Amie Kaufman & Meagan Spooner - These Broken Stars. Lilac und Tarver

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  • Naja, ich weiß nicht. Nach einem eigentlich guten Start hat das Buch irgendwann angefangen, mich zu nerven und am Ende leider enttäuscht.


    Von Anfang an: alleine schon Cover und Beschreibung lassen ja deutlich werden, dass es sich hier sicherlich nicht um harte Science Fiction handelt, sondern um eine YA-Romanze mit Scifi-Anteilen. Und das ist auch noch nicht mein Kritikpunkt, denn ich war bewusst auf der Suche nach einer leichten Romanze.
    Dennoch erwarte ich mir von Autoren, die ihre Geschichte bewusst in die Zukunft legen, von dieser Zukunft auch etwas mitzubekommen. Tatsächlich ist das Buch aber fern jeglichen Wordbuildings, abgesehen vom Raumschiff und dem fremden Planeten hatte ich nämlich überhaupt nicht das Gefühl, die Handlung findet in der Zukunft statt und das liegt nicht daran, dass Tarver und Lilac fern jeglicher Zivilisation sind.
    Man erfährt praktisch nichts über die technologische Entwicklung, aber auch nicht über die Hintergründe der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung der Menschen.


    Mir ist schon klar, dass das hier ein Jugendbuch ist und der Fokus eben nicht auf diesen Aspekten liegt, aber dennoch bin ich der Meinung, dass man Jugendlichen durchaus mehr Komplexität und kritische Weltsicht zutrauen darf.
    Außerdem sind da dann auch noch viele eher lieblose Details, die einfach nicht in ein Zukunftssetting passen. Die Menschheit jettet in riesigen intergallaktischen Raumschiffen von Planet zu Planet, die alle terrageformt werden, aber Soldaten tragen immer noch dog tags? Wirklich? Keine Mikrochips unter der Haut, die im Gefecht nicht zerstört werden können oder verloren gehen, sondern dog tags? :rollen:
    Oder Kleidung, keine größenvariable Kleidung á la Zurück in die Zukunft oder zumindest intelligente Textilien, die Regen abweisen oder was weiß ich? Stattdessen begegnen wir in chronologischer Reihenfolge: High Heels, einem Mechanikeroverall aus sehr rauen Stoff und Jeans und T-Shirt. Tut mir leid, das finde ich wirklich nicht glaubwürdig, aber vielleicht bin nur ich so skeptisch.


    Und auch die Beziehung zwischen Tarver und Lilac, die für mich am Anfang die Geschichte noch ganz gut getragen hat, reichte irgendwann nicht mehr aus, um über die anderen Mängel hinwegzublicken. Vor allem, weil die Entwicklung dieser Beziehung irgendwo ab der Hälfte oder dem zweiten Drittel ziemlich ins Stocken kommt und sich dann damit begnügt, dass beide eben Seelenpartner sind, ist halt so. Was genau die beiden aneinander so anziehend finden, weiß ich leider nicht.
    Und da wäre dann noch die permante Erwähnung von Lilac, dass


    Wie gesagt, den Beginn des Buches fand ich tatsächlich gut und konnte über so manches noch hinwegsehen, das wurde mir aber leider zunehmend erschwert und am Ende konnte ich mich leider für keinen der beiden Protagonisten noch deren Welt so wirklich begeistern. Schade!

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • "These Broken Stars - Lilac und Tarver" ist der starke Auftakt zu der groß herausgebrachten neuen Science-Fantasy-Reihe von Meagan Spooner und Amie Kaufman.



    Klappentext:


    Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls ...


    Zum Inhalt:


    Was für eine super Idee der beiden Autorinnen! Es ist mal etwas absolut Neues (zumindest habe ich bis jetzt noch nichts ähnliches gelesen ;) und hat mich ab der ersten Seite mitgerissen. Zwar steht die Liebesgeschichte der beiden etwas sehr im Mittelpunkt, aber es wird trotzdem nie langweilig und hat mich so einige Nächte gekostet. Sogar beim Rereaden! Das Ende des Buches war etwas verwirrend, und ich habe es erst beim zweiten Mal lesen komplett verstanden, aber es ist überzeugend und logisch. Die beiden entdecken ein sagenhaftes Geheimnis... dieses Finale ist einfach toll!


    Man sagt ja immer: Die Wissenschaft holt sich ihre Inspirationen aus der Literatur - Es würde mich nicht wundern, wenn wir in ein paar hundert Jahren (Ok, dann nicht wir xD) mit luxeriösen Raumschiffen durch den Hyperspace reisen!



    Neben dem Inhalt finde ich auch die Charaktere eine große Stärke des Buches. Lilac und Tarver - die beiden sind super detailliert charakterisiert und absolut bewundernswert. Besonders Lilac, die feine Tochter, die eine riesige Entwicklung durchmacht. Am Anfang denkt sie sich noch: "...und wenn er sich Jahre später an diese Eskapade erinnert, goffe ich nur, dass er "Miststück" denkt und nicht "Schwächling".". Diese Einstellung hat mich dezent genervt, vor allem weil es dieses typische: Wir lieben uns, das ist absolut klar, aber ich darf es ihm nicht sagen weil er ja gaanz sicher nichts für mich empfindet und es für uns beide schlecht ist. Ich will ihn (bzw. sie) doch nur schützen, deswegen verletze ich ihn. *Stöhn.* Aber zum Glück hat das nicht so lange angehalten, weil Lilac lernt, sich in der Wildnis zurechtzufinden. Sie wird stark und an ihr kann sich am Ende jeder Soldat ein Beispiel nehmen.


    Tarver verändert sich nicht gravierend, schließlich sind sie "in seinem Revier gestrandet" ;), aber er ist mir auch so sehr sympathisch. Lilac würde ohne ihn sicher nicht überleben, und - man glaubt es nicht - auch Tarver wäre etliche Male gestorben ohne ihr.



    Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist sehr einfach verständlich, und lässt die Seiten fliegen. Ich glaube sogar, das Buch ist eines der Bücher, die ich am schnellsten durchbekomme :) Sie beschreibt die Umgebung detailreich, aber nicht zu genau, sodass die Handlung nicht leidet. Die Gefühle der beiden Protagonisten sind nachvollziehbar und - ich kann wirklich auch ihre Beweggründe verstehen! Heißt: Ich verstehe, warum Tarver anfangs hart ist zu Lilac, damit sie auf dem Planeten überlebt. Diese Gründe sind gar nicht so an den Haaren herbeigezogen, wie ich es schon zu oft gelesen habe... :)


    Amie Kaufman und Meagan Spooner bringen auch die Atmosphäre, sowohl auf dem Raumschiff, als auch auf dem Planeten gut herüber und ich fühle die ganze Zeit mit Lilac und Tarver mit.



    Muss ich zu dem Cover noch etwas sagen? Ich finde es absolut zauberhaft und super schön. Klar, ein bisschen kitschig muss sein, aber es geht noch weitaus schlimmer! Der Titel passt absolut zu der Handlung und verursacht schon ein bisschen Gänsehaut-Effekt nachdem man das Buch gelesen hat ;)


    Die Aufmachung an sich ist absolut hochwertig, typisch Carlsen-Verlag ;)



    Fazit: Bei meinen Jahreshighlights 2016 dabei und schon zwei Mal gelesen. Absolute Empfehlung! Ich freue mich schon auf den dritten Teil, der Ende dieses Monats erscheinen wird!!


    5ratten


  • Naja, ich weiß nicht. Nach einem eigentlich guten Start hat das Buch irgendwann angefangen, mich zu nerven und am Ende leider enttäuscht.


    Ich war teilweise auch leicht genervt von Lilac, aber ich fand das Ende besser.. :)

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    Darum geht's:
    Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...
    Quelle: Amazon


    Meine Meinung:
    Zwei Menschen, die wohl unterschiedlicher nicht sein können, stranden zusammen auf einem unbekannten Planeten und müssen nun gemeinsam um das Überleben kämpfen - das ist die Geschichte von Lilac und Tarver. Das Szenario, das die beiden Autorinnen hier schaffen, ist vielleicht nicht grundlegend neu - oft sind schon Vergleiche mit der Titanic angestellt worden - doch verbunden mit den verschiedenen spannenden Einfällen, die die Autorinnen haben und einbringen, wie dem Raumschiff, dem unbekannten Planeten und den Rätseln, die Tarver und Lilac dort erwarten, wird diese einfache Idee ausgeschmückt und es entsteht eine außergewöhnlichen und vielschichtige Geschichte.


    Schon zu Anfang nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt zu und hält auch im weiteren Verlauf den Spannungsbogen weit oben. Nach dem Absturz der Icarus musste sich sowohl der Leser wie auch Lilac und Tarver an die neue Umgebung gewöhnen, doch auch hier geht es spannend weiter, denn auf dem fremden Planeten gehen rätselhafte Dinge vor sich, die sich keiner der beiden erklären kann. Und auch der Leser bleibt unwissend, rätselt mit, was sich wohl hinter den sonderbaren Ereignissen verbergen könnte und fühlt sich dadurch in die Geschichte eingebunden.
    Die einzelnen Kapitel werden immer wieder von kleinen Abschnitten unterbrochen, in denen Tarver zu den Ereignissen auf dem Planeten befragt wird. Einerseits fand ich diese Interviews aufschlussreich und interessant, andererseits haben sie in manchen Fällen allerdings schon zu viel verraten und vorweggenommen.


    Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Lilac und Tarver und liefert so Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonsten. Dadurch konnte ich mir ein klares Bild von ihnen bilden und auch die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander gut nachvollziehen.


    Lilac war mir am Anfang nur bedingt sympathisch. Als reichstes Mädchen des Universums blickt sie ihre Mitmenschen nur von oben herab an und macht einen sehr hochnäsigen und arroganten Eindruck. Trotzdem merkt man schnell, dass sie ein reines Herz hat und ihre Mitmenschen mit ihrer unnahbaren Ausstrahlung nur schützen möchte. Sie macht auf dem Planeten wohl die größte Entwicklung durch, wird verantwortungsvoller, selbstloser und lernt kleinere Gesten zu schätzen. Ihr eingebildete und überlegende Haltung legt sie komplett ab und wird dagegen bodenständig und hilfsbereit. Auf diesem einsamen Planeten kann sie endlich die Fesseln ihres alten bewachten Lebens abstreifen und das Mädchen werden, das wirklich in ihr steckt.


    Tarver dagegen konnte sich ab der ersten Seite meiner Sympathie sicher sein. Zwar macht er während der Zeit auf dem fremden Planeten keine allzu große Entwicklung durch, doch das war schon abzusehen, da er als Soldat und Kriegsheld an solche brenzligen Situationen gewöhnt ist und mit der neuen Situation umzugehen weiß. Sein Pflichtbewusstsein, seine Ruhe und einige beim Militär erlernte Fähigkeiten kommen ihm beim Absturz zugute und während er sich auf den Schiff noch gänzlich fehl am Platz fühlt, ist er in der wilden Natur des unbekannten Planeten vollkommen in seinem Element. Seine Geduld hilft ihm auch im Umgang mit Lilac, da diese sich zu Anfang noch ziemlich biestig aufführt. Nach und nach gewöhnen sich die beiden aber aneinander und werden ein richtig gutes Team.


    Die Beziehung zwischen Lilac und Tarver bildet wohl das Herzstück der Geschichte. Während es am Anfang noch vor allem Abneigung ist, was die beiden füreinander empfinden, verändert sich ihre Gefühle im Verlauf der Geschichte zunehmend. Als einzige Gestrandete auf einem fremden Planeten sind sie gezwungen, viel Zeit miteinander zu verbringen und lernen dabei, sich zu vertrauen und den anderen zu verstehen. Sie gleichen einander in ihrem Wissen und ihren Stärken aus und kommen sich dabei Stück für Stück näher. Diese Entwicklung konnte durch die wechselnden Perspektiven noch besser mitverfolgt werden.


    Die Auflösung am Ende erschien mir ein bisschen unstimmig. Im Großen und Ganzen bin ich zwar zufrieden, bei genauerer Betrachtung erscheinen mir aber einige Dinge unlogisch oder zumindest ungeschickt gelöst. Die Idee, die hinter der Auflösung der rätselhaften Ereignisse auf dem Planeten steckt, fand ich zwar faszinierend und interessant, allerdings auch noch unausgereift und nicht ganz stimmig. Hier hätten die Autorinnen sich mehr Gedanken machen sollen. Aber vielleicht haben sie ja auch ihr gewünschtes Ziel erreicht, denn das Ende hat definitiv meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ist mir noch länger im Kopf herumgewirbelt.


    Ich bin gespannt, wie es in der Starbound-Reihe weitergehen wird. Die Geschichte von Lilac und Tarver ist zwar abgeschlossen, im zweiten Teil geht es dann aber um die zwei neuen Protagonisten Jubilee und Flynn.


    Fazit:
    Sowohl die Idee als auch die Umsetzung von These Broken Stars konnten mich überzeugen. Auch die Charaktere haben mir sehr gefallen und vor allem Lilac macht im Verlauf der Handlung eine große Entwicklung durch und nähert sich Schritt für Schritt Tarver an. Ausschließlich das Ende weist kleine Unstimmigkeiten auf und ist verbesserungswürdig.
    Ich vergebe 4 von 5 Sterne.