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Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: btb Verlag (13. Mai 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442746388
ISBN-13: 978-3442746385
Inhalt laut Amazon:
Die Bloms sind eine Familie, die eines Woody- Allen-Films würdig wäre, jeder einzelne liebenswert und verrückt, leicht schräg und auf besondere Art unglücklich. Vor allem die Frauen aus drei Generationen geben den Ton an: June und Selma, die alten Kämpferinnen, dann Annie, die Unwiderstehliche, und schließlich ihre Töchter, hier Julie, stets am Rand der Verzweiflung, da Karin, die gern Geschichten erzählt, Männer verführt und lügt. Julies Hochzeit bildet den Auftakt zu einem Familienporträt, das mit Witz und Scharfsinn Lebenslügen demontiert und erzählt, was so alles zwischen Menschen passieren kann, die sich nahestehen.
Meine Meinung
Wie immer habe ich erst mal einen groben Blick auf die Rezensionen bei Amazon geworfen.
Ich war sehr amüsiert und dachte mir dass ein Buch dass von manchen Leuten genau SO bewertet wird voll meinen Geschmack treffen muss: keine Action, keine Anführungszeichen, verwirrende unrealistische Personen, worum geht es überhaupt, es passiert gar nix, immer diese Wiederholungen - ganze Sätze!, total langweilig, ewig diese Zeitsprünge...
Meist ein Garant für höchstes Lesevergnügen.
Ich bin jetzt leider schon auf Seite 120 (von 380) und das Buch gefällt mir ausgesprochen gut.
Karin erzählt ihre Familiengeschichte - und was für eine Familie das ist. Eltern, Schwester, tanten, Grosstanten, Schwager und Familie... jeder ist irgendwie schräg. Aber dann doch wieder nicht so schräg dass es unglaubwürdig wird.
Einige der Rezensenten kreiden an, dass sie nicht verstehen können, wann Karin denn nun lügt und wann sie die Wahrheit spricht. Dabei kann man das (zumindest bis Seite 120) dem Text sehr genau entnehmen. Wer kommt denn ernsthaft auf die Idee dass das Gespräch in der Kirche mit dem Pfarrer woanders als in Karins Kopf ablaufen könnte.
Es ist ein sehr sanftes Buch klar - aber es verspricht ja auch keine Action. Die Erzählerin ist sehr speziell, aber irgendwie doch liebenswert. Genau wie der Rest der Familie. Jeder schleppt so sein Päckchen Sorgen mit sich und jeder hat eine andere Strategie damit umzugehen.
Die Haupthandlung (mit Ausnahmen vom Prolog - bisher weiss ich zB noch nicht zu wem Das Kind Sander auf der ersten Seite gehört) spielt auf der Hochzeit von Julie - Karins drei jahre ältere Schwester - und von hier aus gibt es immer wieder Abstecher in die Vergangenheit - hierbei werden die Familienmitglieder immer weiter beleuchtet, bekommen immer mehr Farbe und Charakter.
Insgesamt ist der Schreibstil ein wenig experimentell, aber auch nicht zu verkopft oder möchte gern intellektuell. Es wird mit dem Kursivdruck gespielt, ja. Und es gibt keine Anführungszeichen. Ein Problem zu verstehen, wer grade spricht stellt das aber nicht dar.
Also. Ich bin bisher sehr angetan.