Anna Snoekstra - Ihr letzter Sommer

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.142 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Idefix.

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    Kurzbeschreibung


    „Mein Name ist Rebecca Winter. Ich wurde entführt.“ Im Sommer 2003 verschwindet die 16-jährige Rebecca Winter spurlos. Elf Jahre später greift die Polizei eine junge Rumtreiberin auf, die behauptet, Rebecca zu sein – und der Gesuchten tatsächlich so täuschend ähnlich sieht, dass deren Familie sie mit offenen Armen aufnimmt. Die vermeintliche verlorene Tochter genießt die ungewohnte Zuwendung und schlüpft mit wachsender Begeisterung in Rebeccas Kleider und Leben. Doch je intensiver sie sich mit ihrer Rolle identifiziert, desto tiefer dringt sie in Rebeccas Gefühlswelt vor. Und kommt der tödlichen Wahrheit um ihr Verschwinden immer näher …


    [hr]


    Wo sind die Thriller-Fans? Wir suchen noch TeilnehmerInnen für unsere bald startende Leserunde :winken:

    LG, Dani


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    Klappentext


    Im Sommer 2003 verschwindet die 16-jährige Rebecca Winter spurlos. Elf Jahre später greift die Polizei eine junge Rumtreiberin auf, die behauptet, Rebecca zu sein – und der Gesuchten tatsächlich so täuschend ähnlich sieht, dass deren Familie sie mit offenen Armen aufnimmt. Die vermeintliche verlorene Tochter genießt die ungewohnte Zuwendung und schlüpft mit wachsender Begeisterung in Rebeccas Kleider und Leben. Doch je intensiver sie sich mit ihrer Rolle identifiziert, desto tiefer dringt sie in Rebeccas Gefühlswelt vor. Und kommt der tödlichen Wahrheit um ihr Verschwinden immer näher.


    Meine Meinung


    Der Roman ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die parallel laufen, sich jeweils abwechseln und die Handlungsschritte gegenseitig erklären und ergänzen: Zum einen werden die letzten Tage vor Rebeccas Verschwinden in personaler Perspektive erzählt, zum anderen erlebt der Leser eine Ich-Erzählerin, die 11 Jahre später in die Rolle von Rebecca schlüpft.


    Die beiden Protagonistinnen Bec (Rebecca) und die Ich-Erzählerin sind anfangs nicht gerade Sympathieträger. Bec kämpft mit dem Erwachsenwerden, mit ihrer Familie, mit einer enttäuschenden ersten Liebe und einer kriselnden Freundschaft und mit den Nachstellungen verschiedener Männer.
    Die Ich-Erzählerin handelt rücksichtslos, egoistisch, lügt permanent, manipuliert alle um sich herum und nutzt die Menschen für ihre Zwecke gnadenlos aus. Erst als sie merkt, dass es ihr nicht gelingt, Becs Familie und Freunde von ihrer falschen Identität zu überzeugen und erst als sie hinter das Geheimnis kommt, das mit Becs Verschwinden zu tun hat, ändert sich die Sicht auf sie, nicht zuletzt deshalb, weil sie ihr Verhalten ändert.


    Ohne zu viel zu verraten - die Handlung ist erst im letzten Viertel des Romans richtig spannend. Zuvor plätschern die Ereignisse vor sich hin, vieles ist unlogisch, irrational und vor allem unglaubwürdig. Diese Unglaubwürdigkeit (Beispiel: das Verhalten der ermittelnden Polizeibeamten) ist einer der beiden Hauptkritikpunkte an diesem Roman.


    Der zweite Kritikpunkt ist die sprachliche Gestaltung des Romans. Sie ist im schlechtesten Sinne schlicht, einige Begriffe wurden nicht übersetzt, was vermutlich cool sein soll, aber einfach nur unprofessionell wirkt.


    Fazit


    Wer damit leben kann, dass der selbsternannte Thriller nur im letzten Viertel richtig tolle Spannung und und unerwartete Wendungen aufweist und sich nicht an einer plumpen Sprache und einigen Unglaubwürdigkeiten stört, für den könnte dieser Roman eine gute Wahl sein.


    3ratten

  • Der Thriller, den allerdings einfach die Spannung fehlt, wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Zum einen aus Rebecca Winters Sicht, die im Sommer 3003 mit 16 Jahren spurlos verschwindet und zum anderen aus der Sicht der falschen Rebecca, die nach fast 11 Jahren in die Rolle der echten Rebecca tritt.
    Die Familie nimmt sie mit offenen Armen auf und da keiner Fragen zu ihrem verschwinden, zu den letzten 10 Jahren stellt, hat es die falsche Rebecca wirklich einfach. Sie geht in ihrer Rolle wirklich auf und genießt die Aufmerksamkeit, die sie plötzlich von allen Seiten zu spüren bekommt. Doch die Wahrheit ist tödlich.


    Ich persönlich mochte die beiden Rebeccas nicht wirklich, ihre Handlungen waren einfach oft nicht nachvollziehbar und daher wirkte die Geschichte auf mich leider unglaubwürdig. Auch die anderen Charaktere waren nicht sonderlich gut ausgearbeitet und vor allem der ermittelnde Polizeibeamte war so was von unecht und seine Arbeit für mich nicht nachvollziehbar. In den letzten Kapiteln nimmt der Thriller dann doch etwas an Spannung zu, aber die Handlungen wirken so unecht und zusammengekleistert, nur um das ganze dann etwas logischer enden lassen zu wollen. Für mich hat das leider alles nicht gepasst und ich war eigentlich enttäuscht, da ich viel grössere Erwartungen an den Thriller hatte.


    2ratten

  • Bec war weg - sie wurde vor rund zehn Jahren entführt und ist nun als Mittzwanzigerin in den Schoß ihrer Familie - Vater, Mutter und die jüngeren Zwillingsbrüder wiedergekehrt. Nur - der Leser erfährt gleich zu Beginn, dass die Rückkehrerin gar nicht Rebecca ist, sondern eine junge Frau, die sich gerade in einer prekären Situation befindet und nur so tut als ob.


    Es beginnt eigentlich ganz vielversprechend, die Geschichte wird wechselweise von zwei Enden aufgerollt, einmal von der echten Bec kurz vor ihrem Verschwinden im Jahre 2003, dann wieder von der "falschen" Bec im Jahre 2014.


    Ich habe neulich ein Buch zu einem ähnlichen Thema gelesen, nämlich "Pretty Baby" von Mary Kubica, das mich sehr beeindruckt hat und meine - relativ indifferenten - Erwartungen weit übertraf. Daher bin ich jetzt mit einer durchaus hohen Erwartungshaltung an diesen als Thriller ausgewiesenen Roman gegangen - und wurde schwer enttäuscht.


    Die Geschichte ist ausgesprochen schwach, ja leblos, es werden eine ganze Reihe von Figuren eingeführt, die auf die ein oder andere Art mit dem Fall zu tun haben könnten. Nur zu oft verläuft sich die ganze Chose aber im Sande. Ich stehe ziemlich hilflos da, denn nichts baut auf dem auf, was zuvor geschildert wurde - finde ich! Kein Buch nach meinem Geschmack, leider, denn die Erzählstränge verpuffen hier reihenweise, es ist eine Schande!


    Obwohl das Ende durchaus überrascht und einiges hätte reißen können, tut es das gerade nicht. Ich jedenfalls bleibe irritiert zurück und frage mich, wozu das alles? Definitiv keine Leseempfehlung von mir!
    2ratten

  • Was ist mit Bec passiert?


    Inhalt:
    Rebecca (Bec) Winter ist vor 11 Jahren spurlos verschwunden. Eine junge Frau wird beim Ladendiebstahl erwischt und behauptet, Rebecca Winter zu sein. Sie kehrt zurück zu ihrer Familie und ihrem Freundeskreis.
    Das Buch erzählt abwechselnd in zwei Handlungssträngen. Einmal erzählt die vermeintlich wieder aufgetauchte Rebecca in der Ich-Form. Als Leser weiß man von Anfang an, dass es sich nicht um das damals verschwundene Mädchen handelt. Die andere Geschichte erzählt von den Tagen vor Rebeccas Verschwinden.


    Meine Meinung:
    Von dieser Thematik habe ich mir mehr erwartet. Die Erzählung hat mich ganz gut unterhalten. Allerdings waren manche Dinge einfach unlogisch, irrational und äußerst unglaubwürdig.
    Die Spannung hält sich bis zum Schluss, das Ende ist sehr überraschend. Es bleiben allerdings sehr viele Fragen offen. Die Autorin hat im Verlauf des Buches viele Spuren gelegt, die einer Auflösung bedurft hätte. Die meisten davon verliefen leider im Sande. Man bleibt als Leser im Chaos zurück. Ich konnte gar nicht fassen, dass das Buch schon zu Ende war, so vieles war noch ungeklärt.
    Die Sprache dieses Romans lässt für meinen Geschmack zu wünschen übrig. Das mag an der Übersetzung liegen. Vielleicht es ja cool, einige englische Begriffe nicht zu übersetzen, ich empfand es eher als störend. Und so manche Kraftausdrücke waren unpassend und unangemessen.


    Fazit:
    Ein spannendes, durchaus unterhaltsames Buch mit einigen Schwachpunkten.


    3ratten

    Liebe Grüße, Caren

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    Wenn lesen Kalorien verbrennen würde, wäre ich in kürzester Zeit beängstigend dünn.

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    Meine Rezensionen

  • Vielen Dank, dass ich bei dieser Runde dabei sein durfte. Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen, aber die Runde hat trotzdem Spaß gemacht, denn die Diskussionen waren auch zu diesem Buch sehr interessant.


    Inhalt:


    Die 16-jährige Rebecca Winter ist 2003 spurlos verschwunden. 11 Jahr später wird eine Herumtreiberin von der Polizei aufgegriffen, die behauptet, Rebecca zu sein. Sie kehrt in ihre Familie zurück, trifft ihre alten Freunde wieder. Immer weiter taucht sie in das Leben des verschwundenen Mädchens ein und kommt schließlich dem wahren Geheimnis hinter Rebeccas Verschwinden auf die Spur.


    Meine Meinung:


    Diese Geschichte hat erhebliches Potential sich zu einem spannenden Roman zu entwickeln. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Auf der einen Seite die Ereignisse in der Gegenwart, in der die Ich-Erzählerin von den Ereignissen in ihrer falschen Identität berichtet. Die zweite Zeitebenen blendet in die Vergangenheit und wir erleben hier die Ereignisse die zu dem Verschwinden der wahren Bec führen.


    Leider stellen sich schnell die ersten Fragen nach der Glaubwürdigkeit der Handlung. Merkt eine Mutter nicht, ob sie ihre Tochter wieder in den Armen hält oder eine Fremde, selbst wenn sie diese 11 Jahre nicht gesehen hat? Diese Frage zog sich für mich durch einen großen Teil des Buches.


    Die Person der Ich-Erzählerin, die sich als Rebecca ausgibt, bleibt schwammig, wenig greifbar. Auch die wahre Rebecca konnte ich als Person nicht richtig fassen. Es werden einige Nebenhandlungssträng aufgemacht, die nicht weiterverfolgt werden sondern im Sande verlaufen, Personen eingeführt, die die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Mir fehlte einfach die Struktur in der Geschichte. Erst zu Ende hin zeichnet sich wieder eine klare Kontur ab, die zu einem wenig befriedigenden Ende führt.


    Für mich handelt es sich hier um eine gute Geschichte, die leider nicht richtig ausgearbeitet wurde und zu viele Fragen offen lässt.

  • Die falsche Rebecca
    2014. Sie stahl, und eigentlich war es nur etwas zu Essen. Die Polizei wollte ihren Namen wissen. Doch den konnten sie nicht glauben…
    Rebecca Winter war von 11 Jahren verschwunden. Man ging von einer Entführung aus. Und nun war sie zurück, Doch sie war nicht Bec….
    2003. Bec arbeitete in einer Systemgastronomie. Sie hatte zwei jüngere Zwillingsbrüder, die anscheinend von der Mutter bevorzugt und sehr verwöhnt wurden…. Bec hingegen wurde ausgeschimpft, wenn sie den beiden etwas versprochen, und nicht gehalten hatte…0
    Eines Tages sah sie ein Schemen in ihrem Zimmer, richtig gruselig. Doch ihre Freunde glaubten ihr nicht so recht
    2014 Dann fand Bec etwas in der Garage, was sie ihren Entschluss, Rebecca Winter zu sein, überdenken ließ…
    Warum konnte die Polizei den Namen nicht glauben? Wieso wurde alles so lasch gehandhabt, bezüglich der DNA-Probe? Wer war sie wirklich? Wie wollte sie es schaffen, sich als Bec auszugeben? Freuten sich wirklich alle, dass Bec wieder zu Hause war? Was war das, wovor sie sich gruselte? Und warum glaubten ihre Freunde ihr nicht? Warum behandelte Becs Mutter ihre Kinder so ungleich, hielt mehr zu den Zwillingen? Schimpfte Bec immer gleich aus? Warum fragt sie Bec nicht warum sie ein Versprechen nicht gehalten hatte? Alle diese Fragen - und noch viel mehr - beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Zum einen habe ich sehr lange gebraucht um überhaupt in die Geschichte hineinzukommen. Zum anderen anderen bin ich mit keinem der Protagonisten warm geworden. Es gibt zwei Handlungsstränge: Den der echten Bec im Jahr 2003, und den der falschen im Jahr 2014. Mir gefiel weder die echte noch die falsche Bec. Die Arbeit der Polizei war meiner Meinung nach völlig unrealistisch dargestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Polizist, der eine Speichelprobe für einen DANN-Abgleich nehmen will, sich einfach ein Büschel Haare in die Hand drücken lässt. Auch konnte ich Becs Mutter anfangs nicht verstehen, die die Zwillinge ständig bevorzugte. Ich verstand nicht, wie die junge Frau sich als Rebecca Winter ausgeben konnte, die sie noch nicht einmal kannte. Von der sie nicht wusste, wie sie sich benommen hatte. Es war total unrealistisch. Wäre sie die echte Bec gewesen, hätte sie sich einem ordentlichen DAN-Test unterworfen und keinen Grund gehabt, die Blutentnahme zu verweigern. Ehrlich gesagt, war dieses Buch wirklich nicht meins. Auch ein Thriller darf an der Realität nicht vorbei gehen. Keine Leseempfehlung!



    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

    Einmal editiert, zuletzt von Lerchie ()

  • Sehr spannend!


    Dass sie schon wieder beim Ladendiebstahl erwischt worden ist, verwundert die Rumtreiberin nicht. Allerdings nervt es sie von Minute zu Minute mehr, dass der Ladendetektiv weder auf die Mitleids-Nummer noch auf zweideutige Bemerkungen anspringt. Also zaubert die Zwanzigjährige ihren Joker herbei – eine so lange ungenutzte Möglichkeit um aus derart unangenehmen Situationen entfliehen zu können. Ohne sich große Gedanken über die Auswirkungen ihrer nächsten Worte zu machen, spricht sie diese aus: „Ich heiße Rebecca Winter. Ich wurde vor elf Jahren entführt.“
    Tatsächlich sieht sie dem mit sechzehn Jahren verschwundenem Mädchen verblüffend ähnlich, worauf sie in ihrem Freundeskreis bereits vor ein paar Jahren, als Rebeccas Bilder in den Nachrichten gebracht wurden, aufmerksam gemacht wurde.
    Zwar hatte die Heimatlose zunächst geplant, einfach unter irgendeinem Vorwand aus dem Polizeiauto, welches sie zum Präsidium bringen soll, auszusteigen und wegzulaufen, doch bemerkt sie, dass dies nicht so leicht ist, wie sie es sich gewünscht hatte.
    Als sich ihr eine nicht ganz ungefährliche Möglichkeit bietet zu fliehen, entscheidet sie sich jedoch spontan, einem Bauchgefühl folgend, dagegen. Was würde dort draußen schon auf sie warten? Ein paar heruntergekommene Raststättentoiletten vielleicht? Falsche Freunde wo eine Familie fehlt? Doch man stelle sich vor, was geschehen würde, käme sie an Rebeccas Stelle zurück: Sie hätte ein eigenes Zimmer, eine Familie, die sie mit Zuwendung und Liebe überschüttet und ein neues Leben.
    Noch bevor sie sich eigentlich klar geworden ist, was für eine dämliche Idee das eigentlich ist, verstreicht die Chance und sie muss weitermachen. Schon immer war sie gut darin, eine Rolle zu spielen. Aber wie sie bald merkt, ist es etwas anderes, ein verschwundenes Mädchen zu spielen – einen Menschen, den es wirklich gibt, den man jedoch nicht kennt.
    Mit viel Geschick, detektivischem Gespür und einem guten Kombinationsvermögen gelingt es ihr aber nach und nach, zu Bec zu werden. Zu der verschwundenen Tochter, der Freundin, der Schwester – dem Opfer. Doch je mehr Fragen auftauchen, je mehr das Misstrauen einiger wächst, desto höher wird der Druck. Und als sie dann dem Geheimnis um Becs Verschwinden immer näher kommt, wird es für sie schlagartig gefährlich… und so schwebt auch die „neue Bec“ in Lebensgefahr…


    Mich hat der Klappentext des Buches sehr neugierig gemacht, da ich mir kaum vorstellen konnte, wie es einem Menschen gelingen kann, einfach so das Leben eines anderen zu übernehmen und ich mich gefragt habe, was denn nun mit Rebecca geschehen ist. Im Verlauf der Erzählung kommen darüber hinaus immer mehr Fragen auf, sodass es an Spannung nie fehlt.
    Von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt: Zu Beginn war ich von dem Mädchen – dessen wirklichen Namen man im übrigen nie erfährt – alles andere als angetan. Da man die ganze Zeit weiß, dass sie nur eine Hochstaplerin ist, kommt sie einem zunächst sehr selbstsüchtig und unüberlegt vor. Denn was soll aus der echten Bec werden, falls sie nach elf Jahren noch leben sollte und nun einfach die Ermittlungen eingestellt werden, weil eine Betrügerin sich als sie ausgibt?
    Doch nach und nach lernt man die „neue“ Bec immer besser kennen und versteht, weshalb sie sich so nach einer Familie sehnt. Da das Buch zudem mit wenigen Ausnahemn aus ihrer Sicht geschrieben ist, weiß man auch um ihre Gewissensbisse. So wird sie einem immer verständlicher und man kann sie nicht mehr so einfach als „schlecht“ abstempeln.
    Eine ganze Weile habe ich darüber gegrübelt, ob es tatsächlich möglich ist, dass Becs Eltern den Schwindel nicht als solchen entlarven können. Bedenkt man aber, wie sehr sich gerade Jugendliche nach 16 Jahren verändert haben und beachtet man, wie sehr sich die Familie auch wünscht, dass ihr Mädchen wieder nach Hause kommt, ist es wohl nicht undenkbar…
    Beeindrucken konnte mich auch die Art und Weise, wie das Mädchen mit bewegter Vergangenheit Stück für Stück Licht ins Dunkel zu bringen vermag und so zunehmend in ihre Rolle wächst.
    Natürlich trauen ihr nicht alle – sie ist nun einmal trotz aller Anstrengungen nicht Bec.
    In die Erzählungen aus der Gegenwart werden Kapitel gestreut, die Becs Leben kurz vor ihrem Verschwinden beschreiben, sodass man immer wieder mit kleinen Informationsfetzen geködert und auf völlig falsche Fährten gelockt wird. Immer wieder werden neue Fragen aufgeworfen, man beginnt zu zweifeln, hört damit auf und wird von einem unvorhersehbaren Ende überrascht. Lediglich im Nachherein ist es stimmig und man muss an Passagen im Buch denken, bei denen man der Lösung doch eigentlich so nahe war…


    Ich bin von diesem Thriller sehr angetan, da er, voller Spannung und Tempo, eine düstere und gefährliche Geschichte erzählt, von der ich kaum genug bekommen konnte. Der Schreibstil ist sehr leicht und verständlich gehalten, sodass die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Sehr interessant war es für mich auch, wie sich das Bild, welches man sich von den Charakteren macht Stück für Stück verändert und wie so viele mühsam errichtete Fassaden zu bröckeln beginnen.
    Dabei wirkt das Buch auf mich nicht unrealistisch – auch wenn manche Leser Logikfehler bemängeln, sind mir diese nicht aufgefallen.


    Ich vergebe 5 von 5 Sternen


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  • Ich habe die 3 (!) Threads zu diesem Buch nun mal zusammengelegt. Bitte nutzt die Suchfunktion :zwinker:

    LG, Dani


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  • „Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon“ ( Oscar Wilde )


    Bei einem Ladendiebstahl wird eine junge Frau erwischt und behauptet in ihrer Not vor der Polizei, dass sie die vor 11 Jahren verschwundene Rebecca Winter sei. Überglücklich schließen ihre Eltern die vermisste Tochter wieder in ihre Arme, denn Rebecca sieht der echten Rebecca tatsächlich zum verwechseln ähnlich. Rebecca geht ganz in der Rolle der vermissten Tochter und Schwester auf und es scheint niemand Verdacht zu schöpfen. Auch die Polizei ist sichtlich froh, diesen Fall nun zu den Akten legen zu können. Doch in ihrem Zimmer sieht sie unheimliche Dinge, die beste Freundin der echten Rebecca durchschaut das Täuschungsmanöver und Rebecca entdeckt in der Garage Dinge, die sie schaudernd erkennen lassen, dass der Vermisstenfall bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. Zu spät bemerkt Bec, dass sie sich in großer Gefahr befindet…….


    Das Buch „ Ihr letzter Sommer“ von Anna Snoekstra spielt in 2 Zeitebenen. Zum einen die Gegenwart, in der die falsche Rebecca in die Rolle der vermissten „echten“ Rebecca schlüpft. Hier muss sie sich den Ermittlungen der Polizei stellen, die natürlich wissen wollen, wo sie die letzten 11 Jahre verbracht hat und noch viel wichtiger, wer sie entführt hat. Denn von einer Entführung geht die Polizei ja aus. In der zweiten Zeitebene erfahren wir etwas aus dem Leben der echten Rebecca vor ihrem Verschwinden. Warum bevorzugen die Eltern ihre kleinen Brüder? Was erlebte die letzten Stunden vor ihrem Verschwinden und was ist überhaupt mit ihr passiert?


    Nach und nach lichtet sich das Dunkel, der Leser wird aber lange Zeit im unklaren gelassen. Man hat nur immer das Gefühl, dass etwas schlimmes passiert ist und es ein großes Geheimnis gibt in Rebeccas Familie. Das Ende hat mich, um es gleich vorweg zu nehmen, sehr überrascht und ich habe es zwar auf den letzten Seiten geahnt, wollte es wohl aber nicht wirklich wahr haben. Zu bizarr ist die Auflösung des Falles. Die Autorin macht es auch leider nur im letzten Drittel richtig spannend. Ebenso hätte ich mir mehr Informationen aus dem Leben der echten Bec gewünscht. Die Arbeit der Polizei konnte ich wie andere Leser auch nicht wirklich nachvollziehen. Die Ermittlungen in Rebeccas Fall waren teilweise sehr unglaubwürdig und jenseits jeglicher Realität.


    Der Schreibstil der Autorin ist nicht schlecht, das Buch lässt sich flüssig lesen, allerdings gibt es ein paar Ungereimtheiten und der Leser bekommt auch nicht alle Fragen beantwortet, die das Buch mit sich bringt. Hier hätte der Abschluss runder sein müssen. Zudem fehlte mir über das Buch hinweg ein konstanter Spannungsbogen. Bei einem Thriller kann ich diesen, der in einem guten Showdown endet, erwarten.


    Das Potential für einen guten Thriller ist zwar da, aber an der Umsetzung haperte es noch. Deshalb vergebe ich 3 Sterne für das Buch.


    3ratten

    Liebe Grüße Yvonne<br /><br /><br />Lesen heißt&nbsp; durch fremde Hand träumen ( Fernando Pessoa )<br /><br />Mein Buchblog <br />Ein Anfang und kein Ende

    Einmal editiert, zuletzt von Idefix ()