Sam untersucht den Fundort und sieht sich mit einer mumifizierten Leiche konfrontiert.



    Oft geht es, wie der Titel schon sagt, in diesem Buch um das Meer, die Gezeiten und Funde, die im oder am Wasser zu entdecken sind. Ein wenig weit hergeholt, empfand ich die Tatsache, dass Max zufällig den Ring findet, der für Sams Familie eine große Bedeutung hat. Man stelle sich vor, der Ring war sechzig Jahre lang verschollen im Meer und dann findet Max ihn zufällig.


    Sehr oft geht es auch um Archäologie und Ausgrabungen, die Details dazu sind genau in der richtigen Länge. Nicht zu ausschweifend, damit Leser, die damit nicht viel am Hut haben, gelangweilt werden. Doch genug, damit man sich ein Bild von diesem Beruf machen kann.

    Nach und nach wandelt sich die Geschichte und wird zum Cold Case.

    Sehr gefallen hat mir, wie auf den zwei Zeitebenen die zwei Erzählstränge sich ergänzen. Abwechselnd mit der Handlung in der Gegenwart, erfährt man nämlich in dem zweiten Strang um 1950, was genau geschehen ist in Sams Familie.

    Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Gwen, Sams Großmutter, hat die Wahl zwischen einem reichen Schnösel oder ihrer großen, jedoch mausarmen, Liebe. Sam hat es da bedeutend einfacher. Bei ihr ist eigentlich von Seite 23 an klar, welcher ihr Herzbube sein wird. So gibt es keine große Überraschungen bei Liebesdingen in der Gegenwart.

    Gegen Schluss wird es richtig spannend und die Umstände um die gefundene Leiche löst sich schlüssig auf.


    4ratten

  • Mir hat die komplette "Wales-Reihe" auch unglaublich gut gefallen :daumen:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)