Harper Lee - To Kill a Mockingbird (Wer die Nachtigall stört)

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  • Aber anspruchslos ist das Werk sicher nicht...allein die Titel-Assoziationen sind so manigfaltig. Da lässt sich eine komplette Uni-Arbeit zu schreiben. Gerade im Titel liegt ja die Botschaft.


    :rollen: Na ja, für mich besteht schon in der Übersetzung des Titels eine Diskrepanz. "To kill" würde ich nie mit "stören" übersetzen. Und was die Assoziation betrifft - da würde ich höchstens ein biologisches Thema erwarten :breitgrins:


    Der Zugang ist sicher die Parallele die Lee aufzeigt: Der Mikro-Kosmos der Finch-Familie zum Makro-Kosmos, in dem Rassismus und Feindseligkeit herrschen. Und der ja auch wieder nur ein Mikro-Kosmos ist, verglichen mit der "großen weiten Welt". Diese Parallele muss man übertragen auf andere Kontexte und auf die zu dem Zeitpunkt jüngere Geschichte. Deshalb war das Werk visionär.


    Was genau meinst Du mit visionär? Ich habe eher den Eindruck, dass zur Zeit, als dieses Buch erschien, die amerikanische Bevölkerung sehr sensibel auf das Thema Rassismus reagierte und jegliche Literatur, die sich halbwegs sachlich damit befasste, erfolgreich war. Onkel Toms Hütte, Roots oder Die Farbe Lila - um nur einige zu nennen - waren ähnliche Bestseller, die mir allerdings besser gefielen. Bei der "Nachtigall" blieb für mich als fader Nachgeschmack, dass der Farbige letzten Endes doch nur das bekommt, was er verdient.


    Grüße
    Doris

  • :rollen: Na ja, für mich besteht schon in der Übersetzung des Titels eine Diskrepanz. "To kill" würde ich nie mit "stören" übersetzen.


    Hallo Doris, ich würde vor allem "mockingbird" nicht mit Nachtigall übersetzen, "kill" und "stören" würde ich da noch eher unter übersetzerische Freiheit abhaken.... :breitgrins:


    lg, adia

  • Laut dict.leo.org bedeutet mockingbird auf Deutsch Spottdrossel. Wurde nicht im Roman von der Spottdrossel gesprochen?


    Gruß, Doris

  • Sorry, Doris, ich habe das Buch auf englisch gelesen.


    Wenn in Deiner Ausgabe im Text selbst nur von der Spottdrossel die Rede ist, könnte ich mir noch vorstellen, dass Du eine neuere Übersetzung hast, der alte Titel aber aufgrund des Wiedererkennungswertes belassen wurde.


    Dem ursprünglichen Übersetzer war die Spottdrossel wahrscheinlich zu profan...


    lg, adia

  • Ich meine selbstverständlich den Titel im original. Warum ein Werk als Übersetung bewerten? Man sollte Mockingbird auch im Original lesen. Und wie kann ich andere Assoziationen als die des Original-Titels meinen? Was kann Harper Lee für Übersetzungsarbeit? Ich nannte das Werk ja auch nie "Wer die Nachtigall stört". Der deutsche Titel ist ein Graus.


    Visionär eben genau deshalb. Eben weil die Bevölkerung seinerzeiz größtenteils unsensibel für solche Themen war, hat Lee etwas Zukunftsträchtiges in die Hand bzw. in die Feder genommen. Das macht Weltliteratur aus. Mir will doch keiner erzählen, dass die Buddenbrooks per se ein brilliantes Werk sind...?


    Im Übrigen ist es nicht mit dem Rassenkonflikt getan. Deshalb deute ich ja auf die Assoziationen. Der "Mockingbird" ist nicht unbedingt ein Farbiger oder sonst ein durch "Rasse" von den anderen Menschen zu unterscheidendes Individuum. Er ist jemand, der Gutes tut. Nur das. Und einen Solchen zu töten, ist unverzeihlich. Darin liegt eine weitere NT-Verbindung.


    Das alles lässt sich endlos vertiefen. Aber darauf muss man sich auch einlassen. Und darin liegt die Tiefe und der Anspruch des Buches.


    Große Literatur lebt nicht davon, Dinge aufzugreifen, die gerade "heiß" sind, sondern Dinge "heiß" zu machen. Deshalb bin ich überzeugt, dass z.B. "Die Habenichtse" nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Ein tollees Buch, aber eben nicht visionär und kaum zeitlos. Für wirklich Bleibendes ist die heutige Welt evtl. zu schnelllebig geworden. Das macht es für die zeitgenössischen Autoren schwer...

    And as I sat there brooding on the old, unknown world, I thought of Gatsby's wonder when he first picked out the green light at the end of Daisy's dock. He had come a long way to this blue lawn and hi

  • Nachdem ich nur noch schwache Erinnerungen an den Film hatte, habe ich das Buch letztes Jahr gelesen (kann aber nicht mehr sagen, welche Ausgabe und daher zu den Drackfuhlern nichts beitragen :breitgrins:) und kann mich der begeisterten Fraktion nur anschließen. Gerade die Schilderung aus der Sicht von Scout ermöglicht ganz andere Perspektiven und Wertungen, bei der vor allem die bigotten Kleinstädter ziemlich schlecht wegkommen. Das ist schon beeindruckend gemacht! Hier vergebe auch gerne mal 5ratten


    Aldawen

  • Hab das Buch vor kurzem zu Ende gelesen und fand es sehr gut geschrieben. Obwohl ich die "Ich-Perspektive" oftmals für Bücher unpassend finde, passte sie sehr gut zu diesem Buch. Es war schön in den Kopf eines kleinen Mädchens zu sehen in einer Zeit, die zwar einfacher von den Regeln und der Struktur des Lebens war, jedoch in vielerlei Hinsicht auch verwirrender, besonders für Kinder, wie die Protagonistin Scout.


    Ich gebe dem Buch ohne Bedenken: 5ratten


    VLG,


    Nicole

    One day you think it all comes right<br />One day believe fate will be kind<br />But if you wait one day too long<br />you&#39;ll lose what matters most<br />it will be gone!<br />(Rebecca Lavelle - Locked Away)

  • Wenn es ein Buch verdient, als Klassiker bezeichnet zu werden, dann ist es dieses Buch. Ich finde auch die Verfilmung mit Gregory Peck, sehr schön. Besonders gut fand ich, die Filmmusik von Elmer Bernstein.

  • Ich habe das Buch auf englisch gelesen und auch den Film auf englisch gesehen und ich war absolut fasziniert von beiden. Vor allem das Buch hat es mir angetan und ich empfehle jedem, der es noch nicht auf englisch gelesen hat und dazu in der Lage ist, es zu tun. Die Sprache, welche die Autorin verwendet, ist besonders und wird einem noch lange nach Beendigung des Buches in Erinnerung bleiben. Es passt einfach so toll zum Flair des Buches.

  • Herrje, vier Seiten, was soll man da denn noch Neues sagen, SLW2009 hin oder her :breitgrins:


    Mir hat "To Kill a Mockingbird" ausgesprochen gut gefallen. Warum nicht mal zuerst die Bewertung:
    5ratten, meinetwegen wären es auch noch mehr. Eines der besten Bücher dieses Jahr, und ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte. Manchmal meint man ja, Bücher schon zu kennen, die man noch gar nicht gelesen hat - weil man so viel über sie gehört hat, weil man den Film kennt ... in diesem Fall war das ein ziemlicher Irrtum :rollen: aus irgendeinem Grund habe ich immer angenommen, dass es sich bei der Erzählerin um ein Mordopfer handelt (ich dachte deshalb auch, "The Lovely Bones" von Susan Sebold hätte hier ziemlich abgekupfert :breitgrins:). Dem ist ja nun absolut nicht so. Stattdessen gibt es kleine, feine Episoden aus dem Leben in einer Kleinstadt im Süden der USA, lebendig gemacht nicht nur durch die Charaktere, sondern auch durch Kleinigkeiten, besonders die Beschreibung des Essens hat es mir angetan. Dazu kommen noch Elemente des Southern Gothic, ein zurückgezogen lebender Nachbar, der die Kinder das Gruseln lehrt und in Wirklichkeit ihr Beschützer ist, der kindliche Glauben an Geister in der Dunkelheit, der einem selber Schauer über den Rücken jagt, und einer meiner Favoriten: dieses Gefühl von Sommerferien, von ewig dahinziehender Freiheit und Abenteuer (dazu fällt mir jetzt noch "Stand By Me" von Stephen King ein, aber außer Sommerferienatmosphäre und Grusel sind da wohl keine Gemeinsamkeiten...).
    Ein Buch, das ich gerne jedem empfehlen werde, der fragt.

    &quot;A book is to me like a hat or a coat - a very uncomfortable thing until the newness has been worn off.&quot; (Charles B. Fairbanks)

  • Wir lernen das Leben in den Südstaaten der USA in der 30er Jahren durch die Augen der kleinen Jean Louise Fink (genannt "Scout") kennen. Sie und ihr Bruder Jem, der einge Jahre älter ist, erleben vor allem in den Sommerferien jede Menge Abenteuer. Ihr Vater Atticus ist Anwalt und erzieht seine Kinder weitgehend allein, da die Mutter früh verstarb. Die schwarze, gebildete Calpurnia ist nicht nur Haushaltshilfe und Köchin, sondern immer auch mahnendes Gewissen für die Kinder, die nur zu gerne über die Stränge schlagen. Die Kinder wachsen heran und wundern sich mehr und mehr über das seltsame Verhalten der Erwachsenen. Dies findet seinen Gipfel im Prozess um den Schwarzen Tom, der angeklagt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Atticus wird als Pflichtverteidiger berufen, doch er ist felsenfest von Toms Unschuld überzeugt, da er, im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen in Maycomb, frei von Ressentiments ist und den Menschen in Tom sieht, der für Atticus genauso viel wert ist wie ein Weißer. Mit sehr viel Mut, Toleranz, Weitsicht und Humor bewahrt er seine Kinder davor, genauso engstirnig, kleinkariert und dünkelhaft zu werden wie die meisten ihrer Mitmenschen.


    Ein wunderbar warmherziges, kluges und stimmungsvolles Buch, das noch lange nachklingt. Oft musste ich schmunzeln über die vielen Fragen von Scout und Jem, die so wunderbar logisch und direkt sind - so können nur Kinder fragen! Es ist oft nicht einfach für die beiden, das Geschehen um sie herum zu verstehen, doch sie haben einen wirklich tollen Vater, der die beiden für voll nimmt und sie als ebenbürtig ansieht. Die beiden werden langsam erwachsen, und der Leser wird mit der Zeit immer mehr zum Kind. Mit einem Augenzwinkern beschreibt Harper Lee die spießbürgerlichen, bigotten, rassistischen Einwohner von Maycomb, und das durch die Augen einer Sechs- bis Achtjährigen ist eine wahre Freude!


    An nur zwei Abenden habe ich "Wer die Nachtigall stört" ausgelesen und bin immernoch im Bann. Ein sehr bemerkenswertes Buch und für mich eines der Highlights des Jahres.


    5ratten


    Einer meiner Lieblingssätze aus diesem Buch ist übrigens:
    "Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen."

    Einmal editiert, zuletzt von Ophelia ()

  • Harper Lee


    Wer die Nachtigall stört…


    To Kill a Mockingbird


    Maycomb, Alabama, 1935.
    Nichts ist schlimmer als die Beschimpfung, sich wie ein Mädchen zu benehmen. Deshalb bemüht Scout sich, nicht zu schwächeln und mit dem vier Jahre älteren Bruder Jem und dem Nachbarsjungen Dill mitzuhalten.


    Die Mutter von Scout und Jem ist schon seit ein paar Jahren tot. Der alleinerziehende Vater Atticus versucht, seinen Kindern ein guter Vater und ein Vorbild zu sein, was ihm sehr gut gelingt. Er ist Anwalt und hat derzeit als Pflichtverteidiger einen schwierigen Fall: Er verteidigt einen Schwarzen, der beschuldigt wird, eine Weiße vergewaltigt zu haben. Obwohl praktisch bewiesen ist, dass der Schwarze unschuldig ist, wird die Jury ihn wohl nicht freisprechen, weil man einen Farbigen nicht gegen einen Weißen gewinnen lässt.
    Rassismus ist im etwas verschlafenen Maycomb durchaus an der Tagesordnung. Zudem unterscheiden die „besseren“ Familien auch genau, was die Rangordnung der weißen Familien betrifft. Atticus möchte seinen Kindern viel Freiheit lassen, aber die richtigen Werte vermitteln.
    Das alles interessiert die Kinder nur mäßig. Viel faszinierender ist der Nachbar, der sein Haus schon seit Jahren nicht verlassen hat. Sie denken sich alles Mögliche über ihn aus und versuchen, ihn herauszulocken.


    Ein wirklich schönes Buch! Man kommt mühelos in die Geschichte, lernt nach und nach die Menschen von Maycomb kennen. Über die rassistischen Zustände kann man aus heutiger/europäischer Sicht nur den Kopf schütteln und sich wundern. Als I-Tüpfelchen gab es in der Tageszeitung „Nachrichten für Farbige“. Was die wohl enthielten?
    Etwas zu sehr Klischee war mir die so abgenutzte Linkshänder-Beweisführung vor Gericht und die nicht glaubwürdige Szene vor dem Gefängnis, in der Scout die Situation zum Guten labert.


    Mein Lieblingssatz:

    Zitat

    Tante Alexandra nippte an ihrem Kaffee und strahlte Wellen der Missbilligung aus.


    Die Stimmung der Geschichte kommt gut rüber, und der leise Humor macht die Lektüre sehr angenehm. Ein rundum gelungenes Lesevergnügen!


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich habe diese hübsche Jubiläumsausgabe gelesen:


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    Jean Louise Finch, genannt Scout, und ihr älterer Bruder Jem leben mit ihrem Vater Atticus, einem Rechtsanwalt und Strafverteidiger, in der beschaulichen Stadt Maycomb in Alabama. Dort geht alles seinen geregelten Gang, das Aufregendste für die beiden Kinder ist die Frage, ob der rätselhafte, zurückgezogen lebende Nachbar Boo Radley tatsächlich ein gefährlicher Verrückter ist.


    Das ändert sich, als Atticus die Verteidigung von Tom Robinson übernimmt, einem schwarzen Arbeiter, der der Vergewaltigung einer jungen Weißen angeklagt ist. Schnell zeigt sich, wie tief Rassismus und Vorurteile gegen Schwarze in der Bevölkerung verwurzelt sind, doch Atticus lässt sich nicht von seinem Kampf für die Gerechtigkeit abbringen ...


    Ein ganz wunderbares Buch, das zu Recht ein Klassiker geworden ist. Harper Lee gelingt es vorzüglich, sich in Scouts kindliche Welt hineinzudenken und die Geschehnisse aus ihrer Sicht zu schildern und gleichzeitig ein großartiges Plädoyer für Gerechtigkeit und Menschlichkeit abzugeben.


    Atticus Finch ist eine der besten Vaterfiguren, die mir in der Literatur begegnet sind: ein kluger, besonnener Mann, der auf seine eigene ruhige Art beharrlich seinen Weg geht und seine Überzeugungen vertritt, seinen Kindern mit Fingerspitzengefühl und feiner Ironie oft ganz nebenbei Lektionen fürs Leben mitgibt und es ihnen dabei nicht leicht macht, aber stets Vertrauen schenkt.


    Trotz des ernsten Themas und einiger Dramatik und Tragik ist das Buch weder ein kitschiges Rührstück, das die Botschaft mit dem Holzhammer transportiert, noch eine trockene, konstruierte Abhandlung - Harper Lee hat einen herrlichen Humor, der zwischendurch immer wieder für Schmunzelmomente sorgt, und zeichnet selbst kleinste Nebencharaktere mit wenigen Pinselstrichen ganz vortrefflich.


    Unbedingte Empfehlung, ein wunderschönes Buch.


    5ratten


    Demnächst muss ich mir unbedingt noch die besten Zitate herausschreiben. Einer meiner Favoriten ist in meine Signatur eingegangen: "Until I feared I would lose it, I never loved to read. One does not love breathing."

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • [size=13pt]Harper Lee – Wer die Nachtigall stört…[/size]

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    OT: To kill a mockingbird
    OA: 1960
    408 Seiten
    ISBN: 978-3499142819


    Inhalt:
    Schauplatz ist Maycomb County in Alabama während der Depression in den frühen 1930er Jahren. Wohl behütet wächst Jean Louise »Scout« Finch mit ihrem Bruder Jem bei Rechtsanwalt Atticus Finch auf, der nach dem frühen Tod seiner Frau ganz für seine Kinder da ist. Trotzdem spüren alle drei den Rassenhass im tiefen Süden der USA, besonders als Atticus die Verteidigung des Farbigen Tom Robinson übernimmt.


    Eigene Meinung:
    Harper Lee gelingt es, durch ihre 7jährige Erzählerin Scout, dem Roman trotz seines ernsten Themas zu Leichtigkeit zu verhelfen. Sogar Humor findet hier Platz und lässt den Leser das ein oder andere Mal schmunzeln.
    Allerdings werden dabei niemals die Themen des Rassismus und das der voruteilsbeladenen Gesellschaft heruntergespielt.
    Die Familie von Atticus Finch, die Protagonisten, sind sehr sympathisch und man schließ sie sehr schnell ins Herz. Umso mehr ist man auch von der Geschichte berührt. Während man in einem Moment lächelt so könnte man im nächsten weinen. Harper Lee hat genau die richtige Balance gefunden.
    Eingebettet ist die Geschichte in eine geradezu lebhafte Beschreibung der Landschaft Alabamas.
    Kurz um: Ein kurzweiliges, bewegendes, ernstes, schönes Buch mit einem leisen Humor im Hintergrund.


    5ratten


    Tina

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer sehr schönen [url=http://www.literaturschock.de/literaturforum/index.php/board,110.0.html]Leserunde[/url] gelesen, den Inhalt und unsere Diskussion kann man dort nachlesen.


    Hier auch noch meine abschließende Meinung zum Buch:
    Harper Lee erzählt die Geschichte aus der Sicht von Scout, einem kleinen Schulmädchen. Mir fiel beim Lesen immer wieder auf, was das für ein phantastischer Einfall war, denn so bekommt man die Geschichte indirekt erzählt. "Man" spricht ja nicht mit Kindern über ernsthafte Dinge, also schnappt Scout hier und da Fetzen von Geschehnissen auf, die sie selbst nicht immer versteht und die auch nicht überaus interessant für sie sind. Doch als Leser erkennt man schnell, was passiert. Ich fand das großartig gemacht.


    Trotz der tragischen Ereignisse ist es ein sehr humorvolles Buch, was überwiegend an den Steichen und Abenteuern liegt, die Scout und ihr älterer Bruder Jem anzetteln. Ich musste öfters beim Lesen vor mich hin lachen.


    Eine sehr beeindruckende Figur im Buch ist der Anwalt Atticus, Scouts Vater. Er sorgt für Klarheit in den manchmal wirren Kinderköpfen und seine Erklärungen habe ich immer gern gelesen. Atticus ist ein beispielhafter Charakter, der das Richtige tut, auch wenn er weiß, dass es aussichtslos ist.


    In meinen Augen hat das Buch jede Auszeichnung verdient. Ich könnte es mir sehr gut auch als Schullektüre vorstellen.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Ich könnte es mir sehr gut auch als Schullektüre vorstellen.


    Definitiv! Ich denke, das wäre ein Buch, von dem ein großer Teil der zwangslesenden Schüler nicht abgeneigt wäre, wie es bei vielen anderen Büchern der Fall ist. :winken:


  • Ich denke, das wäre ein Buch, von dem ein großer Teil der zwangslesenden Schüler nicht abgeneigt wäre, wie es bei vielen anderen Büchern der Fall ist. :winken:


    Stimmt - sofern es nicht dieser generellen "Iiiiih, Schullektüre"-Einstellung zum Opfer fällt.


    Ich für meinen Teil bin allerdings froh, dass ich es eigenständig entdecken durfte und es nicht im Unterricht totanalysieren musste ... wobei das natürlich auch stark vom Lehrer abhängt. Ich kann mir schon vorstellen, dass man, wenn man es richtig anpackt, die Schüler dafür begeistern könnte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich könnte es mir sehr gut auch als Schullektüre vorstellen.


    Ist bei uns gelesen worden, es könnte sogar sein, dass es fest zum Zentralabi gehörte, denn ich habe es letztes Jahr (oder vorletztes? :gruebel:) bestimmt fünfzig Mal verkauft :winken:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien