Andreas Föhr - Eisenberg

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    Kurzbeschreibung:


    Er weiß, wovon er schreibt: Andreas Föhr, Jahrgang 1958, hat Jura studiert und in München promoviert. Jahrelang war er als Anwalt tätig, bevor er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern einen Namen machte. Jetzt hat der SPIEGEL-Bestsellerautor eine Figur geschaffen, die nicht nur sein juristisches Fachwissen teilt, sondern auch seinen Glauben daran, dass jeder, ob schuldig oder nicht, einen Verteidiger verdient, der ganz auf seiner Seite steht: Dr. Rachel Eisenberg. Rachel ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräsenz bringen – ein Obdachloser, der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird –, doch als sie ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist Rachel sprachlos: Sie kennt den Mann – oder glaubte das zumindest …



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 10.06. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 27.05. Wer mag noch mitlesen?

  • Rachel Eisenberg ist eine erfolgreiche Rechtsanwältin. Mit ihrem Ex-Mann Sascha betreibt sie eine eigene Kanzlei für Strafverfahren im schönen München. Mehr zufällig bekommt sie das Mandat für einen Obdachlosen, der eines brutalen Frauenmordes an der Isar bezichtigt wird und muss feststellen, dass es sich um Heiko Gerlach handelt, mit dem sie als Studentin eine intensive Liebesbeziehung hatte. Mit viel Engagement stürzt sie sich in den Fall und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Gerlach verurteilt wird. Sie beginnt eigene Nachforschungen und entdeckt bald, dass Polizei und Staatsanwaltschaft nicht unbedingt gründlich recherchiert haben und dass vielleicht etwas ganz anders hinter dem Mord steckt, als die Tat eines Psychopathen. Denn die Ermordete war auf der Suche nach einer Albanerin und ihrer kleinen Tochter, die in den bayerischen Bergen spurlos verschwunden sind und die vor einer Blutrache-Fehde nach Deutschland geflüchtet waren.


    Rachel Eisenberg ist eine taffe und energiegeladene Frau. Sie ist klug und erfindungsreich und schreckt auch nicht vor illegalen Mitteln zurück, um das Beste für ihren Mandanten rauszuholen. Noch dazu, wenn es ein Mann ist, den sie einmal geliebt hat. Privat hat sie die Trennung von ihrem Mann noch nicht so ganz verarbeitet, was ja auch kein Wunder ist, da sie ja weiterhin mit ihm gemeinsam die Kanzlei führt. Und ihre halbwüchsige Tochter, die auf dem Schritt zum Erwachsenwerden ist, droht ihr schon mal über den Kopf zu wachsen mit ihrer Aufmüpfigkeit und Ehrlichkeit.


    Der Krimiplot ist wirklich sehr gut durchdacht, gibt stückchenweise wichtige Informationen an den Leser und lässt dabei jede Menge Raum für Spekulationen und Ahnungen. So macht das mit raten wirklich Spaß. Dabei lernt man die einzelnen Charaktere immer besser kennen und freut sich auch über die Ecken und Kanten der Akteure und über ihre großen und kleinen Geheimnisse, die zusätzliche Spannung in die Geschichte bringen.


    Im letzten Drittel wird der Leser dann noch mehr als einmal von neuen Wendungen und Wahrheiten überrascht und mit einem richtigen Showdown belohnt bevor er das harmonische Ende genießen kann und sich auf eine Fortsetzung dieser neuen Reihe freuen darf.


    Mein Fazit:


    Mir hat das Buch nicht nur Spaß gemacht, weil es sehr viel heimatliches münchnerisches Lokalkolorit hat – inkl. einem Ausflug an den geliebten Gardasee – sondern auch, weil es spannend war und die Welt einer Rechtsanwältin – inkl. Gerichtsverfahren – mal etwas anderes ist, als die ganzen üblichen Kommissar-Geschichten. Bis auf eine Stelle, an der ich Rachels Einsatzfreude etwas überzogen fand, waren die Handlungen der Protagonisten nachvollziehbar und logisch und am Ende wurden alle Fäden sinnvoll verknüpft und es blieben keine losen Enden. Also, bis auf einen kleinen Cliffhanger, ;) der neugierig machen soll auf die Fortsetzung, die ich sicher auch lesen werden.

    :lesen:





  • Am Flaucher, einem Isarabschnitt in München, wird eine junge Frau erstochen aufgefunden. Ihre Hände sind am Kopf angenagelt. Die Verteidigung des obdachlosen Täters übernimmt die renommierte Münchner Anwältin Rachel Eisenberg. Sie erlebt eine große Überraschung, denn der mutmaßliche Täter ist Heiko Gerlach, der weltbekannte Physikprofessor, mit dem sie vor vielen Jahren liiert war. Gerlach gesteht, widerruft und Rachel tut alles, um ihn zu entlasten.


    Zur gleichen Zeit wird eine junge Frau mit ihrer kleinen Tochter vermisst. Die Beiden sind aus Angst vor Blutrache aus dem Kosovo geflohen. Ihre Freundin in München gibt eine Vermisstenanzeige auf, die aber zu keinem Ergebnis führt.


    Ob und wenn ja, wie, stehen die beiden Fälle im Zusammenhang?



    Bisher kannte ich nur die Tegernsee-Krimis von Andreas Föhr und war sehr gespannt, auf seinen neuen Krimi. Die Ermittlerin diesmal eine Anwältin und der Schauplatz in München.


    Der Fall des Heiko Gerlach ist sehr gut konstruiert. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf, fällt dann ab, als ich glaubte, der Fall sei gelöst und schießt aber dann nochmal richtig hoch. Immer wieder kam ich beim Lesen ins Grübeln, miträtseln, um dann festzustellen, dass mich der Autor wieder auf einer falschen Spur gelockt hatte. Das überraschende Ende hatte ich so absolut nicht vermutet.


    Rachel Eisenberg, die neue Ermittlerin, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Ihre erfrischende Art zu ermitteln ist nicht immer gesetzeskonform, aber manchmal geht es einfach nicht anders. Auch bei den übrigen Protagonisten, die ich sehr lebendig und authentisch gezeichnet empfinde, habe ich meine Sympathien und auch meine Antipathien schnell vergeben.


    Immer mal wieder blitzt der ganz eigene Humor des Autors durch und lockert den Fall auf. Die Einblicke ins Privatleben der Anwältin, ihrer Tochter und ihres Exmannes machen die Geschichte erst so richtig menschlich.


    Ich habe einen überaus gelungenen, spannenden Kriminalfall gelöst. Und ich freue mich sehr, dass es weitere Fälle mit Rachel Eisenberg geben wird.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Gaby ()

  • Dr. Rachel Eisenberg ist Anwältin aus Leidenschaft und nimmt auch schon mal einen Fall an, der sie interessiert und nicht das große Geld bringt. Als ein Obdachloser wegen eines sehr gewalttätigen Mordes am Flaucher verhaftet wird, ist das ein Fall für sie. Doch als sie den Verdächtigen das erste Mal sieht, erlebt sie eine Überraschung. Sie war mit dem Mann eine Zeitlang zusammen.
    Das Buch beginnt schon sehr dramatisch. Wir erleben Rachel, als sie gefangen und gut verschnürt auf ihren Tod wartet. Doch was hat sie in diese Situation gebracht? Heiko, der ehemalige Physikprofessor, lebte in letzter Zeit auf der Straße und Rachel weiß nicht, was sie von ihm halten soll, obwohl sie früher mit im leiert war. Er verhält sich merkwürdig und ist undurchschaubar. Dennoch übernimmt sie diesen Fall. Obwohl die Beweise gegen Heiko Gerlach erdrückend sind und er gesteht, gibt es immer mehr Zweifel, ob der Fall wirklich so einfach ist. Rachel Eisenberg sieht Mängel bei der Polizeiarbeit und macht sich selbst an die Ermittlungen.
    Daneben gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang. Eine Albanerin mit ihrer kleinen Tochter verschwinden auf ihrer Flucht nach Deutschland spurlos. Was hat diese Geschichte mit dem Mord am Flaucher zu tun?
    Rachel Eisenberg ist eine engagierte und risikobereite Anwältin, die im Interesse ihres jeweiligen Mandanten auch schon mal am Rande der Legalität handelt. Vor Gericht läuft sie zu Hochform auf. Sie hat die Trennung von ihrem Mann Sascha noch nicht wirklich verwunden, was dadurch auch noch erschwert wird, dass sie eine gemeinsame Kanzlei führen. Tochter Sarah ist gerade in einem schwierigen Alter, in dem man auch schon mal Grenzen überschreitet, aber Rachel und Sascha gehen damit recht entspannt um.
    Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass man alle gut kennenlernt. Das hilft einem aber überhaupt nicht, den Täter aus der Reihe der Verdächtigen frühzeitig herauszufinden. Dieser Krimi führte mich mit seinen vielen unverhofften Wendungen immer wieder auf neue Fährten und bis zum Ende wusste ich nicht, was denn nur wirklich Sache ist. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und die Spannung steigt zum Ende noch mal dramatisch.
    Es bleiben noch Fragen offen, die dann erst in einem Folgeband geklärt werden.
    Ein sehr spannender und überzeugender Krimi.



    5ratten

  • Inhalt:


    Rachel Einsenberg ist eine engagierte Anwältin für Strafrecht in München und betreibt zusammen mit ihrem (Ex-)mann eine erfolgreiche Kanzlei. Als Pflichtverteidigerin nimmt sie den Fall eines Obdachlosen an, der beschuldigt wird, eine junge Frau brutal ermordet zu haben. Zu ihrer Überraschung muß sie feststellen, dass es sich bei diesem Obdachlosen um ihren Ex-Geliebten Heiko Gerlach handelt. Überzeugt von seiner Unschuld, beginnt sie die Datails des Fall zu hinterfragen und stößt auf einige Ermittlungsfehler der Polizei und Staatsanwaltschaft. Überzeugt von der Unschuld Gerlachs untersucht sie die Hintergründe des Falls.


    Meine Meinung:


    Es handelt sich hier um einen sehr spannenden Krimi, der seinen Leser mit einigen überraschenden Wendungen und Hintergründen überrascht.


    Schon auf den ersten Seiten wird der Leser direkt mitten in die Spannung katapultiert, denn schon hier erfahren wir, dass sich Rachel einige Wochen später in massiver Lebensgefahr befindet und dass eine junge Albanerin von Unbekannten verfolgt wir und Blutrache bedroht wird. In diesem Spannungsfeld entwickelt sich eine Geschichte, die den Leser nicht mehr losläßt und das Buch entwickelt sich zu einem wahren Pageturner.


    Rachel ist eine starke Frau, die sich mit vollen Engagement für ihre Mandanten einsetzt. Auch ihre Privatleben bietet mit ihrer jungenlichen Tochter und ihrem (Ex) - Mann, der zugleich ihre Kanzleipartner ist, einiges an Überraschungen.


    Der Fall selber regt zum Miträseln an, da der Leser immer wieder Hinweise bekommt, aus denen er seine eigenen Schlüsse ziehen kann. In einigen Kapiteln entwickelt sich der Krimizu einem richtigen Gerichtsthriller, bei dem Rachel versucht, die Anklage zu widerlegen und das Gericht von der Unschuld des Beschuldigten zu überzeugen. Auch hier werden die Lösungsideen der Leser von immer neuen Indizien und Hinweisen in immer neue Richtungen gelenkt.


    Der Autor versteht es von der ersten Seite an einen hohen Spannungsbogen zu malen und auch die drohende Gefahr für Rachel halt den Leser in Atem.
    Das Buch ist absolut lesenswert und eine Empfehlung für alle Fans von Gerichtsthrillern nach amerikanischen Vorbild. Einen besonderen Reiz macht bei diesem Buch auch der Münchener Lokalkolorid aus, der dem Buch einen besonderen Flair gibt.


    Eindeutige 5 Sterne

  • Regionalkrimi – Abschreckung oder Verkaufserfolg? Ich vermute mal beides. Andreas Föhr gehört mit seiner Serie um die Polizisten Wallner und Kreuthner dazu, weil diese eben im ländlichen Bayern spielen und die bayrische Art auf humorige Weise darstellt. Für mich heben sich die Krimis allerdings vom Regio-Einheitsbrei ab, denn erstens grantelt nicht jeder und zweitens sind die Fälle gut durchdacht und immer spannend. Der ernsthafte Wallner ist hier der Ausgleich zu Opa Manfreds Aktionen und Kreuthners krummen Touren. Ich höre die Serie gern, sowohl vom Hörbuchsprecher Michael Schwarzmaier als auch vom Autor selbst – denn bei einer Lesung war ich auch schon dabei. Nun hat der Autor sich aber entschlossen eine zweite Serie zu eröffnen, die so gar nichts mehr mit dem Stempel Regionalkrimi zu tun hat, dafür viel mehr mit seinen eigenen beruflichen Erfahrungen: Strafrechtsanwältin Rachel Eisenberg ermittelt in München.


    Rachel Eisenberg, mit pubertierender Tochter und fast geschiedenem Mann, mit dem sie allerdings noch die Kanzlei betreibt, wird von der obdachlosen Jugendlichen Nicole gebeten, ihren Kumpel zu verteidigen. Er wird beschuldigt, eine junge Studentin, Johanna Mend, ermordet zu haben. Eigentlich kein Fall für Rachel – zu unprofitabel. Doch die Art des Mordes und die Tatsache, dass der Oberstaatsanwalt die Anklage führt, machen sie neugierig und sie besucht den Angeklagten, um das Mandat zu übernehmen. Eine große Überraschung erlebt sie, als sie erkennt, dass sie den Angeklagten erkennt. Es ist Heiko Gerlach, früher mal Physikprofessor, jetzt Obdachloser. In ihren Studienjahren war Rachel sogar mit ihm liiert. Diese persönliche Komponente befeuert Rachels Eifer, den Fall genauer auszuleuchten. Kann der Mann, den sie mal geliebt hat, ein junges Mädchen getötet haben?


    Rachel ist gut in ihrem Job. Sie ist eine Top-Strafrechtsanwältin und lebt mit ihrer Tochter einen exponierten Lebensstil, der ihrer Reputation würdig ist. Sie ist findig und schreckt auch vor Unwahrheiten, Zurückhalten von Informationen oder kreativer Informationsbeschaffung nicht zurück. Die Kanzlei beinhaltet neben ihrem (Ex-)Mann noch einige Mitarbeiter und im Fall Gerlach wird sie von zweien der besten unterstützt. Durch ihren Job hat sie auch Verbindungen zu den verschiedensten Kriminellen, die ihr noch einen Gefallen schulden. Ihre Fähigkeiten, Kontakte und Mitarbeiter weiß sie geschickt einzusetzen und im Gerichtssaal ist sie nicht auf den Mund gefallen und reagiert schlagfertig und flink, so wie sich das für eine Strafverteidigerin gehört. Die kreativen Lösungen sind mitunter schon mal recht abenteuerlich und auch fragwürdig, aber letztendlich bringen sie den Fall voran und machen aus dem ganz normalen Fall eben einen spannenden Krimi.


    Im Privaten ist bei Rachel noch keine Ruhe eingekehrt. Neben ihrem Mann, für den sie noch einige Gefühle übrig hat, obwohl er sie betrogen hat und nun mit der neuen Freundin zusammenlebt, macht ihr ihre Tochter Sarah einige Schwierigkeiten. Zwar mit einem jüdischen Vater gesegnet, aber bis jetzt nicht viel mit der Religion am Hut, interessiert sie sich plötzlich dafür und wünscht sich eine Bat Mitzwa. Zugleich wird Sarah von einem Mitschüler gemobbt. So ist für private Verwicklungen neben der Krimihandlung auch noch Platz, allerdings zum Glück nicht zu überbordend und der Fall steht schon im Vordergrund.


    Heiko Gerlach ist ein seltsamer Typ und es ist ihm nicht gelungen, mich auch nur in einer einzigen Szene auf seine Seite zu ziehen. Das ist übrigens unabhängig von seiner Schuld/Unschuld am Mord der Studentin. Sein Verhalten ist sehr seltsam und auch Rachel zweifelt des Öfteren an Heiko. Das hindert sie jedoch nicht daran zu ermitteln. Besonders ein weiterer Erzählstrang regt zum Rätseln an, denn dort geht es um eine junge Frau und ihre Tochter, die vom Balkan nach Deutschland fahren. Sie sind auf der Flucht vor einer Blutrache und werden von zwei Polizisten aufgehalten – die große Frage ist: was hat das mit dem Fall um die ermordete Studentin zu tun? Der Autor ist hier übrigens sehr fies, denn ab der Hälfte des Buches ist der Erzählstrang beendet, ohne dass man erst mal weiß, wie es ausgegangen ist. Apropos fies – das Buch endet mit einem Cliffhanger. Nein, nicht bei dem Fall, der wird nämlich gelöst, aber eine Geschichte aus Rachels Vergangenheit bleibt ungelöst. Neben der Ermittlung, die mitunter sehr einfallsreich ist, gibt es auch eine ausführliche Gerichtsszene, die mir sehr gefallen hat. Die Bälle, die sich die Anwälte um die Ohren schlagen, gepaart mit einer nach und nach neugieriger werdenden, aber neutralen Richterin, war ein wirklicher Lesegenuss und ich hoffe, im nächsten Teil der Serie wieder eine Gerichtsszene lesen zu dürfen. Damit ist dann auch schon alles gesagt, denn wenn der nächste Teil auf meinen Wunschzettel wandert, ist das ein eindeutiges Zeichen, wie gut mir der Krimi gefallen hat.


    Fazit:
    Auch die neue Serie von Andreas Föhr kann überzeugen – so ganz ohne Lokalkolorit, dafür mit einer spannenden, kreativen Ermittlung und Rachel Eisenberg, eine findigen Strafverteidigerin.


    4ratten

    Grüßle, Christina

  • Rachel Eisenbergs erster Fall


    Im Münchener Stadtbezirk Sendling wurde am Isarabschnitt „Am Flaucher“ eine tote Studentin aufgefunden. Johanna Mend, so heißt die Tote, wurde erstochen. Das ist nicht unbedingt eine außergewöhnliche Todesart. Außergewöhnlich ist es jedoch, auf welche Art und Weise die Leiche verstümmelt wurde. Als dringend tatverdächtig wurde ein Obdachloser festgenommen.


    Als die Rechtsanwältin Rachel Eisenberg morgens ihr Haus verlässt um zur Arbeit zu fahren, wird sie von einer obdachlosen Frau angesprochen. Diese bittet Rachel darum, ihren obdachlosen Kumpel in einer Mordsache zu vertreten.


    Als Rachel Eisenberg sich zum 1. Mal mit ihrem neuen Mandanten trifft, erwartet sie eine Überraschung. Bei dem tatverdächtigen Obdachlosen handelt es sich um Heiko Gerlach ehemals Heiko Opitz, einem Physikprofessor, mit dem Rachel selbst vor einigen Jahren liiert war.


    Bei Akteneinsicht fällt Rachel auf, dass die Ermittlungen im Flaucher-Fall etwas schlampig geführt wurden und man die Verurteilung einzig und alleine auf die am Tatort gefundene DNA stützt, die jedoch eindeutig von Gerlach stammt.


    Wird Rachel Eisenberg es schaffen, Heiko Gerlachs Unschuld zu beweisen?


    „Eisenberg“ ist der 1. Kriminalfall der Münchener Strafverteidigerin Rachel Eisenberg. Gemeinsam mit ihrem Ex-Mann Sascha, führt sie eine gut gehende Anwaltskanzlei. Privates und berufliches zu trennen ist nicht immer ganz einfach, aber die Beiden haben einen guten Weg gefunden, ihre Kanzlei trotzdem erfolgreich zu führen. Über ihre privaten Probleme wird der Leser natürlich in Kenntnis gesetzt, sie sind aber meiner Meinung nach sehr geschickt in die Geschichte eingewoben.


    Rachel Eisenberg ist ein sympathischer Charakter. Anfangs erscheint sie etwas herablassend und sehr auf ihren gesellschaftlichen Status bedacht, der Eindruck verschwindet jedoch schnell zu Gunsten einer wirklich hellwachen und aufmerksamen Anwältin. Dass es sich bei dem vermeintlichen Täter um ihren Ex handelt, macht die Sache nicht wirklich einfach für sie, aber sie möchte Heiko Gerlach helfen seine Unschuld zu beweisen.


    Dass sich Rachel die eine oder andere Information auf nicht so ganz legale Weise beschafft, sollte man natürlich nicht gut heißen, aber in diesem Fall hat ihre Vorgehensweise letztlich zur Aufklärung des Falles geführt, weswegen man nicht allzu scharf über die Anwältin richten sollte. Ihr Auftritt vor Gericht war für mich eines der Highlights des Buches. Sie hat der Vertretung der Anklage ihre schlampigen Ermittlungen regelrecht um die Ohren gehauen und die Richterin, die sonst eher für einen schnellen Prozess bekannt ist, für den Fall interessieren können.


    Aufgrund privater Probleme ist der Angeklagte Heiko Gerlach in die Obdachlosigkeit gerutscht. Er schafft es, nicht nur Rachel von seiner Unschuld zu überzeugen, aber er ist irgendwie ein merkwürdiger Typ. Im Laufe der Geschichte weiß man als Leser oft nicht mehr, ob Gerlach nun die Wahrheit sagt oder nicht.


    Sascha, der Ex-Mann von Rachel, spielt natürlich in ihrem privaten Leben noch eine Rolle, denn sie haben eine gemeinsame Tochter: Sarah. Diese ist gerade in einem schwierigen Alter, versucht sich in ihrer Religion gerade neu zu orientieren und Rachel wird durchaus auch schon mal zur Schulleiterin zitiert. Der ganz normale Familien-Wahnsinn also.


    Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen und man merkt, dass Andreas Föhr Ahnung von der Materie hat, denn er hat Rechtswissenschaften studiert und als Jurist gearbeitet.


    Am Ende des Kriminalromans blieb nur eine einzige Frage offen, deren Antwort der Leser hoffentlich 2018 im nächsten Buch mit Rachel Eisenberg findet. Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Rachel und bis dahin schaue ich mir gerne einmal das Ermittlerteam „Wallner und Kreuthner“ an, das im ebenfalls im Bayerischen Raum ermittelt.


    5ratten

    Viele Grüße Babsi

  • Cover:


    Man sieht ein imposantes Gebäude, was wohl so interpretiere ich es jetzt mal, das Gericht darstellen soll. Es setzt sich mit seinem hellen Stein gut vom schwarzen Hintergrund ab. Der Bezug zum Inhalt ist auch definitiv vorhanden. Mir gefällt es sehr gut.


    Inhalt:


    “Eisenberg” ist das erste Werk vom Autor Andreas Föhr, welches ich gelesen habe. Ich kann gar nicht genau sagen, warum das der Fall ist, wobei ich früher vermehrt amerikanische Krimis und Thriller verschlungen habe ;-). Es geht in diesem Krimi vor allem um Macht, Täuschungen, skrupellose Verhaltensweisen und Mord. Das Szenario, das der Autor uns hier bietet, empfinde ich schon als recht gruselig. Aus dem Nichts wird ein obdachloser Mann verhaftet, der sich dann sogar als ehemaliger Professor entpuppt. Gleichzeitig verschwinden eine Mutter und ihr Kind spurlos. Wir begleiten Rachel, die Protagonistin, Anwältin und Mutter einer jungen Tochter. Sie ist sehr engagiert in ihrem Beruf, tut sicher mehr, als es notwendig wäre, für ihre Mandanten und steht voll hinter dem Rechtssystem. Rachel geht konsequent sowie energisch und auch mal auf nicht ganz legalem Wege gegen die Verbrechen an. Meiner Meinung nach ist sie intelligent, oft erfinderisch und hinterfragt viele Dinge, wodurch sie manches Mal auch aneckt. Gelegentlich vergisst sie jedoch, was es heißt, ein Privatleben zu haben. Da verlangt ihre Tochter, die mitten in der Pubertät steckt, doch auch einiges ab. Auch die Tatsache, dass sie gemeinsam mit ihrem Ex eine Kanzlei führt, gestaltet ihr Privatleben schon ab und an ein wenig kompliziert. Die Charaktere wurden allesamt interessant und facettenreich gestaltet.


    Aufbau, Struktur & Stil:


    Andreas Föhr lässt die Geschichten jeweils aus Sicht der Protagonistin erzählen, in der dritten Person. Die Handlung besteht aus zwei Erzählsträngen, die der Autor gekonnt und sehr schlüssig miteinander verbindet. Es gelingt ihm, schnell Spannung aufzubauen und diese recht konstant zu steigern. Leider gab es jedoch vor allem in der Mitte des Buchs einige Wendungen, die für mich vorhersehbar waren, was ich bei einem Krimi eher ungünstig finde. Glücklicherweise hat es sich gegen Ende der Handlung wieder geändert, denn hier hat mich Andreas Föhr wirklich überraschen können. Der Plot an sich ist sehr gelungen und lässt viel Raum für Spekulationen seitens des Lesers. Das hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte den Geschehnissen zu jeder Zeit gut folgen.


    Fazit:


    “Eisenberg” hat mir vom Plot her sehr zugesagt, die Charaktere sind facettenreich gestaltet. Der Autor hat es geschafft, mich oftmals zu überraschen. Bis auf kleine Abstriche ist es definitiv ein Buch, das ich empfehlen kann.


    Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

  • Dies war das erste Buch meiner Reiselektüre und es war direkt ein Volltreffer. Ich habe auch schon andere Krimis von Andreas Föhr gelesen, die ich auch gut fand, aber dieses überzeugte mich weitaus mehr.
    Zum einen ist es sprachlich schöner geschrieben, bei anderen Büchern reihte sich doch oft Hauptsatz an Hauptsatz. Zum anderen ist eine Anwältin als handelnde Person hier weit spannender als diese ständigen Kommissare, die alle eine andere Macke haben. Mich hat die Geschichte von Anfang bis Ende gefesselt, ständig neue Wendungen sorgten für das gewisse Extra. Alles in allem erschien die Geschichte gruslig echt, das Ende hatte ich vermutet, kann aber nicht als vorhersehbar bezeichnet werden.


    Für mich ein echter Krimitipp 5ratten :tipp: