Cord Riechelmann - Krähen

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    Format: gebunden, 155 Seiten mit zahlreichen colorierten Abbildungen
    Reihe: Naturkunden
    Verlag: Matthes & Seitz Berlin


    Cord Riechelmanns Portrait ist eine offene Liebeserklärung an diese intelligenten Anpassungskünstler. Auf der ganzen Welt verstreut, reagieren die Vögel mit großer Kreativität und Einfallsreichtum auf die zunehmende Bedrängnis ihrer ursprünglichen Lebensräume. Sie haben sich die Städte erobert und nutzen sogar den modernen Straßenverkehr für ihre Futterbeschaffung. So wurden Kolkraben in Kanada dabei beobachtet, in roten Ampelphasen Nüsse auf die Straße zu werfen, um diese, nachdem sie von den Autos für sie geknackt wurden, genüsslich zu verspeisen.


    In diesem aufwendig gestalteten Buch wird der Vogel in einem historischen, literarischen und biologischen Blickwinkel betrachtet. Es macht Lust mehr über diese faszinierenden Tiere zu erfahren und weitere Bände der Reihe "Naturkunden" zu entdecken.


    :tipp:


  • Da Empfehle ich Eulen von Desmond Harris. Habe ich letztes Jahr gelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.


    Mit Eulen habe ich schon geliebäugelt - erstens, weil sich "Die nackte Eva" von Desmond Morris gut gelesen hat und zweitens, weil "Krähen" das Interesse geweckt hat, andere Vogelarten kennenzulernen.

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    In diesem Band der Naturkundenreihe widmet sich der Autor den Krähen, einem vor allem im Westen als böser Vogel verkanntem Singvogel.
    Die Krähen sind überall dort verbreitet, wo sich auch der Mensch niedergelassen hat. In vielen Fällen sind sie, oft um gezielter Jagd zu entgehen, sogar direkt zu ihm in die Städte gezogen.


    Was die Terminologie angeht, kann ich beruhigt mitnehmen, dass es keine klare Unterscheidungsmöglichkeit zwischen den beiden Begriffen Krähe und Rabe gibt. Hier verschwimmen Fachbegriffe, Umgangssprache und unklare Definitionen miteinander. Ich halte mich an die Faustregel: Raben- und Krähenvögel sind eine Gattung, als Raben werden in der Regel die größeren Vertreter bezeichnet.
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir nicht bewusst war, dass auch Dohlen und Eichelhäher (sowie sonstige Häher natürlich) auch zu den Krähen zählen.


    Kolkrabe, Saatkrähe und Elster werden uns etwas detaillierter anhand kurzer Geschichten vorgestellt, für alle Arten gibt es aber wie bei den Naturkunden gewohnt Einzelporträts am Ende des Buches.


    Obwohl zwar ein wenig über die Geschichte der Krähen erzählt wird, kam mir das etwas kurz vor. Gerade die Beleuchtung der verschiedenen Mythologien, die mich besonders interessiert hätte, hätte durchaus noch detaillierter sein können. Andererseits kann es auch sein, dass das dann aufgrund der großen Verbreitung den Rahmen des Bandes gesprengt hätte.
    Interessant ist aber in jedem Fall, wie unterschiedlich die Einstellung den Krähen gegenüber ist: Von Todesboten, Dieben und verschlagenen Aasfressern zu trickreichen Symbolen für Glück, Hoffnung und Trost.
    Gerade bei uns haben die Krähen oft fälschlicherweise einen sehr schlechten Ruf - wobei Hitchcocks "Die Vögel" das mit Sicherheit nicht verbessert hat ;)


    Mit Konrad Lorenz wird einer der berühmtesten Krähenforscher vorgestellt, auch wenn das Kapitel etwas zu viel komplexe Thematik (anscheinend hatte sich Lorenz auch ziemlich dem Nationalsozialismus angebiedert) in zu wenig Seiten packt.


    Natürlich findet auch die Intelligenz der Krähen ihr Kapitel: Wie geschickt sie spontan Werkzeuge herstellen und verwenden (z.B. einen gerade Draht zu einem Haken zurechtbiegen), dass sie sich selbst im Spiegel erkennen können und natürlich die Geschichte von den Krähen, die Autos und Ampeln dazu nutzen, harte Nüsse aufzumachen.


    Insgesamt ein gelungenes Buch der Reihe, das aber viele Themen für meinen Geschmack nur recht oberflächlich behandeln kann. Aber als Einstieg kann ich es definitiv empfehlen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Gerade bei uns haben die Krähen oft fälschlicherweise einen sehr schlechten Ruf - wobei Hitchcocks "Die Vögel" das mit Sicherheit nicht verbessert hat ;)


    Dabei waren das doch gefärbte Möwen :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Komisch, ich hatte auch gedacht, den Thread schon mal gesehen zu haben, aber die Suche hat ihn dann doch nicht ausgespuckt...


    Dabei waren das doch gefärbte Möwen :breitgrins:


    Pah! Es waren eine ganze Reihe Vögel, aber nur den Krähen nimmt man es anscheinend übel ;)

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  • Waren da doch Krähen dabei? Es heißt doch immer, dass man die nicht wirklich dressieren kann und man deshalb geschwärzte Möwen verwendet hätte.

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    Leonard Cohen





  • Hm, es stand jetzt nicht explizit dabei, aber ich bin einfach davon ausgegangen. Von Möwen war jedenfalls in dem Buch keine Rede...
    Aber mit dem schlecht Dressieren hast du Recht: Das kommt an anderer Stelle noch mal, dass Krähen zwar grundsätzlich gelehrig sind, sich aber im Grunde nichts sagen lassen ;)

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  • Hm, laut Wikipedia sind es doch Raben und Krähen gewesen. Dann war das mit den Möwen wohl eine Ente (um im vogeligen Bild zu bleiben :lachen: ).

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