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Titel: Roter Zar
Autor: Sam Eastland
Allgemein:
384 S., Knaur, 2012
Bisher 7 Bände:
Inspektor Pekkala: Bisher sind noch nicht alle Bände übersetzt. Band 5 erscheint im November 2016 auf dt.
1. Roter Zar (Eye of the Red Tsar )
2. Der rote Sarg (The Red Coffin engl./Shadow Pass amerik.)
3. Sibirisch Rot (Siberian Red engl./Archive 17 amerik.)
4. Der rote Schmetterling (The Red Moth)
5. Roter Zorn (The Beast in the Red Forest)
6. The Red Icon
7. Berlin Red
Weiteres Infomaterial findet man auch auf der offiziellen (englisch sprachigen) Seite, mit tollen alten Fotos^^:
http://www.inspectorpekkala.com/
Per Zufall bin ich in der Bibliothek auf diese Reihe gestoßen und schwer begeistert!
Inhalt:
Russland 1929: Pekkala, das Auge des Zaren - persönlicher Ermittler und den letzten Romanows - ein Mann von dem jeder glaubte er sei längst tot, wird von Stalin persönlich aus seiner Gefangenschaft in Sibirien zurück nach Moskau beordert. Er soll herausfinden, wo die Leichen der Romanows direkt nach ihrer Liquidierung vergraben wurden, denn bisher fehlt von ihnen jede Spur. Dabei findet er bald heraus, das es Stalin vor allem um die Frage geht, wo das Legendäre Zarengold ab geblieben ist. Derweil kommt Pekkala bei seinen Nachforschungen einer Verschwörung auf die Spur und schon bald muss er sich den Geistern der Vergangenheit stellen um die Wahrheit aufzudecken...
Meine Meinung:
Ich habe eine große Schwäche, für Romane, die in Russland während und nach der Revolution in Russland spielen. Vor allem auch die Geheimnisse und Gerüchte, die sich um die Ermordung der letzten Zarenfamilie ranken, das ist für mich einfach spannend zu lesen.
Sam Eastland gelingt im Auftakt der Krimireihe um den finnischen Inspektor Pekkala, ein perfekter Spagat zwischen historischen Fakten, den bekannten Spekulationen rund um den Tod der Zarenfamilie und einer spannenden Handlung. Das sorgt vor allem auch dafür das die Logik nicht verloren geht. Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als ein Krimi, der sich in abstrusen Handlungsabläufen verliert. Stattdessen war ich vor allem von Pekkala sehr angetan, der zwar nicht immer so ganz sympathisch erscheint, der aber dafür mit einer umso spannenderen Hintergrundgeschichte aufwartet kann. Seine Zeit im Dienste des Zaren findet dabei ebenso seinen Platz, wie auch die Gefangenschaft mitten in Sibirien, die er nur knapp überlebt hat.
Die Frage wer genau für die Liquidierung, der Romanows verantwortlich war und wo die Leichname begraben wurden, ist dabei der Ausgangspunkt der Geschichte. Zum Zeitpunkt der Handlung - 1929, ist diese nämlich noch nicht offiziell geklärt. Dank des Romans habe ich eine vielzahl von Informationen bekommen, die ich tatsächlich noch nicht kannte. Das Eastland hier sehr gut recherchiert hat, belegt auch sein informatives Nachwort. Vieles konnte ich so noch einmal genauer selbst nachprüfen.
Für mich hat Eastland die historischen Umstände, gut eingefangen. Vor allem auch Pekkalas Verhältnis zu Zar Nikolaus II. und auch seine fragile Stellung unter Stalin, das wurde für mich sehr glaubwürdig dargestellt. In den Rückblicken, erfährt man hier vor allem, welche Sonderstellung Pekkala als Auge des Zaren inne hatte, ein Titel der ihm vom Zar verliehen wurde und ihm einen Legendenstatus eingebracht hat. Diese Figur ist allerdings - fast schon leider - eine Erfindung des Autors.^^
Trotz aller historischer Versiertheit geht die Spannung dabei nicht verloren, im Gegenteil. Eastland gelingt es, die Lücken, die Legende und historische Wirklichkeit nicht gänzlich ausfüllen können, so zu schließen, das ich es kaum erwarten konnte, wie der Roman ausgehen würde.
"Roter Zar" ist meiner Meinung nach ein wirklich gelungener Auftakt!
Ich persönlich habe jedenfalls sofort Nachschub angeschafft. Bei bisher 7 Bänden, geht der Lesestoff zum Glück auch nicht so schnell aus.
Von mir gibt es: