Grégoire Delacourt - Die vier Jahreszeiten des Sommers

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    Klappentext laut Amazon:


    Ein Sommer am Strand in Nordfrankreich: Sonne, Meer, Dünen und Bars. Hier treffen vier Paare ganz unterschiedlichen Alters aufeinander: zwei Teenager im Rausch der ersten Liebe, eine 35-Jährige auf der Suche nach einem neuen Glück, eine gelangweilte Hausfrau , die sich ins Abenteuer stürzt, und ein altes Ehepaar, das sich noch genauso liebt wie am ersten Tag. All diese Menschen begegnen sich, ohne zu wissen, dass ihre Geschichten eng miteinander verwoben sind und ihre Schicksale sich gegenseitig beeinflussen. Bis es während des Feuerwerks zum französischen Nationalfeiertag zu einem dramatischen Höhepunkt kommt.


    über den Autor


    Grégoire Delacourt wurde 1960 im nordfranzösischen Valenciennes geboren und lebt mit seiner Familie in Paris. Sein Bestseller Alle meine Wünsche wurde in fünfunddreißig Ländern veröffentlicht. Im Atlantik Verlag erschien von ihm zuletzt Im ersten Augenblick (2014) und Wir sahen nur das Glück (2015).


    Meine Meinung


    Delacourt hat eine Hommage an die Liebe und an den Sommer geschrieben, die einmal mehr zeigt, dass die großen Gefühle ganz unabhängig von Alter und Lebensphase sind.
    „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ sind ein schmales Büchlein. Sein Cover verlockt zum Kauf vor allem jetzt, wo man selber am Strand liegt, wo man sich auf das Meer freut und den Sommer genießt. Der Titel des neuen Buches von Grégoire Delacourt hätte nicht treffender gewählt sein können. Mit dem Sommer ist allerdings vor allem die Liebe gemeint. Es ist auch kein durchgängiger Roman sondern hier werden vier unterschiedliche Liebesgeschichten erzählt. So unterschiedlich wie die Jahreszeiten.



    Den Frühling der Liebe erlebt ein Junge, der in die gerade erblühende Nachbarstochter verliebt ist und nach Möglichkeiten sinnt, um ihr Herz zu gewinnen. Den Sommer der Liebe erlebt man mit einer alleinerziehenden jungen Frau, die zufällig nach Jahren der Einsamkeit ihre Jugendliebe wiedertrifft. Der Herbst der Liebe ist ein langjährig verheiratete Ehefrau, die den brennenden Wunsch verspürt auszubrechen und noch einmal die junge leidenschaftliche Liebe zu erleben. Und zu guter Letzt ein altes Ehepaar zeigt den Winter der Liebe.


    Der Autor schreibt lyrische Prosa, gibt seinen Erzählungen eine Wärme und Tiefe, die auch in den kurzen Geschichten schnell zum Leser durchdringt. Melancholie und eine leicht bittere Süße verspürt man beim Genuss dieses Büchleins. Keine der Liebesgeschichten kommt leicht und banal daher. Vielmehr sind sie etwas sperrig und erwarten, dass man sich damit intensiver beschäftigt, darüber nachdenkt. Erst dann entfalten sie ihre ganze Sinnlichkeit und Intensivität.


    Ein schönes Leseerlebnis über die verschiedenen Facetten der Liebe.


    4ratten


    Titel angepasst. LG, Valentine

    :lesen:





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Viel Herz und Gespür für zwischenmenschliche Emotionen


    Sommer in Le Touquet, einem Seebad mit feinsandigem Strand an der nordfranzösischen Atlantikküste. Wir lernen vier Paare unterschiedlichen Alters kennen, deren Wege sich unabsichtlich kreuzen und deren Schicksale sich verweben... Bis es am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, beim großen Feuerwerk zu einem dramatischen Höhepunkt kommt.


    Vier Geschichten schildern das Leben der Menschen, deren Lebenssituation unterschiedlicher nicht sein könnte: da ist der Teenager, der ein zwei Jahre jüngeres Mädchen liebt und sich in einem regelrechten Rausch befindet, dann eine nicht mehr ganz junge Frau, die keine besonders guten Erfahrungen mit Männern gemacht hat und deshalb noch immer auf der Suche nach der großen Liebe ist, aber auch eine frustrierte Ehefrau, die nichts gegen ein kleines Abenteuer einzuwenden hätte, um der Monotonie ihres Alltages zu entkommen oder ein altes Paar, das sich in den Wirren des Krieges kennengelernt hat und deren Liebe in all der Zeit nur größer und tiefer wurde.


    Grégoire Delacourt erzählt mit einer solch eleganten, teilweise auch melancholischen Sprache und einem enormen Feingefühl für seine Figuren, dass ich nahezu von der ersten Seite an vollkommen beeindruckt war. "Die vier Jahreszeiten des Sommers" ist ein schmaler Roman - keine 200 Seiten, der sich mit viel Herz seinen Charakteren vor sommerlicher Strandkulisse widmet. Die vier Geschichten erzählen von den unterschiedlichen Protagonisten und zeigen dennoch einen gemeinsamen, sehr wichtigen Nenner auf: die Liebe an sich. Es sind keine außergewöhnlichen Personen, aber es zeigt sich, dass die Liebe immer besonders ist und der Blick auf die Welt unterschiedlich und bereichernd.


    Der Autor hat mich mit dieser wunderbaren Atmosphäre eingefangen und ich konnte an den sommerlichen Tagen an der Küste schwelgen, mit dem Fokus auf wunderbar getroffene Charaktere, die in meinen Augen direkt aus dem Leben gegriffen waren. So blieb zum Ende, als ich das Buch zugeklappt habe, ein Hauch von Wehmut - wie nach einem wunderschönen Urlaub, wenn man abreisen muss und noch einen kurzen Blick über die Schulter zurück wirft.


    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Vier liebende (oder auch nicht so liebende) Pärchen dienen als Personal dieses Buchs, das größtenteils am 14. Juli 1999 in Le Touquet, einem Strandbad, spielt und nur ein paar Ergänzungen zu den Geschehnissen an jenem Tag hinzufügt.


    In seiner Intention, durch verschiedene Geschichten ein Gesamtbild zu schaffen, in Kombination mit einem Badeort, erinnert es mich an das kürzlich von mir gelesene "Direkter Zugang zum Strand".Während Blondel aber über Jahre hinweg Beziehungen entstehen lässt, begegnen sich die vier Protagonistenpaare in diesem Buch kaum. Sie bemerken sich, wechseln vielleicht noch ein paar Worte, aber das war’s. Die andere Variante gefiel mir besser, aber das ist mein Privatgeschmack. Delacourt zeigt in seiner Variante allerdings sehr schön, dass jede Liebe einzeln für sich existiert und Berührungen mit der Außenwelt gar nicht wirklich benötigt. Als Roman über die Liebe, nicht zu verwechseln mit einem simplen Liebesroman, ist „Die vier Jahreszeiten des Sommers“ also durchaus ein gelungenes Werk.


    4ratten

  • Vier Geschichten über Menschen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, deren Schicksale aber dennoch miteinander verbunden sind.
    Durchgehende Themen sind natürlich die Liebe, aber auch der titelgebende Sommer am Strand, die Handlung konzentriert sich auf einen Tag. Es gibt die unglückliche erste Liebe, ein Wiedersehen mit der großen Liebe, eine Frau auf der Suche nach einem Abenteuer und das alte Ehepaar, das das Leben gemeinsam gemeistert hat.


    In diesen vier kurzen Geschichten, die leicht melancholisch, manchmal auch traurig sind, gibt es Überlappungen. Personen, die in einer Geschichte in einem Nebensatz auftauchen oder einen kurzen Auftritt haben, kommen in einer anderen Geschichte vor, so dass der Leser mehr über den Hintergrund erfährt, als aus der Geschichte allein ersichtlich wäre.


    Genau solche Momente, wenn bereits erwähnte Charaktere an anderer Stelle wieder auftauchen, mag ich sehr. Somit konnte mich der Autor leicht für dieses Buch begeistern. Davon abgesehen sind die Geschichten aber auch jede für sich schön - die Mischung aus (leichter) Traurigkeit und Schwermut und dem sonnigen Sommertag, der alle an den Strand zieht, passt einfach.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: