Oliver Plaschka - Das öde Land und andere Geschichten vom Ende der Welt

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.555 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von stefanie_j_h.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Kurzbeschreibung:


    Fantastische Geschichten aus Vergangenheit und Zukunft, den fernen Winkeln der Welt und vom Ende aller Tage.
    Ein Dieb auf der Flucht im Orient Express.
    Eine Mission ins strahlende Zentrum der Galaxis.
    Ein Wasserspeier auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.
    Die letzten Tage der Menschheit in den Weiten der Antarktis ...


    Vierzehn Reisen hinaus in die Ferne jenseits des Horizonts und hinab in die Tiefen der Seele. Dieser Band vereint Oliver Plaschkas gesammelte Kurzgeschichten in neuer Überarbeitung mit zahlreichen Erstveröffentlichungen. Außerdem dürfen sich Leser seiner Romane auf ein Wiedersehen mit Figuren aus London, Paris und Fairwater freuen.



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 01.04. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 18.03. Wer mag noch mitlesen?

  • Vierzehn sprachliche Kunstwerke aus dem Bereich der Phantastik


    Dieses Büchlein beinhaltet vierzehn Kurzgeschichten aus dem phantastischen Bereich, aber auch mit Einschlägen aus dem Science-Fiction-Bereich. Dabei sind die Geschichten sprachlich anspruchsvoll geschrieben, ich empfand es als Genuss, sie zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass zwar die wichtigen Fragen geklärt werden, aber dennoch genügend Andeutungen bleiben, um sich seine eigenen Gedanken zu machen. Bei beinahe jeder Geschichte habe ich mich ertappt, dass ich mir danach überlegt habe, was wäre geschehen, wenn ...


    Ich habe die Geschichten mehr als einmal gelesen, nicht, weil ich sie nicht verstanden hätte, sondern weil ich beim weiteren Lesen noch Details entdeckt habe, die mir beim ersten Lesen entgangen sind.


    Und die Leser, die Oliver Plaschkas Romane über die Magier, Fairwater und den Kristallpalast kennen und mögen, dürfen sich freuen, denn es gibt ein Wiedersehen mit einigen Charakteren aus den Büchern. Dabei werden Hintergrundinformationen geliefert, über die man in den Büchern bisher nur spekulieren konnte. Ich kenne bisher noch nicht alle Romane des Autors, aber dennoch haben mir diese Geschichten gut gefallen, ohne Verständnisprobleme – vielmehr haben sie bei mir die Neugier geweckt.


    Die Erzählungen sind nachdenklich, teilweise auch schonungslos und düster. Manche enden optimistisch, manche hoffnungslos. Aber immer sind sie durchdacht und komplex erzählt.


    Sehr gut hat mir gefallen, dass der Autor im Vorwort Hintergrundinformationen zu den einzelnen Geschichten verrät. Ein Teil der Erzählungen sind Erstveröffentlichungen, andere wurden neu überarbeitet.


    Leser, die Freude an sprachlich anspruchsvollen Erzählungen haben, die zum Nachdenken anregen, sind mit diesem Buch sehr gut bedient, finde ich.


    5ratten + :tipp:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich gebe zu, mit kürzeren Geschichten tu ich mich allgemein etwas schwerer. Mir ist ein Roman im allgemeinen Lieber. Aber Oliver Plaschkas Erzählungen sind jetzt trotzdem mal auf meiner Liste gewandert. Man muss ja die Zeit überbrücken bis zum nächsten Roman (der dann ja ganz neue Wege beschreiten wird *g*)

  • Die Geschichten haben gerade die richtige Länge zum Vor-dem-Zubettgehen-Lesen und können damit schön nach und nach gelesen werden. Dadurch, dass sie aber sehr unterschiedlich sind, kann man sie auch gut am Stück lesen, ohne dass sie langweilig werden: So haben wir eher realistischere Geschichten mit nur leicht phantastischem Einschlag, deutlich phantastischere und märchenhafte Geschichten, aber auch Erzählungen mit Science-Fiction-Einschlag.


    Unabhängig davon, wie das Setting ist, stehen bei fast allen Geschichten die Charaktere im Vordergrund. Das ist bei einigen der Themen sehr von Vorteil, weil doch häufig nachdenkliche, grundlegende, düstere oder schwierige Punkte angesprochen werden - der Titel des Buches kommt schließlich nicht von ungefähr...


    Gerade bei einigen Geschichten würde ich auch ein Mehrfachlesen empfehlen. Sei es, um verschiedene Bedeutungen der Titel zu entdecken oder um auf einige der vielen kleinen Details zu stoßen, die man vielleicht beim ersten Mal überlesen hat.
    Was sehr gut gelungen ist, sind viele Querverweise auf geschichtliche oder literarische Ereignisse, wissenschaftliche Erkenntnisse oder mythologische Quellen. Häufig laden die dann zum Weitersuchen und Nachlesen ein. Außerdem hat sich gerade hier auch wirklich die Leserunde bewährt, ohne die zumindest mir wahrscheinlich eine ganze Reihe Details entgangen wären.


    Auch (oder vielleicht gerade) Plaschka-Neulinge können die Sammlung wunderbar als Einstieg verwenden: Obwohl zwar in ein paar wenigen Geschichten Bezug auf seine Romane genommen wird - was natürlich für Fans derselben ein schöner Bonus ist! -, muss man sich keine Sorgen machen, irgendwelche Zusammenhänge nicht zu verstehen. Alle Geschichten stehen für sich allein.


    Mit Bewertungen von Kurzgeschichtensammlungen tue ich mich immer schwer. Es gab richtig klasse Geschichten und dann andererseits wieder welche, die "nur ganz gut" waren.
    Aber da gerade bei diesen Geschichten das Diskutieren in der Leserunde noch einiges mehr herausgeholt hat, würde ich wohl letztendlich bei 4ratten landen.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Meine Meinung
    Wie auch bei Llyren fällt es mir schwer über eine - oder viel mehr diese - Kurzgeschichten-Sammlungen ein abschliessendes Urteil zu bilden, da einige der Geschichten wirklich sehr gut und einige mittelmässig waren. Zwei davon haben mich überhaupt nicht erreicht, was dann aber am SciFi-Setting lag, womit ich einfach nichts anfangen kann.
    Dieses Urteil bezieht sich aber nur auf die inhaltliche Ebene, denn sprachlich sind diese Geschichten über jedem Zweifel erhaben.
    Ich habe selten einen neuzeitlichen Autor gelesen, der so wortgewandt formulieren kann wie Oliver Plaschka. Auch wenn eine der Erzählungen mich inhaltlich nicht so berührt hat, habe ich doch jede einzelne davon mit Genuss gelesen.
    Daher ist diese Sammlung auf alle Fälle einen näheren Blick wert, sowohl wenn man den Autor schon kennt, als auch wenn man mal einen Blick auf ihn riskieren möchte.
    Zwei Geschichten spielen auf Geschehnisse aus seinen früheren Bücher an, aber sie sind auch eigenständig zu lesen.


    Innerhalb der Leserunde wurde viel und ausgiebig diskutiert. Leider habe ich nach einem euphorischen Anfang irgendwann den Anschluss verpasst, da ich die Geschichten abends meinem Mann vorgelesen habe. Der war dann eine eit lang beruflich unterwegs, dann kommt dies oder das dazwischen und schon hing man hinterher.
    Aber ich habe die ganzen Diskussionen im Nachhinein mit Interesse verfolgt und gestaunt wieviele verschiedene Gesichtspunkte durch die diversen Leser ans Licht kommen.


    Insgesamt komme ich auch auf:
    4ratten

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • In diesem Band versammeln sich 14 phantastische Kurzgeschichten, darunter befinden sich fünf Erstveröffentlichungen. Die restlichen Storys sind bereits in zum Teil vergriffenen Anthologien erschienen und wurden für diese Sammlung überarbeitet. Es gibt ein Wiedersehen mit Figuren aus den Romanen von Oliver Plaschka, aber auch eigenständige Geschichten.


    Ich mag Kurzgeschichtensammlungen, weil sie auch eine Möglichkeit sind, um die Bandbreite eines Autors kennenzulernen. Welche Genres, Themen und Richtungen sind vertreten? Können mich alle Geschichten überzeugen, auch wenn darunter welche sind, die rein thematisch vielleicht nicht zu meinem „Beuteschema“ passen? In diesem Fall ist das mehr als nur gelungen, denn ich mochte auf ihre Art wirklich jede Story. Manche natürlich ganz besonders, aber es war keine dabei, die nichts für mich gewesen wäre.


    Den poetischen Schreibstil und die schöne Sprache habe ich wieder sehr genossen. Beeindruckt hat mich aber auch die Tiefe, die mit diesen kurzen Texten erzeugt wird, und dass sie einen solchen Nachhall haben. Denn sie regen auf vielfältige Weise zum Nachdenken und Spekulieren an, was mir unheimlich viel Spaß gemacht hat.


    Die Kurzgeschichten, in denen mir bereits bekannte Figuren vorkommen, mag ich sehr. Es ist so, als ob man alte Freunde trifft und sich nicht nur neue Eindrücke ergeben, sondern auch andere Zusammenhänge. Außerdem sind da plötzlich wieder einige Erinnerungen an den jeweiligen Roman in meinem Kopf – und der Wunsch, ihn nochmal zu lesen …


    Unter den anderen Storys waren aber auch einige, die mich intensiv erwischt haben. Gerne auch überraschend, weil ich durch das Genre oder die Thematik nicht damit gerechnet hätte. Beispielsweise „Der Fall des verwunschenen Schädels“, einer Sherlock-Holmes-Geschichte, die mich mit ihrer mystischen Seite begeistert hat. Oder „Die kreisende Schwärze“, die mir gezeigt hat, dass es doch ScienceFiction-Geschichten gibt, denen ich einiges abgewinnen kann. Oder „Jimberlyne, Jimberlyne“, die ursprünglich in einer Vampir-Anthologie erschienen ist und mich voll erwischt hat. Sicher auch wegen der märchenhaften Erzählweise, aber nicht nur.


    „Das öde Land und andere Geschichten vom Ende der Welt“ ist eine atmosphärisch dichte Kurzgeschichtensammlung, die nicht nur sprachlich überzeugt, sondern auch durch die komplexen Storys und den Anreiz, sich Gedanken zu machen. Vor allem für aufmerksame Leser, die auf Details achten und gerne spekulieren. Nachdenkliche und manchmal auch düstere Geschichten vom Ende der Welt, die mich aber nie runtergezogen sondern mit auf eine abwechslungsreiche Reise genommen haben.

  • Seit "Die Magier von Montparnasse" und "Der Kristallpalast" ist Oliver Plaschka einer meiner Lieblingsautoren. In seiner Kurzgeschichtensammlung "Das öde Land und andere Geschichten vom Ende der Welt" führt er uns einmal quer durch Zeit und Raum. Vom 19. Jahrhundert bis in eine postapokalyptische Zukunft, Haiti, Konstantinopel, fremde Planeten – es wird nie langweilig und mit jeder neuen Geschichte findet man sich als Leser in einer komplett anderen Situation und oft auch einem anderen Genre wieder.


    Wie in Kurzgeschichten üblich, bleibt wenig Raum, Charaktere oder Situationen mit vielen Details einzuführen. Oliver Plaschka gelingt hier der Spagat, genug Informationen zu liefern, damit der Leser folgen kann, die Geschichte andererseits nicht mit zu vielen Informationen zu überfrachten. Ein gewisser Interpretationsspielraum bei der Deutung ist immer vorhanden, was ich gerade bei Kurzgeschichten sehr wichtig finde.


    Besonders gefreut hat es mich, liebgewonnene Charaktere aus Oliver Plaschkas Romanen und auch von anderen Autoren (z.B. Sherlock Holmes) in diesem Buch wiederzutreffen. Dabei ist ein Hintergrundwissen aber keine Voraussetzung, um die Geschichten zu verstehen und Spaß daran zu haben.


    Allgemein sind die Geschichten sehr unterschiedlich und so ist es auch ganz normal, dass einem die eine vielleicht etwas besser gefällt, als die andere. Manche Leser mögen Märchen lieber als Science Fiction, oder lesen lieber über die Zukunft als über das 19. Jahrhundert. Insgesamt hatte ich aber mit allen Geschichten sehr viel Spaß und möchte diese Kurzgeschichtensammlung sowohl Fans als auch Oliver-Plaschka-Neulingen ans Herz legen. 5ratten

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de