Angela Marsons - Silent Scream. Wie lange kannst du schweigen?

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    Titel:<a href="http://www.codobuch.de/product/4099276460850918568/Buecher_Krimi-und-Thriller/Angela-Marsons/Silent-Scream---Wie-lange-kannst-du-schweigen"> Silent Scream. Wie lange kannst du schweigen? </a>
    Autor: Angela Marsons
    Verlag: <a href="http://www.piper.de/"> Piper</a>
    Jahr: 2016
    ISBN: 978-3-492-06034-9


    Die Schulrektorin Teresa Wyatt wird in ihrer eigenen Badewanne ertränkt. Kurz darauf wird ein Professor bedroht, der auf dem Gelände neben einem abgebrannten Kinderheim nach Münzen graben möchte. Statt der Münzen finden DI Kim Stone und ihre Kollegen aber die Überreste eines Teenagers. Stone beginnt, in der Vergangenheit zu ermitteln, denn nur so können die Fälle der Gegenwart aufgeklärt werden. Und während die Ermittlungen vorangehen, häufen sich auch die Leichen...


    Silent Scream ist der Debutroman von Angela Marsons, und von wenigen kleinen Schwächen abgesehen ist er mehr als gelungen. Im Englischen gibt es den Begriff pageturner, man muss zwingend weiterlesen, weil es so spannend ist. So ist es auch hier. Was beginnt wie ein x-beliebiger weiterer Thriller entwickelt sich schnell zu einem verzweigten Gespinst aus Vergangenheit und Gegenwart. Die grausamen Taten der Vergangheit verschlagen einem manchmal derartig den Atem, dass die Taten der Gegenwart in den Hintergrund treten, und kurz vor Ende des Buches hatte ich ganz vergessen, dass mehr als ein Verbrechen aufgeklärt werden musste. Die Story ist unglaublich vielschichtig, es gibt ständig neue Erkenntnisse und neue Abgründe der Beteiligten Personen.


    Die Hauptcharaktere sind keine Pappfiguren, die man beliebig mit Ermittlern anderer Thrillerserien austauschen könnte.
    Da ist zum einen Kim Stone, Motorradliebhaberin und talentfreie Köchin, die eine harte Schale aufgebaut hat, und Diplomatie und Höflichkeit allenfalls als gut gemeinte Ratschläge versteht.
    Ihr zur Seite steht ihr Kollege Bryant, der von ihrem Vorgesetzten als Anstandswauwau eingesetzt wird und Kim bremsen soll. Er ist der Typ „Großer Bär“, mit dem Herz am rechten Fleck und vermutlich der Einzige, auf den Kim hört. Wenn sie möchte. Der Humor zwischen beiden ist herrlich natürlich, und hilft nicht nur den Charakteren, die Anspannung während der Ermittlung etwas zu lockern, sondern auch dem mitfiebernden Leser.


    Mich hat etwas gewundert, dass Kim, die eingangs als eher kühl und schroff beschrieben wird und die nur schwer einen Zugang zu anderen Menschen findet, im Laufe des Buches durchaus sehr verständnisvoll und warmherzig ist. Natürlich ist das ihr weicher Kern, der auch durchscheinen muss, um ihr Komplexität zu geben, aber an einer Stelle hatte ich eher das Gefühl, dass sie auftaut, damit sie an für den Storyverlauf wichtige Informationen erhält.
    Außerdem gab es im Text zweimal Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen, allerdings sind beide Punnkte angesichts der Tatsache, dass es ein Debut ist, nicht sehr gewichtig.


    Ein letzter Punkt, der mich zwischendurch genervt hat, der aber nichts mit der Autorin zu tun hat, ist das zuweilen nachlässige Lektorat. Bei einem großen Verlag wie Piper habe ich einfach andere Ansprüche, und während ein Fehler auch dem Druck zugeschrieben werden kann, ist eine Häufung eher dem Lektorat anzulasten.



    Ein unfassbar packender Thriller, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte, wenn ich arbeiten musste. Da auf Englisch schon weitere Bände dieser Reihe erschienen sind, hoffe ich, dass Piper sie bald veröffentlicht – denn ich werde sie alle lesen!


    Danke an Piper für das Leseexemplar!


    4ratten

  • Ermittlungen führen DI Kim Stone zum Gelände eines ehemaligen Kinderheims, damals dort vergrabene Leichen und aktuelle Morde scheinen zusammenzuhängen. Auch wenn sie ihren Kollegen gegenüber darüber schweigt, ist es doch ein Fall, der Kim persönlich betrifft, auch sie hat ihre Kindheit im Heim verbracht und diese Zeit nie wirklich überwunden.


    Am Anfang machte das Buch nicht ganz so einen guten Eindruck auf mich: Ich hatte das Gefühl, jemand hätte das Buch testgelesen und gesagt: „Da fehlen Beschreibungen, mach mehr Beschreibungen rein!“. Diese wirkten für ich allerdings völlig unnatürlich und den Lesefluss störend. Irgendwann sind aber die meisten Personen und Schauplätze einmal aufgetaucht und ausführlich genug beschrieben und ich konnte mich von der Story gefangen nehmen lassen, die mir ausnehmend gut gefiel. Die Ermittlungen konzentrierten sich zwar größtenteils auf die Vergangenheit, waren aber niemals langweilig, ich vermochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand zu legen.


    Kim ist eine grundsätzlich schön gestaltete Hauptfigur, mit vielen Ecken und Kanten, aber nicht hoffnungslos negativ. Aus Selbstschutz hat sie sich eine harte Schale zugelegt, die sie hegt und pflegt und nur ganz selten mal jemanden einen Blick hindurch gestattet. Dann bemerkt man allerdings, dass sie für Dinge, die ihr am Herzen liegen (und das sind keine egoistischen Anliegen) und zum Schutz Hilfsbedürftiger alles zu geben bereit ist. Zudem entspricht ihre Art meiner generellen Vorliebe für sarkastische Bemerkungen, so dass mir die Figur trotz gestalterischer Schwächen, nämlich etwas zu konstruiert wirkender Elemente, sehr gut gefällt. Das Ermittlerteam wirkt leider generell ein wenig klischeehaft in seiner Figurenanordnung, es ist die übliche Ansammlung von Stereotypen – unter Berücksichtigung der entsprechenden Minderheiten… Die Abstammung/Hautfarbe der entsprechenden Kollegen ist für die Geschichte übrigens völlig uninteressant und auch die Optik der anderen Figuren wird nicht so sehr breitgetreten, deswegen ist mir die ausführliche Beschreibung beim ersten Auftreten dann auch so extrem aufgefallen und etwas negativ aufgestoßen: „Stacey war zwar die Tochter englisch-nigerianischer Eltern, doch sie hatte noch nie einen Fuß außerhalb des Vereinigten Königreichs gesetzt. Ihr dichtes schwarzes Haar war nach der Entfernung der letzten Haarverlängerung extrem kurz geschnitten, was ausgezeichnet zu ihrer glatten karamellfarbenen Haut passte.“


    „Silent Scream“ ist ein Debutroman und als solcher finde ich ihn ziemlich gut gelungen. Am Stil und ihren Figuren muss die Autorin noch etwas arbeiten, aber eine spannende Story konstruieren kann sie und das ist das wichtigste bei einem Krimi. Die (im Original schon erschienen) Fortsetzungen werden jedenfalls auf meiner Leseliste landen.


    [hr]
    Kim Stone - Reihe
    [list type=decimal]
    [li]Silent Scream[/li]
    [li]Evil Games[/li]
    [li]Lost Girls[/li]
    [/list]

  • Huh, das Zitat macht nicht gerade Lust auf das Buch :rollen: Nicht nur, dass die Beschreibung von Klischees strotzt, sie wirkt auch sehr hölzern.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Huh, das Zitat macht nicht gerade Lust auf das Buch :rollen: Nicht nur, dass die Beschreibung von Klischees strotzt, sie wirkt auch sehr hölzern.


    Ich gebe Illy recht, die Beschreibung der Charaktere ist manchmal wirklich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich war zeitweise am überlegen, ob die Beschreibungen nicht sogar latent rassistisch sind.
    Trotzdem, das Buch lohnt sich :)

  • Ja, bei den Figuren schwächelt sie, aber irgendwann war mir das egal (oder es wurde besser, der zitierte Absatz ist auf den ersten Seiten), da hat mich die Spannung mitgezogen.




    Ich war zeitweise am überlegen, ob die Beschreibungen nicht sogar latent rassistisch sind.


    Ah, also du auch. Ich habe auch darüber nachgedacht, im Sinne von "positivem Rassismus" - ich muss zeigen, dass hier Farbige mit von der Partie sind.

  • Ich hatte das ebook über jellybooks vorab zur Verfügung, und ich habe es echt nach 75 % abgebrochen. Mir war Kim Stone zu eindimensional und die Story insgesamt zu grässlich. Das ist wirklich etwas für Hardboiler-Fans, irgendwann war es mir einfach zuviel, vor allem diese Effekthascherei - bei jedem Toten wird nochmal eine Schippe an Grausamkeit drauf gelegt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Das ist wirklich etwas für Hardboiler-Fans, irgendwann war es mir einfach zuviel, vor allem diese Effekthascherei - bei jedem Toten wird nochmal eine Schippe an Grausamkeit drauf gelegt.


    Hm, kann ich so nicht unterschreiben. Ich fand die Tode nicht übermäßig grausam, im Gegenteil. Das war eher Standardrepertoire, und man kann die Leute ja auch nicht zu Tode kuscheln :breitgrins:


  • Dumme Frage am Rande: was ist das?


    Ich kannte den Begriff bisher im Zusammenhang mit besonders "hartgesottenen" Krimis, aber Wikipedia hat natürlich eine viel differenzierte Erklärung für das Wort und seine Bedeutung: klick


    Hm, kann ich so nicht unterschreiben. Ich fand die Tode nicht übermäßig grausam, im Gegenteil. Das war eher Standardrepertoire, und man kann die Leute ja auch nicht zu Tode kuscheln :breitgrins:


    Ich schätze mal, da gibt es wohl eine individuelle Schmerzgrenze :zwinker: bei mir ist die wohl ein bisschen schneller erreicht als bei dir. Ich lese aber auch wirklich ungern Bücher, in denen es grausam, blutig oder eklig zugeht - lieber ein bisschen subtiler.


    Trotzdem freut es mich, dass das Buch seine LeserInnen gefunden hat und ihre eure Freude daran hattet.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Ich schätze mal, da gibt es wohl eine individuelle Schmerzgrenze :zwinker: bei mir ist die wohl ein bisschen schneller erreicht als bei dir. Ich lese aber auch wirklich ungern Bücher, in denen es grausam, blutig oder eklig zugeht - lieber ein bisschen subtiler.


    Die gibt es hundertpro. Wie gesagt, ich fand die Morde jetzt nicht außergewöhnlich, eher das, was man auch im sonntäglichen Tatort sieht. Allerdings hat mir mein bester Freund auch Nerven aus Kruppstahl attestiert, wenn es zu Thrillern kommt :redface: Zitat: "Ja ja, bei Zombies unter der Decke verschwinden und heulen, aber bei den blutrünstigsten Serienmördern an den Seiten kleben. Du weißt schon, dass es Zombies nicht gibt, Serienmörder aber sehr real sind?"


  • Da auf Englisch schon weitere Bände dieser Reihe erschienen sind, hoffe ich, dass Piper sie bald veröffentlicht – denn ich werde sie alle lesen!



    Die (im Original schon erschienen) Fortsetzungen werden jedenfalls auf meiner Leseliste landen.


    Ich hab bei Piper schon einen kleinen Einblick ins Herbstprogramm bekommen. Band 2: "Evil Games - Wer ist ohne Schuld?" erscheint am 1. September :zwinker:

    LG, Dani


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  • Buchinfo
    Silent Scream - Wie lange kannst du schweigen? - Angela Marsons
    Broschiert - 464 Seiten - ISBN-13: 978-3492060349
    Verlag: Piper Paperback - Erschienen: 1. März 2016
    EUR 14,99
    Kurzbeschreibung
    Eisig glitzert der Frost auf der tiefschwarzen Erde des Black Country, als die Geräte der forensischen Archäologen den Fund menschlicher Überreste anzeigen und Detective Kim Stone den Befehl zur Grabung erteilt. Nur wenige Schritte entfernt, aber im Nebel doch kaum sichtbar, liegt das verlassene Gebäude des Kinderheims. Eine der ehemaligen Angestellten ist bereits tot, und auch das Leben der verbliebenen hängt am seidenen Faden. Kim ist überzeugt, dass die Lösung des Falls im lehmigen Boden begraben liegt, doch um ihm auf den Grund zu kommen, muss sie sich den Dämonen ihrer eigenen Kindheit stellen. Und noch ahnt sie nicht, was sich in Crestwood zugetragen hat und mit wem sie sich anlegt …
    Bewertung
    "Silent Scream" ist der erste Band der Reihe um die Ermittlerin Kim Stone, von Angela Marsons.
    Das Debüt der Autorin hat es in sich. Die Story ist gut durchdacht und der erste Fall von Kim Stone könnte kniffliger nicht sein. Durch die gute Arbeit der Ermittler kommen sie der Lösung Stück für Stück näher, und man kann fleißig mit rätseln, denn Angela Marsons versteht es, den Leser in die Irre zu führen.
    Die einzelnen Charaktere sind realistisch und nicht übertrieben dargestellt. Kim Stone war mir von Anfang an sehr sympathisch. Auch die Einblicke in ihr Privatleben haben mir gut gefallen.
    Das Buch startet schon mit jeder Menge Spannung, man ist sofort gefesselt. Von Seite zu Seite nimmt es mehr Fahrt auf und bleibt spannend bis zum Schluss.
    Fazit: Rundum ein gelungenes Debüt! Freue mich auf weitere Bücher der Autorin. 5 Sterne!
    5ratten

  • Wählst du deine Bücher sehr sorgfältig aus? Oder stellst du uns nur die 5-Sterne-Bücher vor? :breitgrins:

    LG, Dani


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  • Wir Leser waten tief im Sumpf der Klischees :entsetzt:


    Kurz und knapp meine Meinung zu einem Buch, dass mir so viel Lesespass breitet hat wie ein trister, nebelverhangener Herbstmorgen bei dem man ahnt, dass die Sonne es während des ganzen Tages nicht schaffen wird den Nebel aufzulösen. Dieses Krimidebüt der englischen Schriftstellerin Angela Marsons mit dem durchaus ansprechenden Cover ist meiner Meinung nach ein in jeder Beziehung unterdurchschnittlicher Thriller vor dem ich jeden Leser warnen möchte, der an sich selbst den Anspruch stellt, möglichst gute Bücher zu lesen. Normalerweise sollten Romane die in einem renommieren Verlag erscheinen für einen minimalen Standart an Klasse garantieren aber auch grosse Verlage bringen hie und da seichten Krimiquatsch auf den Buchmarkt und betreiben einen Niveaulimbo nah an der Grenze zu diesem billigen Self Publisher Zeugs.


    Bereits am Ende des 1. Kapitels auf Seite 14 hätte ich merken müssen, dass dieses Buch nichts taugt. Eine an und für sich dramatische Szene ist so unreif geschrieben, dass es bei mir keinerlei Gefühlsregungen ausgelöst hat. Das Opfer selbst benimmt aber aber auch saublöd und man möchte fast schreiben: Selbst Schuld das du ermordet wurdest du hohle Nuss! Aber was kann die arme Romanfigur dafür, dass sie sterben musste? Eigentlich nichts ... Auf ihrem virtuellen Grabstein sollte stehen: Gestorben durch die Hand einer untalentierten Autorin die ihr Handwerk nur mässig beherrscht.


    Es folgen viele, sehr viele kurze Kapitel die kaschieren, dass die Autorin weder in der Lage ist interessante Figuren zu gestalten noch eine düstere Atmosphäre zu schaffen. Ich fühle mich in meiner Meinung wieder einmal bestätigt, dass viele kurze Kapitel meist ein deutlicher Hinweis für ein Fehlen an schriftstellerischen Qualität ist. Wobei es immer Ausnahmen gibt und Schriftsteller die das verdichtete Schreiben meisterhaft beherrschen. Angela Marsons gehört leider nicht dazu. Regungslos lese ich, wie die Handlung mit Karacho auf mich zu kommt und flux an an mir vorbei schwirrt. Um mal was Positives zu erwähnen: Die finstere Geschichte an sich ist gut ausgedacht. Leider wird das vorhandene Potential kaum genutzt. Ein Grund: Die Ermittlungsarbeit schreitet zu gradlinig und zu schnell voran und jeglicher Stopp oder eine Abzweigung in Richtung Dramaturgie und atmosphärisch dichter Szenen bleibt mehrheitlich aus. Das ist zwar irgendwie spannend reicht aber in der heutigen Zeit mit der riesigen Anzahl an guten Kriminalromanen einfach nicht mehr aus.


    Bei der Hauptfigur Kim Stone greift die Autorin ganz tief in die Klischeekiste und überzieht diese mit einer dramatischen Vergangenheit und daraus folgenden Charakterzügen, dass es vor Unglaubwürdigkeit nur so trieft. Im Krimigenre sind problembehaftete Protagonisten seit ein paar Jahren die Regel aber man kann es auch übertreiben wie in diesem Fall. Dafür bliebt der Rest ihres Teams nur schablonenhaft umrissen und weitestgehend blass.


    Ich habe das Buch nur ausgelesen, wobei ich in der zweiten Hälfte ein flottes Lesetempo angeschlagen habe um der Sache ein schnelles Ende zu bereiten, weil ich zu jedem Buch das ich lese eine kurze Meinungsäusserung schreiben will. Ansonsten hätte ich diesen Krimi nach etwa 70 bis 80 Seiten abgebrochen.


    2ratten

  • Während der Mord an Schulleiterin Teresa Wyatt untersucht wird, machen sich die Ermittler um Hauptfigur DI Kim Stone daran herauszufinden, warum ein Historiker bedroht wird, der nahe eines Kindersheims Ausgrabungen nach alten Münzen suchen will. Was für ein Zufall, dass die Schulleiterin mal in dem Kinderheim gearbeitet hat, genau wie diverse weitere Personen, die nun auch alle der Reihe nach bedroht oder ermordet werden. Nur von wem ist die Frage und zu welchem Zweck?
    DI Stone widersetzt sich den Anordnungen ihres Vorgesetzten, als sie eine gründliche Untersuchung des Areals anordnet, wegen dem es zu den Drohungen kommt. Und sieheda, es werden Leichen gefunden.
    Angela Marsons erzählt mit lockerer Sprache und lässt viel Raum für Interpretationen. Immer wieder kommt es in der Handlung zu Wendungen. Leider hat Marsons so viele Figuren eingestreut, die beschrieben werden wollen, dass es nicht zu einer tiefgründigen Charakterisierung einzelner Figuren kommt. Die Hauptfigur Kim Stone ist persönlich betroffen vom Fall, lebte sie selbst mal in einem Kinderheim. Ihre schwierige Kindheit ist vielleicht auch schuld daran, dass sie sich über Grundregeln der Polizeiarbeit hinwegsetzt und trotzdem mit einem großen Bravo den Fall lösen kann.
    Für mich war es bisweilen sehr anstrengend den Krimi zu lesen, weil die einfache Sprache und der Aufbau nicht meinen Geschmack getroffen haben. Ein völliges Rätsel ist für mich der Buchtitel mit Untertitel: "Silent Scream - Wie lange kannst du schweigen?"
    Gehört der stille Schrei zum Opfer, das in der Wiese neben dem Kinderheim gefunden wird? Wer schweigt lange und warum ist es schwer für ihn? Mir ist bis zuletzt nicht klargeworden, was der Titel mit der Geschichte zu tun hat. Schade eigentlich, denn der Titel und das Cover versprechen eine Menge. Auf dem Buchcover aus der mir vorliegenden Piperausgabe wandelt eine Frau im Mantel in einem Flussbett. Auch dieses Bild ist zwar szenisch stark, hat aber nicht das geringste mit der Geschichte zu tun. Ein Flussbett kommt im Krimi nicht vor.
    Dennoch möchte ich den zweiten Teil der Reihe lesen, denn es handelt sich um leichte, schnelle Krimikost.
    3ratten


  • Ein völliges Rätsel ist für mich der Buchtitel mit Untertitel: "Silent Scream - Wie lange kannst du schweigen?"


    Das ist mal wieder so ein bescheuerter Titel-Trend - englischer Kurztitel mit reißerischem deutschem Untertitel :rollen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen