05 - Seite 523 bis 708 (Das Labyrinth des Horologen)

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.961 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kaluma.

  • Hier könnt ihr zum Inhalt von Seite 523 bis 708 (Das Labyrinth des Horologen) schreiben.
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    Das ist ein ziemlich langer Abschnitt - vielleicht habt ihr Lust, nach Ablauf eines Datums einen Zwischeneindruck zu posten? z.B.:
    1. April, 3. April, 4. April - bis Seite 573
    5. April - Seite 573 bis 648
    6. April, 7. April - ab Seite 648

    LG, Dani


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  • So, für diesen Abschnitt habe ich auch eine Ewigkeit gebraucht und bin echt an meine Grenzen gestoßen! Es kommt endlich zum "Kampf der Giganten bzw. Welten" also, so ganz meine Welt ist das nicht und es hat mich auch entsprechend verwirrt. Dennoch war es interessant zu lesen, aber ich musste mich ganz schön konzentrieren!


    War Holly eigentlich mit Crispin zusammen? Ich glaube nicht, aber sie waren wohl enge Freunde, denn sie trifft die Erzählerin Marinus (die in ihrem gegenwärtigen Leben eine Frau ist) an dessen Grab. Wie bzw. warum er zu Tode gekommen ist, habe ich entweder überlesen oder es wurde nicht erwähnt.


    Was sehr interessant ist in diesem Abschnitt: man erfährt mehr über die Akteure vor allem der "guten" Seite, deren Historie sich über Jahrhunderte erstreckt - Marinus lebte im 7. Jh. und befindet sich 1871 bereits in seinem 36. Körper. Hier hat mir die Schilderung seines "Aufenthalts" in Klara, der Russin aus einfachen Verhältnissen, am besten gefallen, inklusive des Aufeinandertreffens mit Holokai und Xi Lo, der offenbar identisch ist mit Jacko oder habe ich das falsch verstanden? Wie gesagt, war das alles sehr dicht in der Handlung.


    Und ist Aoife tatsächlich nichts passiert? Ich hoffe sehr, dass es wirklich nur ein Vorwand der "Bösen", zu denen Hugo und Miss Constantin zählen, war, aber so richtig traue ich dem Braten nicht.


    Es kommt tatsächlich zum Krieg, den die Guten gewinnen und dort wird der Feind einmal recht explizit dargestellt, was ich als hilfreich empfand. Miss Constantin "fällt", wie auch der Anführer Pfenninger, doch einige überleben. Hugo Lamb auch?


    Ich finde die Idee des Sich-Hangelns von Körper zu Körper durchaus reizvoll, aber auch umständlich und verwirrend. Das Buch ist interessant und auch gut recherchiert, aber so ganz meins ist es nicht. Doch diese Art der Zeitreise - als Körperreise quasi - ist auf eine gewisse Art sehr greifbar - ein Hopping durch die Weltgeschichte sozusagen, das gefällt mir gut!

    Einmal editiert, zuletzt von TochterAlice ()

  • Was mir noch aufgefallen ist:
    1984 ist ein Jahr, in dem viele bedeutsame Schlüsselereignisse stattfanden - eine Anspielung auf Orwell?


    Sadaqat - der sich dann als Verräter bzw. Doppelagent erweist und zum ersten Kriegsopfer wird - hat ein paar Muffins zum Kriegsauftakt gebacken. Irgendwie passt das zum Puls der Zeit, ich könnte mir sowas in der Realität, die in der heutigen Zeit aus meiner Sicht oft Gesellschafts- und politische Probleme und Verbrechen einerseits und Unterhaltung andererseits munter miteinander vermengt (S.661)


    S. 658 sagt Holly "ich bin Aoifes Mutter und Jackos Bruder", da ist doch sicher Schwester mit gemeint...


  • War Holly eigentlich mit Crispin zusammen? Ich glaube nicht, aber sie waren wohl enge Freunde, denn sie trifft die Erzählerin Marinus (die in ihrem gegenwärtigen Leben eine Frau ist) an dessen Grab. Wie bzw. warum er zu Tode gekommen ist, habe ich entweder überlesen oder es wurde nicht erwähnt.


    Nein, die beiden waren nur gute Freunde. Ich bin gerade sehr überrascht, dass du nicht weißt wie Crispin gestorben ist :gruebel: Er wurde doch im letzten Kapitel gegen Ende von der jungen Frau, die zu ihm kam, erschossen.

  • Nein, die beiden waren nur gute Freunde. Ich bin gerade sehr überrascht, dass du nicht weißt wie Crispin gestorben ist :gruebel: Er wurde doch im letzten Kapitel gegen Ende von der jungen Frau, die zu ihm kam, erschossen.


    Ja, von dieser Soleil Moore, die ihn sozusagen gestalkt hat mit ihren literarischen Arbeiten und seine Aufmerksamkeit erzwingen wollte - ich hatte das schon registriert, war mir aber nicht sicher, ob das nicht ein Traum oder was Surreales war... wie gesagt, diese Übergänge immer wieder, die verwirren mich...
    Auf der anderen Seite bin ich in diesem Kapitel immer noch nicht sicher, dass Aoife heil aus der Sache rausgekommen ist - ich traue dem Braten immer nicht so recht...

    Einmal editiert, zuletzt von TochterAlice ()

  • Ich bin jetzt auch endlich komplett durch mit diesem Abschnitt. Anfangs ging das Lesen recht flott und ich fand es sehr spannend, dass Holly nun auf die Horologen trifft. Schade, dass Crispin es nicht mehr geschafft hat, denn irgendwie hat mir das Zusammentreffen von ihm und Holly immer gefallen. Toll, dass man nun endlich mehr über die Horologen erfahren hat und wie diese über die Jahrhunderte verschiedene Körper bewohnt haben. Wie TochterAlice, hat auch mir die Schilderung über Marinus-in-Klara am besten gefallen und wie Marinus mit seinem Wissen es geschafft hat, sich so gut durchzubringen.


    Meine Aufmerksamkeit hat rapide nachgelassen, als sich die Horologen und Holly zum Kampf bereit gemacht haben und bis zur Ikone vorgedrungen sind. Das Aufeinandertreffen der Horologen und Anachoreten fand ich aber ein wenig langweilig und zu kurz geraten. Ehrlich gesagt konnte ich mir da auch das Setting nicht so gut vorstellen.


    Super fand ich dann aber wieder, dass hier wieder das Labyrinth, das Jacko für Holly angefertigt hatte, wieder ins Spiel kam. Zum Glück hat Holly sich die Bitte Jacko's zu Herzen genommen und das Labyrinth auswendig gelernt. Dass sie am Ende überlebt hat (ich gehe zumindest davon aus) macht Sinn, schließlich haben wir ja noch ein Kapitel vor uns. Ich hatte aber anfangs nicht damit gerechnet. Es wird jetzt spannend zu erfahren, was aus Marinus und Hugo geworden ist und ob die beiden überlebt haben. Falls ja, teilen sie sich dann weiterhin einen Körper? Und Hugo scheint ja noch etwas an Holly zu hängen.

  • So, ich hatte heute viel Lesezeit auf dem Flur der Musikschule und hier kommt mein Zwischeneindruck bis zum 5. April (S. 648):


    Jetzt endlich fängt das Buch an, mir richtig gut zu gefallen und es geht endlich, endlich richtig los! :klatschen: Schlag auf Schlag kommen jetzt die Erklärungen, auf die ich schon so lange warte, und zwar geballt! So einige Puzzleteile fallen nun an ihren Platz, aber man muss schon sehr konzentriert lesen und vielleicht entgeht mir auch das Eine oder Andere.


    Es gibt also Horologen, oder auch Überzeitliche, und unter denen gibt es Wiederkehrende (die 49 Tage nach ihrem Tod in einem anderen Körper wiederauferstehen) und Ewige Gäste (die direkt von Körper zu Körper wechseln). Beide Arten beherrschen etwas, das man Psychosoterik nennt und wohl irgendwie mit Beeinflussung eines anderen Bewußtseins (Lenkung) zu tun hat, und Seelenwanderung. Außerdem gibt es nicht nur ein Buch, sondern auch ein Gegenbuch, und eine erste und zweite Mission. Die Horologen sind die "Guten", und ihnen stehen die "Bösen" gegenüber, in diesem Fall Anachoreten, die von viel größerer Anzahl sind, und die Menschen ihrer Seele berauben (dekantieren) und sich von dieser ernähren, um ewig jung zu bleiben. Soweit so gut. Trotzdem erschließt sich mir der Sinn hinter alldem noch nicht ganz.


    Zunächst mal war ich natürlich froh, dass Holly ihre Krebserkrankung überlebt hat und offenbar geheilt ist. Interessant waren die Einblicke in die Geschichte von Esther Little alias Moombaki und Marinus (besonders als Klara Koskowa). Auch die Begegnung Hollys mit Esther Little im Jahr 1984 als alter Frau an diesem Anglersteg bekommt nun ihre Erklärung, die eigentlich genau so oder ähnlich zu erwarten war, besonders das Detail mit dem langen Namen. Ich bin gespannt, wie Esther sich nun materialisieren kann oder ob sie als Gast in Holly bleibt. Außerdem möchte ich wissen, ob Xi Lo alias Jacko wirklich endgültig tot ist (was ich schade fände) oder vielleicht doch noch irgendwo, in irgendwem lebt.


    Und nicht zuletzt interessiert mich die Beziehung der Horologen zur Zeit - können sie sich außerhalb der Zeit begeben? Können die Anachoreten das auch? Wie kommt es zu diesen Zukunfts-Vorhersagen? Können sie zwischen Zukunft und Vergangenheit hin und her wechseln - dann könnte man Xi Lo und Holokai ja vielleicht wieder erreichen. Ich denke hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und bin gespannt, was der Autor daraus macht.


    Nicht ganz logisch finde ich, dass die Horologen-Seelen die Körper kranker Kinder besetzen, die an ihrer Krankheit sterben und deren Seele dann den Körper verlässt. Eigentlich ist es ja dann genau der Körper, der nicht mehr funktioniert (und nicht die Seele) und deswegen stirbt der Mensch. Aber gut, es ist ein Roman und da ist alles möglich.


    Übrigens erschließen sich so langsam die Details auf dem Cover. Der Leuchtturm kam schon im vorigen Abschnitt vor, nun auch das Tonband (das ich übrigens sehr spannend fand, ebenso wie den begleitenden Brief). Bleiben noch die kaputte Uhr, der goldene Apfel und die Vögel. Verschiedene Vogelarten sind übrigens hin und wieder schon im Text erwähnt worden.


    Weitere interessante Details sind das Com, das man 2025 wohl anstelle eines Telefons hat, und man googelt nicht mehr auf dem Handy, sondern shirabut auf dem Slate. :breitgrins: Aber Youtube gibt es noch.


    Jetzt will ich so bald wie möglich den Abschnitt zuendelesen, wahrscheinlich schaffe ich heute oder morgen sogar das Buch bis zum Ende.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • @ kaluma damit hättest du mich nun überrundet obwohl ich heute diverse Lesezeit hatte und noch habe komme ich nur schleppend in diesem Teil voran, ja es gibt einige Erklärungen und ich bin froh darüber, trotzdem mag mich das Buch irgendwie nicht mehr richtig in seinen Bann ziehen.


    Gedanklich ziehe ich eigentlich immer zu parallelen zum Cloud Atlas, was hat der Autor dort schon verwendet, inwieweit ähnelt es sich in Gewissen ebenen. Warum wieder das "Finale" in der Zukunft, warum nicht in der Gegenwart... Thema Seelenwanderung, auch dass ist nicht neu.
    Es gibt dem Buch für mich immer so einen faden Beigeschmack, je mehr ich davon lese.


    Grüße
    schokotimmi


  • Gedanklich ziehe ich eigentlich immer zu parallelen zum Cloud Atlas, was hat der Autor dort schon verwendet, inwieweit ähnelt es sich in Gewissen ebenen. Warum wieder das "Finale" in der Zukunft, warum nicht in der Gegenwart... Thema Seelenwanderung, auch dass ist nicht neu.
    Es gibt dem Buch für mich immer so einen faden Beigeschmack, je mehr ich davon lese.


    Da ich Wolkenatlas nicht gelesen habe, kann mir das nicht auffallen. Trotzdem bin auch ich nicht ganz zufrieden...


    Ich habe diesen Leseabschnitt nun beendet und bin etwas enttäuscht, dass es nun Kampfgetümmel geben musste (sowas muss offenbar immer sein? :rollen:), lieber hätte ich gesehen, wenn die philosophischen Aspekte der Angelegenheit noch weiter vertieft worden wären. Insbesondere alles rund um die Zeit und der Aspekt der Seelenwanderung. Das einzige ist, dass die Horologen überzeitlich sind... hätte man hier nicht noch mehr unterbringen können? Können sie außerhalb der Zeit sein? Wie bewegen die Horologen-Seelen sich von Körper zu Körper? Wie manipulieren sie die Zeit, oder sind sie ihr auch nur ausgeliefert wie die "Knochenuhren"? Bisher bleibt es mir doch zu sehr an der Oberfläche.


    Letztlich sind Horologie und Überzeitlichkeit am Ende gar nicht so wichtig, sondern es ist die Liebe, die letztendlich alles rettet, die Holly rettet, und von den Horologen wenigstens Marinus, wenn ich das recht verstanden habe. Da "die Liebe rettet die Welt" ein immerwährendes Thema ist, habe ich gar nichts dagegen. So erklärt sich dann auch der goldene Apfel auf dem Cover. Ich wurde schon hellhörig, als im Text das Venus-Gemälde von Agnolo Bronzino erwähnt wurde. Hier hält tatsächlich Venus einen goldenen Apfel in der Hand, den Apfel des Paris. Habt ihr euch das Gemälde mal angesehen? Bei Wikipedia zum Beispiel: [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Allegorie_der_Liebe#/media/File:Angelo_Bronzino_-_Venus,_Cupid,_Folly_and_Time_-_National_Gallery,_London.jpg]Allegorie der Liebe[/url]. Ich finde es hochinteressant und wäre ohne dieses Buch wohl nicht darauf gestoßen.


    Und dann tritt der Apfel sogar noch gegenständlich in Erscheinung, und auch das Labyrinth spielt am Ende eine Rolle (hatte ich erwartet).


    Nicht mehr klar war mir, dass die Anachoreten offenbar nicht körperlos sein können oder von Körper zu Körper wandern, so konnte Immaculée Constantin viel zu leicht getötet werden. Die Horologen können das aber und so überlebt offenbar Marinus.


    Nun bin ich gespannt, was sich im letzten Kapitel abspielt, den ich für eine Art Epilog halte, da die wichtigste Schlacht nun geschlagen scheint, und wie das Überleben von Hugo sich auf die Zukunft auswirkt. Und ob aus Crispin Hersheys Leben und Sterben noch irgendetwas folgt, denn den kann ich immer noch nicht richtig ins Ganze einordnen.

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  • Was mir noch aufgefallen ist:
    1984 ist ein Jahr, in dem viele bedeutsame Schlüsselereignisse stattfanden - eine Anspielung auf Orwell?


    Auf diesen Gedanken bin ich nicht gekommen. Möglich, obwohl ich eigentlich keine weitere Parallele zu Orwell sehe.


    Zitat


    S. 658 sagt Holly "ich bin Aoifes Mutter und Jackos Bruder", da ist doch sicher Schwester mit gemeint...


    Das ist einfach nur ein Fehler, muss natürlich Schwester heißen. Auf S. 703 steht z.B. auch Mitfünfzigerin statt Mittfünfzigerin.

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    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Da ich heute morgen sehr früh aufgewacht bin und nicht richtig weiterschlafen konnte, habe ich diesen Abschnitt zuende gelesen. Das war nun die große 2. Mission.
    Einiges an Erklärungen der Seelenwanderung wurde geliefert, aber das Zusammenführen der Geschichte hat mich bis jetzt nicht überzeugt.


    Welche Punkte sind für mich noch offen - ich liste diese jetzt einfach mal auf:
    - Buch und Gegenbuch
    - welche Rolle spielte Crispin und sein Tod
    - Was ist mit Personen wie Dwight oder eben auch Soleil?
    - Warum verliert Holly ihre "Vorhersagekraft", war es wirklich Esther Little, die ihr das immer geflüstert hat?


    Und die wichtigste Frage - warum war Holly Sykes für Ms. Constantin so wichtig, wenn sie doch nicht wussten dass Esther Little in ihr ist?


    Ich muss mir das glaube ich nochmal alles durch den Kopf gehen lassen, so richtig, erschließt es sich mir noch nicht, aber vllt. hilft da ja noch der letzte Abschnitt...


    Grüße
    schokotimmi


  • - Buch und Gegenbuch
    - welche Rolle spielte Crispin und sein Tod
    - Was ist mit Personen wie Dwight oder eben auch Soleil?
    - Warum verliert Holly ihre "Vorhersagekraft", war es wirklich Esther Little, die ihr das immer geflüstert hat?


    Diese Fragen haben sich mir auch gestellt, und auch ich finde all diese losen Enden ziemlich unbefriedigend.


    Zitat


    Und die wichtigste Frage - warum war Holly Sykes für Ms. Constantin so wichtig, wenn sie doch nicht wussten dass Esther Little in ihr ist?


    Das ist für mich auch nicht stimmig. Soviel ich verstanden habe, war Holly als Kind übersinnlich begabt und Miss Constantin hatte sie als potentielles Opfer für den "Schwarzen Wein" der Anachoreten ausgesucht. Marinus hat das aber durch seine Behandlung Hollys verhindert.
    Doch wie steht das damit im Zusammenhang, dass ausgerechnet ihr Bruder Jacko zum Wirt für Xi Lo wurde? Das kann doch kein Zufall sein, wird aber nicht thematisiert oder erklärt.

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  • Hallo,


    ich habe nun bis zum 5. April gelesen und mir gefällt das Buch immer besser. Ich fand die Vorgeschichte der Protagonisten sehr interessant und vor allem die von Esther. Die Horologen sind ja wirklich sehr alt. Ich fand aber auch die Seelenwanderung und die Rettung von Holly extrem gut beschrieben. Ich konnte es mir richtig vorstellen, wie Öshima durch den Verkehr dem Streifenwagen nacheilt.


    Ich finde auch die Idee sehr schön, wie sich diese Wesen nach und nach finden auf der Welt und wie schön es für sie ist, wenn sie erfahren, dass sie nicht die einzigen ihrer Art sind.


    Auch die Geschichte mit dem Tonband und der Taxifahrerin. Faszinierend wie alles schon Jahrzehnte vorher geplant wurde und das bringt mich zu der Erkenntnis, dass diese Wesen in der Lage sind, in der Zeit entweder zu reisen, oder zumindest zu Vorhersagen treffen zu können.

  • 6. April


    Esther Little ist gerettet und das hat mich sehr gefreut, obwohl sie eigentlich nicht die Hauptperson in diesem Buch war, so empfinde ich dennoch Zuneigung für sie.


    Sie ist eine tapfere Frau und ich fand es interessant, auch für mich selbst zu reflektieren, was sich alles seit 1984 verändert hat. Ich kenne ebenfalls noch die DDR, Kassettenrekorder und Zeiten ohne Handy.
    Ich stelle mir vor, dass es gewaltig sein muss, wenn man einen Filmriss von 41 Jahren hat. Allerdings frage ich mich dennoch, woher sie 1984 wusste, dass sie die Worte „Mein langer Name“ auf den Steeg schreiben musste.


    Das Jacko eventuell noch lebt, freut mich sehr und vielleicht kommt Holly jetzt mal auf die Idee, sich endlich mal dieses Labyrinth genauer anzusehen, weil es durchaus eine wichtige Bedeutung haben könnte, jetzt noch mehr als jemals zuvor. Da lag ich mit meiner Vermutung ja gar nicht so verkehrt, dass Jacko ein Horologe ist. Nur anscheinend nicht Soleil. Da aber doch die Horologen immer wieder von Körpern verstorbener Kinder Besitz nehmen, hätte ihn Holly in dem Bungalow eigentlich erkennen müssen, als er bzw. Xi Lo dort auftauchte. Zumindest bis zu dem Moment, bis ihr Gedächtnis noch intakt war.


    Geht es Euch auch so, dass ihr jetzt immer öfter zurückblättert und noch mal vergangene Szenen lest, die auf einmal eine ganz andere Relevanz bekommen? Ich finde es faszinierend, wie auf einmal Stück für Stück vieles einen Sinn ergibt und sich nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzt.


  • Geht es Euch auch so, dass ihr jetzt immer öfter zurückblättert und noch mal vergangene Szenen lest, die auf einmal eine ganz andere Relevanz bekommen? Ich finde es faszinierend, wie auf einmal Stück für Stück vieles einen Sinn ergibt und sich nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzt.


    Vllt. hätte ich mehr zurückblättern sollen, das habe ich nicht gemacht. Aber ja einige Dinge werden klarer, empfindest du es aber nicht auch so, dass trotz allem einiges im Unklaren bleibt oder habe ich hier einfach zu oberflächlich gelesen... meine Fragen finden sich ja hier, wenn du welche davon beantworten kannst, würde ich mich freuen.


    Grüße
    schokotimmi

  • Auf Deine Fragen habe ich leider auch keine Antwort, aber ich denke mal, dass diese "Nebencharaktere" einfach nur gewisse Dinge verdeutlichen sollen, wie z.B. die Wichtigkeit des Buches.Diese Bücher, davon gehe ich aus, sprechen von den was war und von dem was kommt. Sie enthalten Erzählung und Prophetie. So gibt es das Buch und das Gegenbuch. Vielleicht so wie Tanach und Koran? Keine Ahnung. Wobei sich diese sich ja in vielen Dingen, Personen und Geschichten ähneln. Auch was die moralischen und ethischen Werte anbelangt.


    Was mit Soleil geschah und wer sie eigentlich ist, dass ist mir auch nicht klar. Ich dachte ja, dass es sich bei ihr um Jacko handelt, bzw, wie wir jetzt wissen um XiLo.


    Holly war für Miss Constantin schon immer wichtig und sie jetzt in die Finger zu bekommen, hatte weniger damit zu tun, dass sie nützlich war für die Anachroneten, sondern mir erschien es wie ein persönlicher Rachefeldzug gegen Marinus um auf ganz billige beleidigte Art zu zeigen "Siehste, jetzt habe ich doch gewonnen."


    Das diese Dame ihr Lebenslicht verloren hat, war eine gute Wendung und ich bin so froh, dass Holly sich wirklich den letzten Wunsch von Jacko zu Herzen genommen hatte und hat dieses Labyrinth auswendig gelernt.


    Ich fand dieses Kapitel überhaupt genial. Diese große Schlacht, die war sehr spannend. Ich möchte jetzt wissen, was mit Marinus geschehen ist und mit Esther. Hugo hat ja im letzten Moment doch noch die Kurve gekriegt und Anstand gezeigt.


    Nun wissen wir auch, was es mit dem goldenen Apfel und dem Ziffernblatt auf dem Cover auf sich hat. :breitgrins:


  • Geht es Euch auch so, dass ihr jetzt immer öfter zurückblättert und noch mal vergangene Szenen lest, die auf einmal eine ganz andere Relevanz bekommen? Ich finde es faszinierend, wie auf einmal Stück für Stück vieles einen Sinn ergibt und sich nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzt.


    Ja, das habe ich gemacht, aber vieles passte auch nicht zusammen und ergab kein schlüssiges Gesamtbild. Zu viele lose Enden, so dass man insgesamt den Eindruck gewinnt, der Autor beherrscht den Stoff nicht.




    Allerdings frage ich mich dennoch, woher sie 1984 wusste, dass sie die Worte „Mein langer Name“ auf den Steeg schreiben musste.


    Und gerade das war eine der Fragen, die zu klären interessant gewesen wäre.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()