Welches Buch hat Euch geschockt?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 11.585 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Malu.

  • Hallo,


    hattet Ihr schon einmmal richtig Angst beim Lesen? Mich würde einmal interessieren, welche Bücher Euch so richtig geschockt haben, entweder weil sie einfach wirklich gruselig waren oder weil sie eine Wendung genommen haben, die beängstigend und schockierend war.
    Natürlich ist die Empfindung dafür, was "Horror" ist, rein subjektiv. Dämonen, Vampire oder andere fantastische Geschöpfe bringen mich persönlich weniger zum Gruseln. Ich habe eher tierische Panik vor psychopathische, maskierte stille Beobachter... a la Michael Myers!
    Könnt Ihr mir Bücher empfehlen, die Horror pur sind? Welche Themen oder Szenen haben Euch Angst eingejagt?


    Wencke, die auszog, um das Fürchten zu lernen :entsetzt:

  • Und wie heißt der Autor? Welches Kapitel hat dir am besten gefallen?


    Nein ernsthaft. Ich weiß, dass ähnliche Threads hier schon geschrieben wurden, aber eben nicht genau zutreffend auf meine Frage.

  • Hi!


    Zitat von "Wencke"

    Nein ernsthaft.


    Es ist durchaus mein Ernst. Allein die Apokalypse schlägt meiner Meinung nach jeden Horror- oder Splatterschinken. Die Geschichte des Auszugs des Volkes Israel aus Ägypten ist auch nicht ohne. Die Kreuzigungsszene dito.


    V.a., wenn man solche Szenen wie ich schon als 8- oder 9-jähriges Kind lesen darf. (Weil die Bibel ja als harmlos gilt - ist sie aber nicht.)


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich kann Sandhofer nur voll zustimmen.


    Auch ich durfte in diesem zarten Alter weder Krimis lesen noch sie im Fernsehen anschauen, aber die Lektüre der Bibel war mir selbstverständlich gestattet.
    Mit 10 Jahren hatte ich sie vollständig durch und manche Stellen mit wachsendem Schaudern mehrmals verschlungen.
    Dieses Buch war in jenem Alter die Erfüllung meiner Träume, alles was sonst verboten war, konnte ich nach Belieben in mich einsaugen.
    Ein Buch voller Grausamkeiten (besonders unfassbar fand ich Abrahams Entscheidung bezüglich der Opferung seines Sohnes), Verrat, Opfer, Kriege, Unzucht und nicht zu vergessen Zauberei (zumindest sah ich es damals so). Was hätte ich dafür gegeben den Stock Moses' oder Elias' zu besitzen.


    Das Alte Testament ist mein absoluter Favorit gewesen.
    :entsetzt:

  • Hui, da muss ich mir die Bibel wohl doch noch irgendwann in ihrer Gänze reinziehen, wenn's da so zugeht. :breitgrins:


    Mit Horror kann ich hier nicht dienen, aber ich bin immer wieder geschockt, wenn ich Chuck Palahniuks Bücher lese. Ganz besonders furchtbar war diese Kurzgeschichte von ihm. Die ist schnell gelesen und schockiert nicht nur, sondern versaut einem auch jeglichen Appetit. Bei Lesungen dieser Kurzgeschichte sind tatsächlich schon Leute umgekippt. :ohnmacht:


    Meine beste Freundin hat mich "gezwungen", die Geschichte im fahrenden Auto zu lesen. Da war ich nahe dran, mein Frühstück wieder raufzuwürgen. :entsetzt: Gleichzeitig ist es aber auch eine witzige Geschichte, wenn auch etwas makaber. :breitgrins: Ich hoffe, ich hab euch neugierig genug gemacht. Esst nicht zu viel, wenn ihr "guts" lest.


    Edit: Hier hab ich die Geschichte auf Deutsch gefunden. :zwinker: Das dürfte wohl jemand zum Spaß übersetzt haben.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich fand "Die schwarze Spinne" von Gotthelf schrecklich. es war auf meiner Leselist deshalb musste ich es lesen, aber ich hatte naechtelang Alptraeume.
    Einfach nur furchtbar.

    &quot;Ganze Literaturen wären nicht, riegelten die Maedchen ihre Türen auf&quot; Kurt Tucholsky

  • Bisher eigentlich nur "Hiobs Spiel" von Tobias O. Meißner. Hab darüber HIER schonmal was geschrieben.

    You see things as they are and ask, &quot;Why?&quot; I dream things as they never were and ask, &quot;Why not?&quot; (G. B. Shaw)

  • Waaah, Wendy, ich habe grade "Guts" gelesen... :entsetzt: :entsetzt:
    Sehr, ähm, ja, ungewöhnliche Geschichte. Irgendwie abartig, aber witzig. Makaber, aber ich mag sowas. Du hast mich ja schon längst mit Chuck Palahniuk neugierig gemacht und auf dem SUB befindet er sich schon längst. Aber ich frage mich echt, wie man, um Gottes Willen, auf so eine Geschichte kommt. :entsetzt:


    Schrecklich fand ich persönlich "Ring" von Koji Suzuki - die Tatsache plötzlich nur noch 7 Tage zum Leben zu haben und das auch ganz genau zu wissen - furchtbar. Auch der Film war sehr verstörend. :entsetzt:

  • Zitat von "Thanquola"

    Waaah, Wendy, ich habe grade "Guts" gelesen... :entsetzt: :entsetzt:
    Sehr, ähm, ja, ungewöhnliche Geschichte. Irgendwie abartig, aber witzig. Makaber, aber ich mag sowas. Du hast mich ja schon längst mit Chuck Palahniuk neugierig gemacht und auf dem SUB befindet er sich schon längst. Aber ich frage mich echt, wie man, um Gottes Willen, auf so eine Geschichte kommt. :entsetzt:


    Die meisten seiner Geschichten sind wirklich passiert. Die in Guts auch (alle drei). Ich schätze, Chuck hat einfach sehr verrückte Freunde und Bekannte, die ihm ihre Geschichten anvertrauen.


    "Ring" wollte ich auch ewig schon lesen. Vor allem, weil ich den Film gar nicht kenne. Na ja, ich schick das Buch mal auf der Wunschliste etwas weiter nach oben. :breitgrins:

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  • Hallo Wendy und alle,


    am meisten geschockt hat mich der historische Karibikroman von


    Madison Smartt Bell: Aufstand aller Seelen


    Darin geht es um den blutigen Aufstand der Haitianer gegen ihre Kolonialherren am Ende des 18. Jahrhunderts.


    Es kommen dort extrem widerliche Szenen vor, die zeigen, zu welchen Perversionen sich Menschen gegenüber Menschen hinreißen lassen können.


    Dennoch wie ich finde ein wichtiges Buch, weil es besonders eindringlich die Folgen von Entrechtung und Sklaverei aufzeigt.


    HG


    finsbury

  • Mich hat Die Macht des Zweifels von Jodi Picoult geschockt.


    Darum geht es: Nina Frost ist als Staatsanwältin auf Kindesmissbrauch und sexuelle Gewalt spezialisiert. Als ihr eigener Sohn missbraucht wird, weiss sie, was in dem Gerichtsverfahren auf ihn zukommt und nimmt das Recht in die eigene Hand. Sie tötet den mutmaßlichen Täter. Allerdings stellt sich heraus, dass er unschuldig war, und auf Nina wartet ein Prozess wegen Mordes.


    Hätte Nina im Affekt gehandelt, so hätte ich die Geschichte vielleicht nachvollziehen können. Aber sie hat die Tat geplant.
    Am schlimmsten: Nicht die Selbstjustiz an sich wird in dem Buch in Frage gestellt, sondern nur das Problem, dass Nina den Falschen erwischt hat. Es wird so dargestellt, als habe sie durchaus das Recht, den Missbraucher ihres Sohnes zu töten, und als sei ihr dabei eine Art "Missgeschick" passiert.


    Der Schluss allerdings setzt dem Ganzen erst richtig die Krone auf.


    Zitat

    Der tatsächliche Kinderschänder wird von Ninas Ehemann ermordet. Er hat es aber so schlau angestellt, dass ihm niemand auf die Schliche kommen wird, und er hat damit seine kriselnde Ehe gerettet

    .


    Über das eher merkwürdige amerikanische Rechtssystem kann man sich dann nur noch am Rande aufregen. :grmpf:


    Violetta

  • Zitat von "Wencke"

    Violetta: Das Buch hört sich in der Tat sehr gut an.... das werde ich mir unbedingt zulegen! Danke!


    ???


    Hallo Wencke, habe ich mich missverständlich ausgedrückt? Ich war von dem Buch geschockt und fand es grauenhaft.


    Violetta

  • Violetta


    Das habe ich schon verstanden, aber da ich mich auch sehr gerne über Bücher aufrege (und das scheint dafür ein perfektes Exempel zu sein), werde ich es mir einfach mal durchlesen. Ausleihen kostet ja zum Glück nur ein paar Cent.
    Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt mit der Bemerkung "das hört sich sehr gut an"... Es hat mich einfach nur neugierig gemacht, da die Thematik doch sehr heikel ist und mich jetzt wirklich interessiert, wie Jodi Picoult die Fakten verdreht bzw. wie sie es schafft, das Thema Selbstjustiz derartig zu ignorieren.
    Ich will damit jetzt nicht sagen, dass bevorzugt "schlechte" Bücher lese, aber hin und wieder lese durchaus gerne Bücher, die man einfach nur kritisieren kann!

  • @ Wencke, alles klar, typisches Missverständnis.


    Picoult verdreht übrigens nicht die Fakten, wie du vermutest. Es ist so, dass sie Selbstjustiz an sich nicht in Frage stellt.


    Violetta

  • Violetta
    Vielleicht wollte sie keine Stellung zur Selbstjustiz nehmen oder befürwortet diese sogar!? Es gibt ja tatsächlich Menschen, die darin eine Alternative zur gesetzlichen Gerechtigkeit sehen. Aus dieser Sicht ist es dann wirklich nur ein "Missgeschick", dass sie dummerweise den falschen erwischt hat. Wäre sie tatsächlich dieser Überzeugung, dann ist das Buch schwer in Frage zu stellen; wäre sie es nicht, ist es einfach nur dumm dieses Thema aufzugreifen und so oberflächlich und naiv damit umzugehen.
    Aber vielleicht sollte ich zumindest ersteinmal einen Blick in dieses Buch werfen, bevor ich hier weiter spekuliere.

  • Hallo Wencke,
    auch wenn Du eigentlich nach Horroromanen suchst, kann ich trotzdem nur Mo Hayder empfehlen. Wenn der "Vogelmann" schon zeitweilig echt eklig ist, übertrifft die "Behandlung" das ganze noch um Längen. Besonders eine Sterbe-Szene ziemlich am Ende (ich kann natürlich nicht sagen, wer stirbt. Wüde ja die ganze Spannung wegnehmen) hat mir echt den Atem geraubt. Brustkorbzusammenschnürend!!
    Das Gleiche gilt für das Ende von "Tokio".
    Da ich ja weiß, dass Du auch auf Krimis stehst, lohnen sich die Bücher auf jeden Fall. Auch wenn Geschichtliches nicht so Dein Ding ist, solltest Du Tokio auf jeden Fall auch lesen!! Nicht nur hören, dass nimmt den Ekeleffekt!

  • @Kerstin: :winken:


    Welch eine Überraschung dich hier zu treffen! Und ich hab´ mich als ich deinen Beitrag gelesen habe schon gefragt, wieso diese Person mich so gut kennt!
    Ich suche nicht unbedingt Horrorbücher... ich dachte nur, dass dieses Forum die beste Plattform zum Thema "schocken" ist. Nachdem was ich bisher über Mo Hayder gehört habe, ist es wahrscheinlich genau das, was ich suche... also ab damit auf mein SUB-Liste!