Antje Babendererde - Der Kuss des Raben

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    Kurzbeschreibung:


    Mila ist schön und rätselhaft. Ihre Vergangenheit will sie um jeden Preis geheim halten. In Moorstein sucht die Sechzehnjährige einen Neuanfang und findet ihre große Liebe: Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als in der Kleinstadt ein junger Mann namens Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Denn Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen - und zu hassen. Im undurchsichtigen Spiel der beiden gerät Mila zwischen die Fronten und findet sich plötzlich vor einem finsteren Abgrund wieder.



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 15.04. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 01.04. Wer mag noch mitlesen?

  • Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
    Verlag: Arena (1. März 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3401600093
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
    Preis: 17,99 €
    auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

    Ein echtes Highlight!


    Inhalt:
    Die 16-jährige Mila aus der Slowakei ist als Gastschülerin nach Moorstein in Deutschland gekommen. Da wo sie herkommt, hat sie als Mädchen keine Chance. Deshalb bedeutet Bildung für sie (fast) alles. Aber sie kann sich auch nicht dem charismatischen Tristan entziehen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Als dann noch Lucas auftaucht, der als Kind mit Tristan befreundet war, nun aber auf Rache sinnt, gilt es einige Geheimnisse zu ergründen. Und auch Mila hat eine Vergangenheit, die sie lieber verschweigt …


    Meine Meinung:
    „Der Kuss des Raben“ ist auf jeden Fall ein Highlight für mich. Ich war von der ersten Seite an gefesselt, und das Buch begeisterte mich von Seite zu Seite mehr.


    Antje Babendererde nimmt sich zu Beginn genügend Zeit, die Protagonisten einzuführen und den Leser mit dem (fiktiven) Städtchen Moorstein in Thüringen vertraut zu machen. Die Beschreibungen sind dabei so plastisch, dass man beim Lesen den Eindruck hat, mitten drin dabei zu sein und nicht nur von außen zu beobachten.


    Mila erscheint von Anfang sehr sympathisch und man gönnt ihr das Glück mit dem begehrten Tristan von Herzen, spürt aber gleichzeitig auch, dass sie von etwas Dunklem umgeben ist. Sie versucht, sich aus den Fesseln ihrer Vergangenheit zu lösen, sich ein neues Leben in Moorstein aufzubauen, partout alles richtig zu machen, um nicht wieder dahin zurück zu müssen, wo sie herkam. Zum Glück findet sie in der lebenslustigen Jassi eine gute Freundin, die ihr nach Kräften beisteht.


    Als Lucas nach Moorstein zurückkommt, bekommt die Beziehung von Mila und Tristan einen Knacks. Tristan scheint nicht ganz ehrlich zu sein, und auch Lucas hat ganz offensichtlich etwas zu verbergen. Beide erzählen Dinge, die den anderen in einem schlechten Licht dastehen lassen. Mila weiß nicht mehr, wem sie glauben soll. Nach und nach werden die ganzen Geheimnisse aufgedeckt, und ich muss sagen, ich war des Öfteren total überrascht von der jeweiligen Wendung. Immer mehr entwickelt sich der Roman von einer Liebesgeschichte zu einem Thriller und wieder zurück zur Liebesgeschichte. Dabei habe ich die Gefühle so stark empfunden wie selten in einem Buch. Und die Spannung steigt immer mehr an, um sich gegen Ende in einem großen Knall zu entladen.


    Die Haupthandlung wird immer wieder durch kurze Einschübe aus Tristans Sicht in der Zukunft unterbrochen. Darin erfahren wir, dass die Geschichte zumindest für eine Person nicht gut ausgehen wird. Das heizt die Spannung ganz enorm an, denn man möchte natürlich wissen, was passiert ist und wie es dazu kam.


    Fazit:
    Antje Babendererde bringt uns in diesem Roman eine fremde Kultur mit ihren Mythen nahe, regt uns zum Nachdenken über manche gesellschaftliche Themen und den Umgang miteinander an. Dabei erzählt sie sehr spannend und mit viel Gefühl. Ein wirklich gelungenes Lesevergnügen – nicht nur für Jugendliche!


    ★★★★★

  • Antje Babendererde - Der Kuss des Raben - Arena


    Das Moorstein-Gymnasium bekommt Zuwachs. Die 16jährige Mila aus Cheb hat eines der begehrten Gaststypendien ergattert und freut sich auf ihre Schulzeit in Thüringen, will so viel Wissen wie möglich anhäufen. Der erste Schultag beschert ihr gleich die beste Freundin, ihres bis dahin geheimgehaltenen Lebens. Tröpfchenweise teilt sie mit Jassi eine schockierende Wahrheit, doch Jassi ist hartgesotten, mit ihr kann man Pferde stehlen.
    Sowas wie Jungs, hat sie noch gar nicht auf dem Radar, lernen und nochmals lernen ist angesagt. Tristan, der coolste Junge der Schule verliebt sich in Mila und manche Mädchen "hassen" sie dafür.
    Tristan umgibt eine dunkle Aura, von seinen Geheimnissen weiß nur Lucas, der nach 10 Jahren zurück nach Moorstein kommt.
    Lucas hat ein kleines Haus mit Garten geerbt und wie es aussieht, auch einen sprechenden Raben. Der Rabe scheint den jungen Mann zu kennen, krächzt ihn aber mit einen anderen Namen an.
    "Udik" .. "Udik"
    Aber auch Mila wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, eines Tages steht ein junger Roma auf dem Schulhof und behauptet, Mila gehöre zu ihm. Tristan rastet aus und kommt 1 Woche nicht zur Schule, er meldet sich auch nicht.
    Bis dahin, war es Milas geringstes Problem, gute Noten zu haben, jetzt, wird sie dank vieler Vorurteile gemobbt. Die Schule war immer ihr Anker, aber nun ist es an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken und reinen Tisch zu machen. Sie hält eine flammende Rede, der Ethikunterricht bietet ihr die Plattform.


    Milas Seele ist in Aufruhr. Ihr Geheimort ist nicht mehr geheim und Tristan will auch nichts mehr von ihr wissen.
    Mila ist wütend und traurig, doch da lernt sie den mysteriösen Lucas kennen. Er hat so etwas an sich, sein Anderssein scheint ihr bekannt und schlägt eine tiefverwurzelte Saite in ihr an. Er muss ähnlich harte Pfade, wie sie gegangen sein.


    Spannender Jugendthriller, sozialkritisch und gleichzeitig romantisch.
    Ein Roman mit Botschaft:
    "Das Fremde macht dem Menschen Angst."


    4ratten


    Rezilinks auf:


    https://leserunden.de/forum/in….msg272244.html#msg272244

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Toller Jugendroman mit Thrillerelementen...


    Vor einigen Jahren hatte mich meine Bibliothekarin auf die Bücher von Antje Babendererde aufmerksam gemacht und auch wenn ich nicht mehr zur angesprochenen Altersgruppe zähle, so freute ich mich doch sehr auf ihren neuen Roman und begann voller Vorfreude mit dem Lesen. Was ich dann geboten bekam, hat mich aus den Socken gehauen.


    In der Geschichte geht es in erster Linie um die Austauschschülerin Mila, die ihren Aufenthalt in Moorstein für einen Neuanfang nutzen will. In ihrer Heimat hat sie schlimme Erinnerungen hinter sich gelassen. Doch sehr bald holt die Vergangenheit sie ein. Wird sie den Ereignissen standhalten können?


    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und so begleiten wir mal Mila, mal den schönen, mysteriösen Tristan und mal den zurückgekehrten Lucas.


    Jeder Charakter ist für sich sehr spannend. Mit Mila wird man direkt warm. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und verstehen wie kompliziert das Verstehen einer Gesellschaft ist, von der man die Sprache nicht perfekt beherrscht. Ich finde, aktueller könnte das Thema nicht sein. Tristan fand ich anfänglich wirklich großartig. Auch wenn er beliebt ist, so hat er sich um die schüchterne Mila gekümmert. Doch je mehr man über ihn erfährt, desto mehr bekommt das Bild von ihm Risse, denn oft ist nichts wie es scheint. Lucas fand ich anfangs seltsam, aber er versucht seinen Weg zu gehen und sich zu bessern. Ich denke gerade deswegen wuchs er mir schnell ans Herz. Doch nicht nur die Hauptcharaktere wissen zu überzeugen, sind doch auch die Nebendarsteller wie Mitläufer Hannes oder Milas beste Freundin Jassi gut gezeichnet.


    Die Handlung entwickelt sich sehr schnell zu einer Art Thriller, denn nicht nur Mila hat Geheimnisse mit nach Moorstein gebracht. Mir hat hierbei besonders Spaß gemacht diese zu lüften, denn erst ganz zum Ende erfahren wir als Leser auch wirklich alles. Gänsehaut inklusive.


    Wieder besonders gelungen fand ich, dass typische Teenagerprobleme locker nebenbei mit beleuchtet werden wie Verhütung, Freundschaft, Liebe, Aussehen und vieles mehr.


    Mich hat das Ende total überrascht, aber zeitgleich auch zufrieden zurückgelassen.


    Fazit: Das Buch hat nur einen Makel: es war viel zu kurz. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und hoffe, dass uns die Autorin bald wieder mit einem ihrer Bücher verwöhnt. Klasse!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • "Mila ist schön und rätselhaft. Ihre Vergangenheit will sie um jeden Preis geheim halten. In Moorstein sucht die Sechzehnjährige einen Neuanfang und findet ihre große Liebe. Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als in der Kleinstadt ein junger Mann namens Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Denn Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen – und zu hassen. Im undurchsichtigen Spiel der beiden gerät Mila zwischen die Fronten und findet sich plötzlich vor einem finsteren Abgrund wieder …" (Quelle: Arena Verlag)


    Meine Meinung:


    Das Tolle an den Büchern von Antje Babendererde ist, dass jedes von ihnen mir das Gefühl gibt, es sei ihr bestes und damit die Messlatte für alle nachfolgenden ganz hoch hängt. Logischerweise sollte man davon ausgehen, dass es dadurch irgendwann zu einer Enttäsuchung kommen muss, doch ich muss bisher sagen: weit gefehlt!


    Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber die Autorin schafft es jedes Mal, ihre Geschichten für mich zum Leben zu erwecken. Ich konnte das Haus von Lucas quasi vor mir sehen, ebenso wie die Straßen in dem kleinen Städtchen. Ganz mühelos erzeugt die Autorin Bilder in meinem Kopf - ein Film könnte das kaum besser.


    Die Charaktere des Romans sind mir auf ganz unterschiedliche Weise begegnet. Mila ist ungeheuer mutig. Sie hat alles in ihrer Heimat zurückgelassen, um sich ihren Traum zu erfüllen, den sie verbissen verfolgt. Fast ganz auf sich allein gestellt, kommt sie in dem für sie fremden Land klar und beißt sich durch. Sie nimmt die täglichen Dinge, die sich ihr eröffnen, nicht als selbstverständlich hin, sondern hat aufgrund ihrer Erfahrungen ein Auge für das Detail.


    Dabei ist sie ihren Freunden gegenüber stets etwas zurückhaltend. Man spürt, dass sie etwas verbirgt, und genau dieses Gefühl vermittelt sie mir auch als Charakter, so dass ich ihr zwar leider nicht richtig nahe kommen konnte, aber wodurch ihr Charakter ganz besonders authentisch wirkt. Und natürlich holt sie die Vergangenheit irgendwann ein, denn wir alle sind ein Produkt aus vergangenen Erlebnissen und Entscheidungen.


    Auch Lucas schleppt so sein Päckchen mit sich herum. Im Gegensatz zu Mila hat er es jedoch geschafft, mich von Anfang an zu berühren. Seine Geschichte und er selbst wirken offener, auch wenn Dinge zunächst unausgesprochen bleiben. Zu ihm konnte ich schnell eine Verbindung aufbauen.


    Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Sequenz aus einer Rehaklinik, die einen kleinen Ausblick auf die Geschehnisse gibt. Sie besteht aus reinem Dialog und wirft schnell die Frage auf, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Die Handlung selbst wird größtenteils als Rückblick erzählt, immer wieder durch kurze Szenen aus der Rehaklinik aufgelockert. Zum Schluss führt die Autorin die Stränge gekonnt zusammen und klärt alle Fragen.


    Dabei fordert sie ihre Leser wie bei allen ihren Büchern zum Nachdenken auf. Besonders Themen wie Vertrauen und Vorurteile werden hier aufgegriffen, aber auch alltägliche Dinge, die junge Menschen bewegen.


    Fazit:


    Angefangen mit einer berührenden Liebesgeschichte beinhaltet "Der Kuss des Raben" von Antje Babendererde auch ganz viel Spannung und einen Hauch Mystery. Wie immer punktet die Autorin bei mir mit ihren gut beschriebenen Charakteren und dem Setting und der ganz besonderen Atmosphäre, die sie stets in ihren Büchern schafft.


    5ratten

  • :tipp:


    Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das tolle, auffällige Cover in meinen Lieblingsfarben. Als ich dann den Inhalt gelesen hatte, war klar, dass ich das Buch lesen muss.


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht, wobei ich anfangs noch nicht wirklich die Charaktere der einzelnen Personen einschätzen konnte, dass ging dann fast das gesamte Buch über so weiter...
    Kaum hat man eine Meinung von einer Person, macht die Autorin diese durch eine Wendung oder ein Geschehen "zunichte".
    Somit war das gesamte Buch für mich immer wieder aufs neue spannend und ein wahres Leseerlebnis.
    Nie wusste man, ob es nun auch wirklich so ist, wie man gerade annimmt! Das hat mir sehr gut gefallen und sorgt echt für Spannung!


    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und trotz der vielen Seiten ist der "recht dicke Wälzer" gut und flott zu lesen.


    Besonders gut gefällt mir, dass ich das Buch in keine gängige, typische Kategorie einordnen kann und es somit etwas total anderes für mich war... Spannender wie mancher Thriller, mit einer Liebesgeschichte, in ein Jugendbuch gesteckt... und alles passt zusammen...


    5ratten

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Thriller, Liebe und ernste Themen in einem anspruchsvollen Roman vereint!


    Klappentext
    „Mila ist schön und rätselhaft. Ihre Vergangenheit will sie um jeden Preis geheim halten. In Moorstein sucht die Sechzehnjährige einen Neuanfang und findet ihre große Liebe. Tristan, eigentlich unerreichbar, erwählt ausgerechnet sie! Mila kann ihr Glück kaum fassen. Doch auch Tristan hat ein Geheimnis. Als in der Kleinstadt ein junger Mann namens Lucas auftaucht und das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Denn Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen – und zu hassen. Im undurchsichtigen Spiel der beiden gerät Mila zwischen die Fronten und findet sich plötzlich vor einem finsteren Abgrund wieder …“


    Gestaltung
    Von der Autorin Antje Babendererde sind bereits mehrere Bücher erschienen zu deren Gestaltung ihr neustes Werk „Der Kuss des Raben“ hervorragend passt. Im Zentrum steht der Rabe, der nicht nur Titelgebend ist, sondern auch ein wichtiges Element der Geschichte darstellt. Durch seine schlichte weiße Farbe hebt er sich von dem pinkigen Hintergrund (von dem man sich nicht abschrecken lassen muss, denn „Der Kuss des Raben“ ist alles andere als ein Mädchenbuch!) ab. Dass es im Hintergrund bei genauerem Hinsehen Blätter und Äste zu entdecken gibt, finde ich auch richtig toll. Das Farbspiel des Hintergrundes gefällt mir insgesamt sehr gut, da die Farben toll zueinander passen. Ein stimmiges Cover, das definitiv auffällt!


    Meine Meinung
    Von Antje Babendererde habe ich bisher noch kein Buch gelesen, allerdings hatte ich schon viel von ihren Werken gehört. Umso neugieriger war ich natürlich auf mein erstes „Babendererde-Buch“. Dass bei der Autorin manchmal ein Tier im Mittelpunkt steht, war mir schon bei manchen Titeln ihrer anderen Bücher aufgefallen. Daher war ich gespannt, was es bei „Der Kuss des Raben“ genau mit dem Raben auf sich haben würde. Würde er eine große Rolle spielen?


    Besonders beeindruckt hat mich beim Lesen der intensive Schreibstil der Autorin. Die Natur wirkte auf mich sehr real und die Geschichte war sehr atmosphärisch. Vor allem die besonderen Figuren sind allein durch die Worte der Autorin, die eine Sogwirkung entwickelten, lebendig geworden. Ich fand es sehr schön, wie Frau Babendererde die Geschichte aufgebaut hat, denn zunächst wurde sie in zwei Zeitschienen erzählt. Ich konnte einerseits die aktuelle Handlung lesen, habe aber auch durch kleinere Einschübe ein paar Dinge aus der Zukunft erfahren. Das hat gerade zu Beginn meine Neugier geweckt mich an das Buch gefesselt!


    Es werden so viele Fragen aufgeworfen und Andeutungen gestreut, dass ich gar nicht wusste, wo ich mit meinen Gedanken anfangen und aufhören sollte. Es waren zu Beginn zwar ganz schon viele Fragen bzw. Andeutungen, aber so konnte ich richtig schön Spekulieren, Vermutungen aufstellen und miträtseln. Sowas liebe ich ja! Zudem haben die Geheimnisse mit dem Verlauf der Geschichte nicht abgenommen, sondern es sind immer mehr rätselhafte Momente hinzugekommen, die meine Gedanken weiter angeheizt haben.


    Aber es gab nicht nur Geheimnisse, sondern auch dramatische Ereignisse! Ich möchte gar nicht zu viel verraten, aber es passiert so einiges in diesem Buch, mit dem man zu Beginn niemals gerechnet hätte! Besonders spannend war für mich auch die Entwicklung der Figuren. Ich hatte mich besonders auf die Verbindung zwischen den beiden männlichen Protagonisten Lucas und Tristan gefreut, weil dies im Klappentext so spannend angedeutet wurde. Ich war sehr neugierig, was da zwischen den beiden vorgefallen ist. Dass sich die Figuren dabei so unglaublich vielfältig entfalten würden, hat mich völlig umgehauen.


    Es war nicht einfach nur ein Ausbilden von Antipathien oder Sympathien…vielmehr habe ich mich in die Geschichte versetzt gefühlt und die Figuren wie reale Menschen behandelt. Vor allem Tristan, der auf mich zunächst gar nicht wie ein gemeiner Psychopath wirkte, hat mich überrascht. Er war eindeutig der Bösewicht der Geschichte. Lucas hingegen hat bei mir mein Mitgefühl geweckt, sodass ich stets mehr auf seiner Seite war. Die Protagonistin Mila, die eine Roma ist und zunächst mit Tristan liiert war, war mir auch sehr sympathisch, da sie versucht hat, die Geheimnisse zu hinter blicken.


    Besonders toll fand ich, wie viele verschiedene Elemente sich in diesem Buch finden lassen. Zunächst dachte ich, dass ich mit „Der Kuss des Raben“ ein Jugendbuch lesen würde, das leichte Fantasyelemente beinhaltet. Doch dieses Buch bietet so viel mehr! Gerade zum letzten Drittel hin gleicht das Buch viel mehr einem Thriller! Aber es finden sich auch viele Alltagsprobleme und ernste Themen wieder. Die Verbindung all dieser Elemente hat mir sehr gut gefallen und mich immer wieder überrascht. Dabei war es auch schön, dass „Der Kuss des Raben“ eine anspruchsvolle Geschichte ist, die die Leser in ihren Bann zieht.


    Fazit
    Mit „Der Kuss des Raben“ konnte mich Antje Babendererde überzeugen und mit auf eine Reise nehmen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Ich tappte lange Zeit im Dunkeln, konnte aber dennoch miträtseln und meine Vermutungen aufstellen. Gerade die Verbindung von Thriller-Elementen mit einer Liebesgeschichte und den Merkmalen eines Adoleszensromans, durch den auch ernste Themen angesprochen wurden, hat die Geschichte zu etwas Besonderem gemacht. Ein anspruchsvoller Jugendroman, der auf den ersten Seiten die Neugier der Leser weckt, dann immer mehr an Tempo zulegt und auf den letzten Seiten einfach nur noch überrascht!
    5 von 5 Sternen!
    5ratten
    Reihen-Infos
    Einzelband

  • Meine Meinung:
    Nach dem ich von ihrem Roman "Isegrim" sehr begeistert war, habe ich mich auf "Der Kuss des Raben" gefreut. . Schon bei Isegrim mochte ich die Handlung auch deshalb, weil Wölfe darin eine wichtige Rolle bekommen haben. Mich hat daher, die Verbindung des Raben mit der Geschichte am meisten interessiert.
    Doch zunächst hatte ich ein paar Anlaufschwierigkeiten. Der Roman beginnt mit einer Art Kurzrevue und spult im Schnelldurchlauf die Geschichte um Mila und Tristan ab. Das hat mir nicht besonders gefallen, zu Mal ich die Beziehung zu diesem Zeitpunkt, dann auch nicht besonders glaubwürdig fand. Das ist vielleicht auch beabsichtigt, aber an dieser Stelle gefiel es mir jedenfalls nicht. Für mich wäre es stimmiger gewesen, wenn die Beziehung eben schon dagewesen wäre, da die eigentliche Handlung, für mein Empfinden, so oder so später einsetzt.


    Mila wird als etwas naiv, aber mit düsterer Vergangenheit beschrieben. Ich gebe zu, das ich sie nicht immer glaubwürdig fand. Sie war manchmal doch sehr leichtgläubig. Vermutlich soll damit deutlich werden, das sie endlich mal wieder jemandem vertrauen will - mit aller kraft. Ich fand das zum Teil etwas ermüdend.
    Andererseits waren gerade ihre Gefühle gegenüber Tristan durchaus Teenagertypisch. Gerade auch, weil sie ihm alles glaubt, egal was er zu ihr sagt. Tristan bleibt dabei eher blass, obwohl er so wichtig für die Handlung ist. Gerade im Hinblick auf Lucas, von dem ich gerne etwas mehr gelesen hätte. Ich fand es aber gelungen, das man ihn und auch Mila kennenlernt. Aber auf Tristan bezogen fand ich, das genau hier alles dafür gesorgt hat, das mir schnell klar wurde, in welche Richtung es mit ihm weitergehen könnte. Er ist natürlich der geheimnisvolle, düstere Charakter. Auf den ersten Blick auch der interessantere, aber je mehr man über Lucas liest, desto vielschichtiger wird er. Mir gefiel, das die Autorin aus ihm keinen strahlenden Ritter gemacht hat. Er darf ein echter Mensch bleiben. Daher wurde er schnell zu meiner Lieblingsfigur.
    Ich gebe zu, das Milas Geschichte mich eher wenig interessiert hat. Auch wenn ich die Thematik um sie herum an sich wichtig finde. Hier hat mich einfach viel mehr angesprochen, wie Lucas sich mit seinem bisherigen Leben auseinander setzt.


    Hi und da fand ich es auch etwas über-konstruiert. So hat mal wieder jede Figur eine dramatische Vergangenheit. Dafür hat die Stimmung, des Romans, wirklich wunderbar gepasst. Antje Babendererde kann einfach so schreiben, das man gar nicht mehr aufhören kann, zu lesen. Vor allem wie Lucas und Tristan mit einander verbunden sind und was die Raben damit zu tun haben, das war für mich richtig gut beschrieben. Immerhin waren ja die Raben der Grund für meine Neugier auf den Roman. Wenn mich das also nicht überzeugt hätte... :zwinker: Das allein, ohne die zusätzliche Geschichte um Mila hätte für mich tatsächlich schon gereicht. Im Vergleich zu Isegrim, dem ich 5 Ratten gebe, fällt "Der Kuss des Raben" für mich deutlich ab. Deshalb von mir nur eine eher mittlere Bewertung:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Trotzdem eine Leseempfehlung! Ich mag den Roman nämlich schon, nur eben nicht ganz so sehr wie Isegrim ;)