Horst Eckert - Wolfsspinne

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    Kurzbeschreibung:


    Ein hochbrisanter Politthriller vor dem Hintergrund von Flüchtlingszuwanderung und Pegida, der die offizielle Version zum Thema NSU infrage stellt.


    Der Mord an einer Düsseldorfer Promiwirtin führt Hauptkommissar Vincent Veih auf die Spur eines Dealerrings, der im großen Stil Crystal Meth vertreibt. Als Vincent bei seinen Ermittlungen Ronny Vogt, einem entfernten Verwandten, wiederbegegnet, gibt dieser vor, ihn nicht zu kennen.
    Vincent erfährt, dass Ronny mittlerweile als verdeckter Ermittler für das LKA arbeitet. Einige Jahre zuvor hat er für den Verfassungssschutz den "Nationalsozialistischen Untergrund" beobachtet. Was damals unter dem Codenamen "Aktion Wolfsspinne" geschah, belastet ihn bis heute.
    Als Vincent herausfindet, dass Handlanger des Drogendealers im Verdacht stehen, Anschläge auf Migranten verübt haben, weiß er nicht mehr, auf welcher Seite Ronny steht. Ist es nur Zufall, dass sich ihre Wege kreuzen? Und was passierte 2011 in Eisenach wirklich?



    Zu diesem Buch gibt es ab dem 26.08. eine autorenbegleitete Leserunde. Anmeldeschluss für Freiexemplare ist der 12.08. Wer mag noch mitlesen?

  • Inhalt:


    In Düsseldorf wird die Wirtin des In-Restaurants „Greens“ ermordet aufgefunden. Kommissar Vincent Veih nimmt die Ermittlungen auf, die schnell auf Verbindungen zum Drogenmilieu hinweisen.
    Ronny, ein V-Mann des Landeskriminalamtes ist aktuell auf die Düsseldorfer Drogenszene angesetzt. Seine Vergangenheit weist eine tiefe Verflechtung mit der rechtsradikalen Szene und dem NSU auf, auch in dieser Szene war er als V-Mann tätig. Schnelle wird deutlich, dass es im aktuellen Fall eine enge Verknüpfung zwischen der rechtsradikalen Szene und dem Drogenmilieu gibt. Ronny wird von seiner Vergangenheit eingeholt und er gerät in einen Strudel aus Intrigen und Verrat.


    Meine Meinung:


    Der Autor lehnt sich in seinem Krimi eng an realen Ereignisse um den NSU an und entwickelt daraus eine spannende Verschwörungsgeschichte der rechtsradikalen Szene, die ihre Arme weit in die Polizei und die Verfassungsschutzämter ausstreckt. Es ist erschreckend wie tief die Exekutive in die Machenschaften verwickelt ist und wie einäugig sich die Polizei in diesem Fall zeigt. Vincent Veih wird das beinahe zum Verhängnis, arbeitet sein Chef aufgrund einer fadenscheinigen Anklage an seiner Absetzung.


    Auch wenn zum Teil die Ereignisse rund um den NSU aufgenommen werden, so dass der interessierte Leser immer wieder auf aus der Presse bekannte Passagen trifft, wir die Handlung nicht unrealistisch sondern zeigt einen möglichen Ablauf der Ereignisse auf, die bis heute ja anscheinend noch nicht so ganz aufgeklärt sind. Die Handlung ist sehr spannend und führt den Leser tief in die Thematik Rechtsradikalismus, Fremdenfeindlichkeit und PEGIDA ein und öffnet dem Leser die Augen für mögliche Verstrickung und Verschwörungen. Auch die Arbeit der Polizei und des Verfassungsschutzes wird kritisch hinterfragt, ebenso der Einsatz von V-Leuten.


    Mit Vincent Veih haben wir eine sehr starken Protagonisten, der sich auch aufgrund des massiven Gegenwinds, der ihm in diesem Fall entgegenweht, nicht davon abbringen lässt mit seinen Verbindungen und treuen Kollegen an der Lösung des Falles zu arbeiten und damit einen wahren Sumpf aus Verschwörungen, Verstrickungen und alten Seilschaften aushebt.


    Dieser Krimi nimmt damit eine aktuelles Thema auf, das es wert ist sich damit auseinander zu setzen. Eingebunden in eine spannende Handlung zeichnet der Autor ein kritisches Bild rund um die Ermittlungen um den NSU und hinterlässt mich als Leser sehr nachdenklich.


    Ich kann dieses Buch nur empfehlen, nimmt es doch ein aktuelles Thema auf und hinterleuchtet es kritisch, eingewoben in einen spannenden Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesen ist und den Leser gefangen nimmt. Flüssig geschrieben, interessante Protagonisten und ein aktuelles Thema lassen sie Seiten nur so fliegen.

  • Spannender politischer Thriller


    In Düsseldorf wird die bekannte Wirtin eines Promirestaurants ermordet. Nicht nur, dass das Restaurant finanziell schlecht dastand, auch scheint das Opfer Kontakte zur Crystal Meth-Szene gehabt zu haben. Hauptkommissar Vincent Veih stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Spur, die zur „Aktion Wolfsspinne“ führt, einer Aktion, die in direktem Zusammenhang mit der NSU und den Ereignissen 2011 in Eisenach steht.


    Da dieses Buch mein erstes Buch von Horst Eckert ist, kenne ich bisher noch nicht die ersten beiden Fälle des Düsseldorfers Hauptkommissar Vincent Che Veih. Man kann den dritten Fall jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bücher lesen.


    Der Thriller beginnt mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen: einmal erlebt der Leser den Banküberfall in Eisenach 2011 und die nachfolgenden Geschehnisse mit, die zum Tod der zwei NSU-Terroristen führt. Und zwar aus der Sicht von Ronny Vogt, der den NSU für den Verfassungsschutz in Thüringen jahrelang beobachtet hat. Der Autor erzählt hier eine Version der Vorgänge, die offiziell als Verschwörungstheorie abgetan wird und doch in ihrer Logik besticht.
    Der zweite Handlungsstrang spielt Jahre später und dreht sich um den Mord an der Wirtin.


    Inwiefern und wie tief waren Verfassungsschutz und Geheimdienst in die NSU-Affäre wirklich verwickelt? Dieser Roman gibt eine Antwort darauf, wie ein mögliches und erschreckendes Szenario ausgesehen haben könnte. Sehr gut beschreibt der Autor die Auswirkungen seiner verdeckten Arbeit auf Ronny Vogt, der sich jahrelang in der rechten Szene aufgehalten hat. Und welche Gefahr sich dahinter verbirgt, die ganze Wahrheit zu wissen.


    Vincent Che Veih ist ein spannender Charakter, alleine schon aufgrund seiner Familienverhältnisse: die Mutter ist eine ehemalige RAF-Terroristin, der Großvater war Polizist und Nazi. Das Verhältnis zwischen Vincent und seiner Mutter Brigitte ist nicht ganz unbelastet. Brigitte kam mir anfangs sehr kalt vor, aber den Eindruck musste ich revidieren, je näher ich sie kennengelernt haben.


    Neben den Mordermittlungen muss sich Vincent noch mit anderem Ärger herumschlagen: als er an einer Demonstration gegen Rechtsradikalismus teilnimmt, gerät er in Konflikt mit den Kollegen vor Ort. Die Konsequenzen, aber auch das Verhalten seiner direkten Kollegen und Vorgesetzten im Kriminalkommissariat, werfen einen kritischen Blick auf die Polizei.


    Das Ende des Romans ist spannend und zwar rein fiktiv, aber ich denke, nicht völlig aus der Luft gegriffen. Abgerundet wird das Buch durch einen fiktiven Prolog und Epilog, in dem die Angehörige eines der NSU-Opfer zu Wort kommt, sowie einer Liste aller Opfer rechtsradikaler Gewalt seit der Wiedervereinigung.


    Ein durchdachter und gut recherchierter Thriller. Und es wird nicht mein letztes Buch des Autors sein.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Glück und Verderben: Wolfsspinne - Horst Eckert


    Vincent Veih ermittelt im Fall der ermordeten Melli Franck, der Besitzerin eines In-Restaurants, als er ausgebremst wird und den Fall an seine Mitarbeiterin Anna verliert. Man wirft ihm vor, bei einer Demo handgreiflich geworden zu sein, dabei hat er sich nur gewehrt. Doch das will keiner hören. Vincent lässt sich den Fall aber nicht aus der Hand nehmen und hat noch einige Kollegen, die auf seiner Seite stehen.
    Ronny, ein V-Mann des Verfassungsschutzes, der jahrelang im NSU eingeschleust war, hat einen neuen Fall. Er bespitzelt die Bischoffs, eine Familie mit einer Reihe von Imbisslokalen, bei denen vermutet wird, dass sie in ihren Buden Drogen verkaufen. Doch Ronny merkt schnell, dass auch die Rechten nicht weit entfernt sind und er sich seiner Vergangenheit stellen muss.


    Vincent Che Veih hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern auch eine spektakuläre Familiengeschichte zu bieten: der tote Großvater ein Nazi, aber auch Polizist, die Mutter eine RAF-Terroristin, mittlerweile auf freiem Fuß und in Asylfragen engagiert, die Ex-Freundin, bald wieder Freundin, die ihn auf die Demo mitgenommen hat, die ihm dann den Ärger beschert. Fast schon an ein Wunder grenzt es, wie normal Vincent ist. Loyal zu seinem Team, offen für alle Hinweise und Ermittlungsansätze – und sich auch nicht zu schade, die Biotonne zu durchwühlen. Recht und Gerechtigkeit sind ihm wichtig, zu seiner Mutter hat er ein gespaltenes Verhältnis. Vincent ist ein „guter Bulle“ und zeigt doch Vielschichtigkeit, seine Teilnahme an der Demo überrascht selbst seine Mutter, die ihn gerne ins Lager der Konservativen steckt.


    Ronny hat als V-Mann quasi nur seinen Verbindungsoffizier Bastian Schwenk. Naturgemäß hat er keinen Kontakt zu Familie oder Freunden, wenn denn welche übrig sind. Doch Ronny war jahrelang für den Verfassungsschutz tätig, hat Taten ausgeführt, die er lieber ungeschehen machen würde und sehnt sich nach einem normalen Leben: einem Einkaufsbummel, einem Schreibtischjob, einer Freundin. Normale Dinge eben, nichts Kriminelles. Doch abhängig von Schwenk, den er als einzigen Freund ansieht, lässt er sich wieder auf eine verdeckte Ermittlung ein.


    Zwei Handlungsstränge verzwirbelt der Autor hier geschickt miteinander. 2011 verfolgen wir Ronny in seiner Rolle bei der NSU, 2015 ermittelt Vincent in dem Mordfall und Ronny ist erneut undercover. Die abwechselnden Erzählstränge treiben die Story voran, wenn auch der Kriminalfall um Melli Franck dabei etwas unterzugehen droht, was auch an Vincents persönlichen Problemen wegen der Demo liegt. Der Fokus liegt auf dem Hauptthema „NSU“ und so stellt Ronnys Erzählstrang Vincents Ermittlungen mitunter in den Schatten. Was bei Vincent im Drogenmilieu beginnt, zieht seine Kreise bis in die Vergangenheit und vermischt die Geschehnisse rund um den NSU mit einer fiktiven Version um die ungelösten und immer noch nicht klaren Vorgänge um die Ermittlungen gegen die NSU. Die Namen sind verändert, doch wer sich mit dem Thema befasst hat, kann hier die Hauptakteure erkennen. Komplex und hintergründig webt der Autor ein Bild, welches man erst zum Ende hin erkennt, in dem man erst spät die Geschehnisse alle miteinander zu kombinieren weiß und den Knoten lösen kann.


    Ich muss zugeben, ich bin im Moment noch skeptisch gegenüber Vincent Veih – er scheint mir einfach zu gut für die Welt. Doch ich kenne ja die ersten Teile nicht und vielleicht hat er ja da ein paar Macken offenbart oder tut dies noch in den nächsten Teilen, denn soviel darf ich bestimmt verraten: der Autor tippt schon am nächsten Band. Auch die Beteiligung an der Demonstration, bzw. die Konsequenzen hiervon nehmen doch einen guten Teil des Buches ein, so dass der Mordfall ein wenig kurz kommt. Den Ausgleich schafft der Erzählstrang rund um Ronny – ob nun 2011, eingeschleust bei der NSU, oder 2015, verdeckt im Drogenmilieu. Es bleibt ein spannender Plot rund um das politisch hochbrisante Thema der NSU, den Verfassungsschutz und das unglaublich gefährliche und anstrengende Leben von V-Leuten, gewürzt mit Drogen, Geld und rechtspopulistischem Gedankengut.


    Die Natur des Kriminalfalles ist es, sich mit den Tätern zu beschäftigen, und so bleiben die Opfer oft unerwähnt, doch diesem Umstand hat der Autor ein Schnippchen geschlagen, denn der Anfang und das Ende ist den Opfern gewidmet und verleiht dem Buch somit eine stille Tiefe, die mich als Leser mehr bewegt hat als jegliche Aufarbeitung der Täterprofile es je könnte. Ein Kniff, der dem Krimi das gewisse Extra verleiht.


    Fazit:
    Politisch brisant, mitreißend geschrieben und mit ausgefeilten Charakteren – der neue Fall von Vincent Veih pendelt zwischen Drogen und NSU, Demo und Familiengeschichte und zeichnet ein mögliches, fiktives Bild der Vorfälle rund um den NSU. Äußerst spannend!
    Dies wird ganz sicher nicht mein letzter Vincent Veih sein.


    4ratten

    Grüßle, Christina

    Einmal editiert, zuletzt von DunklesSchaf ()

  • Horst Eckert at his best


    Der Düsseldorfer Kriminalkommissar Vincent Che Veih ermittelt im Fall Melli Franck. Die Wirtin eines Promilokals wurde brutal vergewaltigt und ermordet. Schon bald zeigt sich, dass es um ihr "Greens" nicht sonderlich gut steht und erste Spuren führen ins Drogenmilieu...
    Veih, der gerade mit Seinesgleichen Probleme hat, da er als Privatperson eine Anti-Pegida-Demo besucht hat und in den Augen einiger Kollegen auffällig wurde, findet bei seinen Nachforschungen Verbindungen zu einer älteren Aktion, die "Wolfsspinne" genannte wurde. Sie stand in direktem Zusammenhang mit der rechtsextremen terroristischen Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund, die einige Jahre zuvor eine Mordserie begangen hat.


    Parallel zu den Ermittlungen des KK 11 im Jahre 2015 gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der 2011 mit einem Banküberfall startet und im angeblichen Selbstmord zweier männlicher Terroristen mündet. Hier steht ein V-Mann des Verfassungsschutzes im Mittelpunkt, der den NSU bereits geraume Zeit infiltriert hat.


    Während die Rolle des Verfassungsschutzes und seiner V-Leute im Zusammenhang mit dem NSU und seinen Taten bis heute unklar ist, zeigt der vorliegende Krimi eine realistische Möglichkeit der Verstrickungen des Inlandsnachrichtendienstes auf. Gemeinsam mit den Ermittlungspannen, Widersprüchen und bis dato anhaltenden Verschleierungstaktiken wirft dies alles kein gutes Bild auf die entsprechende staatliche Einrichtungen und erzeugt auch zum jetzigen Zeitpunkt bei mir mindestens noch ein sehr mulmiges Gefühl.


    Horst Eckert hat mit "Wolfsspinne" wieder einmal bewiesen, dass er nicht nur ausgezeichnet recherchiert hat, sondern ein brillanter Erzähler mit einem politischen Gewissen ist. Denn eines ist klar: dem Autor ist wichtig, dass seine Leser begreifen, was sich rund um den NSU zugetragen hat. Hier geht es nicht nur um kaltblütige Morde, sondern darum, wie der deutsche Staat lange Zeit geschlampt und Hinweise ignoriert hat. Obwohl in zumindest einer seiner Behörden genügend Wissen vorhanden sein musste... Da von dieser Seite bis heute geschwiegen wird, verbindet Horst Eckert hier harte Fakten mit Fiktion - in meinen Augen aber sehr glaubhaft und ebenso spannend wie intelligent verpackt!


    Ganz nebenbei hat er mit Vincent Veih eine Hauptfigur geschaffen, die Ecken und Kanten hat und zudem keine ganz einfache Biografie. In diesem Fall handelt es sich aber nicht um die in vielen Krimis fast schon obligatorischen düsteren Stimmungen, sondern um eine interessante Familienkonstellation: mit einem überzeugten Nazi als Großvater und einer Mutter, die für ihre Taten als Mitglied der RAF lange Zeit ihres Lebens im Knast gesessen hat, hat sich Vincent Veih ausgerechnet entschieden, zur Polizei zu gehen. Dies führt nicht nur zur ein oder anderen Auseinandersetzung mit der nicht gerade reuigen Mutter, sondern beweist zeitgleich, dass es ihm ernst war und ist: er ist in meinen Augen ein Ermittler durch und durch.


    Ich kann es kaum erwarten, neue Fälle von Vincent Veih zu lesen, denn für mich ist klar, dass Horst Eckert einer DER Krimiautoren überhaupt ist! Mich überzeugt seine Rechercheleistung - gepaart mit einer intelligenten Entwicklung der Geschichte, Authentizität, präzisen Schilderungen und der gekonnten Spannung einfach komplett.


    Fazit: Lesen, unbedingt lesen!


    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Eure Rezensionen decken sich mit dem Urteil, das ich in der Krimi-Couch gelesen habe - werde ich mir merken :zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Vincent Veih und die NSU - ein weiterer grandioser Polizei-Thriller aus der Feder von Horst Eckert


    Vincent Veih ermittelt hier in seinem nunmehr dritten Fall, der mich, wie schon die Vorgänger, restlos begeistert hat.


    Das Düsseldorfer KK 11 unter der Führung von Vincent Veih sucht den Mörder der Promi-Wirtin Melli Franck, die in ihrem Lokal "Greens" brutal ermordet wurde.
    Ronny Vogt, der vom Thrüringer Landesamt für Verfassungsschutz als V-Mann auf das NSU-Trio angesetzt war und sie jahrelang beobachtet und begleitet hat, ermittelt aktuell undercover in der Düsseldorfer Drogenszene.
    Als sich Verbindungen zwischen den beiden Fällen ergeben, wird Ronny von seiner Vergangenheit eingeholt und gerät in einen Strudel voller Gewalt und Verrat ...


    Was mich bei den Büchern von Horst Eckert immer wieder erstaunt, ist der Umstand, das er jedes Mal eine Fülle von Themen in seinen Bücher verarbeitet und man dennoch niemals das Gefühl hat, die Geschichte wäre überfrachtet und würde ihr eigentliches Hauptthema aus den Augen verlieren. Auch hier ist es wieder so.
    Neben der Mordermittlung und dem NSU-Komplex werden noch die PEGIDA und die Flüchtlingsthematik incl. der politischen Begleitumstände behandelt und gut in die Handlung eingebunden. Auch die internen Abläufe in der Polizei und die kleineren und größeren Machtspiele und -kämpfe in und zwischen den einzelnen Abteilungen nehmen hier, wie eigentlich immer, einen großen Raum ein.


    Die Protagonisten auf Seiten des KK11 sind mit Ausnahme des Neuzuganges Hamid Belhanda schon aus den früheren Büchern bekannt und hatten auch alle schon ihren eigenen Roman, bei dem sie im Mittelpunkt standen. Dies sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert. Aber auch Neuleser dürften hier keine Probleme haben, sich zurecht zu finden, da die wesentlichen Informationen zu den einzelnen Personen gut in die Handlung integriert werden.
    Das Buch besticht durch eine spannende, äußerst komplexe Story, gut charakterisierte und glaubwürdig auftretende Protagonisten und einen mitreißenden Schreibstil, der einen beim Lesen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Oder kurz gesagt, es hat alles, was ein genialer Thriller braucht.


    Wer diesen Thriller nicht liest, ist selber schuld.


    5ratten

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)