05 - Seite 335 bis Ende (ab Tag 43)

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Miramis.

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    LG, Dani


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  • Vom letzten Abschnitt war ich nun total enttäuscht. Leider ist es genau so wie befürchtet weiter gegangen.


    Für Menschen ohne esoterischen Hintergrund nur schwer verdaulich.


    Sehr, sehr schade. Keine zauberhafte Sprache mehr, keine Überraschungen.
    Einfach nur Eso-Sumpf.
    Die Autorin kann zweifelsohne sehr gut schreiben und Menschen fesseln aber bitte nicht so.


    Dabei hat es so gut angefangen.... :sauer:

    :flop:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Man merkt das nahende Ende des Romans. Allein schon durch die Unterteilung der einzelnen Tag in Abends, Nachts oder Tag.


    Wie schade, dass Henri nicht glauben kann, als sein Vater sagt, er hätte ihn losgelassen und nicht umgekehrt. Ich hätte es schön gefunden, wenn Henri sich selbst hätte verzeihen können.


    Schön fand ich, dass Sam sich traut, gegenüber Marion auch mal zuzugeben, dass er seinen Vater, Maddie und alles andere "fühlen" kann.
    Bei den Tests, denen man Henri unterzogen hat um seine (Vital-)Funktionen... abzufragen, haben sich mir die Haare gesträubt. Ich kann verstehen, dass es Sam auch sehr nahe ging. Vor allem, da er ja als einziger seine Anwesenheit spüren konnte und daran geglaubt hat - mit Eddie zusammen.


    Generell muss ich erst noch ein bißchen darüber nachdenken, wie mir das Ende jetzt gefallen hat. Ich glaube, ich hätte es mir trotzdem gerne anders gewünscht! :rollen:
    In diesem Abschnitt geht es viel um das Fühlen und verbunden sein. Tröstlich, wenn man daran glauben kann. Wenn nicht, dürfte dieser Abschnitt den Leser vor eine harte Probe stellen, da es doch recht "esoterisch" ist. (weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll)


    Mit dem Ende schließt sich zwar der Kreis gewissermaßen, da Henri Maddie retten kann, aber irgendwie ging mir das dann jetzt doch zu "schnell". Dass der Tod (oder sie :breitgrins:) sich darauf einlässt, Maddie gegen Henri "zu tauschen" und dass Henri meint, dass das der einzig gehbare Weg ist... Ach, ich weiß nicht.
    Eddie und Henri und Sam hätten ein Leben zusammen verdient. Maddie gönne ich es zwar auch, dass sie leben darf, aber ich hätte es auch verstanden, wenn sie nicht zurückgekommen wäre. Ihre ganze Familie ist fort.


    Dass zum Schluss Eddie dann immerhin noch so etwas wie ein Happy End mit Wilder hat... nun gut. Gönne ich ihm/ihr ja auch - aber richtig zufrieden bin ich nicht. :zwinker:


    Trotzdem eine großartige Lektüre!!


  • Vom letzten Abschnitt war ich nun total enttäuscht. Leider ist es genau so wie befürchtet weiter gegangen.


    Für Menschen ohne esoterischen Hintergrund nur schwer verdaulich.


    Ja, das denke ich mir auch.
    Allerdings kann ich es auch in gewissem Maße nachvollziehen. Es kann halt sehr, sehr tröstlich sein, wenn man an diese Sicht der Dinge glauben kann. Vor allem, da ja bestimmt auch das persönliche Schicksal hier mit hereinspielt, eine Verarbeitung, ein Abschied...? :gruebel:

  • Mir fehlt da halt der Glaube an diese Dinge und wenn ich das dann von einer Autorin als gegebene atsache vorgesetzt bekomme kann ich da nicht so viel mit anfangen.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich bin schon seit zwei Tagen durch und konnte mich aber bislang noch nicht zu einem Posting überwinden. Das Thema beschäftigt mich total und ich ertappe mich dabei, wie ich in den unmöglichsten Situation plötzlich an Henri, Eddie, Sam und Maddie denken muss. Verrückt, oder?


    Manche Sachen, die mir anfangs nicht so behagt haben, geben nach einigem Nachdenken plötzlich doch Sinn und ich bin froh, dass ich nicht spontan nach dem letzten Buchstaben meine Eindrücke geschildert habe. Dennoch läuft meine Zeit in dieser Leserunde ab, weil ich morgen in Urlaub fahre und dann nur noch begrenzt Internet habe. Also ran an den letzten Abschnitt.


    Das Ende hat mir zunächst nicht zugesagt. Dass nicht beide unsere Komapatienten wieder aufwachen dürfen, war fast vorprogrammiert, oder was meint ihr? Ehrlich gesagt, wäre mir das dann zu zuckersüß vorgekommen, ein absolutes HappyEnd ohne Schatten, das hätte doch gar nicht zur Ernsthaftigkeit des Themas gepasst. Andererseits haderte ich erst einmal damit, dass es nun Henri getroffen hat. Er, der uns so nah war, weil wir ständig mit seiner Ich-Perspektive und mit seinem unmittelbaren Erleben konfrontiert waren. Aber bei näherem Nachdenken haben sich bei mir folgende Aspekte verdichtet:


    Maddie hatte von Anfang an einen Nachteil gegenüber den anderen Figuren; sie hat keine eigene Ich-Perspektive. Genauer gesagt, erleben wir sie nur durch die Augen von Sam. Dadurch war sie mir nicht ganz so nahe wie die anderen, obwohl mir ihre Geschichte natürlich schon auch zu Herzen ging. Interessant wäre zu wissen, ob die Autorin zu irgendeinem Zeitpunkt während des Schreibprozesses darüber nachgedacht hatte, auch ihr eine eigenes "Ich" zu geben. Damit wäre Maddie uns sicher noch näher gewesen, aber es wäre vielleicht auch zu Lasten der Lesbarkeit gegangen, wenn es nun vier Ich-Perpektiven gegeben hätte.


    Mit was ich am meisten hadere, ist, dass es am Ende wie ein Handel aussieht. Maddie darf leben, Henri muss sterben. Henri denkt: "Es ist wie das Lösen einer Formel, von der nur die Toten X und Y kennen." Nein, wollte ich am liebsten schreiben, nein Henri, das Leben und der Tod sind weder eine Formel noch ein türkischer Bazar, in dem gehandelt wird. Leben und Tod sind über all das erhaben. Aber letztendlich hat die Autorin diesen Weg gewählt und ich akzeptiere ihn, auch wenn ich persönlich es anders sehe. Das macht das Buch in meinen Augen aber nicht schlechter deswegen, nur weil ich in diesem Punkt anderer Meinung bin. Nina George hat bereits früher ähnliche Motive verwendet; in "Die Mondspielerin"


    Und jetzt mit etwas Abstand sage ich, es natürlich ein Happy End, auch für Henri. Was wäre das wohl für ein Leben gewesen, vielleicht für immer ans Bett gefesselt und reduziert auf die Vitalfunktionen, im Kopf aber total klar. Eddie hätte ihre kostbare Lebenszeit an seiner Seite verbracht, wäre dabei aber verkümmert. Auch für sie ist es letztendlich ein gutes Ende, denn Wilder hat auf sie gewartet. Ein toller Mann.


    Und ganz wunderbar, dass Sam und Maddie sich nun tatsächlich kennen lernen können, ein sehr schöner Gedanke. Das wurde zwar dann nach Maddies Aufwachen nur noch gestreift, aber hier ist doch viel Platz für die Phantasie des Lesers: wie sich die beiden nun zum ersten Mal in der realen Welt "gesehen" haben könnten, wie sie sich begrüßen, wie ihre ersten Gespräche verlaufen, wie Maddie ihre ersten Schritte nach draußen an der Seite von Sam macht.... Stoff für ein ganzes Buch. :zwinker: Der Epilog mit seiner melancholischen Stimmung war ein wunderbarer Ausklang, so schön geschildert mit dem Meer, den Möwen und dem Wind... hach. Da hatte ich durchaus nochmal Pipi in den Augen.


    Mit dem übersinnlichen Aspekt des Buches bin ich übrigens bestens klar gekommen. Es gibt soviel zwischen Himmel und Erde, wovon wir überhaupt nichts wissen, da ist reichlich Spielraum für die Autorin, wie ich an anderer Stelle schon sagte. Dass es eine Kommunikation zwischen Lebenden und Toten und denen in der Zwischenwelt geben kann, wer will das bestreiten? Wer will es beweisen? Es ist völlig offen und jeder darf sich sein eigenes Gedankenkonstrukt dazu machen; Nina George hat mit diesem Buch einfach ihre Version dargestellt, eine von vielen Wahrheiten. Mir gefällt diese Vorstellung, sie ist sehr nah an dem, was ich selbst mir dazu denke und erhoffe.


    Und wer von uns hat noch nie Erfahrungen gemacht, die sich rein wissenschaftlich nicht erklären lassen? Erst gestern Abend hatte ich so ein Erlebnis; meine Katze hat den ganzen Tag über gefehlt und ich hatte gerade begonnen, mir Sorgen zu machen. Ich hab ganz intensiv an sie gedacht, und keine zwei Minuten später stand sie vor mir. Ich war so erleichtert. Zufall? Das darf jeder für sich entscheiden. Aber solche Erlebnisse gibt es immer wieder mit denen, die mir nahe sind - ob Schatzi, Hunde, Katzen oder mein Pferd, das unsichtbare Band ist da. Deswegen komme ich auch mit dem Teil des Buches klar, der sich im Bereich der Träume, Vorstellungen und übersinnlichen Wahrnehmungen bewegt.


    Ich finde, wir haben hier eine wahre Buchperle gelesen, die mich inhaltlich und stilistisch vollkommen überzeugt hat. Emotional gesehen war es wirklich anstrengend, aber in einem positiven Sinne. Das Buch hat mich ständig beschäftigt und mir auch insofern eine praktische Hilfe gegeben, dass ich Komapatienten jetzt mit anderen Augen sehe. Falls ich je, was ich nicht hoffen will, einen Komapatienten in Kreis meiner Familie oder im Freundeskreis haben sollte, kann ich nach dieser Lektüre sicher besser damit umgehen, weil hier der Umgang mit diesen Menschen sehr zwanglos geschildert wurde und ich einen Hauch von einer Idee habe, was da gerade im Innern ablaufen könnte. Das würde dem Patienten selbst wohl kaum helfen, aber mir. Danke für dieses Buch!

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()


  • Wie schade, dass Henri nicht glauben kann, als sein Vater sagt, er hätte ihn losgelassen und nicht umgekehrt. Ich hätte es schön gefunden, wenn Henri sich selbst hätte verzeihen können.


    Das war auch eine wahnsinnig starke Szene! Da hatte ich richtig Gänsehaut. Sehr traurig, dass Henri ein Leben lang völlig umsonst Schuldgefühle hatte.



    Bei den Tests, denen man Henri unterzogen hat um seine (Vital-)Funktionen... abzufragen, haben sich mir die Haare gesträubt. Ich kann verstehen, dass es Sam auch sehr nahe ging. Vor allem, da er ja als einziger seine Anwesenheit spüren konnte und daran geglaubt hat - mit Eddie zusammen.


    Hier hat die Autorin nochmal ganz eindringlich die reale Seite der Welt der Komapatienten dargestellt. Ich fand das sehr wichtig. Vor allem dass Eddie den Mut hat, einzuschreiten - nicht alles was medizinisch möglich ist, muss auch gut sein. Hier sieht man mal wieder, welche Verantwortung man sich mit einer Patientenverfügung wirklich aufbürdet.



    Generell muss ich erst noch ein bißchen darüber nachdenken, wie mir das Ende jetzt gefallen hat. Ich glaube, ich hätte es mir trotzdem gerne anders gewünscht! :rollen:


    Ich weiß genau, was du meinst. Es ist auf alle Fälle kein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, sondern eines, über das man durchaus noch einiges Zeit nachdenken kann.



    In diesem Abschnitt geht es viel um das Fühlen und verbunden sein. Tröstlich, wenn man daran glauben kann. Wenn nicht, dürfte dieser Abschnitt den Leser vor eine harte Probe stellen, da es doch recht "esoterisch" ist. (weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll)


    Das sehe ich ganz anders. Das hat doch mit Glauben nichts zu tun, wenn ich als LeserIn einfach mal darauf einlasse, wie ein anderer Mensch sprich die Autorin, mit diesem Thema umgeht. Deswegen heisst das doch noch lange nicht, dass ich das Gleiche glauben und annehmen muss; sondern ich erweitere einfach meinen Horizont. Ganz wichtig in dieser Zeit, in der wir mit so vielen unterschiedlichen Glaubenskonstrukten konfrontiert werden.



    Mit dem Ende schließt sich zwar der Kreis gewissermaßen, da Henri Maddie retten kann, aber irgendwie ging mir das dann jetzt doch zu "schnell". Dass der Tod (oder sie :breitgrins:) sich darauf einlässt, Maddie gegen Henri "zu tauschen" und dass Henri meint, dass das der einzig gehbare Weg ist... Ach, ich weiß nicht.


    Genau! Genauso hab ich es auch empfunden. Der Punkt, an dem ICH das Buch anders geschrieben hätte. :breitgrins: Aber wie gesagt, schlechter wird es in meinem Augen dadurch nicht. :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Mir fehlen noch gut 30 Seiten, daher werde ich wohl erst heute Nachmittag oder morgen früh auf eure Kommentare eingehen. Ich habe mich so geärgert, dass ich dann zu müde war um fertig zu lesen, aber wenn man einen Satz 3 Mal anfängt, dann sollte man sich wohl geschlagen geben.


    Oh Gott mit Henri habe ich richtig mitgefühlt. Er bekommt alles mit, nur kann er sich nicht artikulieren und mitteilen. Das hat so etwas extrem dramatisches. Da passt das auch mit an der Scheibe.


    Maddie geht es schlechter, eine Niere ist bereits ausgefallen. Meine Hoffnung für sie ist echt enorm klein.


    Eddie kümmert sich hammermäßig um Henri. Toll wie sie Sam unbedingt glauben will und echt alles für Henri gibt.


    Die Ärzte könnte ich echt schütteln. Wie können sie über die Abschaltung der Maschinen sprechen, während die Angehörigen alles mitbekommen. Wie dumm muss man sein? Das ist unprofessionell, aber so wird Eddie sicher erst recht nicht dafür stimmen, dass die Geräte aus gehen.


    Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin, weiß ich dass dieses Buch ein absolutes Lesehighlight ist, noch besser als ich gehofft hatte.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Die Ärzte könnte ich echt schütteln. Wie können sie über die Abschaltung der Maschinen sprechen, während die Angehörigen alles mitbekommen. Wie dumm muss man sein? Das ist unprofessionell, aber so wird Eddie sicher erst recht nicht dafür stimmen, dass die Geräte aus gehen.


    Das fand ich auch der Hammer. Aber gewiss nicht unrealistisch. Mögen wir nie in eine solche Situation geraten....



    Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin, weiß ich dass dieses Buch ein absolutes Lesehighlight ist, noch besser als ich gehofft hatte.


    Da sind wir uns einig. :zwinker: :five:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Nun sind auch die letzten 30 Seiten gelesen und die Tränen liefen nochmal, einfach nur der Hammer dieses Buch.


    Ich könnte Henri echt drücken für seine Entscheidung. Nie im Leben hatte ich damit gerechnet, dass am Ende Maddie diejenigen sein würde, die überlebt. Henri gibt sich auf für das Glück seines Sohnes, einfach nur hart. :heul:


    Dass Wilder und Eddie ein Paar bleiben, fand ich ebenfalls gut. Hach der Kerl hat einfach Größe.


    Ich male mir jetzt mal die tolle Zukunft von Maddie und Sam aus. :breitgrins:


    Mega froh bin ich, dass Nina nur eine Person sterben lässt, denn wenn es beide nicht geschafft hätten, das hätte ich nicht verkraftet.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Sehr, sehr schade. Keine zauberhafte Sprache mehr, keine Überraschungen.
    Einfach nur Eso-Sumpf.
    Die Autorin kann zweifelsohne sehr gut schreiben und Menschen fesseln aber bitte nicht so.


    Weratundrina, schade dass dir das Buch nicht gefallen hat. Mich hat es mega gefesselt und ich habe auch nichts über für Esoterisches. Aber wahrscheinlich muss einem dieses Übernatürliche liegen.


    Meine Bibliothekarin hat das Buch nach 100 Seiten abgebrochen, weil sie ständig heulen musste und meinte, dass ihr das Buch zu heftig war. Dafür müsse sie dann in besserer Stimmung sein, um das alles zu verkraften. Ich habe ihr nämlich von dem Buch vorgeschwärmt und da hat sie mir das erzählt.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Das Ende hat mir zunächst nicht zugesagt. Dass nicht beide unsere Komapatienten wieder aufwachen dürfen, war fast vorprogrammiert, oder was meint ihr? Ehrlich gesagt, wäre mir das dann zu zuckersüß vorgekommen, ein absolutes HappyEnd ohne Schatten, das hätte doch gar nicht zur Ernsthaftigkeit des Themas gepasst. Andererseits haderte ich erst einmal damit, dass es nun Henri getroffen hat. Er, der uns so nah war, weil wir ständig mit seiner Ich-Perspektive und mit seinem unmittelbaren Erleben konfrontiert waren. Aber bei näherem Nachdenken haben sich bei mir folgende Aspekte verdichtet.


    Miramis, ich verstehe absolut was du meinst. Ich denke mal, dass es mit dem Überraschungseffekt zu tun hat, dass Nina dann Maddie hat leben lassen. Wenn man liest, dass ihr Leben nur noch am seidenen Faden hängt und wenn die Leber aufhört zu funktionieren, dass sie dann endgültig stirbt, dann hat man Maddie (zumindest ging es mir so) ja eigentlich abgeschrieben und hofft, dass es Henri schafft. Dass es dann genau umgekehrt ist, das war zumindest für mich eine Überraschung.


    Ich denke auch, dass es wenig glaubhaft gewesen wäre, wenn beide überlebt hätten. Ich kann mit dem Ende sehr gut leben.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Ich bin schon seit zwei Tagen durch und konnte mich aber bislang noch nicht zu einem Posting überwinden.


    Das geht mir total ähnlich. Ich habe das Gefühl, bevor ich hier etwas dazu schreibe, muss ich öfter nachdenken als sonst. Das muss alles erst irgendwie noch weiter verdaut werden. Um etwas "schnell" zu schreiben, dazu war das Buch zu schön und zu tragisch. Und es bewegt einen irgendwie auf vielfältige Weise...


    Zitat

    Das Ende hat mir zunächst nicht zugesagt. Dass nicht beide unsere Komapatienten wieder aufwachen dürfen, war fast vorprogrammiert, oder was meint ihr? Ehrlich gesagt, wäre mir das dann zu zuckersüß vorgekommen, ein absolutes HappyEnd ohne Schatten, das hätte doch gar nicht zur Ernsthaftigkeit des Themas gepasst. Andererseits haderte ich erst einmal damit, dass es nun Henri getroffen hat.


    Das geht mir ähnlich. Und auch, wenn die Punkte, die du ansprichst, alle Sinn machen... ich bin irgendwie dazu zu emotional. Ich glaube, ich hätte einfach noch so gerne so viel mehr von Henri und Eddie gehabt.


    Zitat


    Aber letztendlich hat die Autorin diesen Weg gewählt und ich akzeptiere ihn, auch wenn ich persönlich es anders sehe. Das macht das Buch in meinen Augen aber nicht schlechter deswegen, nur weil ich in diesem Punkt anderer Meinung bin.


    Akzeptieren kann und muss ich es auch. Und schlechter ist das Buch natürlich nicht deswegen. Das wollte ich auch überhaupt nicht damit zum Ausdruck bringen. Ich bin nur vielleicht einfach noch ein bißchen wehmütig. :zwinker:


    Zitat

    Was wäre das wohl für ein Leben gewesen, vielleicht für immer ans Bett gefesselt und reduziert auf die Vitalfunktionen, im Kopf aber total klar. Eddie hätte ihre kostbare Lebenszeit an seiner Seite verbracht, wäre dabei aber verkümmert.


    Danke dafür!! Vielleicht war das hier genau das, was ich brauchte!! Möglicherweise war ich auf meiner kleinen Insel immer noch davon ausgegangen, dass er im Kopf klar und auch körperlich wieder einigermaßen genesen wäre. Beim näheren Nachdenken ist das wahrscheinlich unwahrscheinlich/unmöglich. Vielleicht auch deswegen diese Schilderung der haarsträubenden Tests etc...?!


  • Hier hat die Autorin nochmal ganz eindringlich die reale Seite der Welt der Komapatienten dargestellt. Ich fand das sehr wichtig. Vor allem dass Eddie den Mut hat, einzuschreiten - nicht alles was medizinisch möglich ist, muss auch gut sein. Hier sieht man mal wieder, welche Verantwortung man sich mit einer Patientenverfügung wirklich aufbürdet.


    Ja. Das war eine richtig starke Leistung! Da musste ich auch persönlich schwer schlucken. Denn es ist eine wahnsinnige Verantwortung und gerade auch dann, wenn man weiß, dass es "besser" ist, etwas zu unterlassen (in dem Fall), ist es wirklich nicht leicht.


  • Ich male mir jetzt mal die tolle Zukunft von Maddie und Sam aus. :breitgrins:


    Mega froh bin ich, dass Nina nur eine Person sterben lässt, denn wenn es beide nicht geschafft hätten, das hätte ich nicht verkraftet.


    Ich glaube, das ist eine gute Einstellung! Das stimmt mich mit dem Ende dann auch versöhnlicher. Also geselle ich mich dazu und stelle mir auch vor, dass Maddie und Sam zusammen bleiben und eine wunderschöne Zukunft haben! :breitgrins:


    Und: definitiv. Wenn beide hätten sterben müssen, dann hätte ich das auch nicht verkraftet! So war es wirklich schon "schlimm" (aber schlimm schön in Summe :zwinker:) genug!


  • Miramis, ich verstehe absolut was du meinst. Ich denke mal, dass es mit dem Überraschungseffekt zu tun hat, dass Nina dann Maddie hat leben lassen. Wenn man liest, dass ihr Leben nur noch am seidenen Faden hängt und wenn die Leber aufhört zu funktionieren, dass sie dann endgültig stirbt, dann hat man Maddie (zumindest ging es mir so) ja eigentlich abgeschrieben und hofft, dass es Henri schafft. Dass es dann genau umgekehrt ist, das war zumindest für mich eine Überraschung.


    Ja, das ist durchaus möglich, dass es einfach ein erzählerischer Kniff ist, um es nicht einfach nur beliebig aussehen zu lassen, wer am Ende überlebt. Eine Überraschung war es in jedem Fall, auch für mich.



    Ich denke auch, dass es wenig glaubhaft gewesen wäre, wenn beide überlebt hätten. Ich kann mit dem Ende sehr gut leben.


    Zwei Überlebende Komapatienten hätten nun so gar nicht zur Ernsthaftigkeit des Themas gepasst. Und ich hab mich ja mit dem Ende versöhnt, nachdem ich mich intensiv damit auseinander gesetzt habe. Jetzt, mit noch mehr Abstand zur Lektüre, empfinde ich es noch deutlicher so, dass das Ende völlig in Ordnung geht.



    Das geht mir ähnlich. Und auch, wenn die Punkte, die du ansprichst, alle Sinn machen... ich bin irgendwie dazu zu emotional. Ich glaube, ich hätte einfach noch so gerne so viel mehr von Henri und Eddie gehabt.


    Die Autorin hat es schon ganz gut verstanden, uns die Figuren nahe zu bringen und unsere Emotionen zu wecken. Deswegen auch die spontane Enttäuschung, dass es nicht beide überleben durften. Mir geht es da wie dir, aber wie gesagt, mit etwas Abstand gefällt mir das Ende immer besser.


    Akzeptieren kann und muss ich es auch. Und schlechter ist das Buch natürlich nicht deswegen. Das wollte ich auch überhaupt nicht damit zum Ausdruck bringen. Ich bin nur vielleicht einfach noch ein bißchen wehmütig. :zwinker:


    Um es nochmal zu verdeutlichen, mir gefiel lediglich dieser Aspekt des Handels nicht, ein Leben für ein anderes im Austausch. Sie hätte das auch ganz willkürlich gestalten können, dass einer von beiden überlebt und der andere eben nicht.



    Danke dafür!! Vielleicht war das hier genau das, was ich brauchte!! Möglicherweise war ich auf meiner kleinen Insel immer noch davon ausgegangen, dass er im Kopf klar und auch körperlich wieder einigermaßen genesen wäre. Beim näheren Nachdenken ist das wahrscheinlich unwahrscheinlich/unmöglich. Vielleicht auch deswegen diese Schilderung der haarsträubenden Tests etc...?!


    Kann schon sein, dass die Autorin uns da ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück holen wollte. Bei mir ist das auch erst mit einigem Abstand gelungen...


    Ich glaube, das ist eine gute Einstellung! Das stimmt mich mit dem Ende dann auch versöhnlicher. Also geselle ich mich dazu und stelle mir auch vor, dass Maddie und Sam zusammen bleiben und eine wunderschöne Zukunft haben! :breitgrins:


    Ich bin auch mit an Bord! Lassen wir einfach Maddie und Sam ein tolles Leben vor sich haben und freuen uns für die beiden. :smile: Henri sieht das ja alles als Geist und hat seinen Frieden dabei.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel