Jean-Christophe Grangé

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von dubh.

  • Ich wollte gerne mal hören, ob hier schon mal jemand etwas von Jean-Christophe Grangé gelesen hat - und wenn ja was und wie er/sie es fand!
    Bislang habe ich nur gehört, dass er sehr heftig sein soll, so dass einige (Thriller-LeserInnen) mit denen ich gesprochen habe sogar aufgehört haben weiterzulesen...


    Liebe Grüsse dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Granges bekanntestes Buch ist wohl "Die purpurnen Flüsse", das auch verfilmt wurde. Zwar nicht werkgerecht, dafür aber mit Jean Reno :herz:


    Hier eine kurze Inhaltsangabe von Amazon:
    In der kleinen Universitätsstadt Guernon nahe Grenoble wird die grausam zugerichtete Leiche des Bibliothekars Rémy Callois entdeckt. Der ermittelnde Kommissar glaubt zunächst an einen Ritualmord, bis ganz in der Nähe ein weiterer Toter gefunden wird: der Krankenpfleger Philippe Sertys. Gezielt gelegte Spuren haben die Polizei zu ihm geführt. Zur gleichen Zeit versucht ein Inspektor in einem französischen Provinznest, das rätselhafte Verschwinden eines zehnjährigen Schülers aufzuklären. Als sich herausstellt, daß beide Kriminalfälle in Zusammenhang stehen, beginnt eine fieberhafte Spurensuche. Bald ist klar, daß die zwei Toten keineswegs unschuldige Opfer waren, und die ”purpurnen Flüsse” erweisen sich als Chiffre für ein furchtbares Verbrechen ...


    Ich fand das Buch ungeheuer spannend und gut aufgebaut; der Autor wechselt ständig zwischen den beiden Fällen, was die Spannung vorantreibt, bis der Zusammenhang offenbar wird. Allerdings: Den Schluss fand ich furchtbar. An den Haaren herbeigezogen und völlig unglaubwürdig.


    Violetta

  • Habe von ihm im letzten Jahr "Das Imperium der Wölfe" gelesen, was ja inzwischen auch verfilmt worden ist. Das Buch gefiel mir sehr gut, ein rasanter und temporeicher Thriller mit viel Action.


    Aber das ist nichts gegen sein ganz neues Buch "Schwarzes Blut". Als Buchhändler habe ich ja zum Glück das Privileg, so manches Buch schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum lesen zu können oder in diesem Fall zu dürfen.


    Die Geschichte: Ein Reporter aus Paris ist fasziniert von der Psyche von Serienmördern. Ein bekannter Serienmörder sitzt in Malaysia im Gefängnis und der Reporter will ein Buch über den Mörder schreiben, und zwar eine Art Biographie mit Einblick in die Seele/Psyche des Mörders.


    Also nimmt der Reporter schriftlichen Kontakt zu dem Häftling auf, in dem er sich als weibliche Journalistin ausgibt. Er schickt zu seinen Briefen auch das Foto eines befreundeten Fotomodells in den Knast.


    Das Problem: Der Serienmörder verliebt sich in das Mädel auf dem Foto und bricht aus dem Gefängnis aus .....


    ....mehr wird nicht verraten.


    Das Buch ist ein absoluter Hammer und unter den Thrillern mit das Beste, was ich in den letzten zwei Jahren gelesen habe. Die Grenze zum Erträglichen ist stellenweise erreicht, das Buch hat mich noch tagelang beschäftigt.


    Erscheinen wird das Buch im März und ich kann nur jedem Thriller-Leser empfehlen, sich das Buch schon als Hardcover zu kaufen.


    Vor dem Lesen sollte man aber überpüfen, ob auch alle Türen und Fenster geschlossen sind.........


    Wirklich ein Super-Buch!!!!!!!! Grangé steht auf meiner Hitliste unter den Thrillerautoren gaaaanz weit mit oben.

    Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.
    <br />
    <br /> Jean Paul

  • Zitat von "Violetta"

    Ich fand das Buch ungeheuer spannend und gut aufgebaut; der Autor wechselt ständig zwischen den beiden Fällen, was die Spannung vorantreibt, bis der Zusammenhang offenbar wird. Allerdings: Den Schluss fand ich furchtbar. An den Haaren herbeigezogen und völlig unglaubwürdig.


    War der im Buch so schlecht wie im Film?


    Das Ende des Films habe ich ehrlich gesagt nicht kapiert und will seitdem schon das Buch lesen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo,


    Zitat von "Valentine"


    War der im Buch so schlecht wie im Film?


    Das Ende des Films habe ich ehrlich gesagt nicht kapiert und will seitdem schon das Buch lesen ;)


    ich fand das Ende im Buch viel verständlicher. Nach dem Film war ich auch ziemlich ratlos. Im Film wird ein kompletter Handlungsstrang weg gelassen, wenn ich mich richtig erinnere.


    Gruß
    Seoman

  • Danke, Seoman, das hatte ich gehofft ;)


    Am Ende des Films fehlte für mich eine logische Erklärung komplett, was ich superschade fand, weil der Film an sich sehr spannend gemacht und toll besetzt war.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "Valentine"


    Am Ende des Films fehlte für mich eine logische Erklärung komplett, was ich superschade fand, weil der Film an sich sehr spannend gemacht und toll besetzt war.


    Irgendwann im letzten Drittel nimmt der Film eine völlig andere Wendung als das Buch. Vom Ende des Buches war ich, wie gesagt, nicht begeistert, aber es war um einiges passender als das des Films.


    Wer also den Film schon gesehen hat, kann ruhig das Buch lesen. Zwar weiss man ein paar Dinge dann schon - vor allem, was es mit dem zweiten Fall des Kindergrabes auf sich hat - aber dennoch bietet es noch genug Spannung.


    Violetta

  • Zitat von "Rodenstock"

    Aber das ist nichts gegen sein ganz neues Buch "Schwarzes Blut". Als Buchhändler habe ich ja zum Glück das Privileg, so manches Buch schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum lesen zu können oder in diesem Fall zu dürfen.


    Genau so geht es mir auch! :zwinker: Es lag bei mir auf dem Lesen!-Stapel, aber irgendwie hab ich mich doch nicht so ganz rangetraut, da meine Kollegin relativ zeitig abgebrochen hatte,weil es ihr zu brutal war... Deshalb meine kleine Meinungsumfrage hier! :smile:
    Hab dann aber gestern morgen doch schon mal angefangen und bin jetzt fast bei der Hälfte. Bis dahin: sehr interessant und vor allem auch gut geschrieben! Allerdings wurde ich bis jetzt auch das Gefühl nicht los, dass das "dicke Ende" von wegen Brutalität noch kommt - was Du ja jetzt auch irgendwie bestätigt hast..... :entsetzt:



    Zitat

    Das Buch ist ein absoluter Hammer und unter den Thrillern mit das Beste, was ich in den letzten zwei Jahren gelesen habe.


    Aber diese Aussage hält mich hoffentlich auch wenn´s (zu) hart kommt bei der Stange... DANKE!


    Schöne Grüsse dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo zusammen,


    ich finde Grangé auch sehr spannend zu lesen, habe die beiden ersten verschlungen. Wobei ich den "Flug der Störche" noch besser als "Die purpurnen Flüsse" fand. "Der steinerne Kreis" und "Das Imperium der Wölfe" liegen auf meinem SUB: Weil ich gerne einen Autor in der Reihenfolge der Erscheinungsdaten lese, müsste ich jetzt den steinernen Kreis lesen, aber der soll im zweiten Teil nicht so gut sein, weil er ins Mystery-Genre hinübergleitet. Deshalb habe ich keine rechte Lust dazu. Kannn mich jemnad vom Gegenteil überzeugen?


    HG
    finsbury

  • @ finsbury, leider nicht.


    Inhaltsangabe von Amazon:
    Nur wenige Wochen nachdem Diane Thiberg einen kleinen Jungen adoptiert hat, geht ihre Welt in Flammen auf: Der fünfjährige Lucien wird bei einem Autounfall schwer verletzt, ein geheimnisvoller Arzt wird nach einem rettenden Eingriff kaltblütig ermordet und schließlich stellt sich heraus, dass der Unfall ein Attentat war. Die Polizei ist ratlos.
    Bald schon hat Diane es satt, fremden Mächten hilflos ausgeliefert zu sein und beschließt, den Vorfällen selbst auf den Grund zu gehen. Sie kommt einer großangelegten Verschwörung auf die Spur, die mit parapsychologischen Experimenten in Russland und dem größten Kernfusionsreaktor der Welt in Zusammenhang steht. Damit ihr Sohn eine Zukunft hat, muss sie ihren allgegenwärtigen und unsichtbaren Feinden zuvorkommen. Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass sie gegen übernatürliche Mächte antreten muss.


    Das Buch beginnt sehr gut wie ein "normaler" spannender Thriller, aber der zweite Teil und die Hintergründe des Geschehens um Lucien driften zu sehr ins Paranormale ab. Das Ganze wird dann noch mit Atomforschung verknüpft.
    Wer Thriller mit übernatürlichen Lösungen mag, dem wird das Buch gefallen. Ich mag sie nicht.


    Violetta

  • Zitat von "Violetta"

    @ finsbury, leider nicht.


    Das Buch beginnt sehr gut wie ein "normaler" spannender Thriller, aber der zweite Teil und die Hintergründe des Geschehens um Lucien driften zu sehr ins Paranormale ab. Das Ganze wird dann noch mit Atomforschung verknüpft.
    Wer Thriller mit übernatürlichen Lösungen mag, dem wird das Buch gefallen. Ich mag sie nicht.


    Violetta


    Hallo Violetta,
    danke für deine Stellungnahme: Genau das habe ich auch von meinen krimibegeisterten Bekannten gehört. Dann wird's wohl noch ein wenig abhängen müssen.


    HG
    finsbury

  • Also ich habe nur Die purpurnen Flüsse von ihm gelesen und fand es ziemlich gut ! Gute Story, spannend aufgebaut und unerwartete Wendungen. Den Film hätte ich nicht so recht verstanden, hätte ich das Buch nicht gelesen, ich fand ihn schlecht...


    Wenn ich an Die purpurnen Flüsse denke, muss ich auch an Mallorca denken. Es war das Buch, was ich dort total verzweifelt am vorletzten Tag völlig überteuert gekauft habe (mein Lesefutter war mir ausgegangen). Aber es hatte sich ja gelohnt.


    Ich habs am Strand gelesen und konnte dann zufrieden heim fliegen :urlaub:

  • Zitat von "Violetta"

    @ finsbury: Kannst du etwas zu "Der Flug der Störche" sagen? Das liegt nämlich noch in meinem SUB.


    Violetta


    Hallo Violetta,


    ist schon ein bisschen länger her (4 Jahre), dass ich das Buch gelesen habe.


    Es geht nur vordergründig um die Störche, Hintergrund ist wieder mal eine Verschwörung, die den Protagonisten durch halb Europa und Vorderasien führt, eben auf der Fugroute der Störche. Dabei spielt eine israelische Kibbuzgemeinschaft z.B. eine größere Rolle. Es gibt ein rasantes Showdown, wenn ich mich recht erinnere, in Bulgarien.
    Einzelheiten habe ich leider vergessen, erinnere mich aber, dass ich das Buch noch weniger aus der Hand habe legen können als die purpurnen
    Flüsse.


    Wünsche dir viel Lesespaß!


    HG
    finsbury

  • Ah, ich wollte ja noch mein Fazit zum neuen Grangé ("Das schwarze Blut") abgeben...
    Letzte Woche hatte ich ihn dann auch durch und ich kann mich nur voll und ganz Rodenstock anschließen:

    Zitat von "Rodenstock"

    Wirklich ein Super-Buch!!!!!!!! Grangé steht auf meiner Hitliste unter den Thrillerautoren gaaaanz weit mit oben.


    Wie schon zuvor mal geschrieben, lauert das "dicke Ende" die ganze Zeit beim Lesen - soll heißen, daß es definitiv nichts für Zartbesaitete ist, auch schon aufgrund der detaillierten Beschreibungen ansich.
    Aber es ist genauso definitiv ein extrem packend geschriebener Thriller, der erstaunliche Wendungen nimmt und sehr vielschichtig (intelligent) daherkommt...
    Fazit: Genialer Thriller, der einen nicht loslässt (beim Lesen)!! 5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Zitat von "Violetta"

    @ finsbury: Kannst du etwas zu "Der Flug der Störche" sagen? Das liegt nämlich noch in meinem SUB.


    Violetta


    Fand "Flug der Störche" auch besser als "Die purpurnen Flüsse". Wie der Titel schon verrät handelt die Story vordergründig vom Flug (Wanderung) der Störche. Der Protagonist, Louis Antioche, erhält den Auftrag den Weg der Störche zu verfolgen, als die die Rückkehr der Vögel aus Afrika ausbleibt. Die Nachforschungen zum Verbleib der Störche deckt ein Komplott/Verbrechen ungeahnten Ausmaßes auf...


    Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur soviel: Das Ende war, zumindest für mich, unvorhersehbar. So muss es sein ;) Trotz blutiger Details kann ich das Buch nur empfehlen.


    Vielleicht noch ein paar Worte zum "Steinernen Kreis". Die Story zum Schluss wird für meine Geschmack ZU metaphysisch (ähnlich wie bei "Der Judasfluch" von Scott McBain). Ich war vom Ende der anfangs guten Geschichte enttäuscht.

    Never judge a book by its movie. (J. W. Eagan)

  • Hallo,


    Zitat von "Guenni"


    Vielleicht noch ein paar Worte zum "Steinernen Kreis". Die Story zum Schluss wird für meine Geschmack ZU metaphysisch (ähnlich wie bei "Der Judasfluch" von Scott McBain). Ich war vom Ende der anfangs guten Geschichte enttäuscht.


    das ging mir ähnlich. Bis zur Hälfte fand ich das Buch richtig spannend. Aber dann wurde es doch arg unglaubwürdig. Das Ende fand ich dann auch ziemlich lächerlich, da habe ich mich eher kaputt gelacht.
    So gern ich Grangé sonst lese, da hätte man mehr draus machen können, wenn man die Auflösung etwas realistischer gestaltet hätte.


    Gruß
    Seoman

  • Also allmählich bin ich ja doch etwas entsetzt: nachdem ich den neuen Grangé gelesen hatte war ich ja durchweg atemlos! Ich empfand ihn als beinhart und an manchen Stellen wirklich an der Grenze des Ertäglichen aber trotzdem als unglaublich gut, da vielschichtig, intelligent und geradezu furios mit seinem Showdown.
    Aber nachdem ich so eine Weile gelauscht habe, was andere LeserInnen so erzählen... :entsetzt: Die meisten haben aufgehört, fanden es abscheulich und alle waren der einhelligen Meinung, daß der Autor ein mächtiges Rad abhaben muß.


    Nun frage ich mich schon seit geraumer Zeit WARUM ich den Roman TROTZDEM gut fand.
    Wahrscheinlich liegt es daran, daß ich solche Beschreibungen einfach nicht als realistisch genug erkennen kann und deshalb die Details auch nicht so an mich rankommen.
    Vielleicht aber ist es auch einfach nur so wie im Falle von "American Psycho": manche schockiert es dermaßen, daß sie sich fast übergeben müssen und andere wiederum können es nur als Persiflage auf eine dekadente, doppelmoralige Oberschicht empfinden und es relativ gelassen lesen.
    Wobei "Das schwarze Blut" natürlich thematisch anders ist - es zeigt dem Leser eher die allertiefsten Abgründe, die die ein oder andere menschliche Seele manchmal vielleicht hat.


    Und dann hab ich das gefunden:
    "Ein Autor, dessen Vorstellungskraft keine Grenzen kennt. Grangé sprengt die Form des traditionellen Thrillers im wahrsten und besten Sinne des Wortes. Man glaubt ihm, oder man glaubt ihm nicht. Aber wenn man sich auf ihn einlässt, gibt es kein Zurück mehr." (Le Figaro)


    ->Glauben ist ein nicht treffendes Wort in diesem Fall - eher: entweder man lässt sich auf Grangé für ein paar hundert Seiten ein oder man lässt es für immer ganz bleiben, weil man seine extreme Vorstellungskraft nicht nachvollziehen kann- ja sogar pervers findet.


    Und noch etwas: zu dem Schluß, daß Grangé zumindest einen kleinen Schatten haben muß bin ich inzwischen auch gekommen. Denn um auf solch eine Idee für einen solch komplexen, abgründigen Thriller zu kommen muss man schon ganz heftig düstere Gedanken haben...

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Hallo,


    Zitat von "dubh"

    Die meisten haben aufgehört, fanden es abscheulich und alle waren der einhelligen Meinung, daß der Autor ein mächtiges Rad abhaben muß.
    [...]
    Und noch etwas: zu dem Schluß, daß Grangé zumindest einen kleinen Schatten haben muß bin ich inzwischen auch gekommen. Denn um auf solch eine Idee für einen solch komplexen, abgründigen Thriller zu kommen muss man schon ganz heftig düstere Gedanken haben...


    ich denke doch nicht, dass man vom Inhalt eines Buches auf den Geisteszustand des Autoren schließen kann. So weit ich weiß ist Grangé neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller auch freier Journalist für Zeitungen wie die Sunday Times oder den Spiegel tätig.
    Ich glaube schon dass bei Herrn Grangé alles in Ordnung ist im Kopf. :zwinker:


    Gruß
    Seoman