Die Sprachlosigkeit zwischen den beiden stört mich nicht. Es wurde immer wieder betont, dass sie sich ohne Worte verständigen können und wissen, was der andere denkt. Bei soviel Gleichklang und Harmonie ist das Fehler der Worte eine natürliche Folge, wenn aus heiterem Himmel ein Misston auftaucht, der beide überfordert.
Ich verstehe auch die Unruhe, die sich in Verena breit machte. Wenn man mit 18 Jahren immer von anderen gesagt bekommt, man lebe in der perfekten Beziehung, sei für den anderen bestimmt und das ideale Paar, dann muss das irgendwann Angst machen. Die beiden klebten so aufeinander, da wundert es mich nicht, dass es ihnen die Luft zum Atmen abgeschnürt hat.
Der große Alkoholkonsum gefällt mir weniger. Teenager gehen gerne feiern, aber in dem Roman bekommt man irgendwie das Gefühl, dass der Freundeskreis entweder am trinken oder am lernen ist. Ein lapidar hingestreutes "Wir trinken zu viel" ist mir zu wenig. Es muss doch nicht bei jedem abendlichen Weggehen ein Tequila Wetttrinken veranstaltet werden, oder?
Außerdem finde ich den Handlungsstrang rund um die Eltern entbehrlich. Er nimmt unnötig viel Raum ein, der der eigentlichen Handlung fehlt.