04 - Seite 228 bis Ende (ab Kapitel 24)

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  • Leider kam im ganzen Buch meiner Meinung nach auch die ganze Liebesgeschichte von Cat und Henry recht kurz, so dass ich sie am Ende gar nicht mehr so wirklich realisieren konnte... Echt schade... :sauer:

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.


  • Ich finde auch, die Autorin hat es sich irgendwie recht einfach gemacht. Vielleicht stand sie ja unter Zeitdruck, hatte eine deadline gesetzt bekommen o.ä. Dadurch ist vieles unter den Tisch gefallen.


    So, wie ich es mitbekommen habe, hat sie sich an die Vorlage gehalten, hat sie wirklich nur "modernisiert", wieviel Prozent, würdest du sagen, kommt von ihr? Also, alte Geschichte - neue Tapete? :smile:

  • Wenn man überhaupt von modernisiert sprechen kann, dann war es höchstens 5 % meiner Meinung nach.
    Autos statt Kutschen, Handys statt Telefon, SMS statt Brief, schottischer Tanz (was ja auch nicht modern ist) statt alter Tänze... und es kamen jede Menge neue Film- und Buchtitel vor - aber auch mal Austen.
    Ach ja, und ganz am Schluss der Grund, warum der General so entsetzt war, war ein anderer. Allerdings war der auch nur so nebenbei erzählt und nicht wirklich als Aktion in der Handlung.


    Modern wäre die Geschichte für mich nur gewesen, wenn die Story abweicht oder die Personen modern gewesen wären. Aber leider, leider, Fehlanzeige.

    :lesen:





  • Zum Abschluss noch ein kurioser Zufall (?):
    Anfang des 3. Abschnitts fällt Freddie in die Disco ein und McDermid betitelt ihn als "Ironman"..noch so ein Bezug, der gar nicht passt, Freddie ist ein Soldat, der in Afghanistan dient, trägt vielleicht Ausgehkleidung, aber keinen "Ironman-Suite"..
    Haben die beiden doch etwas gemeinsam?
    Als zum Schluss erwähnt wurde, was aus allen so geworden ist, heisst es, das Freddie Rüstungsexperte geworden ist.
    Tony Stark, Rüstungsindustrieller, wird in Afghanistan schwer verletzt und wird so zum Ironman..
    :zwinker:

  • Uiuiui sehr scharf beobachtet, SABO :lachen:
    Darauf wär ich gar nicht gekommen, spielt aber alles darauf an, nur warum wollte McDermid noch Ironman in das Buch reinkriegen? Vielleicht als Gag?

    Liebe Grüße<br />Sara


  • So genau hab ich die Ironmansache nicht mal wahr genommen, aber jetzt wo du es sagst...
    aber was hat das für einen Zusammenhang? Ich erkenn da irgendwie keinen Sinn drin!?

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • So, jetzt auch endlich mein Senf zum letzten Abschnitt!


    Die Besichtigungstour durch die Abtei hat mir mit am besten von allem gefallen. Muss schon ein tolles Gemäuer sein. Aber dass Cat unbedingt in den Flügel möchte, den ihr der General ganz klar nicht zeigen will, ist schon ein bisschen dämlich von ihr. Sie muss ihn doch schon gut genug einschätzen können, um zu wissen, dass sie da keine Chance hat.


    Dass sie sich eine versteckt bzw. gefangen gehaltene Ehefrau à la Jane Eyre vorstellt, kann ich sogar noch ein wenig nachvollziehen, sie neigt ja eh zu romantischer Versponnenheit. Aber wie sie sich dann, als sie die Wahrheit erfährt, selbst Mrs. Tilneys Leukämie als Beweis für das Vampirtum des alten Tilney zurechtzimmert, schlug dem Fass an Abstrusitäten, die das Buch bisher schon so mitgebracht hatte, endgültig den Boden aus :wand:


    Und wer erschrickt denn bitte heute noch in Cats Alter, wenn eine Felsformation "Teufelsbuckel" heißt? Ganz sicher nicht mal Pfarrerstöchter! Genausowenig kann ich ihr abnehmen, dass sie weiß, was eine Pantone-Farbkarte ist. Das ist doch ziemliches Spezialistenwissen.


    Gegruselt habe ich mich immerhin mal kurz, als Cat alleine im Turm rumschleicht und da auf Henry trifft. Der hat mir auch hier wieder gefallen, vor allem, als er Cat wegen ihrer Phantastereien die Mutter betreffend ordentlich den Kopf zurechtrückt.


    Das Beziehungsende von Bella und James fand ich auch doof mit der gefakten Nachricht und so weiter :rollen: Sinnlos kompliziert und ziemlich unglaubwürdig. Noch unglaubwürdiger aber Ellies nächtlicher Besuch bei Cat mit der Nachricht von der überraschenden Abreise nach Nizza und dem daraus resultierenden Rauswurf von Cat :rollen:


    Dass Henry am Ende wieder aufkreuzt und er und Cat ein glückliches Paar werden, war von seinem ersten Auftauchen an klar wie Kloßbrühe. Das hätte mich auch überhaupt nicht gestört, wenn das Buch nicht so dröge gewesen wäre.


    Und was mich noch am allermeisten genervt hat: dass der Blutfleck in der Truhe erst groß aufgebauscht wurde und dann überhaupt keine Rolle mehr spielt. Immerhin haben wir erfahren, was es mit der zerschossenen Bibel auf sich hatte - genau das, was wir dachten.


    Das war wirklich nix, dieses Buch - aber die Runde mit Euch hat mir trotzdem Spaß gemacht!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich kann mir schon vorstellen, dass es Menschen gibt, die mit Homosexualität ein Problem haben, auch in unserer Zeit. Oft ist es auch so, dass sich Leute mords tolerant geben, aber wenn das dann in ihrer Familie der Fall ist, ist es wieder etwas ganz anderes.


    Genau. Deshalb fand ich das mit der Lesbe auch ausnahmsweise nicht gänzlich unglaubwürdig, wenn auch an der Stelle völlig übertrieben, weil zu keiner Zeit etwas passiert ist, woraus man hätte schließen können, dass Ellie und Cat mehr als nur gute Freundinnen sind.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Unglaubwürdig fand ich es auch nicht ... und es kommt auch in der heutigen Zeit immer wieder zu abwertenden Bemerkungen, klar! Doch hier war es viel zu übertrieben dargestellt meiner Meinung nach...
    Zumal das Buch ja "modernisiert" werden sollte, da hätte man mit ein wenig Toleranz mit Sicherheit eher geschafft.

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Genau. Deshalb fand ich das mit der Lesbe auch ausnahmsweise nicht gänzlich unglaubwürdig, wenn auch an der Stelle völlig übertrieben, weil zu keiner Zeit etwas passiert ist, woraus man hätte schließen können, dass Ellie und Cat mehr als nur gute Freundinnen sind.


    Das war einer der wenigen Einfälle von McDermid, der für mich gepasst hat. In seinem starren Weltbild ist Homosexualität etwas verwerfliches, etwas das es unter keinen Umständen in seiner Familie geben darf. Der Rauswurf von Cat war nur eine logische Konsequenz. Der reine Verdacht reicht, da braucht er keine schlüssigen Beweise.


    Den Epilog wiederum hätte sie sich sparen können. Henry und Cat sind ein Paar, das reicht doch. Eine künstliche Hochzeit 4 Jahre später, wäre in meinen Augen nicht notwendig gewesen.


  • So genau hab ich die Ironmansache nicht mal wahr genommen, aber jetzt wo du es sagst...
    aber was hat das für einen Zusammenhang? Ich erkenn da irgendwie keinen Sinn drin!?


    Tja, das musst du McDermid fragen, ich sehe in so vielen "Vergleichen" die sie gemacht hat keinen Sinn.. :smile:

  • Vielleicht liegt es daran, dass ich das Original von Jane Austen erst vor kurzem gelesen habe, aber die Adaption von Val McDermid hat mich enttäuscht.


    Wie einige von den anderen schon beschrieben haben, werden einfach ein paar aktuelle Dinge eingebaut, ansonsten bleibt die Geschichte so wie sie ist, nur eben nicht so gut.


    Bei Jane Austen spürt man die Zeit, in der der Roman spielt. Man fühlt die Anspannung der Damen, ob der Auserwählte ihnen auch einen Blick zuwirft, die Angst, dass die Tanzkarte möglicherweise leer bleibt und man leidet mit Catherine und Henry bis sie endlich zueinander finden.


    Atmosphäre hat mir hier, in welcher Form auch immer, gefehlt.

    Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

  • Zeitweise habe ich gedacht, wir hätten uns hier nur gegenseitig hochgeschaukelt, was unsere Meinungen anging. Ganz bewusst hatte ich allerdings Rezensionen z.B. auf Amazon gar nicht gelesen und so konnte ich feststellen, dass die Meinungen über dieses Buch doch irgendwie überall ähnlich sind. Enttäuschend.
    Fazit Delena - du bist nicht allein! :winken:

    &#128012;

  • Leider ist meine leichte Enttäuschung aus dem letzten Abschnitt nicht mehr gewichen. Auch wenn es hier einige schöne Szenen gab (die Besichtigung der Abtei mit Ellie und dem General, die kleine Wanderung von Cat und Ellie auf der sie am Grab von Margaret Tilney vorbeikommen und vor allem die Szene, als Henry nach Dorset gekommen ist), hat mich die Art und Weise wie sich eine zeitgemäße Cat in ihre literarisch bedingten Fantasien immer mehr hineinsteigert, doch ein wenig genervt.
    Einerseits ist sie an der ein oder anderen Stelle gegenüber General Tilney so patent - aber an ihrer Vampirvermutung hält sie fest? Als sie im heimischen Garten Henry ihre Vermutungen gesteht, habe ich kurz befürchtet, dass er schreiend wegläuft. Immerhin ist er älter als sie und steht durchaus mit anderthalb Beinen (ein halbes ziehe ich ihm ab, weil er ja doch noch unter der Knute seines Vaters stand) im "echten" Leben... Offensichtlich liebt er Cat aber so, dass er über ihre Hirngespinste lachen kann.


    Überrascht hat mich der Grund des Rauswurfes durch General Tilney. Wenn ich mich recht entsinne, lag dieser im Roman an der einfachen Herkunft Cats - aber nachdem die Tilneys hier ja doch ganz gut Geld hatten, konnte das kaum in Frage kommen. Obwohl Henry an einer Stelle (in der es um Freddie und Bella geht) erwähnt, dass das Vermögen eines möglichen Partners durchaus nicht gänzlich unwichtig ist, da Northanger Abbey ja durchaus auch einiges verschlingt. Dennoch machte es den Eindruck, dass Geld keine zwingende Notwendigkeit wäre.


    Da sich Val McDermid mit dem Grund für den Rauswurf Cats also eine gewisse dichterische Freiheit erlaubt und vom Original abweicht, frage ich mich, warum sie ihre Figuren an der ein oder anderen Stelle nicht auch ein wenig zeitgemäßer gemacht hat. Sicher, es gibt ganz bestimmt noch Menschen wie den General - Menschen die aufgrund von Adel oder einem militärischen Drill beispielsweise wirklich noch in einer "anderen Welt" leben. Aber hier wird es mir ein wenig zu viel. Cat steigert sich mit 17 (trotz Twitter, Facebook, Mailaccount, etc.) so in ihre durch die ihre Lektüre beflügelte Fantasie, dass sie tatsächlich die Existenz von Vampiren in Betracht zieht (und infolgedessen sogar für die Leukämie von Mrs Tilney eine Erklärung findet); Bella verlobt sich im minderjährigen Alter quasi von jetzt auf gleich; General Tilney verhindert eine Ausbildung seiner Tochter und will ihr stattdessen einen angemessenen Ehemann besorgen; Henry unterwirft sich den Berufswünschen seines Vaters und schlussendlich heiratet Cat ihren Angebeteten mit 21 und die beiden suchen eine neue Wohnung in Edinburgh - mit Kinderzimmer (nicht für gleich, versteht sich, aber für demnächst). Das ist mir dann doch ein wenig zu viel des Guten. Einen Teil davon hätte ich verkraftet, alles zusammen dann doch nicht.


    Dennoch kann ich nicht sagen, dass ich das Buch nicht mochte. Es lässt sich gut lesen, war zu keinem Zeitpunkt langweilig und mir hat der Ausflug in diesen Erzählstil sehr gut gefallen.

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Das war einer der wenigen Einfälle von McDermid, der für mich gepasst hat. In seinem starren Weltbild ist Homosexualität etwas verwerfliches, etwas das es unter keinen Umständen in seiner Familie geben darf. Der Rauswurf von Cat war nur eine logische Konsequenz. Der reine Verdacht reicht, da braucht er keine schlüssigen Beweise.


    Wobei ich die Haltung des Generals noch mit am realistischsten fand. Er lebt tatsächlich noch in einer Welt voller Ehre, Dienst für das Vaterland und althergebrachten Vorstellungen.


    Zitat

    Den Epilog wiederum hätte sie sich sparen können. Henry und Cat sind ein Paar, das reicht doch. Eine künstliche Hochzeit 4 Jahre später, wäre in meinen Augen nicht notwendig gewesen.


    Ach, ich bin schon froh, dass sie nicht sofort geheiratet haben. Man muss sich auch mit kleinen Zugeständnissen zufrieden geben. :zwinker: :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Leider kam im ganzen Buch meiner Meinung nach auch die ganze Liebesgeschichte von Cat und Henry recht kurz, so dass ich sie am Ende gar nicht mehr so wirklich realisieren konnte... Echt schade... :sauer:


    Das ging mir ähnlich. Die Geschichte der beiden wurde zum Schluss ziemlich "abgefrühstückt"... Leider kann ich mich so gar nicht erinnern, wie das im Original ablief.

    Liebe Grüße

    Tabea