Elizabeth George - Doch die Sünde ist scharlachrot/Careless in Red

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    Hier kommt unser Leserundenthread!


    Großes Geschwafel spare ich mir, wie üblich - Ihr kennt ja die Regeln ;) Ich weise nur noch mal drauf hin, dass gut sichtbare Kapitelmarkierungen und ggf. Benutzung der Spoilerfunktion helfen, den Lesespaß für alle zu erhalten, egal wie weit sie gerade im Buch sind.


    Ich freue mich schon auf die Diskussion mit Euch.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Hallo ihr Lieben,


    nachdem das Buch für die Leserunde, die eigentlich heute beginnen würde, noch nicht angekommen ist, habe ich hier schon mal mit Lesen begonnen.


    Bis einschl. Kapitel 4:
    Dieser Band spielt Ende April - wieviele Monate sind eigentlich seit dem Tod von Helen und ihrem Baby vergangen? Weiß das jemand von euch spontan, wann das nochmal genau war? Ich kann mich mal wieder nicht erinnern :redface:


    Sich Lynley derart verwahrlost vorzustellen, fällt ein wenig schwer und doch kann ich es nachvollziehen, dass er sich für eine Weile von allem (Pflichten und Mitmenschen) zurückgezogen hat. Wenn er unter seinen Mitmenschen ist, neigt er immer dazu, doch noch irgendwie zu funktionieren. Auch im letzten Band, nachdem Helen hirntot war bzw. er die Maschinen hat abstellen lassen, funktionierte er immer noch für seine Umwelt: er hat einigermaßen Haltung innerhalb seiner Familie bewahrt und auch gegenüber Deborah war es ihm ein Anliegen, ihr zu versichern, dass sie keine Schuld an Helens Tod trägt. Selbst den Mordfall hat er nicht ganz abgelegt, z.B. als er mit der Frau (mein Namensgedächtnis, aber ihr wisst ja sicherlich noch, wen ich meine) von dem Mörder entführt wurde.


    Auf seiner jetzigen Wanderung muss er niemanden etwas erklären oder Haltung bewahren oder sich um seine Freunde kümmern. Natürlich meinen es seine Freunde und Bekannte gut mit ihm (ich finde es toll, wie sie sich um ihn Sorgen machen und wenn es ihm wieder besser geht, wird er sich daran auch erinnern), aber irgendwie würde er sich bestimmt wieder "verpflichtet" fühlen, wenn er mit ihnen reden würde. Ich hoffe, das ist jetzt einigermaßen verständlich rübergekommen, was ich genau meine.


    Gut, er unternimmt die Wanderung nicht nur als Flucht, sondern auch, um sich darüber klar zu machen, ob er ohne Helen weiterleben kann; sollte das Schicksal einen tödlichen Absturz für ihn bereit halten, würde er das momentan akzeptieren. Aber ich denke, dass schlussendlich sein Lebenswille siegen wird, evtl. sorgt sogar der Mordfall dafür, denn dass dieser Fall den Polizisten ihn ihm völlig kalt lassen wird, glaube ich noch nicht.


    Wir haben also einen Toten und die Autorin präsentiert auch schon die ersten Verdächtigen, wenn wir auch noch nichts über die Motive erfahren. Falls es sich wirklich um einen Mordfall handelt, aber davon gehe ich bei einem Krimi erstmal aus :breitgrins:


    In jedem Fall tragen die Figuren, die bisher die Bühne betreten haben, wieder Geheimnisse mit sich: warum legt Daidre soviel Wert darauf, ihre Privatsphäre unter Verschluss zu halten? Warum leugnet sie hartnäckig, dass sie ahnte, wer der Tote sein könnte?


    In der Familie Angarrack gibt es auch Probleme: der Vater missbilligt, was sein Sohn Cadan so treibt. Bisher finde ich den Vater nicht sehr sympathisch, ich kann solche Menschen, die ihre Kinder nach ihren Vorstellungen formen wollen, nicht besonders gut ab. Bei Pooh musste ich erstmal stutzen, weil ich zuerst überlegt habe, warum Cadan einen Mitfahrer auf der Schulter sitzen hat :breitgrins: Lustige Idee mit dem Papagei, grinsen musste ich auch, dass die Lehrerin Cadan verboten hat, Pooh mitzubringen, weil er mit seinem Wortschatz einen schlechten Einfluss auf die armen Kinder hat :breitgrins: Lew Angarrack könnte evtl. der Surfer gewesen sein, den Lynley vor der Bucht mit der Leiche gesehen hat.


    Selevan Penrule finde ich bisher auch etwas seltsam, seine Art, Tammy für ihre Umgebung zu interessieren, finde ich stellenweise etwas skurril. Tammy wirkt bisher noch nicht so unnormal, daher bin ich gespannt, von ihr mehr zu erfahren.


    Bea Hannaford gefällt mir bisher ganz gut, sie scheint eine kernige Frau zu sein. Mal sehen, was sie ermittlungstechnisch drauf hat. Kein Wunder, dass Lynley keinen Wert darauf legte, seinen Nachnamen zu nennen, da er durch die Presseberichte mehr als bekannt ist.


    Die Kernes sind demnach die Besitzer von Adventures Unlimited, bei denen Cadan seinen neuen Job bekommen hat. Auch hier ist innerhalb der Familie nicht alles eitel Sonnenschein. Ich bin sehr gespannt, was wir über das Opfer Santo noch erfahren werden; teilweise hatte ich das Gefühl, dass er im Interesse des allgemeinen Klatsches stand.


