Robert Galbraith - Die Ernte des Bösen

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    Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
    Verlag: Blanvalet Verlag (26. Februar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3764505745
    ISBN-13: 978-3764505745
    Originaltitel: Career of Evil (Cormoran Strike 3)


    Inhaltsangabe:


    Nachdem Robin Ellacott ein mysteriöses Paket in Empfang genommen hat, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass es ein abgetrenntes Frauenbein enthält. Ihr Chef, der private Ermittler Cormoran Strike, ist ebenfalls beunruhigt, jedoch kaum überrascht. Gleich vier Menschen aus seiner eigenen Vergangenheit fallen ihm ein, denen er eine solche Tat zutrauen würde und Strike weiß, dass jeder von ihnen zu skrupelloser, unaussprechlicher Grausamkeit fähig ist.


    Autoreninfo:


    Robert Galbraith ist das Pseudonym von J.K. Rowling, Autorin der Harry-Potter-Reihe.


    Meine Meinung:


    Titel: Überzeugender dritter Band der Cormoran Strike Reihe…


    Mit den beiden Vorgängern „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ hat J.K. Rowling bereits bewiesen, dass sie mehr kann als Harry Potter und da mir die beiden Fälle schon so gut gefielen, musste ich einfach wissen wie es mit Robin und ihrem Chef weitergeht und begann voller Vorfreude mit der Lektüre.


    Der neue Fall startet direkt bizarr, denn Robin entnimmt einem Paket ein abgetrenntes Frauenbein. Wer hat da etwas gegen die gut laufende Detektei von Cormoran Strike? Ihm fallen direkt ein paar Verdächtige ein, doch können die dafür wirklich verantwortlich sein?


    Kaum hatte ich mit dem Buch begonnen, fühlte ich mich wieder direkt angekommen. Für mich sind die beiden Protagonisten schon fast Freunde geworden. Besonders Strike erheitert mich immer wieder mit seiner kauzigen Art.


    Wer die ersten beiden Bände gelesen hat, der weiß, dass einen hier eher ein ruhiger Erzählstil erwartet. Der Krimi besticht durch Ermittlungsarbeit und die Frage nach dem „Wer hat es getan?“.


    Das Besondere an diesem Teil ist wohl, dass Strike schnell eine Idee von den möglichen Tätern hat, doch auch wenn es scheinbar nur einer dieser wenigen gewesen sein kann, stellt sich die Suche nach ihnen als äußerst schwierig heraus, was den Fall umso spannender macht.


    Rowling nimmt sich zudem auch Zeit für das Privatleben ihrer Protagonisten, so dass Robin und Strike einem noch näher sind und einen Platz im Herzen des Lesers finden. Die beiden Charaktere machen hier nochmal eine enorme Entwicklung durch. Gerade dass Robin oft im Fokus steht, hat mir sehr gut gefallen.


    Fasziniert hat mich zudem, dass uns die Autorin auch an den Sichtweisen des Täters teilhaben lässt, so dass man schon mal in seelische Abgründe blicken darf, die die Spannung enorm erhöhen und mir immer wieder Schauer über die Haut geschickt haben.


    Da der Fall in sich abgeschlossen ist, kann man ihn sicher auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, aber lasst euch diese nicht entgehen, denn die sind ebenfalls sehr spannend.


    Fazit: Trotz der recht hohen Seitenzahl ist dieser Krimi enorm kurzweilig und lässt sich wie gewohnt flüssig lesen. Klare Leseempfehlung, ich hoffe dass noch viele Fälle folgen werden. Frau Rowling hat mit diesem Buch wieder einmal bewiesen, dass sie das Schreiben par excellence beherrscht. Grandios!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:



    Edit: Thread-Titel angepasst. LG, dubh

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • Wie sieht es denn mit Gewaltszenen in der Handlung aus? Vor wenigen Wochen habe ich in der Süddeutschen einen Artikel (vorsicht, Spoiler) über das Buch gelesen, und darin heißt es gleich am Anfang "Gewalttätiger war die Mutter von Harry Potter nie". Und was man da über einen Finger zu lesen bekommt, ließ mich doch schlucken. Wurde da nur das schlimmste Beispiel genannt oder gibt es mehr von der Sorte?

  • Doris
    Die Gewaltszenen gibt es und ja, sie sind unschön. Aber wer öfter Krimis liest, dem dürfte schon weit Deftigeres begegnet sein.


    Das war wieder ein spannender Fall für Strike und Robin. Ich bin durch das Buch gerauscht wie im Wahn. Die Figuren wirken so echt, was eindeutig den größten Teil des Charms dieser Reihe ausmacht.
    Nur: Wer ist noch der Meinung, dass Matthew weg muss? :zwinker:


    ***
    Aeria

  • Aeria
    Ich bin ganz bei Dir :elch: Matthew, keine Ahnung was Robin an ihm leiden kann.


    Ich habe den Roman letztes Jahr im Original gelesen. Ich konnte nicht so lange warten *g* Ich fand ihn auch wieder sehr spannend. Außerdem finde ich es schön das Robin - im Vergleich zu Band 1 - sehr viel mehr Raum bekommen hat. Das zeigt auch ihre veränderte Rolle die sie in Strikes Leben bekommen hat, an.
    Der Fall selbst war schön verzwickt und Rowling hat es geschafft, das ich eben nicht gleich erraten konnte, wer nun dahinter stecken könnte. Das ist für mich sehr wichtig, weil ich bei vielen Krimis inzwischen das Problem habe, schon schnell zu wissen was vor sich geht. Aber für mich steht bei dieser Reihe sowieso eher im Fokus wie die Ermittlungen verlaufen und welche Dynamik die Handlung insgesamt aufbaut. Wie die Figuren untereinander und miteinander agieren. Robin und Strike sind schon besonders und das gelingt Rowling nach wie vor bestens herauszuarbeiten. Man kann alles, was zwischen den beiden Figuren bisher ist, spüren. Ihre ganze Freundschaft, die sich aufgebaut hat und auch die Zwischentöne, die anzeigen das es etwas komplizierter ist. Das alles macht die Reihe mittlerweile für mich aus. Und trotzdem gelingt es, das der Fall im Fokus bleibt. Es ist eine Runde Sache und kippt nicht in die ein oder andere Richtung.


  • Doris
    Die Gewaltszenen gibt es und ja, sie sind unschön. Aber wer öfter Krimis liest, dem dürfte schon weit Deftigeres begegnet sein.


    Das Krimilesen habe ich wegen eben dieser Szenen aufgegeben :entsetzt:. Aber Frau Rowling zuliebe werde ich das Wagnis eingehen. Ich kann ja drüberblättern, wenn es zu blutig wird.



    Nur: Wer ist noch der Meinung, dass Matthew weg muss? :zwinker:


    Das werde ich dir sagen, wenn ich das Buch gelesen habe, und das wird noch dauern. Warum soll er weg? Ist er so ein Kotzbrocken?

  • Doris
    Um das Herauszufinden einfach lesen :breitgrins: - Wenn man die Harrys gelesen hat, ist es schon kurz eine Umstellung. Ich finde aber, sie kann auch das grausame Beschreiben, ohne das es geschmacklos ist. So empfinde ich es jedenfalls. Ich würde auch vorschlagen, es einfach aus zu probieren. Und mit Band eins anzufangen, damit die Figurenentwicklung miterlebt werden kann *gg* für mich auch ein Punkt, weshalb ich die Bücher mag. Man ist sehr nahe an Strike dran. Und ab Band 2 dann auch bei Robin stärker.

  • Den ersten Band werde ich auf jeden Fall noch in diesem Jahr lesen, der steht schon weit oben auf meiner Liste.

  • Meine Meinung
    So sehr ich die beiden ersten Fälle von Cormoran Strike mag, so wenig bin ich mit diesem zurecht gekommen. Ich habe bei den vielen Verdächtigen und den Observierungen, die Robin und Strike zu dem Fall des abgetrennten Beines noch übernommen haben, nie den berühmten roten Faden gefunden. Deshalb hat es mich selbst überrascht, dass ich den Täter tatsächlich richtig vermutet habe.


    Dagegen haben mir die Ausflüge in Strikes und Robins Privatleben sehr gut gefallen. Es war interessant, über das Leben vor und neben der Zusammenarbeit zu erfahren. Da geht noch einiges :zwinker:
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vor Cormoran Strikes Detektei erhält Robin Ellacott ein an sie adressiertes Paket. Als sie es öffnet ist sie geschockt, denn das abgetrennte Frauenbein ist wahrlich grausig. Strike ahnt gleich, dass man eigentlich ihn treffen wollte und ihm fallen vier unangenehme und grausame Menschen aus seiner Vergangenheit ein, denen er so etwas zutraut. Da die Polizei sich auf einen Verdächtigen konzentriert, führen Robin und Strike ihre eigenen Ermittlungen durch – sehr zum Missfallen der Polizei. Der Shaklewell Ripper ist bald schon in aller Munde, als es wieder tote Frauen gibt.
    Dieses Buch ist nach „Der Ruf des Kuckucks“ und „Der Seidenspinner“ der dritte Band um das Team Cormoran Strike und Robin Ellacott. Es ist sicherlich nicht notwendig, die Vorgängerbände zu kennen. Trotzdem bin ich froh darüber, alle Bände gelesen zu haben, denn es ist interessant, die Entwicklung der Hauptcharaktere mitzuerleben.
    In diesem Buch nun erfahren wir viel Persönliches über die beiden Ermittler, vor allem aber über Robin. Sie hat Schlimmes erlebt und lange gebraucht, um darüber wegzukommen. Ihr Verlobter Matthew hat dazu wenig beigetragen. Aber sie sind schon lange zusammen und die Hochzeit steht bevor. Es ist Matthew ein Dorn im Auge, dass Robin bei Strike arbeitet, denn seine Vorstellungen von einem Job kollidieren mit Robins Ansichten. Außerdem ist er eifersüchtig. Robin macht es Spaß zu ermitteln und sie hat auch eine Begabung dafür. Sie ist intelligent und engagiert und bringt Menschen zum Reden.
    Strikes Detektei läuft nach dem erfolgreichen Abschluss der letzten Fälle endlich besser, doch nach der Geschichte mit dem Bein springen die Klienten wieder ab. Cormoran ist intelligent und ein fähiger Ermittler, doch in diesem Fall ist die Geschichte zu persönlich. Er wirft der der Polizei vor, nicht allen Hinweisen nachzugehen und macht dabei die gleichen Fehler. Einwände, selbst seine eigenen, schiebt er beiseite und verbeißt sich bei den Recherchen.
    Das ist auch der Grund, warum die Spannung ein wenig auf der Strecke bleibt. Würde Strike mehr auf seinen Verstand hören, wäre er dem Täter wahrscheinlich schneller auf die Spur gekommen. Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, welche uns an den kranken Gedanken des Täters teilhaben lassen.
    Wie üblich lässt und Robert Galbraith bis zum Schluss im Dunkeln darüber, wer der Täter ist. Es gibt immer wieder Wendungen, die den Leser von den angedachten Lösungen wieder wegbringen und am Ende steht man verblüfft da.
    Ein spannender und gut konstruierter Krimi mit interessanten Charakteren.



    4ratten

  • Gebundene Ausgabe: 672 Seiten
    Verlag: Blanvalet Verlag (26. Februar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3764505745
    Originaltitel: Career of Evil (Cormoran Strike 3)
    Preis: 22,99 €
    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


    Ein spannender und sehr persönlicher Fall für Cormoran Strike und Robin Ellacott

    Inhalt:
    Die Assistentin des Privatdetektivs Cormoran Strike, Robin Ellacott, bekommt ein Paket in das Detektivbüro geschickt. Der Inhalt ist makaber: ein abgetrenntes Frauenbein. Auf Anhieb kann Strike der Polizei vier Männer nennen, denen er so etwas zutrauen würde, drei davon aus seinem persönlichen Umfeld. Bald ist auch Robin in höchster Gefahr.


    Meine Meinung:
    „Die Ernte des Bösen“ ist bereits der 3. Band der Krimi-Reihe um Cormoran Strike und Robin Ellacott. Der Kriminalfall an sich ist in diesem Buch abgeschlossen. Allerdings spielt auch das Privatleben und die Beziehung der beiden Protagonisten zueinander eine große Rolle, sodass man sich sicher besser einfühlen kann, wenn man auch die ersten zwei Romane kennt.


    Robins Hochzeit mit Matthew steht bevor, doch weder sie noch Strike können sich recht mit diesem Gedanken anfreunden. Schließlich gibt es da auch Gefühle, die sich die beiden nicht wirklich eingestehen wollen. Und Matthew ist nach wie vor nicht begeistert, dass Robin für einen Hungerlohn bei Strike arbeitet. Doch für Robin bedeutet die Detektivarbeit einfach alles. Hierin geht sie richtig auf. Dabei lässt sie sich auch nicht besonders beeindrucken, als klar wird, dass der Täter es auf sie abgesehen haben könnte.


    Da aufgrund des Vorfalls nach und nach die Kunden wegbleiben und Strike mal wieder das Geld ausgeht, die Polizei aber nicht in den Ermittlungen vorankommt, nehmen Strike und Robin sich selbst der Sache an und spüren die drei Männer auf, die Strike von früher kennt und die ihm nicht wohlgesinnt sind. Die Suche nach ihnen nimmt sehr viel Zeit und sehr viele Seiten in Anspruch. Hier hätte Galbraith meiner Meinung nach gerne etwas kürzen können. Zum Teil zieht es sich doch ein wenig.


    Im Großen und Ganzen ist die Story aber recht spannend, wobei die Spannung durch wiederholte Taten und durch die brutale Vorgehensweise des Täters erzeugt wird, aber auch durch die Zwischenkapitel, in denen man Einblick in die kranke Psyche des Killers bekommt.


    Aber auch Strikes und Robins Vergangenheit wird näher beleuchtet, was wiederum viel zum Verständnis dieser Figuren beiträgt.


    Galbraith konnte mich immer wieder überraschen. Lange Zeit hatte ich nicht den Hauch einer Ahnung, wer der Täter sein könnte. Und als ich mich dann endlich auf einen festgelegt hatte, war es doch ein anderer. Hier kam allerdings wieder Strikes Angewohnheit zum Zug, seine Erkenntnisse nicht mit dem Leser zu teilen, sondern nur vage Andeutungen zu machen, sodass einem das Puzzleteil, das schließlich zur Lösung des Falles führt, als Leser fehlt.


    Mit „Die Ernte des Bösen“ entführt uns Robert Galbraith aka Joanne K. Rowling in einen Sumpf aus Verbrechen jeglicher Art, Drogen, Mord, Kindesmisshandlung und vieles mehr. Ein besonderes Thema bildet die BIID, Body Integrity Identity Disorder (deutsch: Körperintegritätsidentitätsstörung), bei der körperlich gesunde Menschen den Drang verspüren, eine Amputation anzustreben.


    Fazit:
    Eine lesenswerte Fortsetzung der Reihe um Cormoran Strike und Robin Ellacott. Ein Fall, der beide Ermittler persönlich fordert. Im Großen und Ganzen spannend, aber auch mit der ein oder anderen Länge.


    Die Reihe:
    1. Der Ruf des Kuckucks
    2. Der Seidenspinner
    3. Die Ernte des Bösen


    ★★★★☆


  • Wie sieht es denn mit Gewaltszenen in der Handlung aus? Vor wenigen Wochen habe ich in der Süddeutschen einen Artikel (vorsicht, Spoiler) über das Buch gelesen, und darin heißt es gleich am Anfang "Gewalttätiger war die Mutter von Harry Potter nie".


    "Schlimmer" als die Beschreibung der Szenen rein körperlicher Gewalt fand ich zuweilen die überaus realistisch wirkende Art, auf die JKR in die Gedanken und Gefühle der Gewalttäter "hineinkriecht" - das kann schon (je nach aktueller Seelenlage?) manchmal ein bisschen "too much" sein, finde ich..


    Im Nachwort gibt die Autorin an, sie habe noch nie beim Schreiben eines Romans so viel Spaß?Freude? gehabt wie bei diesem - spontan hoffte ich beim Lesen dieser Formulierung einfach mal, dass das auch jeder "in den richtigen Hals" bekäme..


  • "Schlimmer" als die Beschreibung der Szenen rein körperlicher Gewalt fand ich zuweilen die überaus realistisch wirkende Art, auf die JKR in die Gedanken und Gefühle der Gewalttäter "hineinkriecht" - das kann schon (je nach aktueller Seelenlage?) manchmal ein bisschen "too much" sein, finde ich..


    Das finde ich meistens ziemlich spannend. Es ist interessant zu erkennen, wie Leute abseits der Norm gestrickt sind. Wer weiß das schon? Aber abwarten, wie intensiv Rowling es betreibt. Je nach Detailgenauigkeit kann es mir schon auch mal zu viel werden, vor allem, wenn Gewalttaten auch nur gedanklich vollzogen werden.



    Im Nachwort gibt die Autorin an, sie habe noch nie beim Schreiben eines Romans so viel Spaß?Freude? gehabt wie bei diesem - spontan hoffte ich beim Lesen dieser Formulierung einfach mal, dass das auch jeder "in den richtigen Hals" bekäme..


    Man muss ihr den Spaß ja nicht explizit in Bezug auf das Schreiben der Gewaltszenen unterstellen. Ich denke, sie meinte den Roman als Gesamtpaket.


    Ich lese übrigens inzwischen den ersten Teil der Reihe.

  • Doris : Ja, die Beschreibungen des "Seelenlebens" der beschriebenen potentiellen Täter zeigen eben, was für eine gute Schriftstellerin JKR ist. Sie sind eben fast ein wenig ZU glaubwürdig.. ;)

  • Nachdem ich den ersten Teil der Reihe fertig gelesen habe und nicht so ganz überzeugt bin, stellt sich mir die Frage, wie die anderen Bücher sind. Wie ist da die Entwicklung, werden sie besser? Welcher Teil hat euch am besten gefallen?

  • Doris: mir hat dieser hier gar nicht gefallen, die anderen dagegen schon. Es sticht allerdings keiner aus der Reihe heraus, zumindest nicht nach oben. Ich lese trotzdem weiter, einen Ausreisser gestehe ich jeder Reihe zu.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Danke, Kirsten und Holden.


    Robin und Strike sind mir auch sehr sympathisch und sicher ein Grund, die Reihe zu lesen, aber ich finde, dass zumindest der erste Band unter Krimis allgemein nicht heraussticht. Abgesehen von Rowlings Stil ist er guter Durchschnitt. Da habe ich schon ganz andere Plots gelesen, die wirklich fesselten. Gerade von einem Privatdetektiv als Ermittler hatte ich mehr erwartet, weil er ja nicht den Einschränkungen eines Polizisten unterliegt. Aber vielleicht ist es hier wie bei Harry Potter, wo man bei den einzelnen Bänden eine deutliche Steigerung ausmachen konnte.

  • Seit sie mit Cormoran Strike zusammenarbeitet, hat Robin Ellacott schon einiges erlebt und ist nicht gerade zimperlich, was unappetitliche Details betrifft, doch als das Paket, das sie ins Büro geliefert bekommt, nicht die Einwegkameras für ihre bald anstehende Hochzeit enthält, sondern ein abgetrenntes menschliches Bein, ist sie doch ordentlich erschüttert.


    Ihrem Chef ist augenblicklich klar, dass es sich dabei um eine makabre "Botschaft" von einem alten Bekannten handeln muss, schließlich gab es in seiner Vergangenheit den einen oder anderen Zusammenstoß mit aggressiven Zeitgenossen (darunter auch sein eigener Stiefvater, wenn man den drogensüchtigen, abgehalfterten Möchtegern-Rockstar, dessen Rolle beim Tod von Strikes Mutter nie ganz geklärt wurde, so bezeichnen will).


    Für die Presse ist die widerwärtige Kuriersendung ein gefundenes Fressen und für Strikes Geschäft eine Katastrophe. Neue Aufträge bleiben aus, und er fragt sich bald, wovon er Robin bezahlen soll. Immerhin bleibt so Zeit für die Suche nach der Besitzerin des Beins und nach demjenigen, der es ihr abgetrennt hat. Allerdings sieht es die Polizei nicht sehr gerne, dass noch jemand in dem Fall herumstochert, und bald steht zu befürchten, dass der Täter noch lange nicht fertig ist mit der "Mission", auf der er sich zu befinden glaubt ...


    In ihrem dritten Fall haben Strike und Robin eine besonders harte Nuss zu knacken mit diesem offenbar rachsüchtigen Geist aus Strikes Vergangenheit. Die Ermittlungen werden noch dadurch verkompliziert, dass Strike Robin um jeden Preis vor Schaden schützen will und die sich wiederum von ihm bevormundet fühlt und beide schließlich merken, dass weder Angst noch Trotz gute Ratgeber sind.


    Aber nicht nur zwischen Robin und ihrem Boss kriselt es heftig, sondern auch zwischen ihr und ihrem Verlobten (den sie gerne schon im letzten Band in die Wüste hätte schicken dürfen) brodelt es trotz der Hochzeitspläne gewaltig. Zusätzlich machen auch ihr Erinnerungen an die eigene Vergangenheit zu schaffen, die die aktuellen Ereignisse wieder hochgespült haben.


    Ein wenig schade ist in diesem Band, dass sich die Ermittlungen von Anfang an auf drei Personen konzentrieren und die spannende Phase, in der erst mal überhaupt nach einem Verdächtigen gesucht wird, komplett wegfällt, weil sich Strike so schnell sicher ist, dass es sich um etwas Persönliches handeln muss und somit nur diese drei Figuren in Frage kommen. Somit zieht sich die Spurensuche an diversen Orten vielleicht einen Tick zu lange hin.


    Ansonsten bietet das ungleiche Duo Strike und Robin mit diesem Fall, in dem es für beide emotional ziemlich ans Eingemachte geht, wieder spannende und unterhaltsame Krimikost mit tiefen Einblicken in ihr jeweiliges Privatleben (wobei der Fokus diesmal stärker auf Robin als auf Strike liegt).


    Ich hoffe, dass es bald einen nächsten Band gibt und die beiden dann wieder stärker als Team arbeiten können, was diesmal aus diversen Gründen nicht so recht möglich war.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





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