Sara Baume - Die kleinsten, stillsten Dinge

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    Die Rezension für das Buch fällt mir etwas schwer, denn auch wenn das Buch etwas besonderes und außergewöhnliches ist, es hatte mir zu wenig Protagonisten. Es gibt nur den Mann, der Mitte 50 ist und eben allein im Elternhaus lebt, seit sein Vater gestorben ist. Nun hört er seit einiger Zeit Ratten im Haus und weil er die loswerden möchte, will er sich aus einen Tierheim einen Hund holen.
    Ein Hund, von dem ihm eigentlich abgeraten wird, weil er sehr aggressiv auf andere Hunde reagiert und somit nicht gerade Pflegeleicht ist. Da er aber sein Rattenproblem bekämpfen will, ist ihm das egal und er nennt seinen Hund "Einauge", das sehr passend ist, da er nur noch ein Auge hat.
    Der Mann ist ziemlich eigen und komisch, doch nach einiger Zeit freunden die beide sich an und unternehmen alles gemeinsam. Lange Spaziergänge, miteinander Essen, miteinander schlafen. Doch wie bereits erwartet fällt Einauge beim spazieren gehen einen anderen Hund an und verletzt ihn sehr. Die Besitzerin meldet es den Behörden und es dauert nicht lange bis eine Hundefängerin vor der Tür steht und Einauge mitnehmen möchte.
    Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als mit Einauge zu fliehen, bevor die Frau noch mal bei ihm auftaucht.
    Er packt das nötigste zusammen und die beiden fahren mit seinem Auto ohne Ziel von zu Hause los. Sie Leben im Auto und Anfangs im Sommer mag das ja noch recht angenehm sein, doch im Winter wird es dann wirklich schlimm.


    In diesem Jahr, wo wir den Mann und Einauge begleiten, lernen wir ihn näher kennen und man merkt schnell, das er keine schöne Kindheit hat und leider auch nicht wirklich viel Bewegen konnte.
    Das Schicksal hat es nicht gut mit ihm gemeint und wir erfahren im laufe der Geschichte, was der Mann so denkt und worüber er sich Gedanken macht.


    Leider konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln und es war auch schwer in die Geschichte rein zu kommen. Es hätte einfach mehr passieren müssen und es hätte eben mehr Protagonisten gebraucht, für meinen Geschmack. Der Klappentext hat mir so viel versprochen, was ich leider nicht finden konnte. Es handelt sich um eine traurige Geschichte, die dennoch ein überraschendes Ende hatte. Doch der Mann und Einauge hatten bei mir zu wenig Bewegt, auch wenn sie viel gelaufen sind.


    3ratten

  • Meine Meinung
    Sara Baume erzählt die Geschichte von zwei Außenseitern. Einauge und sein Mensch sind vom Leben nicht gut behandelt worden. Bei beiden hat das Spuren hinterlassen, nicht nur an ihrem Körper sondern hauptsächlich in ihrem Herzen. Aber was genau in der Vergangenheit von Hund und Mensch passiert wird, weiß man nicht von Anfang an. Beim Mann erfahre ich es nach und nach durch seine Erzählungen, auch wenn man deutlich spürt dass es mehr gibt als das, was er erzählt.


    Die beiden haben sich nicht gesucht, trotzdem haben sie sich gefunden. Sie lieben sich nicht, aber sie dulden einander weil es ihnen gemeinsam besser geht. Trotzdem ist ihre Gemeinschaft zerbrechlich, was gerade im zweiten Teil der Geschichte deutlich wird.


    Hätte der Mann einen anderen Weg wählen können? Ich denke nicht. Von seiner Kindheit an wurde er von seinem Vater und den Menschen um ihn herum zurückgeblieben genannt und auch so behandelt. Ich halte ihn für völlig normal, aber er hatte nie die Möglichkeit bekommen, den Vorurteilen der Menschen um ihn herum zu entkommen. Irgendwann glaubte er das, was man von ihm erzählte.


    Die kleinsten, stillsten Dinge ist ein bedrückendes Buch. Nicht nur wegen dem, was erzählt wird sondern hauptsächlich wegen dem, wie es erzählt wird. Der Titel ist fast schon ein Hinweis, denn man muss bei diesem Buch gerade auf die kleinen Dinge achten.
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.