Robert Corvus - Rotes Gold. Die Schwertfeuer-Saga 1

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    Kurzbeschreibung:


    Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 10.06. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 27.05. Wer mag noch mitlesen?

  • Gelungener Auftakt der Schwertfeuer-Saga


    Als Kester, Flammenbringer und Befehlshaber der Söldnerlegion Klingenrausch, einem Anschlag zum Opfer fällt, droht die Einheit der Legion auseinanderzubrechen. Kesters Tochter Eivora setzt alles daran, um dies zu verhindern: sie nimmt den Auftrag an, eine Stadt zu erobern, deren Mauern als unüberwindbar gelten. Von Erfolg oder Misserfolg dieser Mission hängt das weitere Schicksal der bisher erfolgreichen Söldnerlegion ab.


    Die Metropole der Söldnerlegionen ist Rorgator, die neben der Schlagkraft der Söldner durch die sie umgebenden Vulkane geschützt ist. Zudem haben die Söldner dämonische Unterstützung: die Feuerdämonen sorgen dafür, dass die Vulkane nicht ausbrechen und Rorgator auslöschen. Allerdings bieten die Dämonen ihre Dienste nicht umsonst an.


    In Rorgator befinden sich mehrere Söldnerlegionen, eine der ruhmreichsten ist der Klingenrausch. Die Söldnerlegionen stehen untereinander im Wettkampf: die Regierung von Rorgator, der Rat von Eisen und Gold, führt die Legionen in einer Art Ranking-Liste. Eine Legion setzt sich aus mehreren Bannern zusammen, die sich jeweils auf eine Waffenart spezialisiert haben, wie Armbrust, Pike, Hellebarden oder Bogenschützen.


    Sogenannte Avatare bilden die Schnittstelle zwischen den Söldnern und den Dämonen, man kann sie am ehesten mit einem geistlichen Beistand vergleichen. Das Besondere an den Avataren ist, dass sie Doppelwesen sind, bestehend aus einem Homunkulus und dem menschlichen Träger. Ein Homunkulus wird aus dämonischem Samen gezüchtet und wächst seinem Träger aus der linken Schulter. Dieser Homunkulus übernimmt mit seinen dämonischen Gelüsten oftmals mehr oder weniger komplett seinen Träger.


    Die Söldnerlegionen fungieren als eine Art Dienstleistungsunternehmen: gegen ausreichende Bezahlung und der Zusicherung des Plünderrechts stellen sie ihre Kräfte einem Auftraggeber zur Verfügung, wie z.B. zur Eroberung der Stadt Ygôda.


    Nach dem Tod von Kester, dem charismatischen Befehlshaber des erfolgreichen Klingenrausches, beginnt unter den Kampfherren der Legion ein Wettstreit um seine Nachfolge, nicht immer mit fairen Mitteln. Kesters Tochter Eivora will ein Zerbrechen der Legion verhindern und hofft, die Banner mit dem Auftrag, Ygôdas Mauern zu brechen, einen zu können. Dabei geht sie taktisch sehr geschickt vor, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu spielen, denn sie weiß, dass sie über zu wenig Kampferfahrung in vorderster Reihe verfügt, um von den anderen Kampfherren als Führungsautorität akzeptiert zu werden. Ich musste bei Eivora öfters an einen Schachspieler denken, der strategisch geschickt seine Figuren setzt, um die Banner wieder näher zusammenzubringen. Natürlich passieren ihr auch Fehler, die mehr oder weniger weitreichende Folgen für die Legion haben, alles andere wäre unrealistisch.


    Neben Eivora gibt es aber noch eine Reihe weiterer interessanter Figuren: Prinz Gonter, der Sohn des Auftraggebers König Harlef, der nach der Eroberung von Ygôda über die Stadt regieren soll, der sich aber vielmehr zu den Söldnern und besonders zu Eivora hingezogen fühlt.


    Der Avatar Chastro-Ignuto, der durch seine Grausamkeit auffällt und der nicht unbedingt zu Eivoras Freunden zählt. Durch seine Grausamkeit ist der Avatar unberechenbar und gefährlich – und doch schafft es der Autor, mich mit einer bestimmten Szene zu verblüffen.


    Die Priesterin Fiafila, die der Klingenrausch als Geisel mit nach Rorgator nimmt, weil sie alleine die letzten Worte von Kester kennt; der letzte Wille des Flammenbringers ist heilig und muss befolgt werden. Fiafila stellt mit ihrer aristokratischen und reinen Haltung den totalen Gegensatz zu Chastro-Ignuto dar, was diesen zwar ärgert, aber auch gleichzeitig fasziniert. Außerdem entwickelt sich zwischen Fiafila und Eivora eine Art Freundschaft.


    Wie von dem Autor gewohnt, werden die Charaktere wieder vielschichtig dargestellt und damit nicht leicht vorhersehbar. Außerdem gibt es einige überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, aber die eine gewisse Faszination auf mich ausüben.


    Erwähnen möchte ich auch, dass Kampfszenen in dem Buch oftmals recht ausführlich dargestellt werden, das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, mich hat es allerdings nicht gestört. Außerdem geht es in dem Buch auch mal blutig und grausam zu, wenn die Söldner im Kampfrausch plündern und vergewaltigen, das Buch ist also nichts für schwache Nerven. Wobei ich positiv anmerken muss, dass der Autor bei diesen Szenen auf Details meist verzichtet.


    Das Buch ist in sich abgeschlossen, wobei dennoch am Ende die eine oder andere Frage offen bleibt, aber dabei handelt es sich nicht um Cliffhanger. Ich bin jetzt jedenfalls gespannt auf den zweiten Band, in dem sicherlich auf diese Fragen noch eingegangen wird.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Das aktuelle Werk von Robert Corvus würde ich wie folgt beschreiben: düster, blutig und schmutzig. Allzu zart besaitet darf man nicht sein, wenn man "Rotes Gold" zur Hand nimmt. Der erste Band der Schwertfeuer-Saga strotzt vor blitzenden Klingen und Kriegsgeschrei.


    Als Kester, der Anführer des Klingenrausches, getötet wird, liegt es bei seiner Tochter Eivora, die Gruppe von gedungenen Kriegern zusammenzuhalten. Einfach ist das nicht, denn Eivora ist eher von zierlicher Statur und sie muss erst ihre Führungsqualitäten beweisen, bevor die Söldner ihr folgen.


    Im ersten Einsatz, der Gold in die Kassen spülen soll, begibt sich Eivora an vorderste Front. Für König Harlef sollen die Mauern von Ygoda bezwungen werden. An die Seite von Eivora begibt sich, ohne Wissen des Vaters, Prinz Gonter, ein, laut erstem Eindruck, strahlender Prinz, der etwas erleben möchte.
    Natürlich läuft nicht alles so wie geplant, die Wachen der Stadt sind aufmerksam und nicht alle aus dem Gefolge von Eivora überleben den Einsatz.


    Besonders gut gefällt mir immer wieder der Stil von Robert Corvus und die Ideen, die er hat.


    Fasziniert war ich vom Avatar Chastro-Ignuto und hier ganz besonders vom Homunkulus, einem Dämon, der aus der Schulter seines Trägers herauswächst. Obwohl Ignuto in den Gedanken seines menschlichen Wirtes herumpfuscht, würde ich nicht sagen, dass er ausschließlich böse ist. Der Autor versteht es, da ganz eindringlich zu beschreiben und ich habe während des Lesens wiederholt gegrübelt, ob dieses haarlose hässliche und gelegentlich Feuer spuckende Wesen mir wirklich umsympathisch ist.
    Ähnlich erging es mir bei Fiafila, einer Priesterin, die sich im Gefolge des Klingenrausches befindet. An der Seite des sterbenden Kester mitfühlsam und gut entwickelt sie sich im Laufe des Buches weiter, allerdings in eine Richtung, bei der ich nicht weiss, ob sie mir wirklich gefällt.


    Besonders erwähnenswert finde ich, dass auch im ebook wunderschöne Zeichnungen enthalten sind, dies ist nicht unbedingt selbstverständlich.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Wer allerdings unter dem Begriff Fantasy nur funkelnde Einhörner auf taufrischen Wiesen erwartet, wird hier nicht das passende Buch zur Hand haben.


    5ratten

    Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

    Einmal editiert, zuletzt von Delena ()

  • Robert Corvus hat mit „Rotes Gold“ seinen neuen Dark- Fantasy- Roman veröffentlicht. Dieser Roman ist der Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga und ist definitiv nichts für schwache Nerven.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    Der Klingenrausch ist eine Söldnertruppe aus den besten Kriegern, die für Schätze zu kaufen sind. Doch Gold ist nur ein Teil ihrer Bezahlung. Ihr Stahl dürstet nach dem Blut der Gegner, und ihre gierigen Herren verbrennen Seelen im Dämonenfeuer. Als der Anführer des Klingenrauschs fällt, droht die ruhmreiche Einheit zu zerfallen. Eivora, seine Tochter, bildet einen Rat aus den erfahrensten, kühnsten und gerissensten Offizieren und führt ihre Banner zum Sturm auf Ygôda. Niemand hat die Mauern dieser Stadt jemals überwunden. Wird Eivora die Söldner zu Glorie und Reichtum führen - oder ihrem Vater in die Flammen ungnädiger Dämonen folgen?


    Auch bei diesem Fantasy- Roman konnte mich die Gestaltung überzeugen. Ich habe dieses Buch in der E-Book- Ausgabe gelesen. Hier sind sowohl hilfreiche Karten beigefügt wurden, als auch ein Personenregister und ein Glossar mit der Erklärung der wesentlichen Begriffe. Auch das Cover passt sowohl zum Genre als auch zum Inhalt des Buches, was ich persönlich immer positiv finde.
    Der Schreibstil von dem Autor Robert Corvus ist wie gewohnt sehr angenehm und bildhaft. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, jedoch ist es nichts für schwache Gemüter. Mit seinem fesselnden Erzählstil schafft es der Autor, seine Leser in die dunklen Abgründe zu führen. Oftmals werden Kampf- oder Schlachtszenen geschildert und auch mit Brutalität wird nicht gespart. Hierbei geht der Autor aber nicht zu sehr ins Detail, dennoch reicht die Vorstellungskraft durchaus aus, um sich die blutigen und ausführlichen Kampfszenen bildhaft vorstellen zu können. Allein der Klappentext lässt nichts anderes vermuten. Wer ein Buch über eine Söldnergruppe liest, sollte auf solche Szenen eingestellt sein. Die beschriebene Welt ist interessant gestaltet und besticht durch seine düsteren Eigenschaften. Sie wirkt bedrohlich, Gewalt und Machtkämpfe scheinen auf der Tagesordnung zu stehen, auch werden von manchen Menschen Dämonen verehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch viele Menschen und Wesen, die in dieser Welt leben müssen, eine harte Schale haben und sich durchzusetzen wissen, in dem sie Gewalt und auch Foltermethoden einsetzen.
    Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung der Stadt Ygôda, welche im Verlauf des Buches eingenommen werden soll. Ich hatte ein konkretes Bild vor meinem geistigen Auge und zu gerne würde ich diese interessante Stadt mal mit eigenen Augen sehen können.
    In „Rotes Gold“ begleitet der Leser einer Elite- Söldnertruppe, die nach der Ermordung ihres Anführers Kester mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Und auch ein neuer Auftrag für die Söldnertruppe scheint diese zu destabilisieren. Ein Verfall von innen scheint bevorzustehen. Doch wie kann man diesen verhindern? Dies ist eine der wesentlichen Fragen, mit dem sich Kesters Tochter namens Eivora herumschlagen muss. Nach dem Tod des ehemaligen Anführers versucht sich dessen Tochter in der Söldnertruppe zu beweisen. Auch sucht sie ihren Platz in dieser rauen Gruppe und will sich mit erfüllten Taten und Erfolgen den Respekt der anderen Leute verdienen. Dabei hat Eivora ihre Ecken und Kanten und macht auch Fehler, die für einen Anfänger in ihrer späteren Position durchaus nachvollziehbar sind. Diese Fehler haben Folgen für andere, dessen ist sie sich auch durchaus bewusst. Aber all diese Fehler machen die Figur authentischer. Hätte ein Anfänger zu Beginn gleich alles vollkommen richtig gemacht, würde dies unrealistisch auf mich wirken. Gefallen hat mir auch ihr kleiner Begleiter, der Feuersalamander. Zu gerne würde ich mehr über ihn lesen. Auch andere Charaktere bestechen durch ihre Vielseitigkeit und auch durch ihre charakterliche Entwicklung. So zum Beispiel Prinz Gonter. Zu Beginn wirkt er wie ein verwöhntes Prinzlein, der er eigentlich auch ist. Dennoch ist er mit seiner bisherigen Situation unzufrieden. Die Rolle des wohlbehüteten Erben des König Harlef gefällt ihm nicht und so findet er Gefallen am Söldnerleben und sucht die Gefahr. Auch die Entwicklung von der Priesterin Fiafila konnte mich überzeugen. Sie war eine Priesterin einer eroberten Stadt und hat den Windgott Basäon angebetet. Sie wirkt zu Beginn teilweise noch recht weltfremd und naiv. Doch im Verlauf der Geschichte findet auch sie Gefallen an der Unabhängigkeit und den Freiheiten eines Söldners. Ihre Entwicklung fand ich mit am spannendsten und sie konnte mich durchaus mehr als einmal überraschen. Ein wesentlicher Charakter ist auch der Avatar Chastro- Ignuto. Er ist ein Mischwesen aus einem Mensch und einem Homunkulus. Dieser ist eine Art dämonischer Samen, der sich von seinem menschlichen Wirt abhängig gemacht hat. Dieser Avatar ist quasi der Priester der Söldnertruppe. Chastro- Ignuto ist grausam (teilweise Dämon) und wirkt oftmals recht wirr. Er bringt ein gewisses Konfliktpotential in das Buch und bringt zusätzliche Spannung in den Verlauf der Geschichte.
    Allgemein hat „Rotes Gold“ einige interessante, entwicklungsfähige und vielseitige Charaktere zu bieten, welche eine Menge Potential haben. Im ersten Teil der Saga werden diverse Charaktere nur angerissen, zu gerne würde ich in weiteren Bänden mehr über diese erfahren. Corvus spielt im Verlauf des Buches auch gerne mit den Sympathien der Leser in Bezug auf seine Protagonisten. Auch dies hat mir gut gefallen und konnte mich erneut von seinen Erzählkünsten überzeugen. Dieses Wechselbad der Gefühle hat zusätzliche Spannungen in das Buch hereingebracht. Auch unerwartete Wendungen der Geschichte haben diesen Dark- Fantasy- Roman vorangebracht.


    Mit „Rotes Gold“ hat Corvus einen gelungenen Auftakt zu seiner Schwertfeuer- Saga geschrieben. Dieser besticht durch seine düstere Welt, dem angenehmen Schreibstil und die authentischen Charaktere, welche sich im Verlauf des Buches weiterentwickeln. Allgemein hat dieser Dark- Fantasy- Roman mein Interesse an der Reihe und somit auch am zweiten Teil der Saga geweckt. Zu gerne möchte ich wissen, wie es weitergeht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. Aber Vorsicht, dieses Buch ist nicht für schwache Gemüter geeignet.


    4ratten