01 - Seite 9 bis 125 (Hitzewelle)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.613 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schokotimmi.

  • Hallo ihr Lieben!


    Hier startet die Leserunde zu "Die Knochenuhren" von David Mitchell.


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr mit der Lektüre begonnen habt und etwas zum Buch zu sagen oder zu fragen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag. Außerdem wäre schön, wenn Ihr darauf achtet, nicht einzeln zu sehr vorzupreschen, damit wir zusammen bleiben und damit auf einem ähnlichen Stand spekulieren und diskutieren können. Als Faustregel gilt, nicht mehr als ein Abschnitt pro Tag.


    Die Abschnitte sind etwas größer als gewohnt, da ich mich an die großen Teile halten wollte, in die das Buch gegliedert ist.
    Es gibt aber Unter-Abschnitte in Form von Daten, so dass ihr vielleicht zwischendurch auch mal posten mögt? Ich habe da jeweils einen Vorschlag für die Untergliederung dazugestellt :winken:


    Zum Abschluss: bitte denkt auch daran, dass ein wichtiger Teil der Leserunden eure abschließenden Rezensionen sind und stellt diese am Ende der Runde zeitnah hier im Forum und auf literaturschock.de direkt ein.
    Zahlreiche Rezensionen hier und die Streuung auf anderen Seiten steigern bei den Verlagen die Attraktivität von solchen Aktionen: Denkt daran, dass die Teilnahme an der Runde und die Rezensionen die "Gegenleistung" für die Freiexemplare sind.




    Hier könnt ihr zum Inhalt von Seite 9 bis 125 (Hitzewelle) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.


    Das ist ein etwas langer Abschnitt - vielleicht habt ihr Lust, einen Zwischeneindruck zu posten? z.B. nach:
    30. Juni - bis Seite 57
    1. Juli, 2. Juli - ab Seite 57

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Wow, was für ein monumentaler Abschnitt! Ich habe ihn allerdings in einem Stück gelesen und eher übergreifende Anmerkungen gemacht und sie nicht nach Seiten getrennt. Ich könnte mir eher vorstellen, dass mir nachträglich noch dies und das einfällt bzw. auffällt, das ich dann noch aufführe, einfach, weil es doch sehr viel und sehr umfangreich ist, was man hier erfährt.


    Holly wird zu Hause ja ganz schön kontrolliert und ich habe mich zunächst über ihren Weggang nicht gewundert - das hat sich dann aber geändert, als mir klar wurde, dass sie ja erst 15 ist. Ein überaus intensives Sexleben mit einem um einiges älteren Mann wie Vince würde ich als Mutter meiner Tochter ebenfalls weder wünschen noch dies dulden (wobei die Frage ist, ob das so leicht ist). Wobei, ich als Nicht-Mutter habe da leichtes Reden, ich selbst war mit 15 noch ein richtiges Kind und die Schwestern meines Patenkindes (die erst vor kurzem 15 waren) auch, somit stellte sich in meinem Umfeld diese Problematik nicht. Ich kann mich aber durchaus erinnern, dass in meiner Klasse Mädchen waren, die damals schon feste Beziehungen hatten - teilweise zu Jungs in ihrem eigenen Alter, teilweise aber zu etwas älteren. Ich glaube aber nicht, dass der Unterschied soooo groß war.


    Ich finde Mitchell hat es toll dargestellt, wie Holly Vince sieht und wie er in Wirklichkeit ist - also, als wir zusammen mit Holly Vinces Wohnung betreten, da verpufft irgendwie alles Besondere an ihm - so kam es mir zumindest vor. Er ist ein einfaches windiges Kerlchen, das auf junge Mädchen steht und dessen Zauber bei dieses rasch verflogen sein wird und er sich (leider wahrscheinlich erfolgreich) neue sucht. Der Betrug durch Stella, die beste Freundin, die sich dann auch noch lustig macht, ist natürlich heftig und trifft hart.


    Was für eine Rolle hat eigentlich (die fiktive?) Miss Constantin in Hollys Kindheit gespielt - fungierte sie als Bewacherin oder gar als Rächerin? In Hollys Wunschdenken? Ich lese ja wenig bis Null Fantasy, so dass ich mit diesen Passagen, von denen ja noch einige mehr drin sind, so meine Probleme habe und mich sehr über die Interpretationen anderer freuen werde!


    Hollys eigentlicher Weggang erinnerte mich dann ein bisschen an den "Zauberer von Oz", wo Holly wie einstmals Dorothy - nur in einer moderneren Welt - aufbricht und eine Menge von verschiedenen Wesen trifft bzw. kennenlernt und in eine Reihe eigenartiger Situationen passiert. Schlüsselfigur ist natürlich diese alte Anglerin, die offenbar - ohne das Holly das bislang begreift - deren Körper als "Wohnort", Unterschlupf oder Hülle gebrauchen will. Ich bin gespannt, was da noch auf uns zukommt.


    Die politisch aktive, dennoch ziemlich naive Heidi und ihr Freund, die ja nun tot sind. Wie fügen sie sich in das Gesamtgeschehen ein? Und dann Gwyn von der Erdbeerfarm? Ed Brubeck taucht ja etwas unvermittelt als Retter auf - oder ist er ein Lotse in Hollys Leben, einer, der immer "gesandt" wird, wenn sie irgendwo hin muss? Bisher hatte sie ja, obwohl sie ihn kennt, offenbar nichts mit ihm zu tun.


    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es hier um Holly herum verschiedene Mächte gibt, die gegeneinander agieren - Verlierer ist im Moment die "Gruppierung", der auch Heidi und ihr Freund angehörten. Ich bin gespannt, ob Holly wirklich zu Hause ankommt und natürlich darauf, was mit Jacko passiert ist. Hat sie ihn wirklich gesehen oder hat sie - was ich mir auch gut vorstellen kann, in einem Augenblick, als er sie brauchte, eine Vision von ihm gehabt?


    Ich lese meistens ganz andere Sachen und bin nun fasziniert und irritiert gleichermaßen - und sehr, sehr gespannt darauf, was noch so auf uns zukommt.

  • Ich habe gerade die 1. Hälfte dieses Abschnitts gelesen und es wird mir garantiert schwerfallen zu beschreiben, was ich über das Buch denke. Das passiert mir immer, wenn mir ein Buch besonders gut gefällt.


    Mir hat gefallen, dass man mitten in die Geschichte "geworfen" wird und dass die Protagonistin noch so jung ist merkt man einerseits schon, aber andererseits ist es auch sehr erfrischend. Dass die Geschichte mit ihrem Freund so ausging, fand ich schon ziemlich vorhersehbar - aber das war vom Autor vielleicht auch so beabsichtigt. Es war zwar ein sehr typisches Teenie-Drama, fand ich aber trotzdem gut gewählt.


    Die Begegnung mit der Frau am Steg war etwas merkwürdig, aber ziemlich interessant. Sie wird vielleicht noch eine wichtige Rolle in Holly's Leben spielen. Zuerst dachte ich, dass die Frau vielleicht eine ältere Version der Protagonistin oder ihre "Freundin" aus der Kindheit sei, aber da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.


    Wo es Holly hinführen wird, kann ich im Moment noch gar nicht abschätzen, aber ich finde es schön, dass sie Brubeck dabei hat. Mir gefallen besonders die Dialoge der beiden :breitgrins:

  • So, ich habe jetzt auch die 2. Hälfte dieses Abschnitts beendet. Als ich heute angefangen habe zu lesen, konnte ich auch gar nicht mehr aufhören weil ein interessantes Ereignis nach dem anderen passierte. Ich fands toll, dass es zwischendurch auch Flashbacks gab und man so auch etwas aus Hollys Kindheit erfahren konnte und so machte auch die Geschichte mit dem Arztbesuch auch Sinn. Ich habe zwischendurch auch einige Male zurückblättern müssen, um die Passage mit dem Arzt und der Anglerin nochmal zu lesen. Plötzlich machte das Gerede der Anglerin auch Sinn und so konnte man auch verstehen, was sie mit "Asyl" meinte.


    Der Schreibstil erinnert mich so sehr an den Haruki Murakamis. Die Protagonisten leben zwar in einer Welt, wie wir sie auch kennen, aber es passieren zwischendurch Dinge, die total surreal sind. Jetzt verstehe ich auch so langsam wieso das Buch diesen Titel trägt, da eben Heidi und ihr Freund, aber auch Holly Knochenuhren (bzw. Hüllen) für die Geschöpfe sind, wie das, von dem Holly angegriffen wurde.


    Dass Brubeck jetzt immer in Hollys Nähe ist, kann ja auch kein Zufall mehr sein und vielleicht ist er ja auch nicht der richtige Brubeck, sondern jemand, der sich Brubeck als Hülle ausleiht. Und zum Schluss erfahren wir, dass Hollys kleiner Bruder verschwunden ist. Wenn man sich aber an die Worte von "Heidis" Mörder erinnert, so ist Jacko ja auch gar kein richtiges Kind, sondern auch nur eine Hülle. Ich bin gespannt, wo das noch hinführen wird, aber dass Holly jetzt scheinbar so schnell nach Hause muss, hätte ich nicht gedacht.

  • Ich habe den ersten Abschnitt nun auch gelesen, ohne eine Zwischenbemerkung zu posten. Ich bin positiv überrascht davon, wie leicht sich das Buch lesen lässt, ich habe in der Stadtbibliothek vor ein paar Tagen mal in den "Wolkenatlas" geschaut, ein paar Zeilen gelesen und das Buch direkt wieder weggelegt, so grauslig fand ich es... war vielleicht eine ungünstige Stelle.


    Trotzdem muss man sehr aufmerksam lesen und auf Details achten, ebenso wie auf sich wiederholende Namen, Orte, Formulierungen. Ganz allmählich wird klar, was Knochenuhren sind und dass Hollys Albträume oder Halluzinationen nicht ganz irreal sind, sondern ihren Hintergrund im phantastischen Aspekt dieser Geschichte haben und durchaus mit der Realität verknüpft sind - ich bin gespannt, ob und wie all das am Ende einen Sinn ergibt.


    Warum wohl gerade Holly ausgewählt wurde als Unterschlupf für dieses Wesen namens Esther Little? Zufall? Und was für einen Krieg führen diese Wesen aus anderen Welten da eigentlich? Ich habe das Gefühl, Holly ist hier hilflos in etwas geraten, dem sie nicht gewachsen ist, schon allei, weil ihr sämtliche Informationen fehlen. Auch dass Jacko da ebenfalls mit hineingeraten ist, gefällt mir nicht. Holly ist mir sympathisch in ihrer zupackenden Art, sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn sie natürlich noch sehr jung und sprunghaft ist. Ich hoffe, dass sie diese Probleme, in die sie da geraten ist, am Ende irgendwie meistert. Zutrauen würde ich es ihr. Aber vielleicht läuft das Ganze doch auf etwas ganz anderes hinaus, ich bin gespannt.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Dass Brubeck jetzt immer in Hollys Nähe ist, kann ja auch kein Zufall mehr sein und vielleicht ist er ja auch nicht der richtige Brubeck, sondern jemand, der sich Brubeck als Hülle ausleiht.


    Interessanter Gedanke. Das wäre möglich. Brubeck gefällt mir, im Moment empfinde ich ihn als postive Figur.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Holly wird zu Hause ja ganz schön kontrolliert und ich habe mich zunächst über ihren Weggang nicht gewundert - das hat sich dann aber geändert, als mir klar wurde, dass sie ja erst 15 ist. Ein überaus intensives Sexleben mit einem um einiges älteren Mann wie Vince würde ich als Mutter meiner Tochter ebenfalls weder wünschen noch dies dulden (wobei die Frage ist, ob das so leicht ist). Wobei, ich als Nicht-Mutter habe da leichtes Reden,


    Als Mutter einer 16jährigen sage ich, ich würde dies auch keinesfalls wünschen und dulden. Allerdings gehen wir auch respektvoller miteinander um als Holly und ihre Familie, wo man offenbar wenig miteinander redet und erklärt, sondern Verbote und Strafen an der Tagesordnung sind. Insofern ist ihr Weglaufen verständlich.



    Ich finde Mitchell hat es toll dargestellt, wie Holly Vince sieht und wie er in Wirklichkeit ist -


    Hier stimme ich zu, und überhaupt finde ich Hollys Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut geschildert.



    Was für eine Rolle hat eigentlich (die fiktive?) Miss Constantin in Hollys Kindheit gespielt - fungierte sie als Bewacherin oder gar als Rächerin? In Hollys Wunschdenken? Ich lese ja wenig bis Null Fantasy, so dass ich mit diesen Passagen, von denen ja noch einige mehr drin sind, so meine Probleme habe und mich sehr über die Interpretationen anderer freuen werde!


    Hier deute ich zunächst mal noch nichts, sondern warte ab. Ich vermute hier wird etwas vorbereitet und Miss Constantin wird später noch eine Rolle spielen und wir werden dann klarer sehen.

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Stimmt, Jacko wird auch als Hülle benutzt - aber da stellt sich mir die Frage, ob in ihm bereits etwas anderes beheimatet ist. Offenbar schon, denn er wirkte ja auch im ersten Teil schon durchaus erwachsen und viel, viel älter, als es eigentlich der Fall sein sollte.

  • Hallo allerseits,


    ich habe nun auch ein paar Seiten geschafft, aber erst den 30. Juni. Der Einstieg war super, richtig spannend und auch schon mit mystischen Elementen. Das Thema "Stimmen im Kopf" verfolgt mich derzeit ein Wenig, deshalb bin ich nun ja in besonderer Weise gespannt auf das Buch. Ich mochte den Wolkenatlas sehr sehr gern, eines meiner Buchhighlights überhaupt und nun hoffe ich hier auf ähnliche Begeisterung.


    Holly der Teenager, was für eine Rebellion - wenn ich solche Sachen lese, frage ich mich zum einen, war ich damals zu feige, zu naiv, zu was eigentlich und zum anderen wünsche ich mir, dass mir diese Extreme bei meinen Töchtern erspart bleiben. Aber ich lese ja durchaus hoffnungsvolle Sätze... aber gut, trotz ihrer Eskapaden ist sie für mich bis jetzt positiv gezeichnet. Brubeck mag ich auch sehr gern, schön waren die klitzekleinen Gedankenblitze Hollys, das vllt. nicht alle Männer gleich sind...


    Eine Szene ist mir besonders in Erinnerung geblieben und zwar als Jacko ihr das Bild mit dem Labyrinth gibt - hier wurde es ja fast schon gruselig, als er darauf bestand, dass sie es auswendig können muss. Ob Holly das wirklich lernt?


    So nun will ich aber noch etwas weiterkommen...


    Grüße
    schokotimmi


  • Eine Szene ist mir besonders in Erinnerung geblieben und zwar als Jacko ihr das Bild mit dem Labyrinth gibt - hier wurde es ja fast schon gruselig, als er darauf bestand, dass sie es auswendig können muss. Ob Holly das wirklich lernt?


    Stimmt... ich bin ganz sicher, dass das noch eine Rolle spielen wird im weiteren Verlauf der Handlung ...

  • Oho, die Szenen um Ian (hieß er so) und Heidi haben mich erschreckt. Da gehts ja ganz schön brutal zu und wir müssen uns noch auf einiges gefasst machen. Ich mag ja die Anfänge solcher Bücher immer besonders, wenn man noch nicht weiß wohin das mystische Element führen wird.


    Jelly: An Murakami erinnert es mich jetzt nicht wirklich, ich finde die mystisch -irrealen Teile hier viel präsenter. Bei Murakami mochte ich immer das Verschwommene, wo man eigentlich genau wußte, das gibts nicht und es passiert doch. Hier ist dieser Schwebezustand nicht so deutlich und die Elemente fügen sich in die Geschichte ein.


    Grüße
    schokotimmi

  • Mir fällt es momentan etwas schwer in den Roman zu finden. Ich lese auf englisch und vielleicht liegt es daran.
    Allerdings gefällt mir dieses merkwürdige Zusammenspiel von Wirklichkeit und phantastischen Elementen. Die Szene mit Jacko war für mich der Punkt ab dem ich dann sehr neugierig auf die Handlung wurde. Davor dümpelte das ja noch etwas vor sich hin.


    Was ich erschreckend finde ist das Holly erst mal nicht nach Hause zurück geht. Das sagt ja doch einiges über die Familie aus. Wie traurig das ihre Eltern ihr nicht das Gefühl geben das sie immer zurück nach Hause kommen kann, egal was geschehen ist. Aber natürlich würde die Geschichte dann ganz anders aussehen und so braucht man diesen Bruch.


    kaluma
    Wenn ich noch gewusst hätte das Mitchell Cloud Atlas geschrieben hat, hätte Die Knochenuhren vielleicht nicht auf meinen Wunschzettel gelegt. Damit konnte ich damals nichts anfangen.

  • So, schon gestern hatte ich den Abschnitt beendet, wurde aber aufgehalten zu posten :redface:


    Das Ende ist ja ziemlich spannend, ob das Verschwinden von Jacko mit der Unterführung zu tun hat. Brubeck ist mir bis jetzt sehr sympathisch und ich hoffe er wird noch weiter eine Rolle spielen.


    Ich muss euch noch eine dumme Frage stellen, wer war die 3. Leiche? Die alte Frau vom Steg?


    Ich bin sehr gespannt, aber wie ich es richtig sehe gibt es einen Zeitsprung...


    Grüße
    schokotimmi

  • Mir geht es wie Holden. Ich habe jetzt drei Anläufe gebraucht um über die ersten Seiten hinaus zu lesen. Ich weiß nicht warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich zur Zeit ein Buch lese, dass so ganz anders ist und es irgendwie nicht passt, wobei mich das wundert, da ich immer parallel lese und mich das noch nie gestört hat.


    Holly, erinnert mich an mich, als ich 15 war. Ich dachte auch ich wüsste alles besser, dass nur ich weiß, wie sich die wahre Liebe anfühlt und ich so viel mehr Ahnung in diesen Dingen hatte wie meine Mutter, aber naja.. wie bei vielen von uns, hat sich auch bei mir relativ schnell herrausgestellt, dass meine Mutter natürlich Recht hatte und ich diejenige war, die auf dem völlig falschen Dampfer war.


    Nachdem ich Zugang zu diesem Buch gefunden habe, konnte ich auch Mitchells Beschreibungen der Stadt genießen, durch die Holly läuft. Hier entstand ein ganz klares Bild vor meinen Augen, wie in einem Film. Das mag ich an Mitchell, ER kann sehr gut Stimmungen Beschreibung und zu Papier bringen.


    Arme Holly, aber ich habe mir schon fast gedacht, dass dieser windige Vince nicht alleine ist. Nun, ich denke sie wird darüber hinweg kommen, es sei denn, Miss Constantin erscheint wieder. Die mir übrigens, wenn auch nicht real, sehr sympathisch erschient.


    Ich bin aber auch erst ganz am Anfang des Abschnittes und ich freue mich jetzt auf's weiterlesen.
    Ich habe dennoch jetzt schon einmal ein wenig geschrieben, da ich gleich zur Arbeit muss und erst morgen wieder zu Hause bin. Je nachdem wie die Macht wird, werde ich vielleicht nicht zum lesen kommen.

  • So, nachdem ich nun mein anderes Buch beendet habe, kann ich nun voll und ganz diesem zuwenden. Die beiden Lektüren haben einfach nicht gepasst um sie parallel zu lesen.


    Ich musste direkt, nachdem ich weiter las meine Meinung zu Miss Constantin revidieren. Einfach mal jemanden über die Klinge springen zu lassen finde ich schon ziemlich hart. Da hätte es auch andere Wege gegeben, wenn sie wirklich hätte Holly helfen wollen. Ich fand diese Therapie bei dem Arzt aus Holly's Kindheit sehr suspekt, aber nachdem ich diesen Abschnitt beendet habe, ergibt es Sinn. Anscheinend war er damals schon kein Mensch.
    Ja, was sind diese anderen eigentlich? ich habe nur ein ganz vage Vorstellung, aber mal abwarten. Ich bin ja erst am Anfang.


    Mir gefällt einfach der Stil. Natürlich lese ich hier ein Übersetzung, aber dennoch. Auch die Beschreibungen der Szenen im Haus von Heidi und Ian und in dem Tunnel, die waren genial dargestellt. Sehr spannend, sehr aktionreich und dennoch sehr abstrakt. Fast ein bisschen wie ein Kafka-Roman. Um die beiden tat es mir übrigens leid, denn ich fand sie nett, auch wenn sie mit ihrer politischen Ansicht nicht so ganz konform waren, was ihr eigenes Leben anbelangt. Arbeiter waren die beiden nicht. Die gehörten auch nicht zur Unter- oder Mittelschicht. :breitgrins:


    Ich muss die ganze Zeit an das Labyrinth denken und wie wichtig es Jacko war. Wie eindringlich er seine Schwester gebeten hatte, es sich einzuprägen. Gut, Holly weiß ja nicht, dass sie sich in einem David-Mitchell-Buch befindet, denn sonst hätte sie es bestimmt schon getan. :breitgrins:

  • Ich muss euch noch eine dumme Frage stellen, wer war die 3. Leiche? Die alte Frau vom Steg?


    Grüße
    schokotimmi


    Nein, die alte Frau vom Steg war in Ians Körper und ist nun bei Holly. Die dritte Leiche, war der bleiche Mann, der Ian und Heidi getötet hat und Holly töten wollte.


  • Wenn ich noch gewusst hätte das Mitchell Cloud Atlas geschrieben hat, hätte Die Knochenuhren vielleicht nicht auf meinen Wunschzettel gelegt. Damit konnte ich damals nichts anfangen.


    Genau das war es , was mich an diesem Roman so reizte. Ich fand Cloud-Atlas genial (es war eines meiner Lesehighlights) und vor allem wie sich nach und nach alles zusammenfügte. Darum bleibe ich auch bei diesem Buch ganz gelassen, wenn etwas auf Anhieb keinen Sinn ergibt. ich denke, alles wird sich irgendwie zusammenfügen.


  • Ich habe den ersten Abschnitt nun auch gelesen, ohne eine Zwischenbemerkung zu posten. Ich bin positiv überrascht davon, wie leicht sich das Buch lesen lässt, ich habe in der Stadtbibliothek vor ein paar Tagen mal in den "Wolkenatlas" geschaut, ein paar Zeilen gelesen und das Buch direkt wieder weggelegt, so grauslig fand ich es... war vielleicht eine ungünstige Stelle.


    Trotzdem muss man sehr aufmerksam lesen und auf Details achten, ebenso wie auf sich wiederholende Namen, Orte, Formulierungen. Ganz allmählich wird klar, was Knochenuhren sind und dass Hollys Albträume oder Halluzinationen nicht ganz irreal sind, sondern ihren Hintergrund im phantastischen Aspekt dieser Geschichte haben und durchaus mit der Realität verknüpft sind - ich bin gespannt, ob und wie all das am Ende einen Sinn ergibt.


    Warum wohl gerade Holly ausgewählt wurde als Unterschlupf für dieses Wesen namens Esther Little? Zufall? Und was für einen Krieg führen diese Wesen aus anderen Welten da eigentlich? Ich habe das Gefühl, Holly ist hier hilflos in etwas geraten, dem sie nicht gewachsen ist, schon allein, weil ihr sämtliche Informationen fehlen. Auch dass Jacko da ebenfalls mit hineingeraten ist, gefällt mir nicht. Holly ist mir sympathisch in ihrer zupackenden Art, sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn sie natürlich noch sehr jung und sprunghaft ist.


    Da geht es mir wie Dir. Anfangs bei der Unterführung dachte ich noch, dass Holly veilleicht irgendwelche Vorahnungen hat und dass diese Bilder nicht real sind. Im Haus von Heidi und Ian wurde dann recht schnell klar, dass es leider doch keine Vision war.
    Das der kleine Jacko mit involviert ist, finde ich schlimm, denn obwohl er nur kurz vorkam, habe ich ihn irgendwie direkt ins Herz geschlossen. Ich hoffe ihm geschieht nichts.


    Ich mag übrigens Gwen sehr gerne. Ich denke in ihr hätte Holly eine gute und ehrlich Freundin finden können. Nun ja, mal schauen, wie es weitergeht, denn wie es scheint, wird sie die Farm ja zusammen mit Burbeck, der zum Glück Grips in der Birne hat, nach Hause fahren.

  • Nein, die alte Frau vom Steg war in Ians Körper und ist nun bei Holly. Die dritte Leiche, war der bleiche Mann, der Ian und Heidi getötet hat und Holly töten wollte.


    Ah, danke für den Hinweis, war mir entgegangen.


    Schön übrigens, noch jmd. hier zu treffen der Cloud Atlas toll fand, bin gespannt ob sich noch ähnliche Ansätze oder Ideen finden.


    Grüße
    schokotimmi