Paulo Coelho - Der Alchimist

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 16.050 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • @ sandhofer...


    also ich mein damit, dass ich finde, dass der alchimist mit dem protagonisten santiago realer ist... a... da wird einer schafhirte und reist herum und was weiß ich...
    beim kleinen prinzen... hmm... da ist alles so phantastisch... der lebt auf dem kleinen planeten und reist dann von dort aus herum und landet dann auf der erde... wahnsinn eigentlich!


    hach ich tu mich jetzt schwer das genau zu beschreiben... aber vielleicht hab ich dir es jetzt besser erklären können sandhofer... d050.gif


    alles liebe mara

    <b>Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch</b> Seneca

  • Hallo!


    Ja, danke, ich sehe, was Du meinst. Persönlich hatte ich allerdings den Eindruck, dass auch Coelho sehr, sehr schnell "abgehoben" hat und zusehends mehr ins Irreale abgerutscht ist. Kommt dazu, dass Coelho für mich inkonstent schreibt; die Welt des Kleinen Prinzen ist hingegen in sich konsistent und logisch - also in gewissem Sinn weniger irreal als die des Alchimisten. :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Hallo,


    "Der Alchimist" war mein erstes Buch von Paulo Ceolho und ich habe es vor kurzem erst gelesen, irgendwann im April.


    Ich finde, "Der Alchimist" ist wirklich ein nettes Büchlein. Aber eben auch nicht mehr. Schon stimmungsvoll geschrieben; die andalusischen Weiden, die fremde Stadt, die Wüste und die Oase – all das konnte ich mir wunderbar vorstellen. Für mich war die Lektüre wie eine kleine, verträumte Reise. Also schon sehr schön, denn auch das schafft nicht jedes Buch. Aber: das Pathetische, die „Weltseele“, das konnte ich irgendwann einfach nicht mehr hören (bzw. lesen). Ich wollte immer sagen: ja doch, ich habe es inzwischen verstanden! Der Stil und die Sprache waren mir schon angenehm, dabei jedoch nicht herausragend.


    Den Vergleich mit „Der kleine Prinz“ kann ich schon verstehen. Allein der Erkenntnisgewinn in der Wüste vereint in die beiden Werke. Jedoch fehlt Coelho meiner Meinung nach (zumindest in diesem Buch) die große Schönheit eines Saint-Exupéry, der so wunderbar poetisch, doch einfach und einzigartig anrührend schrieb. (wobei; einfach ist "Der Alchimist" natürlich auch. Soll heißen, er ist einfach geschrieben und läßt sich sehr einfach und gut lesen)


    Den Vergleich mit Hesse verstehe ich jedoch nicht. Er tut mir vielmehr fast körperlich weh :breitgrins:. Was hat denn dieses (und im Vergleich muss ich das leider so sagen) Geschreibsel mit Hesse zu tun? Einem bloßen Vergleich mit dem Siddharta würde ich hingegen sofort zustimmen. Ähnlich pathetisch, ähnlich viele nervige Wiederholungen, wieder mal ziemlich wüstig usw.. Das ist meiner Meinung nach aber auch das schlechteste Buch von Hesse. Auf einen generellen Vergleich würde ich nach dieser Lektüre nicht kommen. Hesse ist doch viel gewaltiger und düsterer (z.B. „Der Steppenwolf“) und ansonsten einfach sprachlich ausgefeilter und schöner (alles andere außer „Der Steppenwolf“ und „Siddharta“). Die Zerrissenheit, Menschlichkeit und Tiefe von Hesses Werken fehlte mir hier nahezu komplett.


    Zugegeben bin ich diesbezüglich aber auch nicht objektiv. Ich liebe Hesse und von Coelho habe ich eben bisher nur dieses eine gelesen.


    Abschließend meine ich, dass „Der Alchimist“ ein nettes Buch ist, das eine entspannende Lektüre verspricht. Ganz große Literatur, eine tiefere Erkenntnis oder Aussage findet man hier jedoch nicht.


    Schöne Grüße
    Tia

  • Habe den Alchimisten vor ein paar Tagen gelesen und muss echt sagen, dass das gar nichts für mich war.


    Das Buch ging mir richtig auf die Nerven mit dem Geschwaffel von Weltenseele und wie er dann mit dem Wind redet usw. Was für ein Blödsinn.


    Traurig eigentlich, dass dieser Mann mit solchem - ich muss es leider so sagen - Schund so erfolgreich ist und so viele Menschen sich von dieser esoterischen Selbsthilfeliteratur angesprochen fühlen...

    If the world weren&#39;t such a beautiful place we might all turn into cynics<br />(Paul Auster)

    Einmal editiert, zuletzt von Blume88 ()

  • Ich hab´ das Büchlein geschenkt bekommen und kürzlich gelesen. Mein Eindruck: so eine Art Siddhartha für Arme. Hesse verpackte die Sinnsuche seiner Protagonisten wenigstens in eine wunderschöne Sprache und nimmt einen irgendwie mit, auch wenn man als Leser religiösen und esoterischen Blubberbläschen mit einer aufgeklärten Distanz gegenübersteht. Coelhos Weisheit beschränkt sich auf die Aussage: "Geh Deinen Weg" (bzw. "Lebe Deinen Traum") und Gott ist an Deiner Seite. Warum solche plumpen Aussagen in Buchform im christlich- kapitalistisch- individualistisch geprägten Okzident auf den Bestsellerlisten landen? Weil sie dem bürgerlichen Traum bzw. der fixen liberalistischen Idee das Wort reden: "Jeder kann es schaffen" (oder auch "Du bist Deutschland").


    Alles in allem möchte ich Coelhos "Der Alchemist" aber keinesfalls verunglimpfen, es ist immerhin ein zwar anspruchsloses aber flüssig zu lesendes und einigermaßen unterhaltsames Märchen.

  • Puuh, da traut man sich ja kaum, etwas positives über dieses Buch zu schreiben ... ich probiers trotzdem mal. :zwinker:


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    Klappentext
    Als Santiago, ein andalusischer Hirte, zum zweiten Mal von einem Schatz im fernen Ägypten träumt, bricht er auf. Was er findet, kann von keinem Wüstendieb geraubt werden, doch jede Lebensödnis in eine Oase verwandeln.


    Erster Satz
    Der Alchimist nahm ein Buch zur Hand, das ein Teilnehmer der Karawane mitgebracht hatte.


    Meine Meinung
    Ich glaube, dieses Buch hat mir (von Coelho) bisher am besten gefallen. Ein kleines Büchlein, das es in sich hat.
    Besonders schön fand ich, dass das Buch wie ein Märchen in moderner Form geschrieben ist. Die Hauptperson hat zwar einen Namen, dieser wird allerdings nur kurz zu Anfang erwähnt, danach wird er einfach nur noch "der Jüngling" genannt. Er ist auf der Suche nach einem Schatz in der Wüste, muss aber zuvor einige Hindernisse überstehen, um ihn zu erreichen. Und es kommt zu magischen Begegnungen. Das alles klingt irgendwie vertraut, oder?
    Natürlich ist es nicht unbedingt ein typisches Märchen. Es ist viel länger und detailreicher, es werden viele Lebensweisheiten eingestreut und es gibt keinen wirklichen "Gegner". Trotzdem habe ich mich sofort geborgen gefühlt in der Geschichte und konnte an allen möglichen Stellen Vertrautes entdecken.
    Okay, die Erkenntnisse des Jünglings waren nicht wirklich neu für mich und der Handlungsverlauf war auch relativ vorhersehbar. Das macht aber nichts, ich habe mich einfach treiben lassen und die Bilder genossen, die vor mir entstanden sind. Bei Märchen weiß ich schließlich auch vorher, wie sie ausgehen, aber lesen tue ich sie trotzdem sehr gerne.
    Außerdem mochte ich die Orte und die Personen, an die der Jüngling gelangt und die er so trifft. Da ich neulich erst selbst in der Sahara war, konnte ich mir das alles richtig gut vorstellen.
    Die Lebensweisheiten, die in dem Buch vermittelt werden, sind ... nun ja, sie sind Coelho. Ich kann verstehen, dass sie einen auf den Keks gehen können, an den dick aufgetragenen Weltenseelen-Stellen habe auch ich ein bisschen mit den Augen gerollt.


    Insgesamt gibts von mir 4ratten und die Hoffnung, dass es irgendwo doch noch Coelho-Freunde gibt. :zwinker:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Danke Mondy.


    Ich bin auch kein Fan mehr. Aber ich war einer. Und zwar, weil ich den Alchimisten liebte und ich liebe Märchen und das "Wind -geschwafel" ist einfach nur schön und ich mag solche Geschichten gerne. Ja, man muss sich darauf einlassen können. In unserer hektischen Welt finde ich solche Bücher äußerst beruhigend.
    Wie auch immer, bis der "Dämon und Frl. Pyrm" mochte ich Coehlo, dann hat er nur noch Blödheiten geschrieben, die so Schwachsinnig waren, dass mir richtig übel wird, wenn ich an ihn denke. Und Klischee pur und diese Hexendinge da....bäh, mir kommt vor, er will nur noch Geld verdienen. Mehr nicht. Er sollte sich vielleicht mehr Zeit lassen für seine Geschichten. Würde ihm und uns gut tun.


    Liebe Grüsse cori

  • Juhuu, noch jemand, der Coelho zumindest zeitweise zu schätzen weiß. Das freut mich! :winken:
    Aus der Zeit nach Fräulein Prym habe ich bisher nur "11 Minuten" gelesen, das fand ich aber ganz gut. Dafür hat mir die Veronika weniger gefallen, aber das ist wohl Geschmackssache und letztendlich kommts wohl auch ein bisschen auf das Thema an.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Der "Alchimist" hat mir auch ganz gut gefallen. Überhaupt mochte ich die ersten paar Bücher von Coelho ganz gerne, irgendwann hatte ich aber keine gesteigerte Lust mehr auf seine Werke ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Der "Alchimist" hat mir auch ganz gut gefallen. Überhaupt mochte ich die ersten paar Bücher von Coelho ganz gerne, irgendwann hatte ich aber keine gesteigerte Lust mehr auf seine Werke ...


    Wie gesagt, ich kanns verstehen. Sein Schreibstil ist schon immer sehr ähnlich und seine Aussagen auch. Da ist wahrscheinlich irgendwann die Luft einfach raus. Ich führe ihn mir auch nur häppchenweise zu Gemüte, sprich höchstens ein Buch pro Jahr. Dann gefällts mir eigentlich immer ganz gut.
    Und vielleicht sind seine Bücher ja wirklich schlechter geworden. :winken:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Nun bin ich regelrecht erleichtert, dass es nicht an mir lag!
    Die Sprache klingt wie von einem Schüler, die Handlung ist langweilig und die "Weisheiten" - nunja. Zum einen werden da Dinge als absolute Weisheit verkauft, die jedem klar sein müssten und andere Dinge sind so abstrus, dass ich überlegt habe, ob das nun so philosophisch ist und ich "zu blöd" dafür bin, den tieferen Sinn zu verstehen.


    Da frag ich mich tatsächlich wieso das ein Buch sein soll, dass man unbedingt gelesen haben sollte. Nun gut, das habe ich - abgehakt! :breitgrins:

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Nun bin ich regelrecht erleichtert, dass es nicht an mir lag!


    Nee, es lag nicht an dir (und an mir auch nicht :zwinker:). Ich fand die Geschichte weder besonders gut noch besonders schlecht. Der Alchimist hat bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Und das ist ungewönlich, weil ich normalerweise mit Büchern, in denen Begriffe wie "Weltenseele" vorkommen, nichts anfangen kann. Deshalb hat es auch lange gedauert, bis ich das Buch von seinem Listendasein befreit habe und dann auch nur, weil es so dünn war und ich die Idee hatte, mich schon irgendwie durchwursteln zu können.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass "Der Alchimist" zur Weltliteratur zählt. Wenn das so ist, würde mich interessieren, wodurch sich die Erzählung qualifiziert oder wie Weltliteratur definiert wird.


    Für mich las sich Santiagos Abenteuer wie ein Märchen, besonders in sprachlicher Hinsicht. Die Handlung war wie weichgespült. Abgesehen von dem Sturm in der Wüste, der den Höhepunkt der Geschichte darstellt, kam mir alles vor, als betrachte man es durch einen Filter, der alles verschluckt, was dem Ablauf ein bisschen Leben verleihen könnte. Einige Stellen regen zum Nachdenken an und eignen sich als Lebensweisheiten, aber es fand sich nichts, das einen Aha-Effekt hervorrief.


    "Der Alchimist" ist ein ruhiges Buch zum Abschalten. Als Märchen betrachtet ist es ganz nett, aber ansonsten nicht herausragend.


    3ratten