    Und was hat es mit Aldara Pappas auf sich? Ich kann es ja gar nicht leiden, wenn Menschen in Dialogen nie vollends aussprechen, was sie sagen wollen, sondern nur hintergründig andeuten. Ich will doch wissen, um was es hier geht :breitgrins: Aber das werden wir sicherlich noch erfahren. Aldara scheint öfters wechselnde Männerbeziehungen zu haben - bedeuten Daidres Andeutungen, dass auch Santo zu diesen Männern gehörte? Will Aldara wirklich nicht, dass ihre Freundin erfährt, wen sie an diesem Abend erwartet oder hat sie einfach nur keine Lust auf Vorhaltungen?

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 3


    Der Überraschungseffekt, um wen es sich bei dem gammeligen Wanderer handelt, war für mich beim zweiten Lesen natürlich nicht mehr gegeben. Das hat mich damals im ersten Durchgang ziemlich überrascht, weil er ja echt unappetitlich unterwegs zu sein scheint und Müffeln so ziemlich das Letzte wäre, was ich spontan mit Thomas Lynley in Verbindung bringe. Dass er aus seinem bisherigen Leben flüchtet, kann ich gut verstehen, aber dass er sich anscheinend nicht mal wäscht, finde ich schon etwas extrem. An Daidre Trahairs Stelle hätte ich auch erst mal so meine Bedenken gehabt, was diesen Eindringling angeht. Ein bisschen gewundert habe ich mich, dass er in ein Haus einbricht, weil er telefonieren will - als das Buch erschien, waren Handys doch schon ganz normal. Aber vielleicht hat er ja absichtlich keines mitgenommen.


    Was mir gut gefällt, ist der Schauplatz Cornwall :herz: Ich war zwar noch nie da, aber ich kann mir die Klippenlandschaft und die Cottages gut vorstellen. Ich finde auch die Namen teils sehr ungewöhnlich. Ich kenne wirklich ziemlich viele schräge Namen, aber Selevan, Cadan oder Benesek sind mir noch nie untergekommen und Daidre nur in der Schreibweise Deirdre.


    Die ersten verkorkst wirkenden Familien sind auch schon aufgetaucht. Sowohl der tote Santo Kerne als auch Cadan Angarrack scheinen ihre Probleme mit ihren Vätern und deren Erwartungen (gehabt) zu haben. Cadans Vater bevorzugt offenbar die erfolgreiche Schwester und kann oder will Cadans Talente nicht anerkennen, hätte ihn lieber als Surfer gesehen wie er selbst mal einer war und Madlyn es noch ist. Und auch die Familienverhältnisse der Kernes klingen problematisch. Wieso hatte Santos Vater etwas dagegen, wenn sein Sohn surfen gehen wollte? Und was hat es mit der Kletterei auf sich? Erst dachte ich, Santo sei öfter klettern gegangen und nun dabei getötet worden, aber es scheint eher ungewöhnlich gewesen zu sein, dass er klettert. Auch das Verhältnis zwischen Kerra und ihren Eltern sieht nicht einfach aus, und was ist mit der Mutter los?


    Mir fällt auf, dass alle, zumindest die junge Generation, begeisterte Outdoorsportler zu sein scheinen. Dazu passt auch das Vorhaben der Kernes, das alte Hotel in ein Aktivurlauberparadies zu verwandeln. Die Verbindung zwischen Cadan und Adventures Unlimited wird bestimmt auch noch irgendwann eine Rolle spielen.


    Bea Hannaford ist auch so eine Marke. Zumindest auf den ersten Blick wundert es mich nicht, dass sie und Ray getrennt leben, das sind ja zwei komplett unterschiedliche Charaktere, wie mir scheint. Sympathisch finde ich, dass sie und ihr Sohn gemeinsam Fußballfans sind ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Auf seiner jetzigen Wanderung muss er niemanden etwas erklären oder Haltung bewahren oder sich um seine Freunde kümmern. Natürlich meinen es seine Freunde und Bekannte gut mit ihm (ich finde es toll, wie sie sich um ihn Sorgen machen und wenn es ihm wieder besser geht, wird er sich daran auch erinnern), aber irgendwie würde er sich bestimmt wieder "verpflichtet" fühlen, wenn er mit ihnen reden würde. Ich hoffe, das ist jetzt einigermaßen verständlich rübergekommen, was ich genau meine.


    Ich hab's zumindest verstanden ;) Da ist was dran. Gerade bei seinem Hintergrund und seiner Erziehung würde es ihm sicher schwerfallen, Freunde und Familie quasi vor den Kopf zu stoßen, indem er sagt, dass er seine Ruhe haben will.


    Zitat

    Tammy wirkt bisher noch nicht so unnormal, daher bin ich gespannt, von ihr mehr zu erfahren.


    Hm, ich hatte schon den Eindruck, dass sie Probleme haben könnte, sie wirkt auf mich ziemlich apathisch. Ob sie so dünn ist, weil sie eine Essstörung hat? Oder hat sie in Afrika irgendwas Unschönes erlebt? Irgendwas muss da los sein, sonst würde der Großvater sicherlich nicht versuchen, sie dazu zu bewegen, irgendwas zu tun.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • An Daidre Trahairs Stelle hätte ich auch erst mal so meine Bedenken gehabt, was diesen Eindringling angeht. Ein bisschen gewundert habe ich mich, dass er in ein Haus einbricht, weil er telefonieren will - als das Buch erschien, waren Handys doch schon ganz normal. Aber vielleicht hat er ja absichtlich keines mitgenommen.


    Ich wäre an Daidres Stelle auch äußerst skeptisch gewesen, wenn ich Lynley so in meinem Haus vorgefunden hätte. Ich muss sagen, sie ist aber ganz schön mutig, wie sie ihm droht :breitgrins:



    Was mir gut gefällt, ist der Schauplatz Cornwall :herz: Ich war zwar noch nie da, aber ich kann mir die Klippenlandschaft und die Cottages gut vorstellen. Ich finde auch die Namen teils sehr ungewöhnlich. Ich kenne wirklich ziemlich viele schräge Namen, aber Selevan, Cadan oder Benesek sind mir noch nie untergekommen und Daidre nur in der Schreibweise Deirdre.


    Stimmt, die Namen finde ich ungewöhnlich, ich ertappe mich auch dabei, dass ich teilweise Probleme habe, sie mir alle zu merken.


    Wir waren letztes Jahr das erste Mal in Südwestcornwall, in der Nähe von Penzance - falls du Bilder von dort sehen möchtest: http://www.odenwald-collies.de/Cornwall.html - Küstenlandschaft und Cottages :breitgrins:



    Gerade bei seinem Hintergrund und seiner Erziehung würde es ihm sicher schwerfallen, Freunde und Familie quasi vor den Kopf zu stoßen, indem er sagt, dass er seine Ruhe haben will.


    Genau so könnte ich mir das vorstellen.



    Hm, ich hatte schon den Eindruck, dass sie Probleme haben könnte, sie wirkt auf mich ziemlich apathisch. Ob sie so dünn ist, weil sie eine Essstörung hat? Oder hat sie in Afrika irgendwas Unschönes erlebt? Irgendwas muss da los sein, sonst würde der Großvater sicherlich nicht versuchen, sie dazu zu bewegen, irgendwas zu tun.


    An eine Essstörung wegen ihrer Magerkeit habe ich auch gedacht, dass sie so dünn ist, dass ist wirklich seltsam. Aber ich hatte nach Selevans Beschreibung gedacht, Tammy wäre ein ganz verschüchtertes Hascherl, die nicht in der Lage ist, mit anderen Menschen zu kommunizieren - aber so schlimm war es auf den ersten Blick gar nicht :breitgrins: Wahrscheinlich bin ich jetzt einfach etwas misstrauisch, ob Selevan seine Enkelin vielleicht auch in eine Form pressen möchte, die ihm gefällt, was sie aber anders sieht.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Wow, danke für den Foto-Link. Das sieht ja wirklich traumhaft aus (und erinnert mich an die Bretagne ;) ). Jetzt will ich da auch mal unbedingt hin. Und die Ötterchen sind herzallerliebst :herz:


    Kann natürlich auch sein, dass wir Tammy erst mal nur gefiltert durch Selevans Augen wahrnehmen. Wäre ja auch nicht das erste Mal, dass Frau George sowas tut. Ich bin jedenfalls gespannt, was wir noch über sie erfahren.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()


  • (und erinnert mich an die Bretagne ;) )


    Dafür war ich noch nicht in der Bretagne, da möchte ich auch unbedingt mal hin. Warst du nicht auch schon auf dem Mont-Saint-Michel, dem Gegenstück des St. Michael's Mount in Cornwall? Wobei die Abtei in Frankreich noch beeindruckender ist, was ich so auf den Fotos gesehen habe.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis einschl. Kapitel 8


    Leute, ich habe ja seit dieser Woche eine Brille: plötzlich kann ich wieder richtig lange lesen - und nicht nur mit dem Reader, bei dem man die Schrift vergrößern kann :breitgrins:


    Ich lese dieses Buch das erste Mal und ich muss sagen, bisher gefällt es mir sehr gut, bis auf wenige Stellen, die sich etwas langziehen, aber dass kennen wir ja schon bei Frau George. Ich bin wieder gespannt auf die Figuren und ihre "Geheimnissen", was da alles auf uns warten wird.


    Ganz schön drastisch, wie Bea Hannaford Lynley "zwingt", mit ihr zu kooperieren, aber wer weiß, vielleicht tut ihm das gerade gut, auch wenn er mit der Polizeiarbeit eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte. Evtl. ist das genau die Konfrontationstherapie, die er braucht. Wobei ich nicht glaube, dass es ihre Intention ist, Lynley aus seiner Lethargie zu reißen, sondern eher, dass sie sich kompetente Unterstützung sichern will, um den Fall auch ja zu lösen, nachdem sie bei ihrem Exmann Forderungen bzgl. ihrer Arbeit stellt. Mir gefällt das, dass sie keine Einzelkämpferin zu sein scheint, und mal ehrlich, mit Stan und Laurel kann sie wirklich keinen Staat machen. Dass sie auf McNulty stinkwütend ist, weil er Einzelheiten zu dem Mordfall gegenüber den Kernes ausplaudert, kann ich sehr gut verstehen - allerdings war ihre Reaktion ihm gegenüber doch etwas arg unter der Gürtellinie. Aber scheinbar ist dieser Ton bei der Polizei normal, wenn ich mir Sir Hillier ansehe :rollen:


    Daidre finde ich sehr sympathisch, einfach, weil sie sich um Lynley kümmert, obwohl sie sich eigentlich von der Polizei fernhalten möchte. Und manchmal ist es leichter, mit einem Fremden über seine Trauer zu reden wie mit guten Freunden. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre Gespräche mit Thomas ihm guttun könnten. Und ich bin gespannt, warum sie vor der Polizei Angst hat - irgendetwas ist vorgefallen, was seinerzeit polizeilich aufgenommen wurde, ansonsten hätte sie doch keine Angst, dass die Polizeibeamten untereinander vernetzt sind. Oder aber es geht um eine Beziehung zu einem Polizeibeamten.


    Was ist zwischen Santo und Madlyn geschehen? Santo scheint ein ziemlicher Frauentyp gewesen zu sein, war Madlyn für ihn auch nur eine Affäre? Sein Vater wirft ihm vor, er hätte Menschen benutzt und verletzt. Wobei ich aus den Beschreibungen den Eindruck hatte, dass er das nicht aus Boshaftigkeit gemacht hat, sondern sich einfach nichts dabei gedacht hat, er einfach das Leben so genommen hat, wie es gekommen ist. Oder ist noch mehr zwischen ihm und Madlyn geschehen, dass sie scheinbar so aus der Bahn geworfen hat, dass sie sich plötzlich von allem zurückgezogen hat? Ich meine, dass man verlassen wird, kann immer mal vorkommen. Die Besorgnis von Lew ist auch ziemlich groß, er vergisst darüber alles andere. Mir kommt gerade ein Gedanke: Dellen scheint nicht nur als Teenager die Männer gewechselt zu haben, sondern auch jetzt noch, wenn ich die Andeutungen richtig verstehe. Könnte es sein, dass mal was zwischen Dellen und Lew war und Santo und Madlyn womöglich Halbgeschwister sein könnten?


    Aus Kerra werde ich auch nicht schlau, sie scheint die Menschen, die ihr helfen wollen, alle vor den Kopf zu stoßen - kommt sie nicht damit klar, wenn sie nicht alles und jeden im Griff hat? Was ist das denn für eine Beziehung mit Alan, wenn sie ihre Beziehung irgendwie am Ende sieht, weil er souverän in seinem Job auftritt? Und warum kündigt sie ihrer besten Freundin die Freundschaft, weil diese mit Kerras Bruder zusammen ist? Weil sie Santo hasst und der Meinung war, Madlyn hat damit einen Fehler begangen? Aber warum? Weil er sein Leben gelebt hat und sie nicht? Wobei, wenn Madlyn ihr tatsächlich diese Päckchen geschickt hat, dann wäre das auch ganz schön heftig, aber da kein Schreiben dabei lag, bin ich momentan noch skeptisch.


    Alan scheint auf seinem Gebiet ziemlich gut zu sein. Ein wenig unsensibel ist sein Verhalten Ben gegenüber schon, als er von der Zukunft "ihres" Adventures Unlimited redet; Alan zerfließt nicht gerade vor Trauer um Santo. Für Alan ist dieses Projekt bestimmt zu wichtig, weil er Kerra beweisen will, dass es kein Fehler war, ihn einzustellen und er damit auch sein Können unter Beweis stellen kann. Außerdem scheint er sein Leben ziemlich durchgeplant zu haben mit dem Reihenhaus für Frau und Kinder; wobei ich mich gefragt habe, warum er denn nicht schon in dem Reihenhaus wohnt. Muss das erst noch renoviert werden? Ansonsten könnte er sich doch die Kosten für das Zimmer sparen.


    Die Ehe der Kernes ist auch mehr als seltsam. Warum sind Dellen und Ben überhaupt noch zusammen? Ich habe das Gefühl, sie zerstören sich gegenseitig, weil sie nicht miteinander, aber auch nicht ohne den Anderen können. Bei Dellen wird immer wieder dieses Rot betont, besonders gefährlich ist es wohl, wenn sie sich rot anzieht - ist das dann die Phase, in der sie fremdgeht? In der Farbe Rot könnte auch der Bezug zum Buchtitel liegen. Wobei, das könnte sich auch auf Santos rote Kleidung beziehen, mit der er tot in der Bucht lag.


    Bei Tammys magerem Aussehen handelt es sich nicht um eine Essstörung, vielmehr scheint sie gläubig und der Meinung zu sein, dass ausreichendes Essen rücksichtslose Völlerei gegenüber den Hungernden dieser Welt ist. Diese Einstellung hat sie bestimmt durch ihren Afrikaaufenthalt bekommen. Inwiefern es ihr damit wirklich ernst ist oder ob das nur eine Phase ist, bleibt abzuwarten. Aber momentan kommt es mir so vor, als ob es ihr damit wirklich ernst ist. Ansonsten empfinde ich sie als ziemlich in sich ruhend und sehr erwachsen für ihr Alter. Ich musste grinsen, wie sie bei dem "Verhör" durch ihren Großvater den Spieß umdreht, das war ziemlich clever. So cool, wie sie auf die seine Andeutungen bzgl. Santo reagierte, glaube ich ihr sogar, dass die beiden einfach nur gute Freunde waren. Bei einer ihrer Bemerkungen habe ich mich gefragt, ob sie vielleicht homosexuell ist - oder sie wollte ihren Großvater damit nur reizen, weil er Homosexualität als Perversion sieht :rollen:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo in die Runde! :winken:


    Bis einschl. Kapitel 4:



    Dieser Band spielt Ende April - wieviele Monate sind eigentlich seit dem Tod von Helen und ihrem Baby vergangen? Weiß das jemand von euch spontan, wann das nochmal genau war? Ich kann mich mal wieder nicht erinnern :redface:


    Ich meine, es war Ende Februar/Anfang März, jedenfalls Ende des Winters.



    Sich Lynley derart verwahrlost vorzustellen, fällt ein wenig schwer und doch kann ich es nachvollziehen, dass er sich für eine Weile von allem (Pflichten und Mitmenschen) zurückgezogen hat. Wenn er unter seinen Mitmenschen ist, neigt er immer dazu, doch noch irgendwie zu funktionieren. ...


    Auf seiner jetzigen Wanderung muss er niemanden etwas erklären oder Haltung bewahren oder sich um seine Freunde kümmern.



    Der Überraschungseffekt, um wen es sich bei dem gammeligen Wanderer handelt, war für mich beim zweiten Lesen natürlich nicht mehr gegeben. Das hat mich damals im ersten Durchgang ziemlich überrascht, weil er ja echt unappetitlich unterwegs zu sein scheint und Müffeln so ziemlich das Letzte wäre, was ich spontan mit Thomas Lynley in Verbindung bringe. Dass er aus seinem bisherigen Leben flüchtet, kann ich gut verstehen,


    Also ich war nicht überrascht, da es ja im Klappentext steht und auch ohne das wäre es das Naheliegende, was man in solch einer Situation tut. Wir haben auch gerade einen Angehörigen plötzlich und viel zu früh verloren und in manchen Momenten ist mir auch so zumute, als müsste ich losgehen und immer weiter gehen... es ist die einzige Art, so etwas auszuhalten und an ein Alltagsleben ist in Lynleys Situation sowieso nicht zu denken. Er tut also genau das Richtige.


    Auch wie E. George seinen seelischen Zustand schildert, empfand ich bis jetzt als passend. Das mit dem Nicht-Waschen kann ich nicht beurteilen, an einem Küstenpfad kann man doch mal ins Wasser springen, auch wenn erst April ist? Und ein bisschen Geld muss er auch bei sich gehabt haben, um sich Essen zu kaufen.


    Der Küstenwanderpfad interessiert mich. Vermutlich ist der South West Coast Path gemeint. Nur stelle ich mir Lynleys Heimatort in etwa in der Mitte dieser Strecke vor und ich denke mir, er ist direkt losgelaufen und nicht erst zum Startpunkt des Wanderweges gereist? In 42 Tagen müsste er rund 800km weit gekommen sein oder mehr. Ich habe also keine Vorstellung, wo er ist. Ob die erwähnten Orte fiktiv sind, müsste ich erst nachschauen. Ist aber vielleicht auch unwichtig. Auch, ob er das mit einem Paar Schuhe schaffen konnte etc.


    Auch von der Stelle, wo der Tote gefunden wurde, und den örtlichen Gegebenheiten dort (Bucht? Cottage? Klippe? Wanderweg?) habe ich aufgrund der Beschreibung leider keine Vorstellung vor meinem inneren Auge.


    Die vielen Personen mit den seltsamen Namen, die eingeführt werden, nehme ich erst einmal so hin. Das wird wieder sehr unübersichtlich werden. Lynleys Innenleben interessiert mich momentan mehr. Ich frage mich nur, warum erstens Daidre behauptet hat, den Toten nicht zu kennen (und was überhaupt noch Geheimnisvolles mit Daidre los ist, was die Polizei nicht wissen darf) und zweitens wer der Surfer war, den Lynley gesehen hat (wohl kaum dieser Angarrack, der uns ein paar Seiten später als Surfer vorgestellt wurde, denn so einfach kann es nicht sein.)


    Und diese Frau, die sich immer rot kleidet, (Santos Mutter?), hat möglicherweise etwas mit dem Buchtitel zu tun, aber vielleicht auch nicht.


    Jetzt schaue ich mir odenwaldcollies Fotos an.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()


  • Ich meine, es war Ende Februar/Anfang März, jedenfalls Ende des Winters.


    Ah, danke dir.



    Auch wie E. George seinen seelischen Zustand schildert, empfand ich bis jetzt als passend. Das mit dem Nicht-Waschen kann ich nicht beurteilen, an einem Küstenpfad kann man doch mal ins Wasser springen, auch wenn erst April ist? Und ein bisschen Geld muss er auch bei sich gehabt haben, um sich Essen zu kaufen.


    Uah, ich glaube, ich würde das Müffeln auch vorziehen, dass Wasser ist Ende April noch sehr kalt *bibber* :breitgrins:



    Der Küstenwanderpfad interessiert mich. Vermutlich ist der South West Coast Path gemeint.


    Das vermute ich auch mal. Ich habe eben mal nachgesehen: Casvelyn ist ein fiktiver Ort. Folgendes habe ich dazu gefunden in Bezug auf dieses Buch: https://smithereens.wordpress.…double-check-on-cornwall/ und eine Leserin erkannte in Casvelyn ihren Heimatort Bude http://www.amazon.co.uk/review/R18ZULLL3D9FJF. Das ist zwar ein ganzes Stück von Penzance entfernt, aber in keinem Fall 800 Kilometer, da bist du dann schon in Südschottland. Das bedeutet, dass er in 42 Tagen nicht allzu flott unterwegs war.



    Und diese Frau, die sich immer rot kleidet, (Santos Mutter?), hat möglicherweise etwas mit dem Buchtitel zu tun, aber vielleicht auch nicht.


    Der Gedanke kam mir auch. War der Tote aber nicht auch in Rot gekleidet - ich meine, wegen der roten Farbe konnte Lynley ihn ziemlich gut entdecken.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hallo zusammen,


    Ich bin auch bei Kapitel 4 einschließlich gelandet.


    Das ist ja ein absolut fulminanter Start, mit dem mich Elizabeth George sofort wieder an der Angel hat. Thomas Lynley als abgerissener Landstreicher, das ist mal ein ganz besonderes Bild. Ich wusste natürlich durch den Klappentext sofort, wer er ist, aber sie macht ja anfangs schon ein kleines Geheimnis draus.


    Dass er sich in seiner Trauer und Perspektivlosigkeit von der Welt zurück zieht, kann ich verstehen. Er lässt sich zwar ein wenig arg gehen dabei, aber das gehört vielleicht auch dazu zu diesem Prozess. Nichts desto trotz lässt das Schicksal ihn nicht in Ruhe trauern, sondern führt ihm direkt diesen geheimnisvollen Toten zu. Ich habe auch die sichere Vermutung, dass wir es mit keinem Kletterunfall zu tun haben, sondern dass hier jemand ordentlich nachgeholfen hat.


    Wir bekommen auch gleich eine große Anzahl an Figuren geliefert, die nach und nach eingeführt werden und unter denen wir uns die Verdächtigen aussuchen dürfen. Noch sind die Motive und Gelegenheiten nicht zu durchschauen, aber ein paar Auffälligkeiten gibt es schon. Allen voran fällt natürlich Daidre, die nicht ganz ehrlich ist, was ihre Bekanntschaft mit dem Toten angeht. Hier hab ich sogar mal kurz zurück geblättert zu der Kneipen-Szene, weil ich verwirrt war. Aber sogar Lynley in seinem halbgaren Zustand ist aufgefallen, dass sie nicht die Wahrheit sagt. Ob das aber schon etwas über die Tat aussagt und wir sie in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen dürfen, dafür ist es noch zu früh.


    Auch ansonsten sind interessante Figuren mit im Spiel; die Griechin Aldara zum Beispiel oder Tammy, auch die Familie des Toten, die ein Hotel renovieren und anschließend betreiben will. Wie immer bei Elizabeth George ist sie in allen Handlungssträngen sehr ausführlich und treibt die Handlung in die Breite. Was davon für den Fall relevant ist, kristallisiert sich dann erst viel später heraus, damit es spannend bleibt. Von daher lese ich jetzt einfach weiter und lasse das alles auf mich wirken, und hoffe, dass ich ihr dabei nicht wie so oft auf den Leim gehe. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Der Gedanke kam mir auch. War der Tote aber nicht auch in Rot gekleidet - ich meine, wegen der roten Farbe konnte Lynley ihn ziemlich gut entdecken.


    Das ist mir auch schon aufgefallen, rot kommt ziemlich häufig vor und wird auch thematisiert, als Vater Kernes über die neueste Mode seiner Frau nachdenkt.


    Übrigens gefallen mir auch die Ermittler, und ganz bizarr fand ich ja die Szene, in der Lynley im weißen Overall ins Hotel gehen muss, weil seine Klamotten eingezogen wurden. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich bin schon im Kapitel 6..
    Für mich war es auch eine Art Gefühlssache, wieder anzufangen, die Linley-Reihe liebte ich heiss und innig, bis Helen starb..
    Ich weiß nicht, wenn ich weitergelesen hätte, wenn ich diese Runde nicht gesehen hätte..


    Zu den Regeln:
    Hier gibt es keine Abschnitte und in welchen Fall soll man den Spoiler benutzen?
    Ich kann gerade nicht suchen, die kleinen Buchstaben verschwimmen gerade, ich glaube, ich habe zuviel gelesen..gibts sowas? Ohje, bis Morgen!
    Nur soviel, ich bin sehr emotional an die Geschichte gebunden, wenn man eine Serie so viele Jahre verfolgt, ist das fast wie "Freunde", man leidet mit.
    Ich spüre eine tiefe Melancholie, die von Lynley ausgeht, es überträgt sich praktisch. Überhaupt war er nie so der Witzbold, er war immer sehr ernst.
    Es fühlt sich an, als wolle er erstmal sich selbst zerstören und ob es weitergeht, überlässt er dem Schicksal. Als er den Toten findet, erwacht der Inspector wieder in ihm, vielleicht ist es seine Rettung.
    Was ich mich durchweg Frage, ist: Warum wird so ein Wirbel um einen Teenie gemacht?

  • Das vermute ich auch mal. Ich habe eben mal nachgesehen: Casvelyn ist ein fiktiver Ort. Folgendes habe ich dazu gefunden in Bezug auf dieses Buch: https://smithereens.wordpress.…double-check-on-cornwall/ und eine Leserin erkannte in Casvelyn ihren Heimatort Bude http://www.amazon.co.uk/review/R18ZULLL3D9FJF. Das ist zwar ein ganzes Stück von Penzance entfernt, aber in keinem Fall 800 Kilometer, da bist du dann schon in Südschottland. Das bedeutet, dass er in 42 Tagen nicht allzu flott unterwegs war.


    Nein, ich schätze von Penzance aus hätte man auf dem Wanderweg noch die Hälfte vor sich, also rund 500km, aber danach? Vielleicht geht ein Weg an der Küste weiter. Immer an der Küste entlang ist länger als quer durchs Land, so kommt man nicht so bald nach Schottland. Doch ich denke, wir befinden uns in einer halbfiktiven Umgebung und solche Details sind irrelevant.


    Der Gedanke kam mir auch. War der Tote aber nicht auch in Rot gekleidet - ich meine, wegen der roten Farbe konnte Lynley ihn ziemlich gut entdecken.


    Ja, das auch. Vermutlich wird die Farbe Rot noch öfter eine Rolle spielen, auf falschen wie auf richtigen Spuren.


    Dafür war ich noch nicht in der Bretagne, da möchte ich auch unbedingt mal hin. Warst du nicht auch schon auf dem Mont-Saint-Michel, dem Gegenstück des St. Michael's Mount in Cornwall? Wobei die Abtei in Frankreich noch beeindruckender ist, was ich so auf den Fotos gesehen habe.


    Die Fotos habe ich jetzt auch angesehen, auch mich erinnern sie an die Bretagne, besonders diese Badebucht.


    Der Mont St. Michel scheint mir deutlich größer als dieser St. Michael. Ich wusste noch gar nicht, dass es dieses Gegenstück gibt.



    Übrigens sehe ich gerade, mein Buch heißt "Doch die Sünde ist scharlachrot". Vielleicht mal bitte im Threadtitel ändern, oder gibt es zwei Titelvarianten?

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Zu den Regeln:
    Hier gibt es keine Abschnitte und in welchen Fall soll man den Spoiler benutzen?


    Wir schreiben einfach über den Beitrag, wie weit wir sind - so wie du es auch gemacht hast. Dann kann sich jeder überlegen, ob er den Beitrag schon lesen will oder noch nicht. Ganz extreme Spoiler verpacken wir mit der Spoilerfunktion.



    Ich spüre eine tiefe Melancholie, die von Lynley ausgeht, es überträgt sich praktisch. Überhaupt war er nie so der Witzbold, er war immer sehr ernst.
    Es fühlt sich an, als wolle er erstmal sich selbst zerstören und ob es weitergeht, überlässt er dem Schicksal. Als er den Toten findet, erwacht der Inspector wieder in ihm, vielleicht ist es seine Rettung.


    Das hast du schön gesagt. :smile: Wobei ich finde, dass die Melancholie schon stark in Verzweiflung übergeht, in existenzgefährdende Verzweiflung. Ich bin auch froh, dass es einen Fall gibt, der ihn vielleicht wieder ins Leben zurück holt.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Dafür war ich noch nicht in der Bretagne, da möchte ich auch unbedingt mal hin. Warst du nicht auch schon auf dem Mont-Saint-Michel, dem Gegenstück des St. Michael's Mount in Cornwall? Wobei die Abtei in Frankreich noch beeindruckender ist, was ich so auf den Fotos gesehen habe.


    Die trägt ihren Namen "La Merveille", Die Wundervolle, wirklich zu Recht. Sehr beeindruckend, vor allem in Anbetracht des Alters. Das müssen ziemlich gute Baumeister gewesen sein. Leider ist der Mont im Sommer extrem überlaufen. Am besten schaut man ihn sich außerhalb der Saison an oder ganz früh morgens.


    kaluma: danke für den Hinweis auf den Titel :redface: Ist geändert. Da haben mich wohl die vielen anderen deutschen George-Titel mit "Denn..." verwirrt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Nur soviel, ich bin sehr emotional an die Geschichte gebunden, wenn man eine Serie so viele Jahre verfolgt, ist das fast wie "Freunde", man leidet mit.


    Ja, das geht mir auch so. Lynley und Havers sind fast schon so etwas wie alte Bekannte.



    kaluma: danke für den Hinweis auf den Titel :redface: Ist geändert. Da haben mich wohl die vielen anderen deutschen George-Titel mit "Denn..." verwirrt.


    Kein Wunder, bei diesen Titeln. :rollen: Mir fiel es ja auch erst auf, als ich schon über 100 Seiten vom Buch gelesen hatte. :breitgrins:


    P.S. Im Übersichtsthread steht es auch schon/noch falsch.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • P.S. Im Übersichtsthread steht es auch schon/noch falsch.


    Korrigiere ich gleich, danke.


    Lynley als verdreckter Wanderer war mir beim ersten Lesen nicht gleich präsent, weil ich den Klappentext vor dem Lesen meide wie der Teufel das Weihwasser, weil da oft so viel verraten wird. Deshalb mache ich auch immer den Schutzumschlag ab.


    Bis Kapitel 5


    Bei Daidres Neugier auf Lynleys persönlichen Hintergrund bin ich ein paarmal zusammengezuckt. Sie meint es garantiert nicht böse - woher soll sie auch wissen, was er hinter sich hat -, aber es tut ihm zusätzlich weh. Der Arme tut mir wirklich leid.


    Wieso sie lügt, was ihre Bekanntschaft mit Santo Kerne angeht, würde ich auch sehr gerne wissen. Theoretisch ist ja nichts dabei, ein Mordopfer gekannt zu haben, aber irgendwas verbirgt sie offenbar, zumal sie ja auch nicht begeistert war, dass die Polizei bei ihr aufgetaucht ist und sie sinngemäß mal sagt, dass es Dinge gibt, die die Polizei nicht über sie zu wissen braucht. Ist sie bloß extrem auf ihre Privatsphäre bedacht oder steckt da mehr dahinter?


    Dass Lynley auch noch seiner Klamotten "beraubt" wird, war gleichzeitig unfreiwillig komisch und herzergreifend unangenehm beim Lesen. Wobei ihm das ja, wie so vieles, am Ende doch relativ wurscht zu sein scheint.


    Auch Aldara Pappas ist ihrer Freundin gegenüber nicht ganz ehrlich. Wen sie wohl erwartet hat? Ich habe erst auf Santo Kerne getippt, aber so ungerührt, wie sie sich von seinem Tod gibt, war das sicher nicht der Fall. Allerdings nehme ich ihr nicht hundertprozentig ab, dass die Sache sie so kalt lässt, wie sie tut.


    Die nun beendete Beziehung zwischen Ione (noch so ein schräger Name, ich frage mich, wie man den ausspricht ...) und Lew Angarrack scheint ja auch etwas merkwürdig gewesen zu sein. "War ja nur Pizza zum Abendessen, sowas merk ich mir doch nicht" ist schon eine seltsame Ausrede.


    Ben Kerne wollte anscheinend seinen Sohn unbedingt zum Klettern bringen, hat ihm Stück für Stück eine komplette Ausrüstung geschenkt, die Santo kaum je benutzt hat. Die harten Worte, die er seinem Sohn an den Kopf geworfen hat, werden ihn jetzt sicher sein Leben lang verfolgen. Das ist schon bitter. Santo selbst war aber anscheinend auch kein unbeschriebenes Blatt. Was da wohl mit Madlyn gelaufen ist?


    Tammy scheint wirklich ein Essproblem zu haben, allerdings eher eins, das einer Art Gerechtigkeitswahn entspringt. Hängt das mit ihrer Religiosität zusammen? Mein Eindruck von Selevan hat sich auch bestätigt, nämlich dass er gelinde gesagt eine ziemlich konservative Weltanschauung hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Übrigens gefallen mir auch die Ermittler, und ganz bizarr fand ich ja die Szene, in der Lynley im weißen Overall ins Hotel gehen muss, weil seine Klamotten eingezogen wurden. :breitgrins:


    Die Szene war echt bizarr - mir hat Lynley irgendwie leid getan, dass er so rumlaufen muss, das fand ich schon etwas arg unwürdig. Aber er selber steckt das ganz gut weg.



    Als er den Toten findet, erwacht der Inspector wieder in ihm, vielleicht ist es seine Rettung.


    Das ist auch meine Hoffnung.



    Was ich mich durchweg Frage, ist: Warum wird so ein Wirbel um einen Teenie gemacht?


    Eben, irgendwas muss an Santo doch speziell gewesen sein.



    Nein, ich schätze von Penzance aus hätte man auf dem Wanderweg noch die Hälfte vor sich, also rund 500km, aber danach? Vielleicht geht ein Weg an der Küste weiter. Immer an der Küste entlang ist länger als quer durchs Land, so kommt man nicht so bald nach Schottland. Doch ich denke, wir befinden uns in einer halbfiktiven Umgebung und solche Details sind irrelevant.


    Da hast du recht, an der Küste lang ist das deutlich länger - ich habe gerade gesehen, dass ich den Grinse-Smiley hinter dem Satz vergessen habe, das war nämlich nicht so ganz ernst gemeint, einfach, weil ich mich in dem Moment daran erinnert habe, dass wir damals 1000 Kilometer an dem Samstag gefahren sind, um von der schottischen Isle of Skye nach Sennen zukommen :breitgrins:



    Übrigens sehe ich gerade, mein Buch heißt "Doch die Sünde ist scharlachrot". Vielleicht mal bitte im Threadtitel ändern, oder gibt es zwei Titelvarianten?


    Ich hatte die Tage das Buch aber auch nach dem Titel "Denn die Sünde ..." gesucht, irgendwie habe ich das "Doch" ebenfalls völlig übersehen :redface:



    Die trägt ihren Namen "La Merveille", Die Wundervolle, wirklich zu Recht. Sehr beeindruckend, vor allem in Anbetracht des Alters. Das müssen ziemlich gute Baumeister gewesen sein. Leider ist der Mont im Sommer extrem überlaufen. Am besten schaut man ihn sich außerhalb der Saison an oder ganz früh morgens.


    Das glaube ich sofort, dass der Mont sehr beeindruckend ist. Und dass er im Sommer überlaufen ist, das war auf dem Mount im Mai ebenfalls so, ich will nicht wissen, wie es dort in der Hochsaison zugeht.



    Die nun beendete Beziehung zwischen Ione (noch so ein schräger Name, ich frage mich, wie man den ausspricht ...) und Lew Angarrack scheint ja auch etwas merkwürdig gewesen zu sein. "War ja nur Pizza zum Abendessen, sowas merk ich mir doch nicht" ist schon eine seltsame Ausrede.


    Die ganze Beziehung kommt wir etwas sehr seltsam vor.



    Die harten Worte, die er seinem Sohn an den Kopf geworfen hat, werden ihn jetzt sicher sein Leben lang verfolgen. Das ist schon bitter.


    Da möchte ich auch nicht in Lews Haut jetzt stecken.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Wobei ich finde, dass die Melancholie schon stark in Verzweiflung übergeht, in existenzgefährdende Verzweiflung. Ich bin auch froh, dass es einen Fall gibt, der ihn vielleicht wieder ins Leben zurück holt.


    Diese Selbstverleugnung kennt man gar nicht von ihm, aber das ganze Ding mit der Wanderschaft auf Gedeih und Verderb, passt zu ihm.
    Er hat immer zu seinem Wort gestanden und dieses schreckliche "Unglück" hat ihn völlig aus der Spur gebracht, ich glaube, erst, als er seine Familie wegen seiner Identität anrufen musste, ist sie ihm auch wieder bewusst geworden.. "Tommy - Du bist es.."