Nina George - Das Traumbuch

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    Kurzbeschreibung


    Können uns falsche Entscheidungen glücklich machen?
    Das Leben besteht aus der Summe stündlicher Entscheidungen. Doch welche sind richtig? Welche führen zu Glück, Liebe, Freundschaft – welche zu Verzweiflung und Einsamkeit? Mit dieser existenziellen Frage ringen die Verlegerin Eddie, der Kriegsreporter Henri und der hochsensible Teenager Sam, als Henri nach einem Unfall ins Koma fällt.


    [hr]


    Am 8. April startet die Leserunde zu diesem Buch, wir freuen uns auf weitere MitleserInnen und der Lostopf ist noch bis Freitag geöffnet :winken:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Das traurigste Buch, was ich jemals gelesen habe...


    Nachdem mich Nina George bereits mit "Das Lavendelzimmer" und Jean Bagnol Krimis verzaubern konnte, verwundert es kaum, dass ich zum Traumbuch griff und voller Vorfreude mit der Lektüre begann. Eins sage ich gleich vorweg: Lagert Taschentücher nicht allzu fern von eurem Leseort.


    In der Geschichte geht es um Henri, Eddie und Sam. Henri liegt im Koma, sein Sohn Sam lernt ihn so das erste Mal kennen und Henris ehemalige Liebste Eddie steht vor der Entscheidung, ob Henri derjenige für immer ist oder nicht. Und vor allem: wird Henri es aus dem Koma schaffen?


    Völlig anders als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe, spiegelt dieses das Leben dreier Personen jeweils aus der Ich- Perspektive wider, d.h. je nachdem bei wem wir uns gerade befinden, ob Henri, Eddie oder Sam, fungiert der jeweilige Protagonist als Ich- Erzähler. Das sorgt für eine enorme Nähe zu den Figuren, bekommen wir doch von jedem auch die Gedanken und Gefühle mit. Da die Kapitel mit dem jeweiligen Charakternamen überschrieben sind, weiß man immer, bei wem man sich gerade befindet.


    Alle drei Akteure wissen auf ihre Weise zu überzeugen. Henris Traumwelt hat mich richtig ergreifen können, spiegelt es doch wieder was hätte sein können. Am meisten hat mich der 13 jährige Sam überrascht, der so unendlich klug und für sein Alter so reif ist. Mit ihm konnte ich mich am meisten identifizieren und er ist einfach etwas ganz besonderes. Eddie ist eine Frau, die schwer verletzt wurde und Henri dennoch eine zweite Chance gibt, was ich sehr bewundert habe.


    Mein absolutes Highlight war die Geburtstagsparty von Maddie und wie Sam alles dafür tut, um ihr eine schöne Feier im Krankenhaus zu ermöglichen. Das war einer von vielen Heulmomenten.


    Ich muss wirklich sagen, dass mich selten ein Buch so emotional mitgenommen hat wie hier. Es gibt komische Momente, bei denen man schmunzeln muss, aber vor allem auch sehr traurige, bei denen man die Tränen einfach nicht zurückhalten kann.


    Frau George geht hier neue Wege und hat mich nun endgültig davon überzeugen können, dass sie eine Großmeisterin des Schreibens ist. Dieses Buch zählt definitiv zu den Highlights im Lesejahr 2016.


    Fazit: Das wohl traurigste Buch aller Zeiten. Wen emotionale Geschichten nicht abschrecken, der wird von diesem Buch begeistert sein. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Genial!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Meine Meinung


    Untertitel:
    Das Buch, das mich beim Lesen bisher am meisten enttäuscht hat ;)


    Nicht weil es durch und durch schlecht wäre - da habe ich wahrlich schon Schlimmere gelesen, aber weil es soooo gut angefangen hat und ab der Mitte dann nur noch im esoterischen Sumpf versunken ist.
    In den Passagen um Henri hat sich dann leider schnell heraus kristallisiert, dass das ganz und gar nicht mein Buch sein kann.


    Dies hier hat meiner Meinung nach auch nichts mit Fantasy Literatur o.ä. zu tun. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass die Autorin dem Leser ihren Glauben an den Zustand und die Gefühls- und Traumwelt der Komapatienten auferlegen will.
    Und zwar mit Zwang.
    Dem Leser bleibt keinerlei Spielraum für eigene Gedanken - DAS erleben Komapatienten. Punkt. Und weil sie DAS erleben passiert in der Geschichte am Ende: DAS.
    Ich kann hier leider keine Beispiele nennen, weil jedes dann einen Spoiler darstellen würde und wer mag kann sich ja selbst ein Bild von dem Buch machen.
    Wer offen für esoterische Überlegungen was Koma/Tod/Leben nach dem Tod ist kann mit diesem Buch bestimmt sehr viel Freude haben, denn sprachlich ist es eigentlich ein Genuss. Und auch schafft die Autorin es Haupt- und Nebencharaktere sowie deren Umgebung sehr lebhaft und gut zu beschreiben.


    Ich würde mich nicht mal als 100 prozentig rationalen Menschen bezeichnen, aber dies hier war mir einfach zu viel des Guten.


    Für den Stil und die Ausarbeitung der Personen kann aber meine Wertung dennoch nur so aussehen:


    1ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :flop:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Henri ist ein ehemaliger Kriegsreporter und hat einiges gesehen in seinem Leben. Bedingt durch den Job und die Erfahrungen, die er damit gemacht hat, war es ihm nie richtig möglich, sesshaft zu werden und „anzukommen“. Und auch mit der Liebe gab es Schwierigkeiten. Seinen Sohn, Sam, kennt er nicht. Das allerdings möchte er ändern, fällt jedoch nach einem tragischen Unfall selbst ins Koma.


    Sam erfährt, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt, und kommt ihn besuchen. Er hat immer davon geträumt, ihn näher kennenzulernen. Sam ist nicht nur außerordentlich intelligent, sonder auch ein Synästhetiker. Er „erlebt“ Gefühle und Worte und kann alles in Farben ausdrücken und fühlen.


    Durch seine Besuche im Krankenhaus, lernt er seinen Vater in gewisser Weise kennen und auch Eddie, Henris ehemalige Liebe...


    Die Geschichte ist in die einzelnen Tage von Henris Koma unterteilt und aus den Perspektiven von Henri, Eddie und Sam erzählt. So lernt man etwas über die Leben von Henri, Eddie und Sam kennen und fühlt sich den Figuren sehr nahe.
    Schön gemacht war, dass man trotz allem zwischendurch auch Momente des Schmunzelns hatte. Dann allerdings gab es auch Phasen im Buch, wo man die ein oder andere Träne vergossen und sich gefragt hat, wie das Schicksal so spielt.


    Nina George hat hier ein Werk vorgelegt, in dem es nicht nur um die Liebe und das Leben, sondern auch um verpasste Chancen, „was-wäre-wenn“ und ganz viele große Gefühle geht.
    Dieses ist ein Buch, welches man auf keinen Fall „mal eben“ so durchlesen kann. Es braucht Zeit; werden hier doch viele Themen des Lebens und auch des Sterbens behandelt. Dieses Buch geht einfach unter die Haut. Ich habe mich vollkommen in der Geschichte gefangen gefühlt, habe mitgelitten und mitgehofft. Und als es zu Ende war, hätte es meinetwegen noch gerne weitergehen dürfen...


    5ratten

  • Der ehemalige Kriegsreporter Henri wird Opfer eines Unfalls und fällt ins Koma. An seinem Krankenbett in der Intensivstation treffen sich Eddie, seine ehemalige Geliebte, und Sam, sein ihm unbekannter Sohn. Die beiden bangen um Henris Leben, das ihnen umso wertvoller erscheint, seit es an einem seidenen Faden hängt. Nebenan kämpft auch das Mädchen Madelyn darum, ins Leben zurück zu kommen - in Sam hat sie einen treuen Begleiter auf diesem Weg.


    Durch die Erzählweise in drei Ich-Perspektiven war ich den Protagonisten in diesem Roman sehr nahe. Henri, Eddie und Sam blicken auf ihr Leben, auf die Gegenwart und die Vergangenheit. Während Eddie vor allem ihrer verlorenen Liebe zu Henri nachspürt, hat Sam eine ganz eigene Verbindung zu den beiden Komapatienten in der Geschichte; er ist Synästhetiker und hat seine ganz eigene, emotional-verwobene Sichtweise auf die Geschehnisse. Daneben hat er die üblichen Probleme eines pubertierenden Jugendlichen, was hier sehr treffend geschildert wird. Henri dagegen lebt in einer Welt zwischen Leben und Tod; er erlebt verschiedene Versionen seiner Vergangenheit und verläuft sich in den verschiedenen Varianten seines Lebens.


    Eine wirklich faszinierende Lektüre, die sowohl durch das innere Erleben ihrer Protagonisten, aber auch die harte Realität auf einer Station für Komapatienten geprägt ist. Ich fieberte regelrecht mit den Figuren mit, teilte ihre Ängste und Hoffnungen, blickte mit ihnen auf ihre Erlebnisse in der Vergangenheit und trauerte mit ihnen allen verpassten Gelegenheiten ihres Lebens nach.

    Mit dem übersinnlichen Aspekt des Buches bin ich bestens klar gekommen. Es gibt soviel zwischen Himmel und Erde, wovon wir überhaupt nichts wissen, da ist reichlich Spielraum für die Autorin. Jeder darf sich sein eigenes Gedankenkonstrukt dazu machen; Nina George hat mit diesem Buch einfach ihre Version dargestellt, eine von vielen Wahrheiten. Mir gefällt diese Vorstellung, sie ist sehr nah an dem, was ich selbst mir dazu denke und erhoffe.


    Ich habe für mich in dem Roman ein wahre Buchperle entdeckt, die mich inhaltlich und stilistisch vollkommen überzeugt hat. Emotional gesehen war es wirklich anstrengend, aber in einem positiven Sinne. Das Buch hat mich ständig beschäftigt und mir auch insofern eine praktische Hilfe gegeben, dass ich Komapatienten jetzt mit anderen Augen sehe. Falls ich je, was ich nicht hoffen will, einen Komapatienten in Kreis meiner Familie oder im Freundeskreis haben sollte, kann ich nach dieser Lektüre sicher besser damit umgehen, weil hier der Umgang mit diesen Menschen sehr zwanglos geschildert wurde und ich einen Hauch von einer Idee habe, was da gerade im Innern ablaufen könnte. Das würde dem Patienten selbst wohl kaum helfen, aber mir. Danke für dieses Buch!


    5ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Henri ist unterwegs, um seinen Sohn Sam zu treffen, zu dem er bisher nie Kontakt haben durfte. Auf dem Weg dorthin geschieht ein Unfall, Henri rettet erst ein kleines Mädchen und wird dann selbst von einem Auto angefahren. Er ist tot, wird wiederbelegt, liegt aber im Koma.


    In seiner Patientenverfügung steht seine frühere Lebensgefährtin Eddie. Sie und sein Sohn Sam treffen sich nun an Henris Bett, lernen einander kennen und kämpfen um Henris Leben und ihren Platz darin.


    Nach und nach erfahren wir mehr von diesen drei Personen, erfahren, wie sie an die jetzige Stelle ihres Lebens gekommen sind und was dazu geführt hat, dass sie getrennt voneinander waren, bis zu diesem schrecklichen Unfall. Auch Henri kommt hier zu Wort und so ergibt sich immer mehr ein Gesamtbild.


    Das Buch zu bewerten fällt mir sehr schwer, einerseits hat es mir sehr gefallen, andererseits kann ich persönlich mit manchen Dingen nur wenig anfangen.


    Die Geschichte an sich hat mich sehr berührt. Nina George hat eine ganz besondere Art zu schreiben und auch wenn ich manche Gefühle und Beziehungen selbst nicht so wirklich nachvollziehen kann, passten sie für mich doch genau zu den Figuren und deren jeweiliger Gefühlswelt und darauf kommt es in einem Buch ja an.


    Manches war mir persönlich zu esoterisch, aber das kenne ich schon aus anderen Büchern der Autorin und auch, wenn es in meinem eigenen Leben so keinen Platz hat, finde ich diesen Platz in ihren Geschichten sehr passend. Ob man ihre Interpretation und Beschreibung derartiger Situationen und Zustände zumindest literarisch annehmen kann oder für glaubwürdig hält, ist jedem Leser selbst überlassen. Als fiktive Geschichte empfand ich das Buch auf jeden Fall als wunderbar traurig-schön, die Figuren waren für mich glaubwürdig und die Handlung sehr emotional und berührend

    LG, Dani


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